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Benutzername: 
Nazena
Wohnort: 
Göttingen

Bewertungen

Insgesamt 160 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2013
Düstere Zeichen / Immortal Guardians Bd.1
Duvall, Dianne

Düstere Zeichen / Immortal Guardians Bd.1


weniger gut

Die Musikprofessorin Sarah lebt alleine auf einem Waldgrundstück. Sie arbeitet kurz vor Sonnenaufgang im Garten, als sie plötzlich niedergerannt wird und seltsame Geräusche hört. Sie folgt ihnen und muss mitansehen, wie Unbekannte einen nackten Mann foltern. Sie schafft es sie zu überwältigen und den Mann zu befreien, dann schleppt sie den Schwerverwundeten nach Hause. Dieser gibt sich als Undercoveragent aus und will Sarah nicht noch weiter in die Angelegenheit hineinziehen, denn der mysteriöse, gutaussehen Mann ist in Wirklichkeit der Unsterbliche Wächter Roland. Er und seinesgleichen jagen Vampire. Sarah und Roland entwickeln sofort Gefühle voneinander, doch kann sie mit der Wahrheit umgehen- und mit der tödlichen Bedrohung durch die Vampire, die Rache wollen?

Düstere Zeichen ist ein sogenannter Nackenbeißer-Roman. Roland und die Unsterblichen Wächter sind, obwohl sie sich anders nennen, "gute Vampire" inklusive Bluttrinken, Sonnenempfindlichkeit und exklusive Fähigkeiten, welche natürlich fantastisches Aussehen und unglaublichen Charme mit einschließen.
Man sollte sich nicht an Logiklöchern stören: wer arbeitet bitte schön vor Sonnenaufgang im DUNKELN im Garten? Als die zierliche kleine Frau den Riesenkerl, der kaum noch laufen kann (und natürlich unter Sonnenallergie leidet, höhö- welcher Geheimdienst stellt so jemanden ein? In den meisten Fällen sind diese Menschen schwerkrank) zu sich nach Hause bringt, geht gerade knapp die Sonne auf und da vorher Zeit vergangen ist muss sich schon im Finstern im Garten gewesen sein. Sie bringt einen ihr völlig fremden nackten Kerl in ihr Zuhause, ohne die Polizei oder den Notdienst anzurufen- dabei sollte der Kerl sofort verbluten. Sein kleines Spielchen mit dem Geheimdienst zählt nicht, denn ein echter Agent würde so etwas nie verraten. Es stört sie auch nicht, dass sie gerade Zeugin brutalster Gewalt wurde.
Die wahre Identität des Widersachers ist sowieso klar, dieser bemerkenswert naiv und natürlich absolut missverstanden. Hat sich nie die Mühe gemacht seine eigene Identität, seine Kontakte und Informationen sowie eigentlich alles zu hinterfragen, ist aber ein gefährlicher Anführer, der seine Leute hart an der Kandare hat (weshalb sie ihm vermutlich alle auf der Nase herumtanzen), und der innerhalb von 5 Minuten auf gut Glauben alles "Wissen" über Bord wirft und sich anders orientiert. Seufz.
Ein unsterbliches Liebespaar muss natürlich auch für immer zusammen sein, darum war das Ende nicht überraschend. Mich hat nur überrascht, dass es auf einmal so einfach war, obwohl es erst hieß "absolut unmöglich". Eine Tatsache, die auch nie jemand hinterfragt hat. In den tausenden von Jahren, die es die Wächter schon gibt, hat es natürlich auch noch NIE eine unsterbliche Liebe gegeben. Da noch weitere Bände anstehen, nehme ich an die Liebe ist ansteckend.
Die Erklärung über die biologischen Unterschiede ist absolut hanebüchen. Ich bin Biologe und lege deshalb vielleicht etwas hohe Maßstäbe an, aber wenn man schon versucht einen "wissenschaftlichen" Hintergrund zu etablieren, sollte man diese Stellen jemandem zu lesen geben, der etwas Ahnung von der Materie hat- oder zumindest den Wikipedia-Artikel lesen, der auch schon großen Aufschluss hätte geben können.
Die Charaktere sind stereotyp. Sie, Typ bisher unscheinbar, aber natürlich in Wahrheit wunderschön. Er schon mehrfach verraten und verkauft, verliebt sich nach hunderten Jahren Liebesabstinenz unsterblich und absolut ohne jegliche Zurückhaltung innerhalb von wenigen Minuten in eine Fremde. Sie ist gebildet, mag Fantasyliebesroman (wird ihm also wohl nicht abgeneigt sein), Musikprofessorin (warum? Wird mehrfach erwähnt, spielt aber nicht die geringste Rolle). Sie lieben beide genau dasselbe Ökobiofood, obendrein auch noch von genau derselben Firma und natürlich haben sie beide genau dieselbe Biopizza dieser speziellen Marke am allerliebsten. Das muss wahre Seelenverwandschaft sein...

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2013
Atme nicht
Hubbard, Jennifer R.

Atme nicht


sehr gut

Ryan lebt hinter einer Glasscheibe: nichts scheint ihn zu erreichen. Nach einem Selbstmordversuch musste er in die stationäre Behandlung. Seit er wieder zuhause ist, wird er in der Schule geschnitten, seine Eltern wollen ihn am liebsten in Watte packen: unsichtbar schwebt das Wort "Psychiatrie" um ihn herum. Die Medikamente können seinr Depressionen aber nicht behandeln.
Erst Nicki dringt zu ihm durch: Sie will seine Hilfe, um ihren Vater zu verstehen, der ebenfalls Selbstmord beging. Ryan fühlt sich vage schuldig und will ihr helfen. Er begleitet sie zu Medien und nach und nach öffnet er sich ihr: er erzählt von seinem Gefühlen, der Glasscheibe, sogar von dem Suizidversuch. Dann erfährt er von Nickis gewaltiger Lüge...

Während des Buches begleitet man Ryan auf seinem Weg nach der Psychiatrie. Zu Beginn erfährt man nur wenig von seinen Gründen, und auch nur wenig von ihm: scheinbar teilnahmslos geht er durch die Welt. Sein Schmerz ist tief in ihm weggeschlossen. Seine Eltern, besonders seine Mutter, können mit der Situation nicht umgehen und bürden ihm unterbewusst noch die Schuld für ihre eigenen Probleme auf. Aus diesem Gefühl heraus versucht er Nicki zu helfen, doch er gewinnt nach und nach Vertrauen zu ihr, auch wenn er ihre Kontaktversuche zu ihrem Vater für lächerlich hält. Nicki bringt ihn gewissermaßen ins Leben zurück. Sie zwingt ihn nicht, aber durch ihre Treffen und Gespräche arbeitet Ryan das Geschehene auf und stellt sich in letzter Konsequenz seinen Problemen, anstatt sich noch weiter in sich selbst zu verkriechen.
Die Schilderung der Glasscheibe als Sinnbild für seine emotional arme Welt fand ich gutgewählt, letztendlich sind mir seine Motive aber zu ungenau geschildert. Wahrscheinlich will die Autorin genau dies ausdrücken: es gibt keinen "Grund" warum jemand Selbstmord begeht. Aber was ist die Konsequenz? Manche Leute "sind einfach so"? Es ist ihr Naturell selbstmordgefährdet zu sein? Ryan geht es in gewisser Weise zu gut. Ist er letztendlich daran gescheitert?
Ryan verändert sich zum Schluss hin viel zu schnell War er einfach bereit seine Probleme anzugehen und Nicki nur zufällig zur Hand? Er zieht sie sehr schnell ins Vertrauen, obwohl er schon immer kontaktscheu war.
Letztendlich bleiben mir zu viele Fragen offen und vor allem lief Ryans Heilung zu glatt. Da das Buch aber sehr gut beschrieben war und man sich in Ryan hineinversetzen konnte gebe ich 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 30.03.2013
Frostkuss / Mythos Academy Bd.1
Estep, Jennifer

Frostkuss / Mythos Academy Bd.1


sehr gut

Gwen ist eine Gypsy und hat die Gabe, Erinnerungen, Gedanken und Gefühle aus Gegenständen und Menschen herauszulesen. Sie geht auf die Mythos Academy, wo sie lernen soll ihre Kräfte zu benutzen. Ihre Mitschüler sind reich und begabt- die Walküren, Spartaner und anderen verachten die aus einfachen Verhältnissen stammende Gwen. Als in der Schule ein Mord passiert, der scheinbar allen egal ist, ist Gwen die einzige, die ermittelt- und sich in große Gefahr begibt...
Mythos Academy wartet mit einem einfachen Mädchen mit besonderen Kräften auf, dass sich gegen die scheinbar überperfekten Mitschüler durchsetzen muss und schlussendlich genau die richtigen Gaben besitzt um die Situation zu retten, während alle anderen ach so tollen starken Wesen versagen. Natürlich ist auch ein starker, gutaussehender geheimnisvoller Bad Boy mit ihm Spiel, beide fühlen sich stark zueinander hingezogen, aber er will keine Beziehung "es liegt an mir, nicht an dir". Wie das ausgeht, weiß jeder.
Trotzdem war das Buch spannend. Es wurde für meinen Geschmack teilweise etwas zu sehr auf die Tränendrüse gedrückt und die Erwachsenen zeichnen sich ganz besonders durch Ignoranz und Idiotie aus (warum genau ist es eine gute Idee, ein "einfaches Mädchen" mittellos auf eine Nobelschule zu schicken, wo alle Mitschüler sie verachten MÜSSEN? Warum wurde sie nie im Kampf unterrichtet, wo doch klar war, dass sie früher oder später um ihr Leben kämpfen muss? Um sie zu schützen- warum auch sonst *Kopf-gegen-Wand*), aber man kann Gwens Geschichte gut folgen. Die beschriebenen Wesen sind mal etwas anderes, so viele Bücher mit nordischen Gestalten gibt es nicht. Man deckt zusammen mit Gwen Stück für Stück die Geheimnisse auf.
Leider ist Gwen trotz gegenteiliger Behauptungen ziemlich dämlich. Sobald die Leiche auftaucht und Gwen sie untersucht, war mir sofort klar was dahinter stecken würde- Gwen brauchte ein ganzes Buch, obwohl sie die Kräfte hat und alle Hinweise direkt unter der Nase. Als lustiges Gimmick sind ihr Stundenplan sowie einige Aufsätze angehängt, für die sie angeblich Topnoten bekommen hat- wenn ein Schüler solche Sachen bringt (egal ob auf einer normalen Schule oder in Hogwarts), würde er normalerweise hochkant von der Schule fliegen und keine Eins bekommen. Sei's drum, es ist Unterhaltungsliteratur und da das Buch mich trotz allem unterhalten hat, gebe ich 3,5 von 5 Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.03.2013
Aliens in Armani Bd.1
Koch, Gini

Aliens in Armani Bd.1


sehr gut

Kitty gerät in einen Autounfall- der sich als Attentat herausstellt. Sie wird von dem hinreißenden Jeff Martini und seinen Kollegen gerettet: keine Geheimagenten, wie anfangs gedacht, sondern Außerirdische- wenn auch Geheimagenten-Aliens. Kitty verknallt sich Hals über Kopf in den charmanten Jeff und hilft ihm bei seinen Ermittlungen gegen ein außerirdisches Überwesen. Dabei wächst sie nicht nur über sich selbst heraus, sondern muss auch feststellen, dass auch andere wie zum Beispiel ihre Eltern nicht ganz sind was sie zu sein schienen...

Aliens in Armani ist ein flottes, freches Buch mit einer sehr selbstbewussten weiblichen Heldin. Der Roman nicht sich selbst nicht ernst und hat jede Menge skurrile Actionszenen. Im Filmjargon wäre es wohl eher ein sogenannter B-Movie mit einem Alien- Bond und einem weiblichen MacGuyver, trotzdem hat er einiges zu bieten, nämlich lustige Unterhaltung. Man sollte allerdings keine Ansprüche stellen. Vieles hält keinen näheren Überlegungen stand, zum Beispiel dass eine einfache Angestellte wie Kitty alles kann, alles weiß und innerhalb weniger Tage löst, was die hyperintelligenten, wahnsinnig attraktiven Aliens mit ihrem ganzen technischen Schnickschnack in Jahrzehnten nicht hinbekommen haben. Jeff hat natürlich auch eine große Schwäche und ein überaus verwundbares Herz, also wird diese Seite auch gleich bedient. Ihre Familiengeschichte ist milde ausgedrückt maßlos übertrieben. Wenn man diese Aspekte allerdings ignorieren kann, ist der Roman ganz lustig und man lernt auch noch etwas: wenn man Aliens bekämpfen will, sollte man immer Haarspray dabei haben ;). Ich gebe 3,5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 16.03.2013
Die Hoffnung / Ewiglich Trilogie Bd.2
Ashton, Brodi

Die Hoffnung / Ewiglich Trilogie Bd.2


sehr gut

Nikki sollte den Tunneln geopfert werden, doch an ihrer Stelle ist ihre große Liebe Jack dort geblieben. Jetzt muss sie irgendwie mit ihrem Leben klarkommen, doch sie versucht alles, um Jack zurückzubekommen. Jede Nacht träumt sie von ihm und gibt ihm Kraft, jeden Tag versucht sie Cole, einen Ewiglichen, zu finden, denn ein Stück von ihm ist die einzige Möglichkeit ist Ewigseits zu gelangen, wo Jack gefangen ist.
Dann schafft sie es tatsächlich dorthin zu gelangen, nur um festzustellen, dass sie alleine nichts ausrichten kann. Sie muss Cole überzeugen mitzukommen und ihr beizustehen- Cole, der ihr ihr ganzes Elend erst eingebrockt hat, der schwört in sie verliebt zu sein, der sie zu einer Ewiglichen und zur Königin machen will. Warum sollte er seinem Rivalen helfen sollen zurückzukommen? Nikki ist hartnäckig und so macht sich eine unwahrscheinliche Gruppe auf eine Reise durch die schrecklichsten Gefahren des Ewigseits- eine Reise, von der noch nie jemand zurückgekehrt ist...
Ewiglich die Hoffnung ist zu Beginn sehr düster und erdrückend. Nikki hat fast alles verloren und muss sich nun zu der Erkenntnis durchringen, dass Jack wahrscheinlich ihretwegen sterben wird. Sie versucht zwar alles und hat immer noch Hoffnung- es ist das einzige, was sie weitermachen lässt- aber im Grunde ihres Herzens weiß sie, dass es so gut wie unmöglich ist. Doch wenn sie aufgibt und sich in Depressionen fallen lässt, wird Jack sterben- für immer, denn ihre Liebe ist alles, was ihn noch am Leben hält. Also kämpft sie und schafft es Cole für ihre Mission zu gewinnen- denkt sie.
Im Ewigseits sieht man, wie sehr Nikki aus sich herausgeht. Sie überwindet alles, alle Ängste, alle Verluste- alles dank und für Jack. Ihre persönliche Entwicklung ist gut und überzeugend dargestellt. Für den zweiten Teil einer Trilogie ist der Band überraschend stark- und zu meinem nicht gelinden Erstaunen gab es sogar einen Schluss, der eigentlich schon einen soliden Abschluss darstellt. Auf den letzte paar Seiten passiert allerdings etwas, das alles vorhergegangene in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt und wirklich überrascht. Alles ist wieder offen und man will unbedingt wissen: was jetzt? Wie geht Nikki mit allem um?
Ein überraschend starkes Buch mit viel emotionaler Tiefe. Ich gebe 4 von 5 Sternen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2013
Das Königreich der Drachen / Serafina Bd.1
Hartman, Rachel

Das Königreich der Drachen / Serafina Bd.1


sehr gut

Serafinas größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen: sie wurde als Assistentin des Hofkomponisten eingestellt. Sie ist fasziniert und begeistert von Musik, auch gegen den Wunsch ihres Vaters, der sie am liebsten von der Welt fernhalten würde. Denn Serafina hat ein dunkles Geheimnis, das niemand erfahren darf.
In ihrer Welt haben die Menschen vor Jahren einen Friedensvertrag mit den Drachen geschlossen. Einige leben in menschlicher Gestalt und mit Glocken gekennzeichnet als Botschafter im Königreich, doch die Menschen fürchten und hassen sie. Serafina ist von ihnen fasziniert: Ihr Lehrer Orma ist selbst ein Drache und hat ihr von deren Idealen erzählt. Absolute Leere, keine Gefühle. Ihre Faszination für die Kunst bringt sie aber dazu, von den für sie untergeordneten Menschen lernen zu wollen.
Doch ohne Gefühle kann es keine Musik geben, die von Herzen kommt- denn Drachen haben im Gegensatz zu Menschen keine Seele. Doch Serafina trägt die Musik in ihrem Herzen, genau wie ihre Mutter. Als der Kronprinz ermordet wird und eine Verschwörung den Frieden bedroht, muss sich Serafina entscheiden- für ein weiteres Leben im Geheimen oder für ihre Freunde und ihr Königreich...

Serafina ist ein Young-Adult-Drachenroman. Es gibt eine kleine Liebesgeschichte, die zwar wichtig für Serafinas Entwicklung ist, aber keine allzu dominierende Rolle spielt. Trotzdem ist das Buch eindeutig an jugendliche Mädchen gerichtet. Serafina wird erwachsen und plagt sich mit allen damit einhergehenden Problemen herum, da sie sich aber aus bestimmten Gründen nicht komplett offenbaren darf, gerät sie immer wieder in Erklärungsnöte.
Sie ist sehr bemüht das Richtige zu tun, verplappert sich aber häufig und erzählt schon aus Reflex heraus Lügen. Als Charakter ist sie sehr liebenswert und lebensecht und man kann sich gut mit ihr identifizieren.
Mir persönlich haben die Drachen am besten gefallen. Die "Tiere" mit Krallen und Reißzähnen lehren die "dummen Menschen" höhere Mathematik, Medizin und Physik... ihre Lebensart und Philosophie wurde zwar nicht erschöpfend behandelt, aber was gezeigt wurde passte stimmig zusammen und bot ein interessantes Gesamtbild. Die Menschen sehen sich trotzdem als höhere Spezies und sind überzeugt die riesigen Drachen vernichtend schlagen zu können- obwohl ihre Ritter, die in erster Linie Drachenkämpfer waren, verbannt wurden und mittlerweile alle altersschwach sind. Tja.
Serafinas Entwicklung ist in sich abgeschlossen, schreit aber noch einer Fortsetzung, da es praktisch nur die Ouvertüre zu der eigentlichen Katastrophe ist. Ein großer Krieg steht an, Fronten müssen gezogen werden- und das Buch hört auf. Ziemlich gemein.
Der Roman ist sehr fesselnd. Ich habe ihn schnell durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Es gibt zwar keine besonders neuen, aufregenden oder andersartigen Ideen, der Roman zieht einen aber trotzdem sofort in den Bann. Es gibt übrigens noch eine ebook-Vorgeschichte, für alle, die mehr wissen oder ihn den Stil hineinschnuppern wollen. Ich gebe 4 Sterne.

Bewertung vom 20.02.2013
Dragon Sin / Dragon Bd.5
Aiken, G. A.

Dragon Sin / Dragon Bd.5


ausgezeichnet

Rhona ist eine stolze südländische Feuerspuckerin, die als Soldatin in der Armee kämpft. Der Nordmanndrache Vigholf hingegen ist ein Macho durch und durch, der meint, Frauen müssten behütet und versorgt werden. Obwohl Rhona zusehends genervter auf Vigholf reagiert, können die beiden doch nicht voneinander lassen. Dann müssen sie sich zu einer Selbstmordmission zusammenraufen, die ihrer Seite den Sieg im Krieg gegen die Eisendrachen sichern könnte- oder auf der die beiden gefangen und grausam zu Tode gefoltert werden. Nicht gerade ein romantischer Ausflug...
Im nunmehr vierten Band der Drachenserie liegt das Hauptaugenmerk nicht mehr auf der königlichen Familie, sondern auf einer einfachen Soldatin mit verborgenen Talenten. Dieser Wechsel tut der Hauptgeschichte aber sehr gut: die Handlung wird stark vorangetrieben. Außerdem bekommt man auch von den anderen Drachen genug zu sehen, die Paare aus den vorhergehenden Bänden haben alle ihre Auftritte.
Wie auch in den anderen Bänden kommt der Humor nicht zu kurz: besonders die Cadwaladr-Drachen sorgen für jede Menge Erheiterung ist besonders Keita ist mit ihren Einfällen immer wieder für eine Überraschung gut. Natürlich liegt der Fokus auf der Liebesgeschichte zwischen Rhona und Vigholf, aber auch viele andere Charaktere werden immer wieder beleuchtet. Besonders Einhear hat ein paar große Momente und im nächsten Band erfährt man endlich, wie es mit ihm und Izzy weitergeht.
5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 12.02.2013
Graveminder
Marr, Melissa

Graveminder


sehr gut

Rebekkah kehrt in die Stadt Claysville zurück. Vor Jahren ist sie gewissermaßen geflohen: vor ihrer Familie, vor dem Selbstmord ihrer Schwester Ella, vor der Liebe zu Byron, Ellas Freund. Nach Ellas Tod kamen sie zusammen, doch Rebekkah wurde nicht mit ihren Schuldgefühlen fertig.
Jetzt wurde ihre Großmutter ermordet und Rebekkah fühlt den inneren Drang, die ganzen kleinen Rituale auszuführen, die diese durchführte: die Gräber zu pflegen, den Toten Nahrung und Alkohol zu bringen und auf dem Friedhof zu ihnen zu sprechen. Byron ist der Nachfolger seines Vaters und Totengräber, wodurch sich die beiden zwangsläufig wieder näherkommen.
Byron spürt, dass etwas nicht stimmt: an dem Mord und an der ganzen Stadt. Als sein Vater ihn endlich in das Geheimnis einweiht, kann er es nicht fassen. Doch es ist seine Pflicht als Undertaker den neuen Graveminder zu beschützen: Rebekkah, die sich um die Totenruhe zu kümmern hat- und darum, dass die Toten tot bleiben. Zusammen müssen sie ihre Stadt schützen und die Morde aufklären, sonst könnte es bald keine Menschen mehr geben, die Schutz nötig hätten...

Neben Vampiren, Werwölfen und diversen Schauergestalten hat Melissa Marr mit Graveminder gewissermaßen etwas Neues geschaffen. Man könnte die beschriebenen Wesenheiten in Graveminder als Zombies bzw. Geister klassifizieren, doch sie unterscheiden sich grundlegend von der zurzeit gängigen Horrorliteratur.
Graveminder ist eine romantische Mysterygeschichte. Zwar kommen einige Krimi- und eventuell auch Horrorelemente vor, aber ein Grundelement der Handlung ist die Beziehung zwischen Beks und Byron. Ich persönlich mag es nicht besonders, wenn Charaktere füreinander bestimmt sind und praktisch keine Wahl haben, aber jedem das seine.
Rebekkah und Byron werden als Charaktere zwar gut beschrieben, blieben mir aber trotzdem etwas fern. Byron akzeptiert sein Schicksal unerschütterlich, während Rebekkah sich zuerst unwissend schnell in ihre Rolle einfindet und trotzdem gegen Byron sträubt. Sobald sie die Hintergründe erfährt, ist sie plötzlich übermenschlich, voller Mitgefühl mit den "armen Toten" und verfällt vollends ihrer neuen Stellung. Auch wenn ein Grund dafür genannt wird, ging es mir doch bei beiden viel zu schnell.
Das Buch war aufgrund neuer Ideen interessant zu lesen. Man konnte nicht genau vorhersehen, was geschieht (auch wenn mir die Identität des Bösewichtes schon nach den ersten paar Kapiteln klar war) und weiß am Ende immer noch nicht, wer welches Spiel spielt und wer lügt. Es werden einige Fragen beantwortet, viele bleiben für die Fortsetzungen offen.
Was mich ein wenig störte: der Klappentext verrät praktisch das halbe Buch. Der Leser und die Charaktere werden lange im Ungewissen gelassen, was mir im letzten Fall völlig unverständlich ist. Einige Unbeteiligte kennen alle Hintergründe, aber Byron, der keine andere Wahl hatte, wird von seinem Vater praktisch ins eiskalte Wasser geschmissen und muss plötzlich ganz allein mit den ganzen Problemen fertigwerden, obwohl er zu Beginn keinen Schimmer von gar nichts hatte. Warum? Weil sein Vater ihn schützen wollte. Typischer Denkfehler sehr vieler Fantasyromane- mit einem solchen Verhalten schützt man die Kinder nicht, sondern bringt sie um.
Wegen oben genannter Schwächen gebe ich 4 von 5 Sternen, kann das Buch aber insgesamt weiterempfehlen, wenn man eine Weltgestaltung etwas abseits des Mainstreames lesen möchte, auch wenn die Liebesgeschichte sehr stereotyp ist.

Bewertung vom 26.01.2013
Der Herr der Puppen / Das Geheimnis von Askir Bd.4
Schwartz, Richard

Der Herr der Puppen / Das Geheimnis von Askir Bd.4


ausgezeichnet

Havald und seine Gefährten konnten sich immer noch nicht von ihren Verpflichtungen in Gasalabad lösen: zwar haben sie kleinere Fortschritte wie die Anerkennung einer Botschaft erreicht, doch Havald muss die Zweite Legion wieder aufbauen, Leandra versucht immer noch Verbündete im Kampf gegen Thalak zu gewinnen und die Stadt hat im Moment chaotische Verhältnisse, da eine neue Emira und bald auch ein Kalif gekrönt werden.
Die Freunde schaffen es, die Pläne des Königs von Thalak zu durchkreuzen, machen sich damit aber zwei seiner gefährlichsten Agenten zu Feinden: die Nachfalken, als fast unbesiegbar geltende Assassinen, und einen Nekromanten, der Herr der Puppen genannt wird...

Dieser Band ist etwas actionlastiger als der Vorgänger. Havald und eine Gefährten decken immer noch Geheimnisse über sich, die Stadt und die Verschwörungen, die im Hintergrund laufen, auf, aber so langsam kommen einige Dinge ins Rollen. Neue Verbündete werden gewonnen und einige wichtige Feinde eliminiert, wenn auch unter großen persönlichen Verlusten. Gerade als Havald sich einigermaßen in seine Position und die damit einhergehende Verantwortung hineingefunden hat, passiert etwas, das seine ganze Charakterentwicklung umkehren und von Grund auf verändern könnte. An dieser Stelle endet das Buch mit einem gemeinem Cliffhangar und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht. Die Ereignisse in Gasalabad sind nun mehr oder minder abgeschlossen, ich schätze mal, im nächsten Band geht es weiter Richtung Askir.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.