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Benutzername: 
riegermilena
Wohnort: 
Egenhausen

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 29.06.2024
Rebellin mit Herz
Büchle, Elisabeth

Rebellin mit Herz


ausgezeichnet

London, 1811: Lady Henrietta Murray hat sich mit Lily Thomson eine ganz besondere Gesellschafterin ins Haus geholt. Die vereinsamte Dame erhofft sich durch die junge Frau etwas mehr Abwechslung in ihrem eintönigen Alltag – und die soll sie auch bekommen!
Doch während Lady Henrietta hin und weg ist von Lily, wird sie in Adelskreisen eher kritisch beäugt. Eine Ausnahme ist Marvin, Earl of Kantley, der auch hin und wieder aus der Reihe tanzt, was die Gepflogenheiten der High Society angeht.
Als Lily dann auf die Idee kommt den Familien im berüchtigten Hafenviertel zu helfen und dabei tatkräftig mit anzupacken wird das nicht gerade positiv aufgenommen.
Ihre Bitte um Spenden stößt weitestgehend auf taube Ohren. Um dennoch die nötigen Ressourcen zur Hand zu haben, muss sie sich etwas einfallen lassen…

Ich habe mich so sehr auf diesen neuen historischen Roman von Elisabeth Büchle gefreut und wie erwartet wurde ich nicht enttäuscht! Die Autorin hat es wieder einmal geschafft mich von der ersten Seite an hervorragend zu unterhalten und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Lily Thomson war mir mit ihrer aufgeweckten und humorvollen Art von Anfang an super sympathisch. Auch die Beschreibung von Lady Henrietta hat mich total abgeholt und ich konnte mir die ältere Dame mit neu erwachter Abenteuerlust sehr gut vorstellen.
Beide Frauen machen eine tolle Entwicklung durch und sorgen immer wieder für eine Überraschung.
Sehr amüsant waren die regelmäßigen Wortgefechte zwischen Lily und Marvin. Mal humorvoll, mal tiefgründig, hat es Elisabeth Büchle hier wieder einmal geschafft tolle Dialoge zu schreiben, die ich in ihren Büchern so gerne mag!

Die Autorin macht durch die Geschichte auf verschieden Herausforderungen der damaligen Zeit aufmerksam, so z.B. die großen Unterschiede der sozialen Schichten und die damit einhergehende Armut einfacher Arbeiterfamilien, sowie die sehr beschränkten Rechte und Mittel von Frauen in Adelskreisen. Man lernt sowohl den Prunk und Reichtum der englischen High Society kennen, wie auch die menschenunwürdigen Verhältnisse der Familien an den Docks.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, war die Art und Weise wie die Autorin den Glauben in die Geschichte mit eingewoben hat und die Frage, ob es notwendig oder hilfreich ist, nach Gottes Willen im eigenen Leben zu fragen – und was es auch bedeuten kann, wenn man es eben nicht tut. Genauso auch die Frage, ob wir geduldig sein können Gottes Handeln abzuwarten, statt die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Aber auch die Nächstenliebe und Vergebung nehmen einen wichtigen Teil der Handlung ein.

Ich kann das Buch von ganzem Herzen empfehlen und bin mal wieder absolut überzeugt von dem neuen Büchle-Roman 😊

Bewertung vom 07.06.2024
Rut findet ein neues Zuhause
Heinl, Saskia

Rut findet ein neues Zuhause


ausgezeichnet

In diesem Buch begegnen wir Rut und ihrer Schwiegermutter Naemi, welche sich auf die lange und beschwerliche Reise von Moab nach Israel machen. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht des Esels Beni, der die beiden auf dieser Reise begleitet.
Wir erfahren außerdem wie es Rut im ihr bis dahin fremden Israel ergeht und begleiten den Esel Beni auf der Suche nach seinem Bruder.

Das Buch ist wunderschön aufgemacht und schon das Cover ein wahrer Hingucker. Die Illustratorin hat meiner Meinung nach wirklich großartige Arbeit geleistet – jedes Bild im Buch ist wunderschön!

Das Buch hat einen stabilen Hardcover Einband und auch die einzelnen Seiten sind aus etwas dickerem Papier und dadurch sehr stabil und perfekt für Kinderhände die das Buch auch immer wieder einmal durchblättern.

Zu Beginn des Buches werden einige Wörter aufgelistet, die für Erstleser unbekannt oder etwas schwieriger zu lesen sein können.
Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge und beinhalten dann immer mehrere Wechsel von „normalgroßer“ Schrift, welche vorgelesen werden kann und Teile, welche in größerer Schrift abgedruckt sind, um vom Kind selbst gelesen zu werden.
Die Abschnitte für die Kinder sind kurz und kompakt gehalten, sodass es sich wunderbar für Leseanfänger eignet.
Aber auch die restlichen Leseabschnitte, welche zum Vorlesen gedacht sind, beinhalten kurze und gut verständliche Sätze, sodass die Bücher hier sehr schnell komplett von meiner Tochter allein gelesen wurden.

Ich kann das Buch von Herzen weiterempfehlen, es ist sehr liebevoll geschrieben und gestaltet. Die Kinder bekommen einen spannenden Einblick in das Leben der Menschen damals und hören diese biblische Geschichte mal aus einer neuen Perspektive.
Selbstverständlich ist die Geschichte ausgeschmückt, was ich aber durch die Esel-Erzählperspektive leicht zu kommunizieren fand – die Esel-Familienzusammenführung ist erfunden, aber die Geschichte der Menschen, die wir kennenlernen ist echt.

Wir sind große Fans der „Lies mit mir!“-Reihe und haben schon einen ganzen Stapel hier. Eine tolle Geschenkidee auch zur Einschulung.
Wie beschrieben eignen sich die Bücher aber nicht nur für den Lesestart, sondern sind auch toll für Kinder, die schon allein für sich lesen.

Bewertung vom 07.06.2024
Timothy Keller
Hansen, Collin

Timothy Keller


sehr gut

In diesem Buch erfahren wir mehr über das Leben und den Werdegang von Timothy Keller.
Das besondere an dem Buch – im Unterschied zu anderen Biografien - ist der Schwerpunkt darauf, welche Menschen ihn, seinen Glauben und sein Leben maßgeblich geprägt haben.
Das Buch ist in vier Teile gegliedert, welche wiederum in insgesamt 18 Kapitel unterteilt sind. Wir erfahren viel über seine Studienzeit, seine Professoren, sowie Kommilitonen und auch seine erste Pastorenstelle in Hopewell, Virginia wird ausführlich beschrieben. Der letzte Teil handelt dann von den Jahren in New York.

Was man erwähnen muss ist, dass es sich dadurch an manchen Stellen nicht wie eine durchgehende Erzählung liest. Vor allem zu Beginn des Buches erweckte es manchmal eher den Eindruck, als würden einzelne Stationen abgearbeitet. Vielleicht hängt es aber auch damit zusammen, dass vor allem im ersten Teil des Buches ein großes Augenmerk auf seiner intellektuellen Reise liegt. Ab dem dritten Teil empfand ich den Lesefluss angenehmer.

Ganz besonders spannend und eindrücklich war für mich persönlich der vierte Teil, in welchem seine Zeit in New York – und damit auch der Aufbau der Redeemer Presbyterian Church - beschrieben werden.
Auch die Teile des Buches, die sich mit seiner Frau, Kathy Keller, ihrem Kennenlernen und ihrer Ehe befassen haben mich sehr angesprochen. Auch wenn es nicht allzu viel Raum einnimmt in dem Buch, so hat mich die gegenseitige Hingabe der beiden doch sehr berührt.
Noch ein letzter Punkt, der mich sehr bewegt und zu Tränen gerührt hat, ist seine Liebe die er seinem Bruder in dessen letzten Tagen und Stunden entgegengebracht hat. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, aber hier sehen wir an Tim Keller, was gelebte Gnade bedeutet.

Der Autor hat auf jeden Fall großartige Recherchearbeit geleistet und zeigt die verschiedenen Wegabschnitte und Stationen im Leben von Tim Keller auf.
Wer die Werke von Tim Keller schätzt, findet hier einen interessanten und einzigartigen Einblick hinter die Kulissen.

Bewertung vom 14.05.2024
In Zeiten der Freundschaft
Gohlke, Cathy

In Zeiten der Freundschaft


ausgezeichnet

In diesem historischen Roman lernen wir die Freundinnen Adelaide, Dorothy, Ruth und Savannah kennen, kurz: die Ladys von Lakeside.
Nachdem Adelaide – oder auch Addy genannt – durch einen schlimmen Sturm zur Vollwaise wird, schickt ihr Halbbruder sie auf das Mädcheninternat Lakeside geschickt. Wenn es ihr auch anfangs völlig zuwider ist, ihre Heimat und ihr gewohntes Umfeld zu verlassen, lebt sie sich dennoch schnell ein und findet Freundinnen fürs Leben. Gemeinsam gehen sie durch dick und dünn und stehen füreinander ein.
Doch der 1. Weltkrieg bringt ungeahnte Veränderungen mit sich und Liebe und Eifersucht zerren schwer an den Freundschaftsbanden der vier jungen Frauen.
Ein schlimmes Unglück scheint die Freundinnen endgültig auseinanderzureißen.

Als ich gesehen habe, dass ein neues Buch von Cathy Gohlke in den Startlöchern steht, war die Vorfreude riesengroß. Ihre Bücher zählen in den letzten beiden Jahren zu meinen absoluten Highlights und ich konnte es kaum erwarten auch in diese Geschichte einzutauchen.
Und so viel schon einmal vorweg: ich wurde nicht enttäuscht!

Cathy Gohlke gelingt es auch hier meisterhaft den verschiedenen Charakteren Tiefe zu verleihen. Ich konnte bei jedem Hoch und Tief mitfühlen und nicht nur einmal kamen mir die Tränen. Außerdem lässt sie christliche Werte auf eine natürliche und authentische Art und Weise mit einfließen, ohne dass es gezwungen oder missionierend wirkt.
Die Autorin hat einen ganz tollen und mitreißenden Schreibstil, sodass ich es kaum zur Seite legen konnte. Sie hat es außerdem immer wieder geschafft mich mit dem Handlungsverlauf zu überraschen.
Das Buch thematisiert allem voran wahre Freundschaft, aber auch was geschehen kann, wenn wir uns von Eifersucht und Lügen fehlleiten lassen und wie Ehrlichkeit und Vergebung wieder Raum zur Versöhnung schaffen können.
Cathy Gohlke zeigt, dass Verletzungen und Narben, sichtbar wie unsichtbar, nicht über unser Leben bestimmen müssen.
Eine ganz tolle und berührende Geschichte - von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

Eine wundervolle Geschichte über wahre Freundschaft und die Kraft der Vergebung.

Bewertung vom 14.05.2024
Die Strandspürnasen 7 - Das Geheimnis der Schmugglerhöhle
Herr, Christina

Die Strandspürnasen 7 - Das Geheimnis der Schmugglerhöhle


sehr gut

Die Strandspürnasen sind wieder im Einsatz, denn sie haben eine spannende Entdeckung im Keller von Alberts Zuhause gemacht: einen Geheimgang mit einem verborgenen Raum.
Außerdem erfahren sie, dass die Polizei auf der Suche nach gestohlenen Juwelen ist und so stürzen sie sich in die Ermittlungen.
Zuhause wird es aber auch nicht langweilig und so hat jeder der Strandspürnasen seine Herausforderungen mit der eigenen Familiensituation.

Der 7. und gleichzeitig auch finale Band dieser tollen Kinderbuchreihe bietet wie immer Spaß und Spannung zugleich. Gemeinsam stellen sie sich den Machenschaften einer Schmugglerbande, wobei der Spannungsbogen in meinen Augen im richtigen Maß aufgebaut und dann auch wieder aufgelöst wird. Die Kapitel haben dabei eine angenehme Länge.
Wir nutzen die Geschichten auch gerne zum Vorlesen, gerade wenn es etwas spannender wird, möchte unsere Tochter manchmal, dass wir es gemeinsam lesen, da hören dann auch die jüngeren Geschwister gerne zu.

Neben den Ermittlungen der Strandspürnasen wird in diesem Band das Thema „Familie“ näher beleuchtet. Die Strandspürnasen leben in ganz unterschiedlichen Familienkonstellationen und jeder hat so seine Herausforderungen damit.
Schön fand ich auch, dass sie sich in diesem Punkt wieder Rat bei Onkel Jo gesucht haben und die Autorin dadurch einen kurzen biblischen Blick darauf wirft: und zwar, dass es noch nie die perfekte Familie gegeben hat. Den Gedanken fand ich sehr schön und passend, wo sich darin sicher jeder wiederfindet. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass es an dieser Stelle noch etwas tiefer geht. Die Auflösung oder Betrachtung von Familiengeschichten der Bibel wird quasi „vertagt“, aber ein weiteres Treffen oder Gespräch in der Hinsicht findet in der Geschichte selbst nicht mehr statt.

Einen weiteren kleinen Punkt möchte ich noch anmerken. In dem Buch fallen manchmal die Worte Gespenster, Geister oder Monster. Sicherlich um die Handlung in dem Moment spannender und vielleicht etwas gruseliger zu gestalten. Ich persönlich würde mir wünschen, dass so etwas in einem christlichen Buch gar nicht nötig ist, es würde der Geschichte und dem Handlungsverlauf keinen Abbruch tun darauf zu verzichten.

Etwas traurig war ich am Ende, als ich gelesen habe, dass dieser Band den Abschied von den Strandspürnasen bedeutet. Es ist eine wirklich tolle Kinderbuchreihe die hier sehr gerne gelesen und gehört wird.

Von mir eine von Herzen kommende Leseempfehlung für alle kleinen Krimi-Fans!

Bewertung vom 10.05.2024
Spielen. Toben. Prophezeien.
Krein, Caroline Daphné

Spielen. Toben. Prophezeien.


sehr gut

Wie bringt man Kindern den Glauben näher? Wie lebt man authentisch Glauben vor, sodass Kinder Gott wirklich kennenlernen und Ihm nachfolgen wollen?
Fragen die ich mir als Mama regelmäßig stelle und mich immer wieder herausfordern.
In diesem Buch möchte uns Caroline Daphné Krein Antworten auf diese Fragen geben und ermutigen auch gemeinsam mit unseren Kindern Gottes Gegenwart im Alltag zu suchen.
Außerdem erinnert sie uns an den liebevollen Blick mit denen Gott Kinder sieht und welchen Wert sie in Seinem Reich haben.

Als ich das Buch zum ersten Mal gesehen habe hat der Titel mich total angesprochen und ich war unglaublich neugierig auf den Inhalt.
Ich habe schon viele (christliche) Bücher über Familienalltag und Erziehung gelesen, aber das hier versprach irgendwie ganz anders zu werden.
Was man bekommt, wenn man das Buch liest ist aber definitiv nicht nur ein Ratgeber für Eltern oder Mitarbeiter von Kindergruppen. Wenn ich auch sehr viel für unseren Familienalltag und die Erziehung unserer Kinder mitnehmen konnte, so war es genauso Ermutigung für mich und mein eigenes Glaubensleben.
Die Autorin ermutigt und zeigt anhand vieler Beispiele aus ihrem eigenen Alltag auf, was es bedeutet mit Jesus in Beziehung zu sein und Ihn im tagtäglichen Leben zu suchen und fest mit Seiner Gegenwart und Seinem Reden zu rechnen.
Besonders nachgegangen ist mir der Satz: „Mit Gott verbunden zu sein ist nicht eine Ansammlung von Wissen über ihn.“ (S.67)
Ich musste auch die Tage danach immer wieder darüber nachdenken, wie wichtig es ist, dass wir, sowie auch unsere Kinder begreifen, dass Kopfwissen niemals mehr wiegt als eine echte Herzensbeziehung.
Darüber hinaus macht die Autorin immer wieder deutlich wie Jesus Kindern begegnet ist und welchen Wert Gott Kindern beimisst. Sie ermutigt in dem Buch unsere eigene Sicht auf Kinder zu hinterfragen und diese mit Gottes Blickwinkel in Einklang zu bringen.

An ein paar wenigen Punkten hatte ich meine Fragezeichen, bzw. fand ich besonders einen Erlebnisbericht etwas befremdlich. Es geht dabei um die Herangehensweise wie mit Kindern für Heilung gebetet wurde (allerdings nicht von der Autorin selbst, sondern in einer amerikanischen Gemeinde).
Aber die Autorin hat mich an mancher Stelle auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht und auch ermutigt meine eigenen Ansichten zu hinterfragen.
Einen klitzekleinen Kritikpunkt bzgl. des Layouts habe ich noch. Die einzelnen Kapitel sind wiederum in mehrere Zwischen-Überschriften unterteilt. Daher empfand ich die zusätzlichen Zitate, die auf manchen Seiten in größerer Schrift wiederholt werden, eher als störend.
Für mich war an manchen Seiten einfach „zu viel los“. Da habe ich es persönlich lieber, wenn ich einfach in meinem Lesefluss bleiben kann und sehe ich diesen Zitaten mehr Ablenkung als Mehrwert. Aber das ist einfach ein persönliches Empfinden.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich als Gewinn empfunden und hatte große Freude beim Lesen. Das Buch hat mich ermutigt sowohl in meinem persönlichen Glaubensleben, aber auch im Familienalltag wieder mehr Gottes Reden und Wirken zu erwarten. Außerdem finde ich es immer total ermutigend zu lesen, was andere mit Gott erlebt haben.
Daher von mir gut gemeinte 4 Sterne mit einer Leseempfehlung für alle die in irgendeiner Weise mit Kindern zu tun haben oder einfach interessiert sind, wie man Glauben mit Kindern ganz praktisch gestalten und leben kann!

Bewertung vom 29.04.2024
Ins Herz geprägt
Caudill, Crystal

Ins Herz geprägt


sehr gut

Cincinnati, 1883: Eigentlich sollte Therese Plane ihre Hochzeit planen. Allerdings lebt sie noch bei ihrem Großvater, dessen enorme Schulden ihre volle Aufmerksamkeit fordern. Mit aller Kraft versucht sie diese zu begleichen, um ihm diese Last zu nehmen.
Doch bei einer verhängnisvollen Begegnung wird ihr klar, dass diese Schulden das kleinste Problem ihres Großvaters sind. Noch dazu wird ihr Verlobter Edward Greystone immer ungeduldiger.

Währenddessen arbeitet der Secret Service Mitarbeiter Broderick Cosgrove verdeckt in derselben Stadt. Er ist einer Geldfälscherbande auf der Spur, nur läuft ihm so langsam die Zeit davon.
Seine Spur führt ihn, unter anderem, zu seiner ehemaligen Verlobten – Theresa Plane.
Was verbindet sie mit den Geldfälschern und wer steckt mit ihnen unter einer Decke?

Beide müssen sich immer wieder die Frage stellen, wem sie wirklich vertrauen können.

Dieses Buch war für mich eine Mischung aus Roman und ein klein wenig Krimi, was mir sehr gut gefallen hat. (Ich mag Krimis sehr gerne, aber wenn diese zu spannend sind, geht es mir an die Nerven. Es war also eine perfekte Mischung :D)
Dieses Buch war das erste, das ich von dieser Autorin gelesen habe, daher war ich sehr gespannt auf ihren Schreibstil und ihre Art Geschichten zu erzählen.
Was mir dabei sehr schnell aufgefallen ist: hier passiert ziemlich schnell eine ganze Menge.

Ein paar Seiten zum durchatmen gab es kaum einmal. Die Geschichte entwickelt sich für den Leser, zumindest nach meinem Gefühl, recht schnell und die Protagonisten erleben viele Überraschungen – böse, wie auch gute.
Wenn auch einige schlimme Dinge geschehen, so wird Theresa, wie auch Broderick mehr und mehr bewusst, dass sich vieles außerhalb ihrer Kontrolle befindet und sie auf Gottes Handeln angewiesen sind.
Der Glaube, zu Beginn nur vereinzelt erwähnt, spielt vor allem gegen Ende des Buches eine immer größere Rolle.
Das habe ich als sehr passend empfunden, da es auch der Entwicklung der Protagonisten entsprach.
Allgemein hat mir die Beschreibung der unterschiedlichen Charaktere sehr gefallen. Ich konnte mir die einzelnen Personen sehr gut vorstellen.
Ich muss zwar zugeben, dass ich recht bald einen Verdacht hatte, wer hinter der Geldfälscherbande stecken könnte, dennoch wurde es nicht langweilig, da immer wieder überraschende Wendungen eintreten.

Das Buch war auf jeden Fall ein schönes Lesevergnügen und von mir gibt es auch eine klare Empfehlung!
Einen kleinen Abzug für die manchmal (zu) schnelle Handlung und die Vorhersehbarkeit an mancher Stelle. Daher vergebe ich vier Sterne!

Zum Abschluss ein ganz wundervolles Zitat aus dem Buch, welches auch auf der Buchrückseite abgedruckt ist:
„Du und ich, wir haben versucht, unsere Probleme selbst zu lösen. Aber das ist nicht im Sinne Gottes. Manchmal muss er uns alles nehmen, damit wir erkennen, dass wir ihn brauchen.“

Bewertung vom 12.04.2024
Das Leuchten der Sehnsucht / Töchter der Freiheit Bd.1
Walker, Noa C.

Das Leuchten der Sehnsucht / Töchter der Freiheit Bd.1


ausgezeichnet

„Das Leuchten der Sehnsucht“ ist der Auftakt zur mehrteiligen Südstaaten-Saga von Noa C. Walker.

Amerika, 1859: Die junge Lehrerin Annie tritt ihre erste Stelle an, welche ihr von ihrem Onkel vermittelt wurde. Ihr neues Zuhause ist die Südstaaten-Plantage Birch Island, wo sie für die Schulbildung der Töchter des Hauses zuständig ist.
Der ausschweifende und luxuriöse Lebensstil ihrer Arbeitsgeber ist ihr völlig fremd und der Umgang mit Sklaven stößt ihr bitter auf. Immerhin ist sie eine Frau mit Prinzipien, welche sie nicht bereit ist zu verleugnen und so eckt sie immer wieder an. Doch durch ihre unverblümte Art erfährt sie nicht nur schräge Blicke, sondern gerät regelrecht in Gefahr.
Mit der Zeit erkennt sie allerdings, dass sie mit ihrer Meinung nicht völlig allein ist und es auch andere Menschen gibt, welche das soziale Gefüge innerhalb der gehobenen Gesellschaft kritisch beäugen.
Einen weiteren Erzählstrang bilden die Erlebnisse ihrer Schwester Sophia. Deren Familie ist auf ihrer Farm im Mittleren Westen ganz anderen Herausforderungen ausgesetzt.
Außerdem lernen wir ihre Cousine Jennifer kennen, die sich in New York gegen die Sklaverei einsetzt.
Sie alle bekommen auf unterschiedliche Art und Weise die spannungsgeladene Stimmung in der Gesellschaft und die Vorläufer des Bürgerkriegs zu spüren.
Da ich zwar ein großer Fan der Autorin, allerdings überhaupt kein Fan von E-Books bin, habe ich schon sehnsüchtig auf die Erscheinung der Printversion gewartet – und verrate gleich einmal vorweg: ich wurde nicht enttäuscht!

Zu Beginn lernt man viele Personen kennen und muss sich erst einmal mit einigen Namen zurechtfinden, wobei mir das Namensverzeichnis am Anfang des Buches immer wieder eine Hilfe war.
Als ich mich dann in den verschiedenen Schauplätzen und Familien zurechtgefunden habe konnte ich die Geschichte in vollen Zügen genießen und das Buch kaum mehr zur Seite legen.

Noa C. Walker hat einen sehr bildhaften und detailverliebten Schreibstil, wodurch ich mir die einzelnen Szenen wunderbar vorstellen konnte.
Die Handlung ist abwechslungsreich und wird immer wieder durch unterhaltsame Szenen aufgelockert. Besonders der Schlagabtausch zwischen Annie und David hat mich immer wieder schmunzeln lassen.
Doch auch die Spannung bleibt nicht aus, endet doch das ein oder andere Kapitel mit einem Cliffhanger und vor der Auflösung gibt es erst einmal einen Ortswechsel.

Was mir besonders gefällt an den Büchern der Autorin, ist ihre Gabe herausfordernde Themen in ein spannendes und dennoch lehrreiches Lesevergnügen zu verpacken. Das ist ihr auch hier wieder gelungen und wir lernen die damals verbreitete Sklaverei, sowie die unterschiedlichen politisch und gesellschaftlichen Überzeugungen aus mehreren Blickwinkeln kennen.

Ein einziger kleiner Kritikpunkt betrifft das Layout. Zu Beginn eines Kapitels wird jeweils der Schauplatz genannt, an dem wir uns gerade befinden, wobei die Erzählperson an besagtem Ort auch innerhalb eines Kapitels wechseln kann.
Vereinzelt beginnt ein neuer Absatz auf einer neuen Seite, wodurch ein Perspektivenwechsel nicht sofort ersichtlich ist, was mich an der ein oder anderen Stelle kurz verwirrt hat.

Nichtsdestotrotz von mir eine klare Leseempfehlung! Nun warte ich voller Vorfreude und gespannt auf die Printversion des zweiten Bandes.
Ich freue mich zu lesen, wie es den „Töchtern der Freiheit“ weiterhin ergeht und das ein oder andere Geheimnis wurde auch noch nicht gelüftet. 😊

Bewertung vom 18.03.2024
Nach-hall-tig leben
Bangert, Nelli

Nach-hall-tig leben


sehr gut

Was erfüllt uns wirklich? Wie können wir das hier und jetzt genießen und gleichzeitig das im Blick behalten, was ewigen Wert hat? Darum geht es in diesem neuen Buch von Nelli Bangert.
Sie erinnert uns in diesem Buch liebevoll an das, was wirklich zählt und zeigt, wie unser Leben Spuren des Segens hinterlassen kann.
Das Buch ist sehr schön aufgemacht. Sowohl das Cover, wie auch die zum Teil farbigen Innenseiten sind sehr ansprechend gestaltet.
Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt: „Liebe Gott“, „Liebe dich selbst“ und „Liebe deinen Nächsten“.
Jeder Teil umfasst mehrere Kapitel, die kurz und prägnant gehalten sind, was das lesen sehr kurzweilig macht.
Am Ende von jedem Kapitel richtet die Autorin ein paar Fragen an den Leser, welche zum Innehalten und reflektieren einladen.
Auch zum Abschluss des Buches findet sich noch ein Kapitel mit Fragen, welches den Inhalt noch einmal praktisch werden lässt und einlädt, das eigene Leben zu reflektieren.
Das Buch ist eine gelungene Rückbesinnung auf Dinge, die wir meist zwar schon irgendwie wissen, aber die im Alltag manchmal verlorengehen.
Was ich schon in anderen Büchern der Autorin sehr schön fand und auch in diesem hier nicht zu kurz kommt ist ihre wohltuende und absolut ermutigende Art.
Als ich im Inhaltsverzeichnis las, dass der zweite Teil sich darum dreht sich selbst zu lieben, war ich zuerst etwas skeptisch. So manches Mal hatte ich das Gefühl, dass mit diesem Schwerpunkt zu viel „ich“ im Zentrum steht, wobei ich die Bibel da ganz anders verstehe.
Doch hier hat Nelli Bangert mich positiv überrascht.
Sie zeigt in den jeweiligen Kapiteln auf, dass sich selbst zu lieben bedeutet eigene Stärken wie auch Schwächen anzuerkennen, Hilfe anzunehmen und Gottes Stärke dadurch umso mehr wertzuschätzen. Auch ihre Ermutigung zu mehr Stille und Ruhe im Alltagstrubel hat mich wieder neu erinnert wichtig und lebensspendend diese Zeiten sein können.
Besonderes angesprochen hat mich das Kapitel „Wenn das Leben schmerzt“, worin sie ganz ehrlich über die Höhen und Tiefen des Lebens schreibt und wie beides dazugehört. Sie schafft ein realistisches Gleichgewicht zwischen der vollen Lebensfreude im Heute und der Gewissheit im Schmerz gehalten und getragen zu sein.
Es hat mir Freude gemacht das Buch zu lesen und auch wenn es für mich nicht allzu viel Neues bereithielt, war es eine gelungene Ermutigung im Alltag und Erinnerung daran meine Kraft in die Dinge zu investieren, die bleibenden Wert haben – und manchmal sind überraschend „kleine“ Dinge. 😊

Bewertung vom 04.03.2024
Weil ich es will
Markus Hoffmann

Weil ich es will


ausgezeichnet

Dieses Buch erzählt die Geschichte von 39 Menschen, die sich alle – manche früher, manche später – mit homoerotischen Empfindungen konfrontiert sahen.
Wenn auch die Erlebnisberichte so unterschiedlich sind wie die betroffenen Menschen selbst, haben sie doch alle eines gemeinsam: sie haben sich entschieden, diesen Gefühlen nicht das letzte Wort zu überlassen und diese Empfindungen nicht auszuleben.
Ein heikles Thema in unserer Zeit und Gesellschaft, noch dazu mit einer Ausrichtung, die ganz und gar nicht in den Mainstream passt. Aber gerade deshalb sehr spannend und lesenswert. Denn auch diese Stimmen müssen gehört und akzeptiert werden.

Das Buch wurde herausgegeben von Markus Hoffmann. Er ist Entwicklungspsychologe und leitet ein Institut, wo eben diese Menschen Gehör und Begleitung finden.
Das Buch beginnt mit einem ausführlichen Vorwort seinerseits, was ich sehr hilfreich und in einzelnen Punkten auch schon sehr augenöffnend fand.
Das Vorwort geht sowohl auf den Leser, als auch auf den Inhalt des Buches ein und erläutert wem, aber auch wozu dieses Buch dienen soll.
Das Buch ist in zehn Kapitel unterteilt, welche die Lebensgeschichten in übergeordnete Themenbereiche einordnen, z.B. „Ledig sein und als Single glücklich leben?“ oder „Vaterschaft leben trotz verunsichertem Mannsein“.

Schon nach dem ersten Bericht war mir klar: das ist kein Buch, das man mal so nebenher liest – das hier geht unter die Haut.
Bei den Geschichten haben sich in mir die unterschiedlichsten Emotionen abgespielt. Von
Trauer, wenn man liest, wie undifferenziert und abwertend Kirche mit manchen Menschen umgegangen ist. Aber auch tröstlich, wenn Menschen auf ihrem Weg echte Annahme und Wegbegleitung erfahren dürfen.
Oft liest man von schweren Erfahrungen im Leben der Betroffenen, darf gleichzeitig aber auch etwas von ihrem Heilungsweg erfahren.
Das Buch hat mir definitiv vor Augen geführt, wie undifferenziert meine Meinung in mancherlei Hinsicht war. Es zeigt sehr deutlich auf, wie komplex das Thema ist und dass Betroffene nicht einfach mit ein paar Bibelzitaten oder billigen Antworten abgespeist werden können.
Ich bin tief bewegt von den Erlebnisberichten, was auch nach dem Lesen noch nachwirkt und in mir arbeitet.

Von meiner Seite eine große Leseempfehlung. Das Buch war wirklich ein Highlight für mich!

Ein großes Lob und Danke auch an den Fontis-Verlag – es braucht definitiv Mut ein solches Buch in unserer Zeit zu veröffentlichen.

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