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Benutzername: 
mariasybilla
Wohnort: 
Pfunds

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 09.09.2024
Über Leben und Tod
Klenk, Florian

Über Leben und Tod


ausgezeichnet

Florian Klenk ist Redakteur der Österreichischen Wochenzeitung Falter.
Christian Reiter ist Gerichtsmediziner in "Halbpension" wie er selber sagt.
Gemeinsam sind sie auf dem Cover zu sehen und es sieht schon irgendwie der Schalk aus den Gesichtern.
Das Buch ist trotz des ernsten Themas sehr witzig geschrieben.
Auf die sehr österreichische oder man kann schon sagen wienerische Art wird über Leben und mehr noch über Tod berichtet.
Das fängt an bei den Urgroßeltern von Christian Reiter, dann über die Pest in Indien und die Vampire aus dem heutigen Serbien und Bulgarien.
In der Sensengasse 2 in Wien gibt es eine gerichtsmedizinische Sammlung die mir das Gruseln lernte.
Interessant ist dann doch die eigentliche Arbeit eines Gerichtmediziners, wie etwa die Identifizierung der Toten bei einem Flugzeugabsturz oder bei Straftaten.
Also ich habe viel gelernt über Leben und Tod.
Eine Leseempfehlung für alle, aber nichts für schwache Nerven.

Bewertung vom 20.08.2024
Nur nachts ist es hell
Taschler, Judith W.

Nur nachts ist es hell


ausgezeichnet

Elisabeth Brugger erzählt im Jahr 1972 rückblickend ihr Leben.
Geboren im Jahr 1895, schon immer mit dem Wunsch Ärztin zu werden.
Gegen den Wunsch des Vaters, der sich um die junge Familie sorgt.
Der Krieg ist im Roman immer gegenwärtig.
Elisabeth ist zuerst Lazarettschwester bevor sie dann 1920 Ärztin werden kann.
Vor der Not der Frauen kann sie sich nicht verschließen.
Der Schreibstil ist packend, die Handlung springt in der Zeit vor und zurück.
Ich musste mich beim Lesen sehr konzentrieren.
Ebenso braucht es Konzentration um die verschiedenen Figuren auseinander zu halten und richtig zuordnen zu können.
Vielleicht wäre es von Vorteil ihr vorheriges Buch "Über Carl reden wir morgen" gelesen zu haben. (werde ich nachholen).
Alles im allem ein hervorragendes Buch über die Zeit der 2 Weltkriege, über die Frauen und ihren Stellenwert in dieser Zeit.
Ich habe schon mehrere Bücher von Judith W. Taschler gelesen und war nie
enttäuscht.
Diesen Roman kann ich jeden der Familiengeschichten und Zeitgeschichte mag sehr empfehlen.

Bewertung vom 28.07.2024
Sobald wir angekommen sind
Lewinsky, Micha

Sobald wir angekommen sind


ausgezeichnet

Das Cover ist natürlich ein Blickfang, "Moonpanther" im bekannten Diogenes Format. Im Roman geht es um Benjamin Oppenheim, genannt Ben, seiner
Frau Marina, den Kindern Rosa und Moritz.
Diese Familie und die neue Freundin von Ben Julia auch mit Kind durchleben eine turbulente Zeit. Seine Verlegerin warte auf ein neues Manuskript. Ben ist fasziniert von Stefan Zweig und seiner Auswanderung nach Brasilien. Als die Nachrichten über einen möglichen Weltkrieg in Osteuropa zunehmen flüchtet die Familie Oppenheim Hals über Kopf.
Ben wird von Ängsten geplagt und durch seine jüdischen Wurzeln kommt es zur Panik und zur Flucht.
Ben wird von Schuldgefühlen, von Versagensängsten und der Frage: "wohin gehöre ich ?? " durchgebeutelt.
Insgesamt kommen die Frauen in dem Roman besser mit Allem zurecht als die Hauptfigur Ben. Die Teilnahme an der Gefühlswelt von Ben hat mich sehr oft amüsiert.
Ich musste wirklich ein paar mal laut lachen.
Wahrscheinlich kennt jeder wen, der so ähnlich tickt wie Ben.
Das hat den Roman unterhaltsam und auch modern und lustig gemacht.