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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Aarany
Wohnort: 
Berlin
Über mich: 
Passionierte Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 88 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2025
Yumi and the Nightmare Painter (eBook, ePUB)
Sanderson, Brandon

Yumi and the Nightmare Painter (eBook, ePUB)


sehr gut

Außergewöhnlicher Genre-Mix


Cover & Klappentext
Das Cover ist wunderschön gestaltet und gefällt mir eindeutig besser als sein englisches Pendant. Zudem passt es aufgrund seiner düsteren Ausstrahlung zum Buch.
Das Cover hat mich neugierig gemacht, keine Frage, aber es war der Autor, der kein Unbekannter ist, der letztendlich den ausschlaggebenden Punkt gab, dieser Novelle eine Chance einzuräumen, obwohl es mein erstes Buch von ihm ist.


Meinung
Dieses Werk gehört zu einer Reihe, aber es kann unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden.

Während sich Yumi danach sehnt, wenigstens einmal einen Tag als normaler Mensch zu verbringen, träumt Maler davon, ein Held zu sein. Als beide aufeinandertreffen, scheinen ihre Wünsche in Erfüllung zu gehen, bis sie begreifen, dass nur sie ihre beiden Welten vor dem Untergang bewahren können.

Ich habe in meinem Leben noch nie etwas Vergleichbares gelesen. Und das will etwas heißen.
Mit seinem einfach gehaltenen Schreibstil hat Brandon Sanderson Welten kreiert, die man vermeintlich schnell erfasst. Der Einstieg wird durch den interdimensionalen Geschichtenerzähler dominiert, der einen auch im weiteren Verlauf begleitet. Seine Erzählung beschränkt sich in erster Linie auf Yumi und Maler, die ihrer Bestimmung nachgehen, bis das Schicksal sie zusammenführt. Zwischen beiden entsteht ein Band, an dem sich die Handlung entlanghangelt. Sogar die Romantik kommt nicht zu kurz.

Mir war nicht klar, worauf ich mich bei diesem Buch einlasse. Anfangs war ich zugegebenermaßen ziemlich skeptisch. Wie gesagt, zieht sich der Einstieg etwas, aber irgendwann ist man regelrecht gefangen. Auch meine Befürchtung, mit den beiden Hauptprotagonisten wegen der Kommentare des Geschichtenerzählers nicht warm zu werden, hat sich letztendlich nicht bewahrheitet. Selbst der ungewöhnliche Genre-Mix irritierte mich zunächst. Doch obwohl alles auf den ersten Blick nicht so richtig passen mag, hat der Autor es passend gemacht. Das ist einfach nur erstaunlich.

Yumi und Maler sind toll gelungen. Ihre Begegnung ist von Respekt geprägt und ihre Verbindung geradezu greifbar.
Die anschauliche Sprache lässt Bilder der Welten entstehen, sodass sie authentisch wirken. Man lebt es. Auch diverse Emotionen kommen nicht zu kurz. Anfangs noch ziemlich zurückhaltend, nur bedingt durch den Witz des Erzählers, findet sich später die gesamte Bandbreite.


Fazit
Insgesamt ist es recht schwer, für dieses Werk die passenden Worte zu finden, weil sie ihm unmöglich gerecht werden können, aber ich versuche es dennoch. Trotz des langsamen Einstiegs konnte die Novelle auf ganzer Linie überzeugen, und zwar auf eine andere Art, als man sich zu Beginn vorstellen kann. Dieses Buch ist genial, außergewöhnlich, spektakulär und einmalig. Dennoch muss ich wegen des trägen Einstiegs einen Stern abziehen. Somit bleiben vier Sterne.

Bewertung vom 01.04.2025
Eislotus. Wasser findet seinen Weg (eBook, ePUB)
Grimm, Liza

Eislotus. Wasser findet seinen Weg (eBook, ePUB)


gut

Von Tintlingen, Elementgesandten und Buchbindern

Cover & Klappentext
Das Cover ist einfach nur wunderschön und damit ein absoluter Blickfang. Ganz nach dem Motto: Wasser findet immer einen Weg. Ich war sofort verliebt. Die Details und Farbgebung passen toll zur Story.
Der Klappentext wiederum hat mich nicht komplett überzeugt. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was mich erwartet, daher blieb ich lange skeptisch.


Meinung
Nara ist eine Elementmagierin, gebunden an ihr Seelenbuch. Um ihre Welt zu retten, wird sie an die Akademie geschickt, wo in harten Wettkämpfen derjenige am Ritual des Lichts teilnehmen darf, der gewinnt. Ziel ist, die Buchbinder an ihren Ort zu holen, damit ihr Volk überlebt.

Aus der Sicht von Nara, eine Mondgebundene, und Katso, ein Sonnengebundener, wird man durch das Geschehen geführt. Die Story baut sich sehr langsam auf, sodass man ein wenig Geduld aufbringen muss, um hineinzufinden.
Der Schreibstil ist eher ruhig und zurückhaltend mit geschickt gewählten Worten. Die Autorin setzt auf leise Töne, was hier für mich zu langatmigen Szenen führte. Dazu bleiben einige Hintergrundinformationen verborgen, obwohl ich sie für wichtig erachte, um die Hintergründe zu verstehen. Natürlich will man nicht vorweggreifen, aber hier fehlte mir einiges.

Das Augenmerk liegt auf den Hauptprotagonisten, sodass einige Nebencharaktere etwas untergehen. Auch solche, die sich für die Handlung als wichtig herausstellen. Dafür sind Nara und Katsu gut gelungen. Sie heben sich nicht lautstark hervor, sondern sind eher zurückhaltend. Und sie sind willensstark genug, um fair zu bleiben. Beide bieten viel Heldenpotenzial. Mir haben sie sehr gefallen.

Das Setting und die erdachte Welt zeigen die Kreativität der Autorin und ihre Liebe zu Büchern im Allgemeinen.
Jedoch fehlte mir ein wenig mehr Lebendigkeit. Etwas Spritzigkeit. Ein bisschen mehr Plot-Twists. Damit wäre ich deutlich mehr mitgerissen worden und es hätte mehr Emotionen hervorgebracht.
Dennoch ist der erste Band keineswegs schlecht. Natürlich bleibt vieles noch im Dunkeln, was sich im Folgeteil ein wenig lichten dürfte.

Alles in allem wirkt die Geschichte sehr zurückhaltend. Ein wenig erinnert es an eine Flamme, die gleichmäßig brennt. Hin und wieder folgt ein kleiner Lufthauch, der etwas Unruhe reinbringt, dabei hätte man das Feuer auflodern lassen können. Das Potenzial ist meines Erachtens nach vorhanden.
Trotzdem wird man unterhalten, weil Nara einem schnell ans Herz wächst.

Fazit
Eine Geschichte, in der man sich schnell an einer Akademie wiederfindet, wo man um sein Leben fürchten muss und nichts so ist, wie es scheint; wo Vertrauen Mangelware ist und man lernen muss, über sich hinauszuwachsen, und gleichzeitig Unabhängige für sich gewinnen sollte.
Von mir gibt es drei von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.03.2025
Die Skaland-Saga, Band 1 - A Fate Inked in Blood (eBook, ePUB)
Jensen, Danielle L.

Die Skaland-Saga, Band 1 - A Fate Inked in Blood (eBook, ePUB)


sehr gut

Mittel zum Zweck


Cover & Klappentext
Das Cover wurde passend zur Geschichte gestaltet, konnte bei mir allerdings nicht punkten. Ein Problem, was ich häufiger habe, wenn Models abgebildet sind, weil ich mir Freya einfach anders vorstelle. Ganz klar eine Geschmacksfrage.
Der Klappentext wiederum hat mich neugierig gemacht. Die nordische Mythologie bietet dahingehend großartiges Material.


Meinung
Freya führt ein einfaches Leben, träumt aber immer davon, Ruhm in der Schlacht zu erlangen. Diese Möglichkeit bietet sich ihr, als ihr größtes Geheimnis offenbart wird. Bei ihrer Zeugung waren die Götter beteiligt.
Laut einer Prophezeiung kann sie Skaland unter einem König vereinen. Doch der Erbe des Jarls hält sie dazu an, sich nicht als Spielball benutzen zu lassen, sondern ihr Schicksal selbst zu wählen.

Aus der Sicht von Freya wird man durch die Handlung geführt. Während mich der Einstieg sofort begeistert hat, schwächelte das Buch kurz darauf etwas, ehe es wieder besser wurde.
Das lag nicht zuletzt an Freya, die zum Teil schwer greifbar ist. Ihr Wunsch, mehr zu erreichen, ist nachvollziehbar. Auch der Umstand, dass ihr Traum mit der Realität nicht allzu viel zu tun hat, sodass sie zweifelt.
So widersprüchlich sie als Charakter manchmal wirkt, so ist ihre Wankelmütigkeit doch glaubwürdig. Da sie als Spielball benutzt wird, auf den permanent Druck ausgeübt wird, ist sie kaum in der Lage, eigene Entscheidungen zu treffen.
Bjorn, Erbe des Jarls und abgestellt, um sie zu beschützen, hat mich schnell begeistert. Selbst von einem Gott gesegnet, ist er im Kampf unerlässlich und erprobt. Seine flapsige Art und frechen Sprüche sorgen definitiv für Unterhaltung, was die Geschichte etwas auflockert.
Der Schreibstil hat mir an und für sich gut gefallen. Schön ausformulierte Passagen wechseln sich mit einem ungünstig gewählten Ausdruck ab. Dazu kommen Sätze und Reaktionen, die entweder schwer verständlich waren oder einfach nicht passten. Hin und wieder fehlten mir auch ein paar kleinere Informationen. Das sorgte leider, öfter als mir lieb war, dafür, dass ich aus dem Lesefluss gerissen wurde.
Die Idee, so ansprechend sie auch ist, schwächelt meines Erachtens etwas, was die Umsetzung angeht. Zwar bringt der Roman viel Spannung mit, sodass langatmige Szenen vermieden werden, sowie recht viel Emotionen, aber diese Annäherung zwischen Bjorn und Freya wurde in meinen Augen zu sehr in den Fokus gerückt, sodass der Kern der Story hin und wieder etwas untergeht. Erst zum Ende hin wurde es besser.
Trotz allem wurde ich gut unterhalten und konnte das Buch zeitweise nicht mehr aus der Hand legen. Denn es bringt einige tolle Momente mit.

Fazit
Für Fans der nordischen Mythologie ein durchaus empfehlenswerter Roman aus dem #Ravensburger Verlag mit Vikings-Vibes, der mit einer starken Hauptprotagonistin brilliert, garniert mit überraschend viel Magie. Doch nicht nur die Unterhaltung steht hier im Vordergrund, sondern auch ein paar tiefgründige Fragen werden hier erörtert, sodass die Story alles andere als oberflächlich ist.
Wegen der diversen Schwächen vergebe ich dreieinhalb von fünf Sternen, runde in der Hoffnung, dass Band zwei mehr überzeugen kann, auf vier auf.

Bewertung vom 28.03.2025
Game of Hearts - No Rules (St. Gloria College 1) (eBook, ePUB)
Westphal, Yvonne

Game of Hearts - No Rules (St. Gloria College 1) (eBook, ePUB)


sehr gut

Was wirklich zählt


Cover & Klappentext
Das Cover passt von der Farbgebung und der Aufmachung gut zu der Geschichte. Allerdings trifft es nicht ganz meinen Geschmack. Hier war es die Autorin und schließlich der Klappentext, die mein Interesse geweckt haben.


Meinung
Am St. Gloria College kämpfen zwei Häuser, Alpha und Omega, um ein heiß begehrtes Stipendium, womit Ruhm und Reichtum einhergehen. Exklusive Partys, Intrigen und Wetten bestimmen den Alltag, wobei auch Liebe zum Einsatz wird.

Felicia de Vries und Valentin Knight verleihen der Story ihre Stimme. Sie ist die Anführerin der Alphas, er der Anführer der Omegas. Während sie diszipliniert und ehrgeizig ist, kämpft Valentin selten fair. Als Bad Boy der verfeindeten Omegas nutzt er all seine Möglichkeiten, um sein Ziel zu erreichen.

Der Schreibstil hat mir gefallen, auch wenn ich anfangs einige Sätze mehrfach lesen musste, um sie zu verstehen. Das lag an den häufigen Schachtelsätzen, aber auch den vielen Charakteren, die man erst mal zuordnen musste. Zwar gibt es am Anfang nähere Erläuterungen, aber erst in der Story konnte ich sie verinnerlichen. Insgesamt liest sich die Story sehr angenehm und flüssig.
Felicia wirkt wie das nette Mädchen von nebenan, die lernen muss, sich durchzusetzen. Anfangs ist sie einfach zu nett, aber dennoch sympathisch. Erst als sie mehr mit Valentin zu tun hat, beginnt sie, sich zu ändern. Allerdings war ihre Entwicklung meines Erachtens etwas zu ruckartig und schnell.
Valentin hingegen ist, trotz Kapitel aus seiner Sicht, teilweise schwer greifbar. Das ist klar gewollt, um die mysteriöse Ausstrahlung aufrechtzuerhalten. Was anfangs gut gelöst war, empfand ich im Verlauf als schwierig. Ich konnte ihn irgendwann besser einschätzen, jedoch fehlt mir bei ihm das gewisse Etwas.

Das Setting, ein College in der Schweiz der Reichen und Schönen, ist gut gewählt. Ständiger Konkurrenzkampf und die Außenwirkung bestimmen Felicias Leben, anstatt sich auf sich selbst zu konzentrieren. Das ist definitiv eine Botschaft, die man mitnehmen kann.

Das Buch von Yvonne Westphal unterhält und ist keineswegs oberflächlich. Mit ein paar überraschenden Wendungen konnte sie punkten, auch wenn, grob gesehen, klar ist, worauf es hinausläuft. Um diese Vorhersehbarkeit, die dieses Genre einfach mitbringt, zu durchbrechen, gibt es den Kampf um das Stipendium. Hier fragt man sich schon zwischenzeitig, wie weit die verfeindeten Häuser gehen werden, um zu gewinnen.
Was das Buch von der Masse abhebt, sind kleine Besonderheiten. Jedes der beiden Häuser wird von einem Paar repräsentiert, wobei die Frauen aber mehr zu sagen haben. Des Weiteren gibt es den Morning Glory, das hausinterne Klatschblatt. Die Artikel sind sehr witzig.


Fazit
Wer sich gern mal unter die oberen Zehntausend mischen möchte, ist hier genau richtig. Der Leser wird mitgerissen, sodass sich lang gezogene Szenen in Grenzen halten. Kleine Spannungsspitzen sorgen für Spritzigkeit, bis es zum großen Finale kommt.
Von mir gibt es vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.03.2025
Beauty must die (eBook, ePUB)
Licht, Kira

Beauty must die (eBook, ePUB)


sehr gut

Geheimnisse

Cover & Klappentext
Das Cover gefällt mir ausnehmend gut, weil es geheimnisvoll und düster gestaltet wurde. Auf jeden Fall ein Eyecatcher.
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, weil es mal etwas anderes von der Autorin ist. Und hin und wieder brauche ich eine Geschichte mit Krimi-Elementen.


Meinung
Kurz nachdem Mae zu ihren Großeltern nach Tallahawney zieht, um ihre Sozialstunden abzuleisten und ihren Highschool-Abschluss nachzuholen, wird ihre Freundin aus Kindheitstagen ermordet aufgefunden. Da die Polizei kein großes Interesse an der Aufklärung zu haben scheint, beschließt sie, selbst zu ermitteln. Mit Nathan, der ihr hilft, gerät sie in ein undurchdringliches Netz aus Intrigen und spielt mit ihrem Leben.

Aus der Sicht von Mae und Nathan wird man durch die Geschichte geführt. Beginnend mit einem Prolog, der ausnehmend gut gelungen ist, gelingt der Einstieg ohne Probleme. Danach zieht sich das Ganze leider etwas in die Länge. Das liegt nicht zuletzt an dem Umstand, dass ich mit Mae nicht so richtig warm geworden bin. Aufgrund ihrer Vergangenheit hätte ich sie mir anders vorgestellt. Aufgewachsen in einem Brennpunkt Floridas kommt sie schnell mit dem Gesetz in Konflikt. Dementsprechend ist eine abweisende, ungehobelte Art nachvollziehbar. Davon blitzt jedoch nur manchmal in dem kleinen Ort in den Südstaaten auf. Zudem hätte ich ihre mutige Art, in der eingeschworenen Gemeinschaft des Südens rumzuschnüffeln, besser verstanden.
Im Verlauf besserte es sich, auch wenn mir bis zum Schluss ein kompletter Zugang verwehrt wurde. Nicht zuletzt Nathan war hilfreich dabei, mit Mae zumindest einigermaßen zurechtzukommen. Er wirkt auf den ersten Blick offen und zugänglich, einfach freundlich, obwohl er der Welt auch eine andere Seite zeigen kann.

Für das Setting vergebe ich ein großes Lob. Eine Kleinstadt in den Südstaaten, wo die Leute traditionell sind. Inklusive der Annahme, dass es keine Geheimnisse unter den Einwohnern gibt, weil sie eine eingeschworene Gemeinschaft sind, erkennt man allerdings, dass beinahe jeder mindestens eine Leiche im Keller hat. Das wurde großartig umgesetzt. Man fühlt sich auf eine gewisse Art angezogen von dem Ort und gleichzeitig abgestoßen. Hervorragend.

Ab etwa der Hälfte nimmt das Geschehen deutlich an Fahrt auf, verwoben mit überraschenden Twists, die leider nicht immer ausformuliert wurden. Sie endeten teilweise recht abrupt, was schade ist. Währenddessen rätselt man mit, wer denn nun für den Tod von Shirley verantwortlich ist. Potenzielle Verdächtige gibt es sehr viele, denn Shirley war nicht nur das hübsche, nette Mädchen von nebenan, sondern recht durchtrieben mit vielen Geheimnissen. Und diesen kommt Mae nun nach und nach auf die Spur. Das wurde toll aufgebaut, sodass der Leser nicht allzu schnell darauf kommt, wer für den Tod von Maes Freundin verantwortlich ist.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und entspricht der Handlung. Aber ich bin mir sicher, dass es noch Luft nach oben gibt, wie der Prolog zeigt. Er ist solide und behindert den Leser nicht.

Insgesamt wird man wie magisch durch die Handlung gezogen, wenn man von dem zögernden Beginn absieht. Danach nehmen die Krimi-Elemente einen großen Anteil ein und sorgen für spannende Momente. Aber auch einige knisternde Situationen kommen nicht zu kurz. Der Genre-Mix ist gut gelungen und sorgt für eine entsprechenden Unterhaltung.


Fazit
Eine spannende und überraschend vielschichtige Geschichte inklusive Südstaatenfeeling und interessanten Protagonisten. Ich kann es nur empfehlen und vergebe vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 27.03.2025
Ganz aus Splittern (eBook, ePUB)
Lake, Danae

Ganz aus Splittern (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

(Semi)permeabel


Cover & Klappentext
Bei dem Cover bin ich etwas unschlüssig. Ja, es passt auf eine gewisse Art, aber für mich gehen die Splitter zu sehr unter, die doch wichtig für die Geschichte sind.
Der Klappentext hat den ausschlaggebenden Punkt gegeben, das Buch zu lesen. Mich sprechen oft Jugendbücher mit einer ordentlichen Portion Drama an, warum auch immer.


Meinung
Vorab möchte ich auf die Triggerwarnung im Buch verweisen, denn es werden einige sensible Themen behandelt.

Christine lebt mit ihrer Mutter sowie ihrem verhassten Stiefvater in einem sozialen Brennpunkt und lernt fleißig, in der Hoffnung, ein gutes Abitur absolvieren zu können, um ihre Zukunft zu sichern.
Als ihr die Direktorin des angesehenen Heinrich-Heine-Gymnasium vorschlägt, dort ihr Abi zu machen, lehnt sie zunächst ab, da vornehmlich dahinter eine Art soziales Experiment steckt. Entscheidet sich jedoch um, als die Lage sich zu Hause immer mehr zuspitzt.
Auf dem Gymnasium fühlt sie sich schnell wohl, verliebt sich sogar, stellt aber auch fest, dass dieses Sozialexperiment lediglich vorgeschoben ist. Gleichzeitig nimmt Chrissys Leben eine tragische Wendung.

Aus der Sicht von Chrissy wird der Leser durch die Geschichte geführt. Schon der Einstieg zeigt den herausragenden Schreibstil der Autorin, denn sie passt die Sprache der Jugend an, ohne dabei plump zu wirken. Dabei beschränkt sie sich nicht auf einen einfachen Wortschatz, sondern beweist eine breite Vielfalt, was die Intelligenz von Chrissy glaubwürdig macht.
Für ein Debüt ist das erstaunlich.

Christine hat mich sofort berührt. Ich konnte mich schnell in sie hineinversetzen. So klug sie auch sein mag, steckt sie in der Pubertät. Da sind nicht alle Handlungen immer logisch nachvollziehbar. Man versteht sich teilweise selbst nicht. Schlägt auch mal verbal um sich. Das alles wurde toll rübergebracht. Aber Chrissy ist keineswegs nur ein einfacher Teenager. Trotz ihrer Jugend musste sie auch schnell erwachsen werden. Neben einer Mutter, die sie eher als Last ansieht, gibt es noch Marcel, ihren Stiefvater, der sehr gewalttätig ist.
Dass Chrissy nicht aufgibt, sondern stattdessen alles tut, um ein gutes Abitur zu erlangen, zeigt ihre Willensstärke. Und diese hilft ihr in ihrer, wie es scheint, ausweglosen Situation. Insgesamt ist sie wirklich gelungen, denn ich konnte all ihre Handlungen und Beweggründe nachvollziehen.

Das Setting ist zur Abwechslung mal nach Deutschland verlagert worden, was ich sehr begrüße und womit sich Danae Lake vom Mainstream abhebt.

Neben Christine finden sich noch einige Charaktere, die mich durchweg überzeugt haben. Zuerst wäre da natürlich Tjard, kurz T, ihr bester Freund. Und ich muss sagen, so einen Freund braucht jede(r). Und nicht zuletzt Alex, den sie am Heinrich-Heine-Gymnasium kennenlernt. Natürlich ist Christine am intensivsten dargestellt worden, da auf ihr der Fokus liegt. Auf manche Randfiguren wurde nicht so viel Energie verwendet, was auch nicht störend wirkt. Wenn man von Alex absieht. Von ihm hätte ich mir mehr Hintergrund gewünscht.

Der Aufbau, die Idee und die Handlung wirken sehr authentisch, sodass mich dieses Buch überzeugt hat, obwohl ich vermutlich nicht unbedingt der Zielgruppe angehöre. Für ein Debüt-Roman ist er wirklich außergewöhnlich, weshalb ich hoffe, noch viel von der Autorin zu lesen, die schon jetzt mit ihren Schreibstil beeindruckt.


Fazit
Mit ihrer ausgereiften Sprache hat die Autorin hier einen emotionalen Roman geschaffen, der den Leser auf eine wahre Achterbahn der Gefühle mitnimmt. Ich konnte mich so toll in Christine hineinversetzen, dass ich ihr Inneres gespiegelt habe.
Neben berührenden Momenten, in denen die Tränen überliefen, gab es auch situationsbedingt witzige Szenen, die genauso überzeugten. Deshalb ist dieses Buch ein wahres Highlight, schließlich lebt jeder Roman von Emotionen, die mich hier überwältigten.

Von mir gibt es seltene fünf von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.03.2025
A City of Flames (eBook, ePUB)
Vasquez, Rina

A City of Flames (eBook, ePUB)


sehr gut

Die garstige Sterbliche und das Drachenschwein

Cover & Klappentext
Das Cover mit den fliegenden Goldmünzen passt perfekt. Die dunkle Farbgebung spiegelt den Inhalt wider.
Der Klappentext hat den ausschlaggebenden Punkt gegeben, das Buch zu lesen. Wenn nur Drachen erwähnt werden, bin ich dabei. Ich kann einfach nicht anders.

Meinung
Naralía wünscht sich nichts sehnlicher, als den Venatoren, Elitekrieger, die übernatürliche Wesen töten, beizutreten, wie ihr Vater, bevor ein Drache ihn getötet hat. Ihr Wunsch erfüllt sich aufgrund eines Vorfalls in ihrem Dorf. Doch schnell muss sie erkennen, dass ihr Traum wenig mit der Realität zu tun hat.

Aus der Sicht von Nara wird der Leser durch das Geschehen geführt.
Der Einstieg gestaltet sich recht einfach, da Nara alles andere als eine liebreizende junge Frau ist, womit man mich immer kriegt. Als Fallenstellerin fängt sie magische Kreaturen und verkauft sie an einen zwielichtigen Händler. Obwohl sie die Jüngste unter ihren Geschwistern ist, fühlt sie sich seit dem Tod der Eltern für sie verantwortlich und beschützt sie. Ihre Art ist dementsprechend eher hart.
Das Setting hat mir sehr gefallen, weil die Autorin eine eigene Welt erschaffen hat mit unterschiedlichen Reichen, die im weiteren Verlauf der Reihe noch eine größere Rolle spielen werden.
Der Schreibstil ist recht solide, obwohl die Formulierungen nicht immer günstig waren. Da ist definitiv noch Potenzial nach oben. Das zeigt sich besonders zum Ende des Buches, weil die Geschichte dann geschmeidiger dahinfloss.
Vielleicht war der etwas neutrale Schreibstil der Grund, warum ich mit Nara nicht so richtig warm wurde, obwohl andere Charaktere durchaus punkten konnten. Bekanntermaßen lassen sich über Worte sehr viele Gefühle transportieren. Das hat mir hier einfach gefehlt. Bis weit über die Mitte hinaus war Nara abweisend, in sich gekehrt und immer wütend. Sie hat nicht reflektiert. Positive Gefühle kaum zugelassen. Das ist schade, denn andernfalls wäre sie für mich sicherlich greifbarer gewesen.
Es ist nun auch nicht so, dass ich mit ihr gar nichts anfangen konnte. Ein Stück weit konnte ich mich schließlich in sie hineinversetzen, aber eben erst zum Ende hin.
Kompensiert wurde das Ganze durch spannende Szenen, die sich durch die gesamte Story ziehen. An Spannungsspitzen wurde hier keineswegs gespart. Das ließ mich letztendlich auch dranbleiben. Doch auch hier hätte man mehr herausholen können. Schlüsselszenen wurden nicht immer ausreichend ausformuliert, dabei hätten gerade diese noch mehr Emotionen hervorbringen können.
Neben Nara finden sich noch andere Charaktere, die schlichtweg überzeugten. Nicht nur ihre Brüder, sondern auch Darius, den ich durch seine freche, dreiste, aber auch charmante Art schnell lieb gewonnen habe. Ein Aufeinandertreffen zwischen ihm und Nara sorgte immer für einen witzigen Schlagabtausch, der die Geschichte, die von Spannung dominiert ist, etwas auflockerte.
Insgesamt mochte ich die Story, weil gerade das letzte Drittel mich einfach mitgerissen hat. Daher bin ich gespannt auf den nächsten Teil.

Fazit
Wer bei Geschichten mit starken, mutigen Frauen, die sich zu behaupten wissen, nicht Nein sagen kann, der ist hier auf jeden Fall richtig. Kombiniert mit übernatürlichen und teilweise gefährlichen Kreaturen und viel Magie ist es ein gelungener Pageturner, auch wenn er einige Schwächen aufweist.
Ich vergebe dreieinhalb von fünf Sternen, die ich auf vier aufrunde, und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.03.2025
Palace of Monaco 1. Broken Royals (eBook, ePUB)
Hawser, Louisa

Palace of Monaco 1. Broken Royals (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Gefühle in Bildern


Cover & Klappentext
Die Cover des Verlages sind immer wieder ein Blickfang, eben weil sie bunt sind und sich von der breiten Masse abheben. Mir gefällt es.
Hier war es aber definitiv der Klappentext, der mich angesprochen hat. Der Inhalt mag vielleicht nicht neu sein, aber es kommt ja immer auf die Umsetzung an.


Meinung
Isabelle, Medizinstudentin, versucht, mithilfe von drei Jobs ihre demenzkranke Mutter, ihre kleine Schwester und sich selbst über Wasser zu halten. Das ändert sich schlagartig, als ihr aufgrund eines royalen Kusses ein außergewöhnliches Angebot gemacht wird. Von heute auf morgen zieht sie in den Palast ein und soll die Freundin des angehenden Thronfolgers, Charles von Monaco, spielen. Ziel ist es, dessen zugegeben schlechtes öffentliches Bild in das rechte Licht zu rücken. Wäre da nicht ihr Herz, dass sie in den Palastwirrungen zu verlieren droht.

Aus der Sicht von Billie, Kurzform von Isabelle, und Charles wird man durch die Geschichte geführt, die zwar an sich nicht neu ist, aber durchaus überzeugen kann.
Die beiden Hauptprotagonisten wurden authentisch dargestellt, sodass man sich gut in sie hineinversetzen konnte. Zwischen ihnen matcht es einfach, was nicht immer selbstverständlich ist. Natürlich ist klar, worauf der Inhalt hinausläuft, dennoch war die Story keineswegs langweilig. Dank des frischen, lockeren und charmant ausformulierten Schreibstils und des außergewöhnlichen Settings wird man geradezu mitgezogen.
Obwohl die Autorin dazu neigt, viele Beschreibungen einfließen zu lassen, kam es für mich nicht zu langatmigen Szenen. Im Gegenteil, sie intensivierten die Farben, die transportiert wurden. Deshalb ist die Geschichte für mich wie ein Gemälde. Beeindruckend, bunt mit viel Licht.
Neben der sich anbahnenden royalen Romanze wird noch ein ernstes Thema angesprochen, das, wie im Buch angesprochen, endlich entstigmatisiert werden muss. Alzheimer mag diverse Probleme zusammenfassen, äußert sich aber immer anders. Mir hat sehr gefallen, wie sensibel damit umgegangen wurde. Es dient nicht zuletzt der Aufklärung.
Neben Billie und Charles, wobei ich mir nicht verkneifen kann, anzumerken, dass mir bei Prinz Charles einfach kein junger, ansprechender Royal in den Sinn kommt; der Grund dürfte klar sein, kommen noch ein paar interessante Charaktere vor. Nicht zuletzt Yves und Nisha, beide Personenschützer von Charles und Billie, die durch ihre neckischen Zänkereien immer wieder Aufmerksamkeit fordern. Insbesondere Yves ist schwer einzuschätzen, was jedoch kein Problem darstellt, da er mit Nisha im zweiten Band im Mittelpunkt steht.
Insgesamt wurde ich tatsächlich von dem Buch positiv überrascht. Ich habe ehrlich gesagt nicht allzu viel erwartet. Dafür war es in meinen Augen richtig gut. Die Autorin weiß zu unterhalten.

Fazit
Wer sich bei royalen Romanzen gut aufgehoben fühlt, ist hier definitiv richtig. Doch dieser Roman bietet weitaus mehr als nur oberflächlich-seichte Unterhaltung, nämlich überraschend viel Tiefgang. Das Ende mag etwas zu vorhersehbar sein, was sich aber verschmerzen lässt. Daher gibt es von mir viereinhalb von fünf Sternen, die ich auf fünf aufrunde, und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.03.2025
Die Spiele der Unsterblichen (eBook, ePUB)
Avery, Annaliese

Die Spiele der Unsterblichen (eBook, ePUB)


gut

Rache versus Liebe


Cover & Klappentext
Das Cover hat mir auf den ersten Blick nicht so richtig zugesagt, gefällt mir aber immer besser, je länger ich es mir ansehe.
Letztendlich war es aber der Klappentext, der mich interessiert hat, da ich ein Fan der griechischen Mythologie bin.


Meinung
Seit die 16-jährige Ara ihre Schwester Estelle bei den Spielen der Unsterblichen verloren hat, dominiert nur ein Gedanke, Rache. Deswegen trainiert sie wie besessen, in der Hoffnung beim nächsten Blutmond ausgewählt zu werden.
Wider jede Hoffnung landet sie anstatt bei Zeus bei Hades, der ganz anders zu sein scheint, wie man ihm nachsagt, und zudem ihr Herz anspricht. Während sie mit den anderen Teilnehmern diverse gefährliche Prüfungen durchläuft, gerät ihre Gefühlswelt immer mehr durcheinander.

Aus der Sicht von Ara und Hades wird man durch die Geschichte geführt.
Der Einstieg gestaltet sich etwas holprig und zieht sich ein wenig in die Länge. Nicht zuletzt bedingt durch den Schreibstil, der für mich gelegentlich gewöhnungsbedürftig war, wegen des Ausdrucks und der teilweise irritierenden Wortwahl. Zudem wirkt er zeitweise etwas überladen, sodass ich Mühe hatte, mich auf den Inhalt zu konzentrieren. Erst im Verlauf war ich so weit in der Handlung, dass ich mich komplett auf die Story einlassen konnte.

Ara ist als Charakter gut gelungen. Ihre Motive, ihre Einstellung, ihr Wesen, sind greifbar. Hades als Gott wurde interessant angelegt. Viel weicher, als man es gewohnt ist, aber nicht weniger ansprechend.

Die Spiele, so mitreißend und spannend sie auch sind, hätten für mich etwas extremer sein können. Das ist aber Ansichtssache. Positiv zu bemerken, ist aber, dass hier die Teilnehmer zusammenarbeiten sollten, um ihre Chance, zu überleben, erhöhen.
Die Zuneigung, die zwischen Ara und Hades aufkommt, war mir persönlich zu plötzlich und ging zu schnell. Meines Erachtens nach wäre eine Entwicklung diesbezüglich günstiger gewesen. So wäre Aras und Hades zu treffende Entscheidung auch gefühlsbetonter gewesen.
Alles in allem gibt es ähnliche Geschichten, zum Beispiel von Abigail Owen, die von allem mehr mitbringen. Da die Altersfreigabe aber ab 13 Jahre ist, ist verständlich, warum die Autorin sich hier zurückgenommen hat.
Obwohl für mich manchmal etwas seicht, wurde ich durchaus gut unterhalten, wobei jedoch, gerade den Schreibstil betreffend, noch Luft nach oben ist. Weniger Schachtelsätze und eine gezieltere Wortwahl.

Fazit
Wer bei Geschichten der griechischen Mythologie unmöglich Nein sagen kann, ist auch hier richtig. Schöne Momente wechseln sich mit spannenden Szenen ab, garniert mit gewohnt überheblichen Göttern, die von ihrer Macht korrumpiert wurden, was sich teilweise auch auf die Teilnehmer der Spiele der Unsterblichen auswirkt.
Ich vergebe drei von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.03.2025
A Heart of Shadow and Magic: Magieglimmen   Mit wunderschönem Farbschnitt
Lionera, Asuka

A Heart of Shadow and Magic: Magieglimmen Mit wunderschönem Farbschnitt


sehr gut

Verbundene Seelen

Cover & Klappentext
Obwohl das Cover recht einfach gehalten ist, fiel es mir sofort ins Auge. Vielleicht gerade deshalb. Allerdings aufgrund des Inhaltes hätte ich es vermutlich eher dunkler gestaltet, genau wie in den weiteren Bänden.
Der Klappentext hat mich sofort interessiert. Zudem ist die Autorin für mich keine Unbekannte.

Meinung
Felicity, fast fünfundzwanzig, lebt bei ihren Brüdern, die als Meistermagier von allen verehrt werden. Als ihre kleine Schwester mit einer Gabe, die eher einem Fluch gleicht, steht sie in deren Schatten und wünscht sich nichts sehnlicher, stark genug für einen eigenen Familiar zu sein und sich gegenüber ihren Brüdern zu behaupten.
Ihr Wunsch erfüllt sich mit Shadow, einem sehr starken Familiar, der nicht nur ihre Hormone durcheinanderwirbelt, sondern sie auch regelmäßig in den Wahnsinn treibt. Doch können sie auch bestehen, wenn es hart auf hart kommt?
Aus der Sicht von Feli und Shadow, wobei ihre Kapitel überwiegen, wird man durch das Geschehen geführt.
Der Schreibstil ist recht locker gehalten, was mir immer sehr gefällt, weil es einen förmlich durch eine Story zieht. Und genau das war hier der Fall. Wichtig ist natürlich auch der Einstieg, der wirklich gelungen ist. Ich wurde sofort angefixt, weil ich mich im Großen und Ganzen gut in Feli hineinversetzen konnte. Ihr Leben hatte quasi eremitische Züge, bis man die Gelegenheit bekam, sie kennenzulernen, als sie den Pakt mit Shadow einging.
Mit dem Auftritt von Shadow war ich etwas irritiert und beinahe enttäuscht von Feli. Ihr ganzes Leben wollte sie sich gegen ihre Brüder behaupten und ebenfalls eine starke Kraft manifestieren. Sie wünschte sich Ruhm und Ehre, was irgendwie nicht so richtig zu einer angehenden Heldin passen will. Allerdings ist es auch nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass sie es zuvor kaum in der Nähe von Menschen aushielt und sie sich immer mehr zurückgezogen hat. Im Verlauf hat sich das Ganze ein bisschen relativiert, einfach weil man sie noch besser verstehen konnte. Und im Grunde ist gegen ihren Traum nichts einzuwenden. Es ist vermutlich meine eigene Vorstellung, die der Handlung widerspricht, und daher kein Kritikpunkt.
Apropos, womit ich meine Schwierigkeiten hatte, gerade anfangs, war das teilweise sehr teenagerhafte Verhalten von Feli. Mit Mitte zwanzig wirkt man eigentlich gestandener. Jedoch lässt sich auch das erklären. Denn eine Weiterentwicklung ist verknüpft mit Erfahrungen, die Feli nicht gemacht hat.
Die Story wurde toll erzählt, sodass ich förmlich durch die Seiten flog. Wegen des angenehmen und flüssigen Schreibstils, der allerdings noch ein wenig Potenzial nach oben hat, wird der Inhalt getragen, nicht überlagert. Die Gegensätze, die für mich in einer Geschichte nicht fehlen dürfen, sind hier ebenfalls vorhanden. Gerade die Gefühlswelt Felis betreffend. Sie schwankt zwischen Aufgeben und Hoffnung, zwischen Licht und Schatten. Das wurde sehr emotional rübergebracht, sodass man sich gut mir ihr identifizieren konnte.
Auch die Tempi wurden den Szenen angepasst, weshalb ich mitfieberte und litt und mich freute und solidarisch mit Feli aufregte.
Kurzum, mit Emotionen wurde nicht gegeizt. Obwohl ich die sexuelle Komponente etwas runtergefahren hätte. Nichts gegen aufgeheizte Szenen, und damit meine ich keinen Sex, denn sie stellen eine nette Würze dar, aber hier war es mir etwas zu überlagert. Die Autorin wollte das Knistern verdeutlichen, was auch gelungen ist, nur wurde es etwas zu sehr in den Fokus gerückt. Ganz klar eine Geschmackssache.
Insgesamt wurde ich toll unterhalten und bin auf den zweiten Band gespannt.

Fazit
Wer die Geschichten der Autorin mag, der ist mit Sicherheit auch hier gut aufgehoben. Die Story ist spritzig, emotional, mit einer interessanten Hauptprotagonistin, deren Entwicklung toll dargestellt wurde. Garniert mit jeder Menge Magie und der Frage, was im Leben wirklich zählt.
Von mir gibt es vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.