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Rahel.knz

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
12
Bewertung vom 16.10.2023
Die Schwarze Königin
Heitz, Markus

Die Schwarze Königin


sehr gut

Düstere Vampiraction, mit einem für mich etwas schwachem Ende
Ich habe mich mega gefreut, dass ein neues Buch von Markus Heitz rauskommt. Ich habe bisher seine Zwerge Reihe, Oneiros und die Hälfte der Albae Reihe gelesen und feier seine Geschichten richtig. Und auch das neue Buch von ihm, hat mich total angesprochen. Das Cover ist mega und auch der Klappentext klingt faszinierend.

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Einmal in der Gegenwart, wo wir Len auf einem Busausflug nach Prag begleiten. Seine Großmutter hat immer behauptet, er sei ein Draculesti, was er nicht glaubt, bis er tatsächlich von waschechten Vampiren gejagt wird. Die zweite Zeitebene spielt in der Vergangenheit und wir begleiten Barbara von Cili und Vlad bei ihrem Vorgehen gegen Vampire.

Beide Zeitebenen sind sehr spannend geschrieben und enden mit Cliffhangern. Man kann sich fast gar nicht entscheiden, welche einem besser gefällt. Das Tempo des Buches wird nach und nach immer weiter erhöht, was einen förmlich dazu zwingt, immer weiterzulesen.

Len ist nicht der typische Held, wächst aber an seinen Herausforderungen und wir lernen einige Interessante Leute kennen, die ihn auf seinem Weg begleiten. Einige Vorkommnisse haben mich echt richtig überrascht und auch geschockt zurückgelassen. Die Chemie von Barbara und Vlad hat mir soweit gut gefallen, allerdings fand ich zum Ende hin, dass ihre Zeitlinie etwas vernachlässigt wird. Da hätte ich gerne noch mehr gehört. Wo wir grad schon beim Ende sind. Ich finde das ist das schwächste am ganzen Buch. So gehyped wie ich die ganze Zeit beim Lesen war, war ich vom letzten Abschnitt des Buches leicht enttäuscht. Es ging mir alles zu schnell, als ob der Autor durch die Seiten hetzt und fertig werden will. Das Ende ist auch sehr offen gehalten, was definitiv für einen weiteren Band spricht. Wenn euch das nicht stört, lest es. Dadurch bleiben natürlich viel offen und am Ende des Buches werden auch einige neue Figuren eingeführt, die nicht unbedingt näher erläutert werden. Das hat mich schon bisschen dann enttäuscht und die Geschichte hat mich im letzten Abschnitt damit leicht verloren.

Auch gab es ein kleines Schmankerl dadurch, dass einige seiner anderen Bücher angesprochen wurden oder Figuren daraus auftauchten. Ich mag sowas ja immer sehr in Büchern, doch hier fand ich es nicht so gut gelöst und als Nichtkenner genau dieser Reihen konnte ich da doch nur den Kopf schütteln. Ich hätte hier eine etwas subtilere Lösung gut gefunden, die Nichtkenner quasi einfach überlesen würden.

Nichtsdestotrotz würde ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. An jeden, der düstere Vampirstorys mag oder gerne historisches rund um Vlad oder Barbara von Cili erfahren will. Der Autor scheint hier nämlich echt gut recherchiert zu haben und webt den historischen Kontext klasse mit ein. Ein blutiges, düsteres Buch, das einen aber auch an einigen Stellen zum Schmunzeln bringt.

Ich würde mir auf jeden Fall einen weiteren Teil wünschen, damit die Geschichten abgeschlossen werden können. Für einen Einzelband ist mir das Ende definitiv viel zu offen.

Bewertung vom 06.09.2023
Ich, Sperling
Hynes, James

Ich, Sperling


ausgezeichnet

„Ein Topf hat keinen Namen und ich habe auch keinen Namen“
In diesem Buch erzählt uns Jakob seine Lebensgeschichte. Jakob ist ein Niemand, seinen Namen hat er sich irgendwann selbst gegeben. Davor hatte er viele Namen: Pusus (Junge), Maus, Kleiner, Sperling und noch einige mehr. Doch beginnen wir am Anfang seiner Geschichte.
Das Buch startet, nach einer kurzen Einleitung in der Jakob erzählt wer er ist, damit, dass wir in seine frühste Kindheit, seine frühsten Erinnerungen einsteigen. Diese sind hart. Er sitzt in einer Küchenecke, während jemand wütend Fische entgrätet und ihm die Reste entgegenschleudert, dann ist er Zeuge einer Beinahe Vergewaltigung und einer üblen Schlägerei. Schon nach den ersten Seiten ist klar, das Buch wird kein leichtes Buch sein, es wird Gewalt geben und der noch namenlose Junge ist weniger wert als ein Sklave.
Wir befinden uns in einer Taverne mit Bordell im spanischen Carthago Nova im 4. Jahrhundert nach Christus. Mit dem Jungen kann niemand wirklich etwas anfangen, also beschließt der grobe Audo, der das Bordell leitet, dass der Junge arbeiten soll. Seine Erziehung übernehmen die Köchin, die ganz gerne selbst mal austeilt und eine der Wölfinnen (eine der Prostituierten, die im Obergeschoss arbeiten) mit Namen Euterpe. Euterpe ist mir während des gesamten Buches wirklich sehr ans Herz gewachsen. Sie liebt den Jungen und bringt ihm so viel bei, wie sie nur kann. Euterpe kann lesen, schreiben und rechnen und ist gebildet. Ihr Vater hat ihr damals als sie kleiner war viel beigebracht, was sie jetzt nach und nach an Pusus weitergibt. Wir wissen nicht, wie alt der Junge wirklich ist, aber er beginnt mit Schrubbarbeiten und je größer er wird, desto mehr Arbeit kann er ausführen. Während die Köchin in auf das harte Leben vorbereitet und ihn sogar mit nach draußen nimmt für die Einkäufe und das Wasserholen, will Euterpe ihn beschützen. Meist sitzt der Junge morgens im Garten auf ihrem Schoß, hört sich viele ihrer Geschichten an und lernt dann nach und nach von ihr sogar ein bisschen lesen und rechnen. Wer jetzt aber denkt, na das hört sich doch alles halb so wild an, der täuscht sich. Dieses Buch ist brutal, bedrückend, in weiten Teilen einfach hoffnungslos. Pusus muss das tun, was ihm gesagt wird, als er größer ist holt er morgens Wasser von einem Brunnen, macht in der ganzen Stadt Einkäufe, hilft in der Küche, schrubbt die Böden. Einzig die Zeit mit Euterpe lassen Hoffnung aufkommen. Sie erzählt ihm auch vom Sperling, der frei ist, dass zu tun, was er will. Er kann wie das Huhn am Boden Nahrung suchen, aber auch wie ein Mauersegler davonfliegen. Der Sperling hat es dem Jungen angetan und er wird später selbst immer wieder zum Sperling werden und seinen Körper „verlassen“, während unaussprechliche Dinge mit ihm getan werden. Alles, um den Schmerzen zu entkommen.
Während Euterpe versucht den Jungen liebevoll aufzuziehen und ihn zu beschützen, kommt es nach und nach allerdings dazu, dass er erst in der Taverne mithelfen muss, dann im Obergeschoss. Als dann eine der Wölfinnen ausfällt, kommt es in einer mehr als nur heftigen Szene dazu, dass er von nun an selbst im Obergeschoss als eine der Wölfinnen arbeiten und Freier beglücken muss. Dabei ist er erst ungefähr 10 Jahre alt.
„Mein einziger Daseinszweck ist es, von anderen benutzt zu werden“
Wie gesagt, das Buch ist brutal, ehrlich, erschreckend, zeigt die Abgründe der Menschen auf und man weiß von Anfang an, dass es nur noch schlimmer wird. Die Stimmung ist gedrückt und etwas düster. Jakobs Leben bewegt sich mehr und mehr auf einen Abgrund zu. Er ist schon ganz unten, am unteren Ende der Hierarchie und man weiß ganz genau, sein Leben kann nur noch schlimmer werden. Selbst Euterpes Aufmunterungen, ihre Liebe und ihre Geschichten können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Jakob ein grausames Leben führt. Sie versucht ihn so lange wie möglich zu schützen, gerade vor der Arbeit im Obergeschoss als eine der Wölfinnen. Dennoch muss sie sich irgendwann eingestehen, dass sie nichts zu sagen hat und dem Jungen nicht helfen kann. „Dann lässt sie mich los, als würde sie einen Vogel aus ihren Händen in die Lüfte steigen lassen.“
Das es so kommen musste, sagt ihr auch die Köchin immer wieder:
„Was ich will, spielt keine Rolle…was du willst spielt keine Rolle. Und was er will….Es war doch von Anfang an klar, dass es so kommt.“
Das Buch ist kein Buch für schwache Nerven, es ist harte Kost. Doch der Autor hat es so unfassbar gut geschrieben, dass man vollkommen in die Geschichte gezogen wird und das Buch kaum aus der Hand legen kann. Ein Buch, das noch im Nachgang beschäftigt und die damalige Zeit in all ihren unschönen Facetten zeigt.

Bewertung vom 10.08.2023
Askendor - Spiel mit der Wirklichkeit
Schellhammer, Silke

Askendor - Spiel mit der Wirklichkeit


sehr gut

Zwischen virtueller Welt und Realität
Vorab: Meine Ausgabe hat ein anderes Cover, als bei den ganzen Onlineportalen zu sehen ist. Ich finde aber, es spiegelt das Buch tatsächlich besser wieder. Die abgebildeten Figuren entsprechen mehr der Spielewelt und ich finde man sieht dem Buch sofort an, dass es sich an jugendliche Leser richtet.
Doch kommen wir mal zum Inhalt: Es geht um die fünfzehnjährige Florentine, deren Alltag eigentlich nur aus Lernen besteht oder wenigstens erfolgreich so zu tun, um sich die übernervige Mutter vom Hals zu halten. Online-Rollenspiele interessieren sie nicht, bis sie eines Abends bei Finn, dem Bruder ihrer besten Freundin Paula, etwas Merkwürdiges entdeckt. Es scheint ihr so, dass einer der Spielcharakter, sie direkt angesehen hat. Da dies eigentlich nicht möglich sein kann, beschließt sie sich selbst beim Spiel „As-kendor“ anzumelden und in die Welt einzutauchen. Dort begegnet sie auch relativ schnell wieder Thosse von Baar, der sie irgendwie tatsächlich sehen bzw. wahrnehmen kann. Als sie eines Abends dann tat-schlich in die Spielewelt katapultiert wird, kann sie es kaum fassen. Doch natürlich kommt es noch dicker, denn irgendwann gelangt nicht nur sie zurück in ihre Welt, sondern nimmt Thosse auch noch mit und dieser kann nicht so einfach zurück.
Man merkt wirklich sehr schnell, dass das Buch ein Jugendbuch ist. Gerade durch Florentines Gedanken, die immer wieder eingestreut werden. Aber genau die fand ich ein ums andere Mal echt witzig und hatte oft ein Lächeln im Gesicht. Natürlich gibt es hier noch andere Aspekte, wie zB, dass es Situationen gibt, wo jeder Erwachsene nachhaken würde, aber hier in dem Buch wird es einfach so hingenommen und auch, dass Thosse in die reale Welt katapultiert wurde und sich nun als Austauschschüler ausgibt, akzeptieren alle sofort. Niemand hakt großartig nach, auch nicht Florentines Freunde. Das sind so Momente, wo ich mir denke, naja. Trotzdem hat mir das Buch einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ich liebe einfach solche Storys, wo wir in Spielewelten abtauchen können, und Askendor finde ich auch als Welt ganz gut erklärt. Da Florentine selbst überhaupt keine Ahnung vom Spielen hat, können wir gemeinsam Stück für Stück mit ihr in diese Welt eintauchen. Auch der stetige Wechsel zwischen der Onlinewelt und der realen Welt fand ich sehr gelungen. Einzig die Tatsache, dass Thosse einfach alles wusste und alles konnte, war etwas übertrieben und ich finde es sind auch einige Fragen am Ende immer noch offengeblieben. Wieso kann er alles? Ist er ein Mensch oder ist die Spielewelt einfach eine andere reale Parallelwelt? Kein Plan. Da bleibt der Fantasie des Lesers dann offen, sich etwas auszudenken.
Eine klare Empfehlung für alle, die Onlinespiele mögen oder einfach diese Art von Geschichten. Seid ihr allerdings kein Fan von Jugendbüchern, dann lasst das Buch hier einfach aus. Denn es ist ganz eindeutig ein Jugendbuch. Es lässt sich auch super flott lesen und ist einfach perfekt für einen oder zwei oder drei gemütliche Abende daheim, wenn man mal Onlinewelten kennenlernen will, ohne selbst zu spielen.

Bewertung vom 31.03.2023
Der Paria / Der stählerne Bund Bd.1
Ryan, Anthony

Der Paria / Der stählerne Bund Bd.1


gut

Tolle Geschichte, mit der ich allerdings etwas auf Kriegsfuß stand - 3 ½ Sterne
Alwyn ist ein Gesetzloser, der zwischen anderen Gesetzlosen aufgewachsen ist. Ein Verrat stürzt ihn in ein neues Abenteuer und verändert sein ganzes Leben. Der Paria erzählt den Anfang seiner Geschichte und ich muss sagen dieser erste Band enthält wirklich eine tolle Geschichte. Wir begleiten Alwyn und erleben seine Entwicklung, er ist nicht der typische Held, der immer alles richtig macht und dem dauernd tolle Sachen passieren. Eher im Gegenteil. Manche seiner Entscheidungen kann man nachvollziehen, andere nicht. Manche sind gut, manche sind schlecht. Eben ein ganz normaler Mensch, der sich nach und nach entwickelt und den seine Erlebnisse prägen. Er ist kein Sonnenschein, den man lieben muss. Eben das fand ich wirklich toll an diesem Charakter. Erfrischend anders, nicht der typische Held.
Die Geschichte an sich schreitet eher gemächlich voran. Klar, es gibt auch immer mal heftige Szenen, Kämpfe, Überfälle, die rasant hergehen. Aber alles in allem ist das hier eher eine sich langsam entwickeln-de Story. Das mag ich schon ziemlich, aber irgendwie muss ich sagen, dass ich trotzdem nicht gut voran kam mit dem Buch. Ich habe erstaunlich lange zum Lesen gebraucht und muss sagen, dass mir auch jetzt etwas das Interesse fehlt, Alwyns Geschichte weiterzuverfolgen. Ich musste mich an manchen Stellen schon zwingen weiterzulesen. Ich denke das hier ist ein Buch, was für mich als Hörbuch besser gewesen wäre, weil ich damit schneller Fortschritte gemacht hätte. Außerdem muss ich sagen, dass ich immer mal wieder Probleme hatte einzelne Figuren richtig zuzuordnen, denn das muss man sagen: Das Buch ist voller unterschiedlicher Figuren, die teilweise auch nur mal kurz vorkommen und manchmal einige hundert Seiten später wieder. Das hat mich in meinem Lesefluss dann auch etwas gehemmt.
Wie gesagt, die Story an sich hat mir eigentlich echt gut gefallen und ich sehe hier auch Potential und verstehe jeden, dem das Buch gefallen hat. Leider stand ich eher auf Kriegsfuß mit dem Buch und werde sehr wahrscheinlich die Folgebände nicht mehr lesen. Wenn ihr Fans des Autors seid, wird das Buch vermutlich auch was für euch sein. Für mich war es das zweite Buch von Anthony Ryan. Ich habe auch schon „Das Erwachen des Feuers“, Band 1 der Draconis Memoria Reihe gelesen und ich muss sagen, dort ging es mir genauso wie hier. An sich tolle Story, aber ich kam super schlecht voran beim Lesen und ich war auch dort von der Fülle der Figuren immer wieder überrascht und verwirrt. Ich werde also mit dem Autor einfach nicht richtig warm, auch wenn ich viel Potential in den Geschichten sehe. Leider ist die Umsetzung anscheinend nicht so, dass sie für mich das Richtige ist.

Bewertung vom 15.02.2023
Vor uns die Dämmerung
Celeste, B.

Vor uns die Dämmerung


sehr gut

4 ½ Sterne
Ich fange mal mit dem Cover an, das wirklich wunderschön gestaltet ist. Die Farben harmonieren miteinander und der Titel leuchtet einfach im Dunkeln. Wie cool ist das bitte?
Im Buch geht es um Emery. Ihre Zwillingsschwester ist an einer chronischen Krankheit gestorben, an der sie selbst auch leidet. Jedes Mal, wenn sie ihrer Mutter in die Augen sieht, sieht sie Schmerz und Traurigkeit, so dass sie beschließt, zu ihrem Vater, seiner neuen Frau und seinem Stiefsohn zu ziehen.
Emery ist mir wirklich an Herz gewachsen. Sie ist taff, hat schon so viel Schlimmes in ihrem Leben erlebt und ist trotzdem gut drauf. Sie will kein Mitleid von anderen, sie will ganz normal ihr Leben leben. Die Schule schaffen und ganze normale Teenager Dinge tun. Da das Buch aus ihrer Sicht geschrieben ist, kriegen wir sehr gut mit, wie sie an ihrer Krankheit leidet. Wie sie lächelt, obwohl ihr ganzer Körper weh tut und sie sich kaum bewegen kann. Emery ist unglaublich stark und kämpft sich durch ihr Leben. Von Anfang an schwebt eine Traurigkeit über dem Buch und ich musste mehrmals weinen. Gerade wenn man mitbekommt, wie Emery will, aber ihr Körper sich einfach weigert, hat es mich besonders hart getroffen. Oder auch, wenn sie genau weiß, dass Ausflüge oder ähnliches sie an ihre Grenzen bringen, sie aber möchte, dass die anderen glücklich sind und trotzdem zusagt.
Mit ihrem Vater und ihrer Mutter konnte ich fast bis zum Ende nicht wirklich warm werden. Ihre Stiefmutter habe ich aber ins Herz geschlossen. Sie hatte zwar nicht viel Anteil im Buch, aber sie hat sich immer um Emery gekümmert und sich somit in mein Herz geschlichen. Ebenso wie ihre Großmutter, die einfach klasse ist.
Emerys Stiefbruder Kaiden war anfänglich einfach ein Arsch. Überheblich, unfreundlich und sein Verhalten nicht nachvollziehbar. Wenn man dann aber seine Geschichte erfährt, kommen auch seine weichen Seiten zum Vorschein. Mit Emerey zusammen ist er echt süß und er bemüht sich sehr um sie. Eine tolle Beziehung, die Emery wirklich hilft und sie aufmuntert. Auch wenn sie grad zu Beginn, mehr als nur schwierig war.
Ich kann das Buch echt empfehlen. Man muss sich aber im Klaren sein, dass es wirklich sehr traurig ist und das schwere Themen verarbeitet werden. Ich musste auf jeden Fall mehrfach die Taschentücher zücken.

Bewertung vom 10.02.2023
The Things we left unsaid. Unsere Herzen auf dem Spiel
Ahrnstedt, Simona

The Things we left unsaid. Unsere Herzen auf dem Spiel


sehr gut

Inhalt:
Kate Ekbert besitzt einen angesagten Nachtclub in Stockholm. Das sie erpresst wird darf daher niemand erfahren. Bei der Bank begegnet sie Jacob Grimm. Zugeknöpft, mürrisch und versperrt sich gegen jedes Gefühl. Doch ihr Treffen setzt langsam etwas in Gang, das an beiden rüttelt und sie auf die Probe stellt. Kann man dem anderen vertrauen und sich verletzlich zeigen?

Meine Meinung:
Das Cover finde ich wirklich schön. Das Buch ist das erste der Autorin, das ich gelesen habe. Ich muss zugeben, dass ich immer mal wieder Probleme mit dem Schreibstil hatte. Woran es gelegen hat, kann ich allerdings nicht so genau sagen, nur dass dadurch der Lesefluss immer mal wieder ins Stocken geraten ist. Und ich auch einige Sätze erneut lesen musste. Nichtsdestotrotz bin ich quasi in einem (holprigen) Rutsch durch das Buch gekommen.
Die Story an sich hat mir wirklich gefallen und die Charaktere sind mir ans Herz gewachsen. Zu Anfang hatte ich es mit beiden irgendwie schwer, da sie etwas unnahbar wirkten. Je mehr man dann allerdings von ihnen erfahren hat, desto mehr hat man sie ins Herz geschlossen.
Die Entwicklung der beiden Charaktere kann man wirklich gut sehen und größtenteils auch nachvollziehen.
Die Vergangenheit der beiden wurde gut in die Handlung eingebaut, dadurch versteht man als Leser nach und nach, wieso die beiden sich so verhalten.
Ich denke Kate ist mir noch ein Stück mehr ans Herz gewachsen als Jacob. Sie ist eine taffe Frau, die alles dafür tut, sich zu behaupten und ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Nach und nach lernt sie aber auch, sich ein wenig auf andere zu verlassen. Ihre Entwicklung geht langsamer vonstatten.
Jacob blüht in der Geschichte richtig auf und ich muss sagen, dass ich zwei Jacobs vor Augen hatte. Denn am Anfang des Buches wirkt er wie ein komplett anderer Mensch. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob das nicht einfach viel zu schnell ging. An manchen Stellen wirkte es für mich dadurch halt etwas übertrieben.
Das Ende des Buches ging mir auch etwas schnell. Irgendwie hätte ich bei der Story mehr Stolpersteine an der Stelle des Buches erwartet. Ein großes Problem wird relativ simpel gelöst. Es lief einfach zu glatt und ich hätte mit mehr Widerstand gerechnet, beziehungsweise ich hätte da mehr weitere Probleme erwartet.

Fazit:
Das Buch hat mich gut unterhalten, aber ich denke es wird mir leider nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es vielen anderen gut gefallen wird. Wer eine schöne Liebesgeschichte mit einem Hauch Crime lesen will, für den könnte das Buch auf jedenfall etwas sein.

Bewertung vom 10.02.2023
Wehrlos
Benrath, Nora

Wehrlos


gut

3 ½ Sterne
Was würdest Du tun, wenn dein Kind vor deinen Augen verschwindet? Was würdest du tun, wenn die Panik und das Gefühl der Machtlosigkeit sich in dir breit macht? Wenn dein Kind verschwunden ist und du nicht weißt, ob du es je wiedersehen wirst?
So etwas in der Art wird in Mieke vorgegangen sein. Eben noch waren sie auf dem Spielplatz in der Nachbarschaft. Nele spielte mit ihrem Freund und Mieke machte Fotos und war in das Gespräch mit ihrer Freundin Denise vertieft. Und dann verschwindet Nele an der Hand eines anderen Kindes. Die Polizei wird eingeschaltet, die Täter werden gesucht. Doch wird man Nele jemals wiederfinden? Wieso überhaupt wurde sie Opfer dieses Verbrechens? Und wieso war ein anderes Kind involviert?
Ich finde das Buch liest sich wirklich sehr gut. Die Kapitel sind kurz gehalten, teilweise nur 1 1 /2 Seiten lang, so das man immer wieder sagen kann: Nur noch ein Kapitel….nur noch ein Kapitel.
Man steigt durch verschiedene Sichtweisen in die Geschichte ein. Wir begleiten Mieke und Nele selbst, einen der Polizisten, eine Nachbarin und ein paar weitere Charaktere. Man weiß nicht in jeder Sicht genau, wen wir hier jetzt erleben, aber nach und nach fügt sich alles zu einem Gesamtbild zusammen. Das Cover des Buches passt perfekt zur Geschichte. Es ist dunkel gehalten und wirkt irgendwie trostlos und hoffnungslos. Es ist bedrückend, wie die ganze Geschichte. Allein sich vorzustellen, dass das eigene Kind verschwindet, entführt wird – grauenhaft. Und dann das Fragenkarussell, was wäre gewesen, wenn…
Das Buch zeigt meiner Meinung nach wirklich sehr gut, wie sich Mieke fühlt und auch, wie sich das Internet auf unser heutiges Leben auswirkt und wie schnell sich Infos im Netz verbreiten. Nur Minuten nach Neles Verschwinden vom Spielplatz machte schon ein Hashtag im Netz die Runde, der dazu aufruft, Nele zu finden.
Gegen Ende des Buches ging mir die Story auf einmal zu schnell voran, es wurde regelrecht zum Ende gehetzt. Man könnte meinen, dass fördert die Spannung, aber ich habe die ganze Zeit nur gedacht, darüber möchte ich jetzt doch noch gerne mehr wissen. Einige Dinge sind für mich nach Abschluss des Buches auch noch nicht geklärt. Beispielsweise das komische Verhalten einiger Charaktere, die im Buch genauer beleuchtet werden, dann aber nichts mehr wirklich mit der Story zu tun haben. Klar, es könnte durchaus möglich sein, dass dadurch eine falsche Fährte gelegt werden sollte, aber irgendwie wirkte mir das dann doch zu gestellt und wir erfahren den Grund nicht, wieso die Person so gehandelt hat. Auch die finalen Kapitel wirkten auf mich irgendwie zu gewollt und waren für mich leider nicht ganz nachvollziehbar. Ich war durchaus überrascht, was gut ist, aber auch verwirrt.

Alles in allem würde ich sagen ein wirklich solides Buch mit einer wirklich tollen Grundstory. Viele Sichtweisen auf den Fall werden beleuchtet und auch das Gefühl der Machtlosigkeit von allen Seiten wird gut transportiert. Auch werden die positiven und negativen Seiten unserer digitalen Welt aufgezeigt und gut veranschaulicht. Das Ende hat mich dann nicht ganz überzeugen können, dazu dann noch die nicht aufgelösten Fäden und der viel zu schnelle Abschluss. Von mir also leider keine ganz klare Empfehlung. Das Buch ist nicht schlecht, aber auch kein Buch, was zu einem Highlight bei mir werden kann.

Bewertung vom 10.02.2023
With All My Heart
Young, Samantha

With All My Heart


sehr gut

Jane hat es schon seit ihrer Kindheit nicht leicht, dann lernt sie die McKenna Familie kennen und fühlt sich sogleich geborgen. Und sie verliert nach und nach ihr Herz an Jamie. Bei ihm fühlt sie sich sicher, mit ihm zusammen, fühlt sie sich ganz.
Als dann eine Tragödie die Familie erschüttert und es Jamie besonders hart trifft, bleibt den beiden nur noch ihre Liebe. Doch auch die hält nicht und so begegnen sie sich Jahre später wieder. Jamie will sich an allen rächen…auch an Jane.
Das Buch hat sich wirklich super flüssig lesen lassen und die Stelle, als es zur Tragödie kam, hat einen einfach nur umgehauen. Danach raste das Buch durch ein paar Jahre, bis es an der Stelle ankam, wo die beiden sich wiedertreffen. Das ging mir etwas schnell, ich kann aber verstehen, dass man es nicht genau so ausführlich wie den Rest des Buches beschreiben kann, da das sonst die Seitenanzahl gesprengt hätte.
Jane hat mich beeindruckt. Sie hält sich das ganze Buch über wacker und verfolgt systematisch einen Plan, um Gerechtigkeit für die Vergangenheit zu erlangen. Während Jane vorsichtig und langsam vorgeht, will Jamie die Zeit nutzen und mit einem Schlag Rache an allen nehmen. Auch Jane gibt er Schuld und so fällt ihr Wiedersehen sehr kühl aus. Doch beide beschließen ihre Energie zu bündeln und gemeinsam vor-zugehen, zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Jamie hat mir teilweise echt ein wenig Angst gemacht. Er war besessen davon, seine Rache zu nehmen, egal was es kostet. Natürlich kommen sich die beiden dann während ihrer Zusammenarbeit näher und es ist wirklich interessant zu sehen, wie sich ihre Beziehung unter all diesen Umständen entwickelt. Und man fragt sich wirklich, kann das alles gut gehen?
Die Nebencharaktere blieben teilweise etwas blass. Am besten hat mir Jamies Schwester Skye gefallen. Sie muss man einfach lieben und über seine andere Schwester kann man nur den Kopf schütteln.

Das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen. Die Charaktere haben sich entwickelt, mal in eine gute, mal in eine schlecht Richtung, aber man konnte ihre Gedankengänge und Handlungen größtenteils nachvollziehen. Zwischenzeitlich fand ich das Buch ein bisschen schnell erzählt, es gab aber auch immer wieder ruhigere Szenen und mit der Auflösung gegen Ende habe ich nicht gerechnet, ich finde sie aber durchaus gut gelungen.

Bewertung vom 10.02.2023
STONE BLIND - Der Blick der Medusa
Haynes, Natalie

STONE BLIND - Der Blick der Medusa


sehr gut

Ich habe ein paar Tage verstreichen lassen, zwischen lesen und schreiben dieser Rezension. Nicht falsch verstehen, ich fand das Buch richtig, richtig gut. Aber es ist auch einfach völlig anders als andere Bücher, die ich zuletzt gelesen habe. Etwas überfordernd waren am Anfang die ganzen verschiedenen Sichten und Personen, die vorkamen. Aber man kam schnell rein, auch wenn man sonst nicht viel liest, was zur griechischen Mythologie passt.
Medusa wächst bei ihren Schwestern auf, die sich voll und ganz darum kümmern, dass ihr nichts geschieht und sie in Ruhe und Geborgenheit aufwachsen kann. Wir lernen sie nicht als das Monster kennen, wie in so vielen anderen Büchern. Wir lernen ein Baby kennen, das langsam zum Kind und dann zu einer jungen Frau heranwächst. Eine junge Frau, die sich in ihrer Welt behauptet und die glücklich mit ihren Schwestern ist, die doch so anders ist als sie selbst. Eine junge Frau, die durch Launen der Götter hin- und hergeworfen wird und dann mit den Umständen, die sich daraus ergeben, leben muss.
Auf der anderen Seite lernen wir Perseus kennen, der mir zwar nicht ab Minute eins, aber doch sobald er loszieht, um einen Gorgonen-Kopf abzuschlagen, unsympathisch wird.
Die Kapitel sind abwechselnd aus seiner; Medusas, einer der Gorgonen oder einer der Götter geschrieben. Dadurch bekommen wir verschiedene Blickwinkel auf die Grundstory, erschwert aber auch gerade am An-fang ein wenig das Lesen.
Ich finde in diesem Buch kann man sehr schön sehen, wie der Blickwinkel auf eine Geschichte alles verändern kann. In den meisten Büchern über Medusa, wird sie als ein Monster dargestellt, hier aber lernen wir, dass sie auch ein Leben hatte und sie keineswegs als Monster geboren wurde. Der Blickwinkel macht es! Er kann Geschichten eine komplette Wendung geben und verschiedene Perspektiven beleuchtet, aus der eine altbekannte Geschichte, dann wieder neu wirkt.
Ich kann das Buch nur empfehlen, gerade wenn ihr auf griechische Mythologie steht, ist es auf jeden Fall etwas für euch.

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