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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Marga
Wohnort: 
Dortmund

Bewertungen

Insgesamt 10 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2024
Zwischen den Welten
Vlahos, Hadley

Zwischen den Welten


ausgezeichnet

Der Titel des Buches "Zwischen den Welten" hat mich neugierig gemacht, weil ich mich für das Thema Tod und Sterben sehr interessiere. Die Autorin Hadley Vlahos ist ist Krankenschwester und arbeitet in einem ambulanten Hospizdienst. Sie schreibt sehr einfühlsam von 12 Patienten, die sie auf dem letzten Stück ihres Lebensweges begleitet hat. Dabei lernen wir nicht nur die Leidenszeit von ganz unterschiedlichen Frauen und Männern kennen, sondern auch den Lebensweg der Autorin. Sie berichtet von den Erlebnissen und Erfahrungen, die sie während ihrer Arbeit gemacht hat und von den Einflüssen, die das auf ihr eigenes Leben hatte. Dieses Buch konnte ich nicht in einem Rutsch durchlesen, sondern musste jedes Kapitel erst einmal sacken lassen. Geht so Sterben? Ihre transzendenten Erfahrungen habe ich bei den Todesfällen, die ich erlebt habe, leider nicht machen dürfen. Aber ich wünsche jedem Menschen eine so liebevolle Sterbebegleitung.

Bewertung vom 30.05.2024
Mord im Antiquitätenladen
Lehnertz, Waldi

Mord im Antiquitätenladen


sehr gut

Weil ich den Autor vom Fernsehen her kenne, war ich neugierig auf das Buch. Das Cover ist gelungen und weist auf den Ort des Geschehens hin, einen Antiquitätenladen. Gut gefallen hat mir auch das Vorwort von Horst Lichter. Das weckt die Vorfreude auf das Buch. Und schon auf den ersten Seiten wurde ich nicht enttäuscht. Es ist kurzweilig und lässt sich gut lesen, die Figuren sind liebevoll beschrieben. Ein Antiquitätenladen, abgelegen irgendwo in der Eifel, ein Mord, eine verschwundene Leiche, ein Stück eines alten Wandteppichs und eine geheimnisvolle Fremde sind die Zutaten zu dieser leichten Kost. Weil die Polizei Siggi die Leiche nicht glaubt, macht er sich mit seinen Freunden selber auf die Suche. Es entwickelt sich eine spannende Schnitzeljagd, die zu einem verwilderten Park mit einer alten Villa, einem verschwundenen Familienschatz und in die Vergangenheit führt. Bis der Mord geklärt ist, kann der Leser einige vergnügliche Turbulenzen miterleben.

Bewertung vom 26.04.2024
Treibgut
Brodeur, Adrienne

Treibgut


sehr gut

Dieses Buchcover hat mich sofort angezogen: Meer, Strand, blauer Himmel und ein Kind, das im Sand spielt. Daneben eine eine Frau, die sehnsuchtsvoll in die Ferne sieht. Auf wen sie wohl wartet. Die Autorin Adrienne Brodeur macht uns in den ersten Kapiteln mit den Protagonisten bekannt und wir werden direkt in die jeweiligen Lebensumstände eingeführt. Adam, ein Meereswissenschaftler und Walforscher steht kurz vor seinem 70. Geburtstag und Pensionierung. Er hat gesundheitliche Probleme, will aber noch eine große Entdeckung machen. Sohn Ken ist ehrgeizig, erfolgreich im Beruf, hat eine Vorzeigefamilie, will Reichtum anhäufen und strebt eine politische Karriere an. Tochter Abby, eine Künstlerin, steht kurz vor dem großen Durchbruch. Die Geschwister sind zerstritten, die Ursache liegt in der Kindheit. Die Mutter ist bei Abbys Geburt gestorben und der Vater hat die Kinder alleine großgezogen. Diese enge Verbundenheit ist beiden unterschiedlich in Erinnerung, wird dem Leser aber bis zum Schluss nicht wirklich klar. Und dann gibt es noch Steph, die sich im Laufe des Sommers in das Leben der Familie drängt.

Bewertung vom 01.04.2024
Gussie
Wortberg, Christoph

Gussie


ausgezeichnet

Der Autor Christoph Wortberg schreibt über das Leben von Auguste Zissner, der späteren Ehefrau von Konrad Adenauer. Ihr Spitzname Gussie gibt diesem Buch seinen Namen. Auf dem Cover ist das Bild einer nachdenklichen Frau, das mir erst nichts gesagt, aber neugierig gemacht hat. Den Kapiteln wird ein Zitat, z.B. aus Briefen Adenauers an seine 2. Ehefrau vorangesetzt oder aus einem Briefwechsel Gussies mit ihrem geliebten Vater, die thematisch in die Kapitel einführen. Diese sind meistens kurz und gut zu lesen. In der Rückschau, vom Sterbebett aus, blickt Gussie auf ihr Leben. Der Autor lässt die Lesern und Leserinnen Anteil nehmen an den Träumen und Sehnsüchten einer jungen Frau, die einen wesentlich älteren Witwer mit drei kleinen Kindern heiratet. Darüber hinaus nimmt er uns mit in die Zeit des Nationalsozialismus und die deutsche Geschichte. Wir bekommen auch h einen kleinen Einblick in das privte Leben Konrad Adenauers, unseren ersten Bundeskanzlers. Ein rundum lesenswertes Buch.

Bewertung vom 01.08.2023
Nachts erzähle ich dir alles
Landsteiner, Anika

Nachts erzähle ich dir alles


sehr gut

Das in fröhlichen Farben gestaltete Cover zeigt uns direkt den Ort der Geschehens: blaues Meer, ein kleines Dorf vor grünen Hügeln und eine nachdenkliche Frau an einem kleinen Bistrotisch. Die Autorin lässt ihre Protagonistin Léa, die in Deutschland ein kleines Café betreibt, nach Südfrankreich reisen, um im Haus ihrer Familie, in dem sie seit vielen Jahren nicht mehr war, den Sommer zu verbringen. Léa ist in einem Tief, fühlt sich überarbeitet und hat die Trennung von ihrer Freundin noch nicht verarbeitet. Von der Auszeit in Frankreich, zu der sie von ihrer Mutter gedrängt wird, hofft sie, sich selbst wieder zu finden. Das Cover führt uns in die Irre. Denn es geht in dem Buch nicht um südländische Lebenslust, sondern es werden gewichtige Themen wie Abtreibung, Eltern/Kind Beziehungen, Freundschaften und Liebe in vielfältigen Facetten angesprochen.

Bewertung vom 25.06.2023
Vom Ende der Nacht
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


ausgezeichnet

Am Ende der Nacht liegt der Anfang eines neuen Tages. Diese Assoziation kam mir sofort in den Sinn, als ich den Buchtitel von Claire Daverleys Roman las. Und das beeindruckende Cover gibt Raum für Fantasie. Ist es ein Sonnenuntergang oder ein Sonnenaufgang? Die Geschichte beginnt im Prolog mit einem Untergang. Jemand stirbt im Krankenhaus, aber die Autorin lässt uns im Unklaren, um wen es sich handelt. Mit einem Zeitsprung "Davor" lernen wir die Protoganisten des Romans und ihre Lebensumstände kennen: Will, der mit seiner kleinen Schwester in einfachen Verhältnissen bei seiner Großmutter aufwächst, weil die Mutter die Familie verlassen hat und Rosie, die mit ihrem Zwillingsbruder Josh in einer gutsituierten, strukturierten Familie lebt. Will und Rosie lernen sich im letzten Highschool-Jahr kennen und sind sofort voneinander angezogen. Doch sind ihre Lebenspläne zu unterschiedlich, um sich ohne Vorbehalte aufeinander einlassen zu können. Die Autorin erzählt ihre Liebes- und Lebensgeschichte wechselweise aus beider Sicht mit blumigen, anrührenden Worten. Es geht um selbst auferlegte Zwänge, verpasste Chancen und die Suche nach sich selbst. Und am Ende der Nacht (und des Romans) zeigt sich, es gibt einen neuen Anfang!

Bewertung vom 10.06.2023
Das Licht im Rücken
Lüpkes, Sandra

Das Licht im Rücken


ausgezeichnet

Die Autorin Sandra Lüpkes erzählt in ihrem Roman "Das Licht im Rücken" von der Entstehung und Entwicklung des ersten Fotoapparates der als einfacher Handapparat die Fotografie revolutionierte, die Leica. Es beginnt 1914 mit den ersten Schnappschüssen von Oskar Barnack, einem Meister in den Leitz Werken, mit einer Handkamera und schlägt den Bogen bis zum Sommer 1945. Doch dieses Buch bietet mehr als technische und erfinderische Daten. Es ist gleichzeitig die Geschichte der industriellen Familie Leitz von der ersten bis zur dritten Generation und gibt gleichzeitig Einblicke in die Geschichte Deutschlands. Dabei verbindet die Autorin reale und fiktive Personen und schafft ein eindringliches und spannendes Bild deutschen Zeitgeschehens auf der Basis historischer Tatsachen. Besonders beeindruckend fand ich den Kampf der Familie gegen die braunen Machthaber. Diese Zeit darf nie in Vergessenheit geraten! Sandra Lüpkes erzählt ihre Geschichte, wie sie im Nachwort beschreibt, in vielen "Schattierungen, im Sowohl-als-auch, das sichtbar wird, schaut man genau hin."

Bewertung vom 02.04.2023
Wo ist die Mitte des Weltalls?
Cham, Jorge;Whiteson, Daniel

Wo ist die Mitte des Weltalls?


ausgezeichnet

Ein spannendes Thema, nicht nur für Nerds. Die Autoren Jorge Cham (studierte Robotertechnik und hat die wunderbaren, kleinen Cartoons beigesteuert) und Daniel Whiteson, Professor für Physik und Astronomie versuchen die großen Fragen rund um unser Universum anschaulich zu erklären. Dabei nutzen sie einfache, bildhafte Vergleiche, die auch ein Laie verstehen kann. Die kurzen Kapitel gehen jeweils einer Fragestellung nach, wie z. B. Wo liegt das Zentrum des Universums? oder Ist ein Leben nach dem Tod möglich? Dabei ist jedes Kapitel in kürzere Abschnitte unterteilt, die durch weitere Überschriften (farblich abgesetzt) zum Inhalt hinführen. Das erleichtert uns Lesern die Orientierung und wir können uns je nach Interesse einer Fragestellung widmen. Eine Lesereise, die Wissen und Vergnügen vermittelt und bei der nächsten Party können Sie mit ihrem Wissen glänzen. Denn jetzt wissen Sie, dass man in einem schwarzen Loch seinen eigenen Hinterkopf sehen kann.

Bewertung vom 07.09.2022
Wie wir Menschen die Welt eroberten / Unstoppable Us Bd.1
Harari, Yuval Noah

Wie wir Menschen die Welt eroberten / Unstoppable Us Bd.1


ausgezeichnet

yuval noah harari erklärt uns die welt. in seinem neuen werk, das der auftakt zu einer vierteiligen reihe namens "unstoppable us" ist, erzählt er die geschichte der menschheit, einfach erklärt und gut verständlich. eigentlich ist das buch für kinder ab 10 jahren geschrieben, aber auch für erwachsene ist es äußerst lesenswert und bietet viele grundlagen für anregende diskussionen. der autor beschreibt z. b. funde, die aus dem leben der menschen in der steinzeit stammen und gibt fundierte wissenschaftliche erklärungen, wo es möglich ist. er legt sich aber nicht auf eine theorie fest, sondern regt die phantasie seiner jungen leser und leserinnen an. vielleicht ist es so gewesen, es kann aber auch ganz anders gewesen sein. er stellt immer wieder den bezug zum heutigen leben her und erleichtert dadurch die vorstellung zum leben früher. die wunderschönen illustrationen verdeutlichen das geschriebene und sind eine große bereicherung für das buch.

Bewertung vom 15.08.2022
Die Passage nach Maskat
Rademacher, Cay

Die Passage nach Maskat


ausgezeichnet

Cay Rademacher nimmt uns mit auf eine spannende Reise in die auslaufenden goldenen 1920er Jahre. Der Fotograf Theodor Jung begleitet seine Frau mit ihrer Familie auf eine Schiffsreise, obwohl er, vom Krieg traumatisiert, Angst vor dem Meer hat. Er möchte seine aus Pflichtgefühl geschlossene Ehe retten, da er seine Frau immer noch liebt. Eindrucksvoll und detailliert beschreibt der Autor den Beginn der Reise, vor allem den Hafen von Marseille, das Schiff, die Unterschiede der Klassen, die Fahrt durch das Mittelmeer, den Suezkanal und das Rote Meer bis hin nach Arabien. Wir tauchen ein in die Welt des Luxus der 1. Klasse auf einem Ozeandampfer, lernen skurrile und extravagante Passagiere kennen und fiebern mit Theodor Jung auf der Suche nach seiner Frau, die plötzlich verschwunden ist. Keiner der Mitreisenden will sie überhaupt an Bord gesehen haben. Zum Glück erhält er Hilfe von unerwarteter Seite.