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Winker
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Baiersbronn

Bewertungen

Insgesamt 11 Bewertungen
12
Bewertung vom 20.06.2021
Reinkarnation
Obst, Helmut

Reinkarnation


weniger gut

Die Informationen im Blick auf andere Religionen und mancherlei Denker im Westen sind korrekt, aber die angebliche Vereinbarkeit mit dem christlichen Glauben überzeugt nicht. Die Bibel kennt Seelenwanderung bei nüchterner exegetischer Betrachtung keineswegs, und das neutestamentliche Erlösungskonzept ist nicht wirklich kompatibel mit Reinkarnation und Karma. Deshalb sind die kirchlichen Ablehnungen sachlich absolut berechtigt. Das Christentum bejaht die Seelenunsterblichkeit im Zusammenhang mit der Auferstehungshoffnung, nicht jedoch das Reinkarnationskonzept, das hier in der Regel nur in sektiererischen bzw. esoterischen Bereichen Eingang gefunden hat.

Bewertung vom 12.05.2021
Unsterblichkeit der Seele?
Thiede, Werner

Unsterblichkeit der Seele?


ausgezeichnet

Was der Tod mit sich bringt – absolutes Aus oder eine Kontinuität, und wenn ja: welcher Art – muss sich jeder denkende Mensch fragen. Die moderne protestantische Theologie antwortet gern mit der sogenannten Ganztod-Theologie. Das vorliegende Sachbuch des protestantischen Dogmatikers Werner Thiede spricht sich demgegenüber für die Annahme von Kontinuität im Tod aus. Das entspricht eher dem katholischen Dogma. Seelenunsterblichkeit wird bejaht im Kontext christlicher Auferstehungshoffnung. Über 800 Fußnoten zeigen die Gründlichkeit der interdiszilplinär und interkonfessionell sehr kundigen Darlegungen auf 265 Seiten.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2021
Der Stoff, aus dem wir sind
Scheidler, Fabian

Der Stoff, aus dem wir sind


ausgezeichnet

Der Autor kritisiert die allenthalben vorangetriebene Digitalisierung als den Menschen von sich selbst entfremdende, von kapitalistischen Interessen und einem irregehenden Fortschritts- und Wachstumsglauben getragene Programmatik. So heißt es etwa S. 167f: "Das geistig-seelisch-körperliche Kontinuum des Menschen wird an der Wurzel zertrennt, sodass nur noch ein körperloses Beobachtergespenst im Cyberspace übrig bleibt. An die Stelle einer verbundenen Mitwelt tritt eine programmierte Weltersatzmaschine. Alles, was Menschen darin noch erleben können, ist für sie von anderen präfiguriert worden." Sehr lesenswert. Hoffentlich kann dieses Buch - zusammen mit etlichen anderen (Manfred Spitzer, Joachim Köhler, Werner Thiede, Achim Grunwald u.a.) - dazu beitragen, all die einseitigen Pro-Digitalisierungskonzepte der Parteien im Wahlkampf zu entzaubern und zu korrigieren!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2021
Schleiermacher kontrovers

Schleiermacher kontrovers


ausgezeichnet

Mit diesem Buch legt der Herausgeber wichtige Analysen zur Theologie Schleiermachers vor, mit der die liberale Theologie ihren eigentlichen Grundstock erhielt. Pro und Contra kommen zur Geltung – unterm Strich stärker das Contra, ausgearbeitet von Sven Grosse selbst, sodann von Harald Seubert und Daniel von Wachter. Provokativ fragt Grosse: „Gehört Schleiermacher in den Kanon christlicher Theologen?“ Er antwortet mit einem entschiedenen und begründeten Nein. Denn das, was christlich ist, muss sich „aus der Bibel begründen lassen“ und mit den grundlegenden Dogmen der Alten Kirche gemäß der Basisformel des Ökumenischen Rates der Kirchen kompatibel sein (S. 85). Namentlich im Abschnitt über die Frage der Christologie zeigt Grosse, dass Schleiermacher den Ausdruck „Menschwerdung Gottes“ im Sinn der kirchlichen Grundbekenntnisse verfehlt. Christus weise der „Glaubenslehre“ zufolge das Maximum eines Gottesbewusstseins auf, das doch auch in jedem Menschen, wenngleich unzureichend, lebendig sei. So sei er im Grunde selbst nur Mensch. Namentlich das Kreuz Christi, aber auch seine Auferstehung und Himmelfahrt würden entsprechend umgedeutet. Gegenüber der Tradition sei „alles in seinem Wesen verändert worden“ (106) – und zwar aus dem Motiv heraus, „die Grenzlinie der Theologie so weit zurückzuziehen, dass es keine Überschneidungen mit anderen Wissenschaften“ gebe (109). Grosses Abhandlung mündet in den Satz: „Bei dem, was Schleiermacher sich aber unter christlicher Kirche vorstellte, ist Kirche nicht mehr vorhanden, genauso wenig, wie der wahre Erlöser darin vorhanden ist“ (118). Auch Seubert beleuchtet aus kenntnisreicher theologischer und religionsphilosophischer Perspektive Schleiermachers Defizite in der Überzeugung, dass sie der Unterminimierung christlicher Glaubenswahrheiten zugrundeliegen. Dem reformatorischen Anliegen werde man „nur gerecht, wenn man es aus dem Schleiermacherschen Bann herauslöst“ (158). Es lohnt sich, alle sechs Aufsätze des Bandes vergleichend zu lesen.

Bewertung vom 06.04.2021
Digitale Demenz
Spitzer, Manfred

Digitale Demenz


ausgezeichnet

Der bekannte Ulmer Hirnforscher Manfred Spitzer weiß: »Digitale Medien haben ein hohes Suchtpotenzial und schaden langfristig… Ein Teufelskreis aus Kontrollverlust, fortschreitendem geistigem und körperlichem Verfall, sozialem Abstieg, Vereinsamung, Stress und Depressionen setzt ein; er schränkt die Lebensqualität ein und führt zu einem um einige Jahre früheren Tod« (S. 296). Der Autor kennt Hunderte internationaler Studien zum Thema. Ihm geht es vor allem darum, dass Demenz mehr oder weniger Orientierungslosigkeit und Einbußen von Erinnerungs- und logischem Denkvermögen bedeutet – ein bislang nur organisch-neurologischen Prozessen zugeschriebener Vorgang! Dessen digitale Verursachung ist ein den ersten Blick überraschendes, aber doch Evidenz heischendes Phänomen; denn smarte Technologien entlasteten Menschen oft von den Mühen der Orientierung, so dass entsprechende Fähigkeiten kaum mehr trainiert bzw. in Gebrauch gehalten werden. Navigationssysteme und Apps sagen dem digital aufgerüsteten Zeitgenossen allenthalben und schnellstens alles Nötige zur Bewältigung seiner naheliegenden Aufgaben: Wie, wo, wann und wohin? Mehr noch: Digitale Geräte erledigen immer mehr Aufgaben selbst oder vermitteln ihre Erfüllung. Das bedeutet für die Nutzer zunehmend »betreutes Leben« , was Gehirn und Psyche in der Folge ein Stück weit ihre Intelligenz verkümmern lässt. Die Auslagerung der Hirnarbeit führe zum Nachlassen des Gedächtnisses: Nervenzellen sterben ab, und nachwachsende Zellen überleben nicht, weil sie nicht gebraucht werden. Bei Kindern und Jugendlichen - so Spitzer - werde durch digitale Medien wie Smartphones und Computer die Lernfähigkeit drastisch vermindert. Welch ein wichtiges Buch - gerade in Pandemie-Zeiten, in denen die Digitalisierung noch forciert wird! Offenbar hat man vielfach überlesen: : „Digitale Medien machen süchtig und rauben uns den Schlaf“ (S. 274).

Bewertung vom 06.04.2021
Cyberkrank!
Spitzer, Manfred

Cyberkrank!


sehr gut

Manfred Spitzer hat als renommierter Hirnforscher viel Interessantes und Relevantes zum Thema zu sagen. Würde seine fachlich begründeten Bedenken doch insgesamt noch ernster genommen! Bei seinen klugen Ausführungen fehlt allerdings durchgängig ein wichtiger Punkt: die gesundheitlichen bzw. biologischen Effekte der Funkstrahlung. Hier stünde es dem Hirnforscher gut an, die Diskussion nicht zu meiden, sondern die einseitigen Verharmlosungen mit wissenschaftlich sehr wohl greifbaren Argumenten zu hinterfragen. Das gehört nun mal zum Thema mit dazu!

Bewertung vom 06.04.2021
Credo
Busch, Eberhard

Credo


ausgezeichnet

Mit dieser Auslegung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses legte der emeritierte Göttinger Theologe, der letzte Assistent Karl Barths, seine Abschiedsvorlesung der Öffentlichkeit vor. Er fasst darin seine wesentlichen dogmatischen Einsichten so zusammen, dass seine Auslegung auch von Gemeindegliedern zu verstehen ist – sind diese doch, wie er betont, erst in einem ernsthaften Sinn mündig, wenn sie real an theologischer Erkenntnis teilnehmen können. Diesem Bestreben korrespondieren eine durchweg verständliche Sprache und Darstellung, ein klarer Aufbau und ein sparsamer Gebrauch von Fußnoten. Insgesamt sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 06.04.2021
Mythos Mobilfunk
Thiede, Werner

Mythos Mobilfunk


ausgezeichnet

In "Akzente für Theologie und Dienst 3/2019" heißt es zu diesem Buch: "Was Prof. Thiede in seinen kritischen Veröffentlichungen zur Digitalisierung warnend und wachrüttelnd proklamiert, erinnert stark an die Götzenkritik der Propheten im Alten Testament. Wer das zu einer Zeit wagt, in der die Götzen im gesellschaftlichen und kirchlichen Mainstream Akzeptanz und Verehrung erfahren, in der man sich von einer kollektiven Fortschrittseuphorie beflügelt weiß, wird schnell als ewig gestriger Fortschrittsfeind, als Pessimist oder als versponnener Sektierer ausgegrenzt oder belächelt. Wer die Bücher von Prof. Thiede gründlich zur Kenntnis nimmt, kann aber kaum zu dieser Schlussfolgerung kommen.“ Auf der Homepage des Autors finden sich weitere Hinweise auf dessen Publikationen zum Thema, das ja die gesamte Bevölkerung insofern betrifft, weil mehr oder wenige totale Funkabdeckung angestrebt wird.

Bewertung vom 06.04.2021
Die digitalisierte Freiheit
Thiede, Werner

Die digitalisierte Freiheit


ausgezeichnet

Im Deutschen Pfarrerblatt 9/2014 schreibt ein Rezensent dieses Buches, das in 2. Auflage vorliegt: "Das ganze globale Vernetzungsprojekt trägt religiös-ideologische Züge! Jegliches Hinterfragen wird vonseiten der politisch und wirtschaftlich Mächtigen übergangen oder gar verhindert. … Genau deshalb, um Schneisen durch die Unübersichtlichkeit zu schlagen, braucht es Kompendien wie dasjenige von Werner Thiede. Alles in allem: wärmstens zu empfehlen – oder mit der Sprache sozialer Netzwerke – ‚Gefällt mir‘!“ Auch in 2., sogar erweiterter Auflage (2021) liegt übrigens noch ein anderes Buch zum Thema vom selben Autor vor: "Digitaler Turmbau zu Babel".

Bewertung vom 06.04.2021
Lust auf Gott
Thiede, Werner

Lust auf Gott


ausgezeichnet

In einer Besprechung des Deutschen Pfarrerblatts 6/2019 heißt es zu diesem Buch: „In einer souveränen Einführung macht Thiede die Grundzüge christlicher Mystik auch für den modernen Menschen in einer Weise deutlich, die in der heutigen Literatur ihresgleichen nicht hat. ... Ein besseres und bereichernderes Buch zur Einführung in eine Grundform christlichen Lebens wird man sich kaum denken können. Es gibt heute wenige Theologen, die so frei von Zeitgeistabhängigkeiten den Kern christlichen Glaubens sichtbar zu machen vermögen.“

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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