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Mariposa

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2021
Alles wird gut
Lykke, Nina

Alles wird gut


weniger gut

"Wenn es dem Esel zu gut geht, geht er auf's Eis"
So oder so ähnlich könnte man auch über Protagonistin Elin schlussfolgern: Elin ist 50, Mutter erwachsener Töchter, Allgemeinmedizinerin in einer Praxisgemeinschaft in Oslo und bewohnt zusammen mit Ehemann Aksel ein Eigenheim in Oslos Hipstergegend.
Doch Aksel und Elin leben im Grunde genommen aneinander vorbei: Aksel ist passionierter Sportler und ziemlich unaufmerksam wenn es um seine Ehefrau oder den Haushalt geht, Elin hat sich damit abgefunden und arrangiert, dass sie den Haushalt schmeißt und hinter ihrem Ehemann hinterherräumt.
Und so kommt es wie es kommen muss. Um ihre innere Leere auszufülllen, flüchtet sich Elin zunächst in die Welt des Weißweins und der Daily Soaps, später sogar in die Arme von Björn, ihrem Exfreund den sie noch aus Studienzeiten kennnt...

Ich habe mir insgesamt mehr versprochen, als ich den Klappentext und die Kurzbeschreibung las, wurde dann aber bitter enttäuscht: Der Roman ist eintönig und schmalspurig gehalten, die inneren Monologe von Elin öde und unkomisch, auch als Charakter vermag Elin nicht gerade zu brillieren.
Die Handlung und das Ende sind absehbar. Aber vielleicht gerade weil es eine so alltägliche Geschichte unserer Gesellschaft ist, kann man damit kaum noch schockieren oder jemanden vom Hocker reißen.
Die Aussage, dass die Autorin eine moderne Jane Austen ist, finde ich sehr weit hergeholt, wenn nicht sogar gewagt.

Bewertung vom 04.06.2021
Der Morgen davor und das Leben danach
Napolitano, Ann

Der Morgen davor und das Leben danach


gut

Ein schreckliches Thema, sensibel aufbereitet:
Die rein fiktive Geschichte des Flugzeugabsturzes des Flugs 2977 von New York nach Los Angeles handelt von dem einzigen Überlebenden Edward, ein 12-jähriger Junge, der mit seinen Eltern und seinem geliebten älteren Bruder, in dem Flugzeug saß.
Die körperlichen Wunden mögen schnell heilen, aber das seelische Trauma, nicht zuletzt von der abgedrehten Behandlung seiner Mitmenschen ausgelöst, die ihn als "den Auserwählten" betrachten, prägt sein gesamtes weiteres Leben, und verleiht der Sinnfrage, in der Pubertät ohnhin ein wichtiges Thema, eine ganz neue Bedeutung.

Die Autorin zeigt im Wechsel Szenen aus dem Flugzeug bevor es dann zur Katastrophe kommt und das Leben Edwards angefangen im Krankenhaus bis zu seinem 16. Lebensjahr mit all seinen Facetten seines Innenlebens und seiner Entwicklung zum erwachsenen Menschen.

Für das Schreiben des Buches stützt sich die Autorin auf einen Vorfall des es so tatsächlich gegeben hat, als ein Flugzeug abstürzte und ein 9-jähriger Junge als einziger überlebte. Sie hat für ihre Recherche Blackboxaufzeichnungen studiert und sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigt, dennoch spielt in ihrem Roman vor allem die menschliche und zwischenmenschliche Ebene die Hauptrolle und wird gekonnt in die Rahmenhandlung eingebettet.

Bewertung vom 04.03.2021
Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1
Abel, Susanne

Stay away from Gretchen / Gretchen Bd.1


ausgezeichnet

Die fiktive Geschichte, die auf Grundlage der Erfahrungen und Erzählungen der Mutter der Autorin entstanden ist, ist äußerst interessant und spannend:
Fernsehmoderator Tom muss mit der Diagnose Demenz seiner sonst so fitten Mutter klarkommen und findet dabei heraus, was der Grund dafür ist, dass seine Mutter Greta während seiner Kindheit und Jugend so oft niedergeschlagen und depressiv war und mehrfach in Kliniken psychiatrisch behandelt werden musste.
Mit der Zeit kommen immer mehr Details ans Licht und Tom sieht sich mit einer Wahrheit konfrontiert, die ihm selbst regelrecht den Atem raubt und die Schuhe auszieht.
Mutter und Sohn könnten nicht unterschiedlicher sein und durch die zahlreichen Rückblenden in die Vergangenheit Gretas bis zu ihrer frühesten Kindheit entwickelt sich für den Leser eine Geschichte, wie es sie während des Zweiten Weltkriegs oft gegeben hat: Armut, Flucht aus der Heimat, Wohnungsnot, zerrüttete Familien und die Probleme in der Besatzungszone nach Kriegsende...

Der Roman ist äußerst vielschichtig, tiefgründig und hervorragend recherchiert!
Ein unterhaltsames und doch geschichtlich wertvolles Werk, das Autorin Susanne Abel geschaffen hat!

7 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.12.2020
Schicksal und Gerechtigkeit / Die Warwick-Saga Bd.1
Archer, Jeffrey

Schicksal und Gerechtigkeit / Die Warwick-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Unglaublich spannender und bewegender Roman um den jungen Polizisten William Warwick.

Die Charaktere sind sehr gut getroffen und wirken äußerst lebendig und vielschichtig.
Die Story ist sehr abwechslungsreich ud interessant gehalten, ich konnte kaum das Buch aus der Hand legen.

Noch dazu wird William Warwick, zusammen mit dem Team beim Scotland Yard zu dem er gehört, mit ganz unterschiedlichen schweren Fällen konfrontiert, die differenzierte Lösungsansätze und Handlungen vo ihm abverlangen.
Zudem kommt auch das Herz dank einer schönen Liebesgeschichte nicht zu kurz.

Kurzum: Ein gelungener Einstieg in eine neue Saga aus der Feder von Erfolgsautor Archer!

Gut könnte ich mir auch eine Verfilmung des Romans vorstellen, mit Eddie Redmayne als William Warwick.

Bewertung vom 19.09.2020
Sommer in Porthmellow / Porthmellow Bd.1
Ashley, Phillipa

Sommer in Porthmellow / Porthmellow Bd.1


weniger gut

nett konstruierte Geschichte rund um ein Streetfoodfestival an der rauen Küste Cornwalls, deren Veranstalterin von ihrer Vergangenheit eingeholt wird und mehfach über ihren Schatten springen muss.

insgesamt leider recht flach und unspannend gehalten, die Charaktere sehr eindimensional. Ohne jeglichen Spannungsbogen und ohne Kartharsis.

Maximal eine recht durchschnittliche Lektüre.

Bewertung vom 29.03.2020
Nur wer loslässt, hat das Herz frei
Reichert, Amy E.

Nur wer loslässt, hat das Herz frei


weniger gut

Eine Familiengeschichte der besonderen Art:
Als Ginas Mutter Lorraine einen Schlaganfall erleidet und daraufhin nicht mehr sprechen kann, kann sie zwar Gina, die sich von ihrer Mutter stets unverstanden fühlt, nicht mehr kritisieren, doch als diese ihre Dokumente ordnet, auch kein Licht mehr in das Geheimnis um Ginas Vater und das Foto bringen.
Doch Gina wäre nicht die geborene Optimistin, die sie ist, wenn das für sie ein Hindernis wäre..schließlich findet sie zusammen mit ihrer Schwester Vicky und ihrem alten polnischen Kindermädchen Roza sogar heraus, dass Mutter und Tochter ganz ähnliche Schicksalsschläge teilen..

Meine anfängliche Meinung, dass es sich um einen klassischen Frauenroman voller Klischees handelt, musste ich bereits nach kurzer Zeit revidieren, dennoch gefiel mir die gesamte Geschichte weniger gut.
Die Charakatere sind eher eindimensional und die Geschichte zu stark konstruiert, um mitreißend oder bewegend zu sein.
Er ist wenig unterhaltsam, allerdings kann man ihn wenigstens in einem Rutsch durchlesen.
Der Perspektivwechsel in der Erzählweise erscheinen mir als das einzige Highlight.
Meinen Geschmack hat der Roman leider nicht getroffen.
Zusätzlich enthält die mir vorliegende Ausgabe bereits im Klappentext grammatikalische Fehler und auch im weiteren Verlauf hat man das Gefühl, dass dieser Roman keiner Lektorin jemals vorgelegen hat.

Bewertung vom 03.10.2019
Neun Fremde
Moriarty, Liane

Neun Fremde


ausgezeichnet

unterhaltsam - anders - grandios!
Die Autorin Liane Moriarty hat hier ein unterhaltsames Meisterwerk geschaffen: Die Protagonisten sind mehrschichtig und überragend charakterisiert, der Plot meisterhaft in Szene gesetzt, der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende erhalten. Ich habe es regelrecht verschlungen!

Bewertung vom 25.05.2019
Bleib doch, wo ich bin
Keil, Lisa

Bleib doch, wo ich bin


schlecht

Lisa Keils Debütroman "Bleib doch, wo ich bin" ist die turbulente Liebesgeschichte von Lehrer Lasse Fries, den es aus der Großstadt ins Nest Neuberg verschlägt, und Buchhändlerin Kaya Mahler, ganz Neubergerin, Tante, Ponybesitzerin und Büchernärrin. Kayas Lebensmotto scheint YOLO zu sein und so erobert sie Lasses Herz im Sturm...

Ursprünglich hat die Autorin, die selbst eigentlich Tierärztin ist, die Geschichte nur für ihre Freundinnen geschrieben, was man meiner Ansicht auch merkt, so amateurhaft wie dieser Roman verfasst ist, umso mehr wundert es mich, dass er im Fischer Verlag erschienen ist.
Vor allem der Beginn des Romans wirkt eher nach Schulaufgabe als nach Roman eines Schriftstellers, in der Mitte wird es ein wenig besser.
Am irritierendsten sind die zahlreichen unvermittelten Sprünge und Wechsel des Erzählers, doch auch das jähe Ende des Romans wirkt nicht gerade gekonnt..
Durchsetzt von pikanten Sexszenen wird der Roman aber vermutlich den Geschmack des Zeitgeists und der 08/15 LeserInnen treffen.

Mir hat selten ein Buch so schlecht gefallen.

Bewertung vom 05.02.2019
Der Himmel gehört uns
Allnutt, Luke

Der Himmel gehört uns


weniger gut

Anna und Rob: Ein junges verliebtes Ehepaar zu deren Glück nur noch ein Kind fehlt um diess zu perfektionieren. Schließlich wird Sohn Jack geboren und das Glück der beiden scheint perfekt.
Zu perfekt, denn Jack erkrankt einer seltenen Form von Krebs. Dennoch stehen die Heilungschancen dank einer Operation gut. Doch der Krebs kehrt in einer viel aggressiveren Form zurück und es bleibt nicht mehr viel Zeit. Während Anna ihre eigene Art hat mit dem ganzen fertig zu werden, klammert Rob sich an jeden noch so kleinen und doch abwegigen Hoffnungsschimmer und setzt alles auf eine Karte..

Ein schlimmes und schwieriges Thema für einen Roman. Niederschmetternd allein die Vorstellung, vor allem für Eltern.
Sofort als ich wusste um was es geht, dachte ich, dass man sich etwas derartiges nicht einfach ausdenken kann, wenn auch der Autor selbst und nicht etwa sein Kind an Krebs erkrankt war.
Vielleicht ist der Roman so etwas wie eine Katharsis für den Autor, ein sich-von-der-Seele-schreiben, immerhin ist der Roman das erste Buch, das Luke Allnutt geschrieben hat.

Bewertung vom 30.09.2018
Nacht über Tanger
Mangan, Christine

Nacht über Tanger


schlecht

"Nacht über Tanger" ist der Debütroman von Christine Mangan.
Wie der Titel bereits verrät, spielt der Plot in der marokkanischen Stadt Tanger, bietet aber auch einige Rückblenden in das gemeinsame Leben der Hauptfiguren Alice und Lucy während der Zeit am College.

Der Roman stellt ein Paradebeispiel für das sogenannte Gaslighting (Begriff aus der Psychologie: Eine Form von psychischer Gewalt bzw. Missbrauch mit der Opfer gezielt desorientiert, manipuliert und zutiefst verunsichert werden und ihr Realitäts- und Selbstbewusstsein allmählich deformiert).

Aus einer Freundschaft bzw. Liebe wird eine Besessenheit bis hin zum totalen Kontrollverlust und Missbrauch von Vertrauen.

Mir fehlen für einen gelungenen Roman die bildhafte und lebendig-beschreibende Sprache um die Eindrücke und das Leben in Tanger zu schildern, wer noch nie dort war, kann sich kein ausreichendes BIld machen und es fällt insgesamt schwer überhaupt in den Handlungsstrang, der abgehackt wirkt, einzusteigen..
Vor allem der Anfang des Buches war für mich eine Qual und ich musste mich stark zwingen das Buch überhaupt weiterzulesen, die zahlreichen Grammatik- und Rechtschreibfehler der mir vorliegenden Ausgabe machen es nicht besser.

Bleibt zu hoffen, dass die Verfilmung mit George Clooney und Scarlett Johannsen gelungener und atmosphärischer wird.