Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
RudiRe
Wohnort: 
München
Über mich: 
Soundtracksammler, Filmfreak, Klassische Musik, Hitchcock-Fanatiker

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 07.07.2012
Rampart - Cop Außer Kontrolle
Diverse

Rampart - Cop Außer Kontrolle


weniger gut

Potential verschenkt - Kein Drehbuch, keine Geschichte, keine Spannung!

"Ich bin kein Rassist. Ich hasse alle Menschen gleich." Dies könnte der Haltungssatz des zutiefst verrohten Polizisten Dave Brown (Woody Harrelson) sein. Er säuft im Dienst, wirft Pillen ein als ob es Pfefferminzbonbons wären, und hat sich von seiner Frau und seinen beiden Töchtern unter anderem wegen seines befremdlichen Macho-Gehabes bereits irreversibel entfremdet. Er selbst hält sich für einen der letzten raubeinigen Cops, die überhaupt noch für Recht und Ordnung sorgen. Selbstgefällig bis selbstgerecht prügelt er Verdächtige nach Gutdünken halb tot und kann dies, zumindest vor sich selbst, sogar auch noch rechtfertigen. Am liebsten wäre er Cop, Staatsanwalt und Henker in Personalunion. Sein Leben ändert sich jedoch schlagartig, als er eines Tages bei einem seiner Lynchjustiz-Exzesse gefilmt wird und die Aufnahmen noch am selben Abend über alle Nachrichtensender flimmern....

Der Filmstoff wurde vom "Rampart-Skandal", der in den 90er Jahren tatsächlich in Los Angeles stattgefunden hatte, inspiriert, bei dem massive Korruptionsfälle in den Reihen des Los Angeles Police Department (LAPD) aufgedeckt und über 70 Polizisten des Amtsmissbrauchs überführt wurden.

Wer nun jedoch einen actionreichen Cop-Kracher erwartet, wird von RAMPART - COP AUSSER KONTROLLE enttäuscht werden. Es ist ein eher leiser Film, der den Zuschauer in die krude Seele eines zutiefst gestörten Menschen blicken lässt. Doch auch diese Einblicke sind für mein Dafürhalten eher uninteressant. Verglichen mit Martin Scorseses sehr wirkungsvollen TAXI DRIVER, in dem die psychische Entwicklung eines vereinsamten Taxifahrers einen geradezu psychoanalytischen Spannungsbogen im Zuschauer erzeugt, bleiben derartige nachhaltige Wirkungen bei RAMPART - COP AUSSER KONTROLLE weitestgehend aus.

Nach dem ersten Drittel war mir als durchaus wohlwollendem Zuschauer klar, dass mir der Film nicht zusagt. Trotzdem habe ich mir den Film ganz angesehen, immer noch in der (leider vergeblichen) Erwartung, dass die Story irgendwann doch noch in die Gänge kommt.

Mein Fazit: Der Film ist langweilig und funktioniert nicht, und dies aus zweierlei Gründen.

1.) Es fällt mir schwer, einer Geschichte eine innere Spannung abzugewinnen, in der KEIN einziger Charakter auftaucht, mit dem ich mich zumindest halbwegs identifizieren kann. Deshalb drücke ich aber auch niemandem in diesem Film die Daumen, dass er oder sie obsiegen möge. Die Charaktere bleiben mir als Zuschauer alle gleichermaßen egal, um nicht zu sagen „wurscht“ - Sollen sie doch alle miteinander zusehen wo sie bleiben. Aus diesem Grund belässt mich der Film als Zuschauer in einem merkwürdig unbeteiligten, ja geradezu gleichgültigen Zustand, der ständig an der Grenze zur Langeweile herum mäandert. War dies die Absicht des Regisseurs? Ich bezweifle es.

2.) Den einzigen intrinsischen Spannungsbogen in dieser Geschichte hätte ich noch darin sehen können, wenigstens Zeuge einer Charakterwandlung oder Veränderung der Hauptfigur zu werden. Die Geschichte vom geläuterten Cop, oder wenigstens seine Einsicht in seine Ausweglosigkeit, oder aber seine Abkehr von seinem gestörten Verhalten und Wertesystem, doch nichts von alle dem. Der Film endet im Prinzip genau dort, wo er begonnen hat, und dies ist in meinen Augen dramaturgisch betrachtet zutiefst unbefriedigend.

Woody Harrelson ist bestimmt eine Idealbesetzung für diesen Cop, die düstere Atmosphäre in einem CRIME-verseuchten L.A. ist bestimmt gut eingefangen, aber was nutzt all dies, wenn das Drehbuch keine tragfähige Story bereit hält?

13 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.07.2012
Rampart
Diverse

Rampart


weniger gut

Potential verschenkt - Kein Drehbuch, keine Geschichte, keine Spannung!

"Ich bin kein Rassist. Ich hasse alle Menschen gleich." Dies könnte der Haltungssatz des zutiefst verrohten Polizisten Dave Brown (Woody Harrelson) sein. Er säuft im Dienst, wirft Pillen ein als ob es Pfefferminzbonbons wären, und hat sich von seiner Frau und seinen beiden Töchtern unter anderem wegen seines befremdlichen Macho-Gehabes bereits irreversibel entfremdet. Er selbst hält sich für einen der letzten raubeinigen Cops, die überhaupt noch für Recht und Ordnung sorgen. Selbstgefällig bis selbstgerecht prügelt er Verdächtige nach Gutdünken halb tot und kann dies, zumindest vor sich selbst, sogar auch noch rechtfertigen. Am liebsten wäre er Cop, Staatsanwalt und Henker in Personalunion. Sein Leben ändert sich jedoch schlagartig, als er eines Tages bei einem seiner Lynchjustiz-Exzesse gefilmt wird und die Aufnahmen noch am selben Abend über alle Nachrichtensender flimmern....

Der Filmstoff wurde vom "Rampart-Skandal", der in den 90er Jahren tatsächlich in Los Angeles stattgefunden hatte, inspiriert, bei dem massive Korruptionsfälle in den Reihen des Los Angeles Police Department (LAPD) aufgedeckt und über 70 Polizisten des Amtsmissbrauchs überführt wurden.

Wer nun jedoch einen actionreichen Cop-Kracher erwartet, wird von RAMPART - COP AUSSER KONTROLLE enttäuscht werden.
Es ist ein eher leiser Film, der den Zuschauer in die krude Seele eines zutiefst gestörten Menschen blicken lässt. Doch auch diese Einblicke sind für mein Dafürhalten eher uninteressant. Verglichen mit Martin Scorseses sehr wirkungsvollen TAXI DRIVER, in dem die psychische Entwicklung eines vereinsamten Taxifahrers einen geradezu psychoanalytischen Spannungsbogen im Zuschauer erzeugt, bleiben derartige nachhaltige Wirkungen bei RAMPART - COP AUSSER KONTROLLE weitestgehend aus.

Nach dem ersten Drittel war mir als durchaus wohlwollendem Zuschauer klar, dass mir der Film nicht zusagt. Trotzdem habe ich mir den Film ganz angesehen, immer noch in der (leider vergeblichen) Erwartung, dass die Story irgendwann doch noch in die Gänge kommt.

Mein Fazit: Der Film ist langweilig und funktioniert nicht, und dies aus zweierlei Gründen.

1.) Es fällt mir schwer, einer Geschichte eine innere Spannung abzugewinnen, in der KEIN einziger Charakter auftaucht, mit dem ich mich zumindest halbwegs identifizieren kann. Deshalb drücke ich aber auch niemandem in diesem Film die Daumen, dass er oder sie obsiegen möge. Die Charaktere bleiben mir als Zuschauer alle gleichermaßen egal, um nicht zu sagen „wurscht“ - Sollen sie doch alle miteinander zusehen wo sie bleiben. Aus diesem Grund belässt mich der Film als Zuschauer in einem merkwürdig unbeteiligten, ja geradezu gleichgültigen Zustand, der ständig an der Grenze zur Langeweile herum mäandert. War dies die Absicht des Regisseurs? Ich bezweifle es.

2.) Den einzigen intrinsischen Spannungsbogen in dieser Geschichte hätte ich noch darin sehen können, wenigstens Zeuge einer Charakterwandlung oder Veränderung der Hauptfigur zu werden. Die Geschichte vom geläuterten Cop, oder wenigstens seine Einsicht in seine Ausweglosigkeit, oder aber seine Abkehr von seinem gestörten Verhalten und Wertesystem, doch nichts von alle dem. Der Film endet im Prinzip genau dort, wo er begonnen hat, und dies ist in meinen Augen dramaturgisch betrachtet zutiefst unbefriedigend.

Woody Harrelson ist bestimmt eine Idealbesetzung für diesen Cop, die düstere Atmosphäre in einem CRIME-verseuchten L.A. ist bestimmt gut eingefangen, aber was nutzt all dies, wenn das Drehbuch keine tragfähige Story bereit hält?

16 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.06.2012
Nur noch 72 Stunden

Nur noch 72 Stunden


sehr gut

Spannender Kult-Klassiker

Der erfahrene Cop Dan Madigan (Richard Widmark) und sein Partner Bonaro (Harry Guardino) wollen den Gangster Benesch (Steve Ihnat) festnehmen. Doch die Aktion geht gründlich schief. Benesch kann nicht nur entwischen, er schnappt sich auch noch Madigans Dienstwaffe. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis der Raubmörder wieder zuschlägt. Polizeipräsident Russel (Henry Fonda) gibt dem Duo 72 Stunden Zeit, Benesch doch noch hinter Gitter zu bringen und sich damit zu rehabilitieren. Während sich Madigan neben der Spurensuche noch mit seiner verärgerten Gattin (Inger Stevens) auseinander setzen muss, tötet Benesch mit Madigans Waffe einen Polizisten.

Action-Experte Don Siegel (1912-1991, 'Dirty Harry') erlernte sein Handwerk an der Universität von Cambridge, England. Er verfilmte den Roman "The Commissioner" von Richard Dougherty größtenteils in New York. Aus dem Film entstand 1972 die TV-Serie "Sergeant Madigan", in der Richard Widmark erneut in die Rolle des Polizisten schlüpfte.

Die genre-gerechte, sehr wirkungsvolle Filmmusik von Don Costa als auch die hervorragende Cinemascope (2,35:1 Format) Kameraarbeit von Russell Metty gehören neben dem überzeugenden Cast, allen voran Richard Widmark, Harry Guardino als auch Henry Fonda, zu den hervorzuhebenden Stärken dieses realistischen Polizeireißers von Don Siegel. In meinen Augen ein Kult-Klassiker.

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.06.2012
Die 85 Größten Film-Und Tv-Melodien
Böttcher,Martin

Die 85 Größten Film-Und Tv-Melodien


weniger gut

Auf diesen vier CDs befinden sich vornehmlich jene Einspielungen, die Martin Böttcher für TELEFUNKEN vorgenommen hat. Es sind sozusagen die "radiotauglichen" Plätscher-Versionen für Hausfrauensendungen, die in ihren Arrangements leider jedoch recht stark von ihren teils hervorragenden Originalen abweichen. Die Kompositionen klingen in den jeweiligen Filmen spezifischer, ja authentischer und wirken deshalb viel stärker, als die hier vorliegenden Einspielungen.

Deshalb kann man sich bei diesen 4 CDs des Eindrucks nicht erwehren, dass alles "irgendwie gleich" klingt - eine einheitliche Klangsoße eben, ein uniformer Klangteppich, der wie leblose Aufzugsmusik vor sich hin dudelt - in den USA würde man dies MUSAC nennen. Das haben die Originalarrangements von Martin Böttchers Scores nun aber wahrlich nicht verdient.

Außerdem ist die wilde Zusammenwürfelung von Soundtrack-Welthits mit jenen Kompositionen etwas kunterbunt geraten, die tatsächlich von Martin Böttcher stammen. Ich meine, man hätte diese zwei Gruppen auf den vorliegenden CDs klar voneinander trennen sollen - Martin Böttcher hier, Hollywood u.a. dort. So entsteht einfach das merkwürdige Gefühl, als ob man einem weltweit recht unbekannten Komponisten (Martin Böttcher) einen gewissen Hollywood-Status angedeihen lassen wollte, den er aber schlicht und ergreifend nicht hat. Martin Böttcher war und ist ein guter Film- und TV Komponist fürs Deutsche Provinz-Kintopp, aber bitte auf dem Boden bleiben. So bleibt "ein gewisses Gschmäckle" zurück.

Meine Empfehlung: Zum Bügeln, Autofahren und Mitsummen vielleicht ganz nett, aber der Soundtrack-Aficionado möge sich bitte den Originalen zuwenden. Für mein Dafürhalten ist man weitaus besser bedient, wenn man sich die Originalversionen zu den jeweiligen Filmen besorgt.

12 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.