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Tubal
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Bewertung vom 22.10.2010
Opa sagt, ich bin sein Glückskind
Clement, Claire

Opa sagt, ich bin sein Glückskind


ausgezeichnet

Glück und Unglück liegen oft beieinander. Obwohl die Eltern der beiden Kinder Fanny und Theo getrennt leben, genießen sie doch eine glückliche Kindheit. Dank der Großeltern, die sich mit viel Zeit und Liebe um sie kümmern, erfahren sie die Schönheit der Natur, den Wert von Freundschaften und die Lust am Leben - auch im stressigen Alltag der Stadt. Doch plötzlich stirbt Oma und Fannys Opa ist so traurig, dass es ihm buchstäblich die Sprache verschlägt. Er ist so traurig, dass er nicht einmal weinen kann. Tränen könnten den Schmez lindern, denn sie waschen "das Gehirn, den Geist, das Herz." Sie wären "ein Bad für die Seele", doch der Opa kann nicht einmal weinen, so groß ist sein Schmerz. Nichts nimmt er mehr wahr, weder den herabwürdigenden Umgang einer Pflegerin noch den mühsamen Einsatz seiner Enkeltochter Fanny, die ihn vor dem Altersheim bewahren will.
Es ist sehr spannend zu verfolgen, wie Fanny ihren Opa entführt, in einen abgestellten Bahnwagon bringt, Freundschaften mit Obdachlosen schließt, um den Opa zu retten. Fanny spürt, dass die Hilfsbedrüftigkeit des Opas sich im Altersheim verstärken und er sterben würde. Doch die Entführung könnte den Opa auch in Gefahr bringen. Es ist kalt und das Essen muss mühsam beschafft werden. Alle müssen ums Überleben kämpfen....Doch Fanny ist Opas Glückskind und es geschieht ein kleines Wunder.

Claire Cléments Erzählung "Opa sagt, ich bin sein Glückskind" liest sich einfach und verständlich und enthält trotzdem wesentliche Fragen des Lebens. Sie behandelt die Bedeutung der Freiheit und die Schwierigkeiten von einem geliebten Menschen loszulassen. Es ist ein rührendes Buch, das insbesondere die Stärken der Schwachen der Gesellschaft zeigt: den Kindern, den Alten und den Obdachlosen.