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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
_owlsbookcorner
Wohnort: 
Teltow

Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2024
Lina und der Schnee-Engel
O'Farrell, Maggie

Lina und der Schnee-Engel


sehr gut

Lina und der Schneeengel erzählt die zauberhafte und berührende Geschichte von einem kranken und zugleich mutigen und neugierigen kleinen Mädchen, das an einem verschneiten Winterabend etwas Magisches erlebt. Als Protagonisten Lina in jener Nacht unerwartet ihrem Schneeengel aus dem Vorjahr begegnet, vollzieht sich ein kleines Wunder, was Lina bei der Genesung verhilft.
Die poetische Erzählung lädt zu einer Reise in die eigene Fantasie ein. Begleitet wird sie durch wunderschönste Illustration, welche die Geschichte perfekt einfangen und zauberhaft begleiten. Dabei wirken die Seiten, wie auch das Buchcover, sehr hochwertig und edel.
Inhaltlich bzw sprachlich, wie auch stilistisch, finde ich die Geschichte für ältere Kinder ein bisschen besser geeignet.
Die verzauberte und winterliche Atmosphäre der Erzählung passt perfekt in die Vorweihnachtszeit, was dieses Buch zu einem idealen Weihnachtsgeschenk macht.

Bewertung vom 05.12.2024
Wie man einen Bammel auf Hosentaschengröße schrumpft
Sonneson, Josefine

Wie man einen Bammel auf Hosentaschengröße schrumpft


ausgezeichnet

"Wie man einen Bammel auf Hosentaschengröße schrumpft", von Josefine Sonneson, ist ein wunderschönes (Hör-)Buch für Kinder ab 10 Jahren (kann aber deutlich früher gehört werden).
Im Mittelpunkt stehen die beiden Protagonisten Elli und Jaro. Sie wohnen nicht nur im selben Mehrfamilienhaus, sondern sind auch beste Freunde. Wie jedes Kind plagen die beiden geheime Ängste. Jaro hat Angst vor Hunden, Elli vor offenen Gewässern. Doch eines Tages trifft Jaro den Entschluss, sich seinen Ängsten endlich zu stellen und gemeinsam arbeiten sie Tag für Tag daran, ihren Bammel los zu werden. Bis plötzlich Tami, ein neue Mädchen im Haus, einzieht und alles auf den Kopf stellt.
Sonneson greift in ihrem Werk wichtige Themen wie, Freundschaft und Zusammenhalt, Eifersucht und Heranwachsen, sowie Mut und Ängste (besiegen) auf.
Die Geschichte zeigt liebevoll, dass eine Freundschaft nicht durch einen kleinen Streit erschüttert wird und das Ängste zum Leben eines jeden dazugehören.
Der Schreibstil ist leicht verständlich und für das entsprechende Alter, aber auch jüngere Kinder, gut nachzuvollziehen. Wortwitze lockern das Ganze etwas auf.
Die sanfte und sympathische Stimme von Friedel Morgenstern, die das Hörbuch eingesprochen hat, passt perfekt und wirkt ebenso einladend wie das Thema selbst. Sie lässt die Protagonisten regelrecht lebendig werden, was dieses Hörbuch zu einem absoluten Genuss für Groß und Klein werden lässt. Zuhörer kommen hier auf ihre Kosten, können schmunzeln, sich identifizieren und vielleicht selbst den Mut sammeln, sich ihren Ängsten zu stellen.
Schade fand ich persönlich nur, dass die Geschichte vom Volumen so lang war, dass man sie nicht auf eine Hörfigur spielen konnte, da wir unseren Kindern nicht jedes Mal den Laptop zum Hören anmachen wollen. Alles in allem aber eine wunderschöne Geschichte, die man gehört oder gelesen haben sollte.

Bewertung vom 30.11.2024
Unversehrt. Frauen und Schmerz
Biringer, Eva

Unversehrt. Frauen und Schmerz


sehr gut

Eva Biringers "Unversehrt" ist ein unglaublich interessantes und vielschichtiges Werk zum Thema weiblicher Schmerz.
Bereits das Buchcover macht auf metaphorische Weise auf die unterschiedlichsten Formen des weiblichen Schmerzes aufmerksam.
Aus mannigfaltigen Gesichtspunkten beleuchtet Biringer dieses literarisch, meiner Meinung nach, noch viel zu wenig berührte Thema und beschreibt neben fundierten empirischen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten und Ergebnissen, auch aus der eigen Familiengeschichte anhand des Gesundheitszustandes ihrer eigenen Großmutter. Hierbei geht es nicht einzig um den körperlichen Schmerz den eine Frau oftmals mehr zu erleiden hat als ihr männliches Gegenüber. Viel öfter sind Frauen Opfer körperlicher und emotionaler Züchtigung und Gewalt. Frauen gebären und auch wenn es eines der wundervollsten Dinge im Leben einer Frau ist, Kinder bekommen zu können, so geht dies auch mit Schmerzen, Einschränkungen und dauerhaft körperlichen Veränderungen einher. Desweiteren greift Biringer die feministische Perspektive auf, aus der weiblicher Schmerz weitestgehend bagatellisiert und schlimmer noch ignoriert wird. Ein Erwartungshaltung von Verdrängen und Herunterschlucken, sowie das Drängen zum Weitermachen und Durchhalten. Warum leben wir in einer Welt, wo wir nicht aussprechen dürfen, was uns schmerzhaft erscheint, was uns belastet und welche Last wir nicht mehr schaffen zu tragen, aus welchem Grund auch immer. Doch am spannendsten fand ich persönlich den Aspekt und die Auseinandersetzung mit der Epiginese - dem "Generationsübergreifenden Gesundheitseffekt", dem Weitergeben von Schmerz über Generationen hinweg. Mit dem passenden Zitat von Sabina Schwachenwalde "Manche Menschen erben Immobilie, andere erben Traumata".
Der Schreibstil blieb über das Werk hinweg unaufgeregt und laß sich ohne weitere Anstrengung. Die unterschiedlichen Kapitel zu den vielseitigen Herangehensweisen und Gesichtspunkten fand ich gut gewählt und weitestgehend stimmig. An einigen Stellen hätte es gern mehr an Tiefe sein dürfen, dann hätte es im Ganzen deutlich runder gewirkt. Nicht so gelungen fand ich Beispiele, einen Mann mit zum Arzt nehmen zu sollen, dass dieser den weiblichen Schmerz besser verstehen/ nachvollziehen kann. Generell fänd ich es gut, wenn wir einfach bei uns bleiben und auf unsere Bedürfnisse aufmerksam machen, ohne selbst in die Rolle des Diskriminierenden zu verfallen, denn Männer tragen nicht (immer) Schuld am weiblichen Schmerz. Trotz entl vernachlässigter Gendermedizin oder kultureller Ästhetisierung weiblichen Leidens, haben auch Männer in der Historie ihre Opfer gebracht und generationsübergreifend Schmerz erlitten. Hier hat man ab und an das Gefühl, dass die Autorin ihren persönlichen Unmut spürbar mitschwingen lässt.
Dennoch spannend und empfehlenswert.

Bewertung vom 14.11.2024
Lia und Lea im Ponyglück - Silberpferde in Not
Kessel, Carola von;Beckmann, Lia;Schirdewahn, Lea

Lia und Lea im Ponyglück - Silberpferde in Not


sehr gut

Für Pferdeliebhaber ab 8 Jahren hat Autorin Carola von Kessel, gemeinsam mit den beiden pferdeaffinen YouTuberinnen, Lia und Lea, das bereits zweite spannende Leseabenteuer geschaffen. Ich selbst kannte die beiden sozial-Media- Sternchen noch nicht und fand auch die Geschichte, welche hier erzählt wurde weitestgehend vorhersehbar und daher wenig spannend. Da meine Tochter aber selber eine absolute Pferdenärrin ist, ist das Buch hier total eingeschlagen. Es ist ein interaktiver Lesespaß, der neben einer interessanten Geschichte auch Rätsel für den Leser bereithält. Das Buchcover ist sehr ansprechend und das Buch durch und durch für junge Leser geeignet. Ein einfacher und angenehmer Schreibstil, zudem überschaubare Kapitel, machen es zu einer Lesefreude für das angegebene Lesealter. Lia und Lea sind selbst die Protagonisten in ihrer Geschichte und so wird auch aus ihrer Sicht, teilweise hervorgehoben durch Sprechblasen und Nachrichten, erzählt. Für kleine Pferdemädchen eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.11.2024
Was ist ein Mensch?
Göhlich, Susanne

Was ist ein Mensch?


sehr gut

Autorin Susanne Göhlich schaffte mit Hamster Poldi einen der zauberhaftesten Protagonisten, die ich je in einem Kinder(Sachbuch) habe kennenlernen dürfen. Mit Witz und Tiefgang begleiten wir einen kleinen Hamster der seine menschliche Mitbewohnerin Maja Löcher in den Bauch fragt, zu: Was ist ein Mensch?
So möchte dieses nachtaktive Tier bspw. verstehen, warum ein Mensch nachts schlafen muss, was und warum Menschen für Gefühle haben, wozu Bewegung wichtig ist und noch vieles mehr.
Dabei ist dieses Sachbuch so ganz anders als viele andere, denn der Leser wird charmant und allumfassend durch das wissbegierige Erfragen eines Hamsters mit einer Menge an biologischen, evolutionären und psychologischen Sachwissen in Berührung gebracht.
Die Kapitel sind für sich sehr kompakt und inhaltlich interessant, aber gleichzeitig an einigen Stellen etwas überladen gestaltet. Spannend, das Wissen wird wie auf einer gemeinsamen kleinen Abenteuerreise durch den menschlichen Organismus und den menschlichen Alltag gestaltet. Wir erfahren, wie ein Mensch aus Sicht eines kleinen Nagetieres wahrgenommen und verstanden wird.
Die Texte sind teilweise wirklich sehr fachlich und enthalten viel Sachwissen. Schwierige Bezeichnungen werden an Ende des Buches im Glossar von Poldis "geliebten Wörtern", wie es so charmant heißt, noch einmal zusammengefasst, aber ein Kinderbuch für Erstklässler oder Erstleser ist das hier auf gar keinen Fall! Selbst als Erwachsene, war es mir beim Vorlesen an einigen Stellen zu komplex und einige Wörter wirklich schwer vorzulesen und noch schwerer zu merken. Ich würde es eher mit Beginn des Biologie- Unterrichts, in der fünften Klasse, sehen. Deshalb leider einen dicken Punkt Abzug. Süß fand ich wiederum Poldis HamsterRAD am Ende eines jeden Kapitels, wo nützliche Tipp und Wissenswertes noch einmal zusammengefasst werden. Die Illustrationen sind zauberhaft und Poldi einfach ein süßes freches Kerlchen, mit dem nebenbei Lernen einfach nur Spaß machen kann.

Bewertung vom 30.10.2024
Pino - Ein Abenteuer auf vier Pfoten
Scheffel, Annika

Pino - Ein Abenteuer auf vier Pfoten


sehr gut

Annika Scheffels neues Kinderbuch, Pino ein Abenteuer auf vier Pfoten, ist eine sehr liebenwerte und lustige Geschichte über das Verhältnis zweier Brüder.
Das Buchcover ist sehr vielversprechend und verrät insgeheim worum es geht, kann aber auch anders gedeutet werden, was es für mich so besonders macht.
Die Brüder Janne und Pino sind das erste Mal allein Zuhause. Während der jüngere Bruder Pino unbedingt mit seinem großen Bruder spielen will, wünscht sich dieser lieber einen kleinen Hund statt eines Bruders. Prompt verwandelt sich Pino in eben diesen und nimmt reißaus. Das Abenteuer beginnt und der kleine Pino lernt viele neue tierische Freunde auf seinen Wegen kennen.
Der Schreibstil ist etwas für erfahrene Leser oder zum aktiven Vorlesen geeignet und nichts für Leseanfänger, trotz der Einteilung in kurze Kapitel.
Die Geschichte selbst beginnt abrupt, hat viel zu bieten, wird aber im Laufe immer schlüssiger und hat schließlich ein schönes Ende. Dass ein Geschwisterbuch so wenig Geschwisteranteil hat, finde ich persönlich sehr schade. Es hätte mir besser gefallen und der Geschichte keinen Abbruch getan, hätten die Brüder die Abenteuer gemeinsam erlebt. Die Illustrationen sind zuckersüß, kindgerecht und passend zur Geschichte gewählt. Alles in allem ein schönes Kinderbuch und vor allem für kleine Hundeliebhaber ein Schmankerl.

Bewertung vom 07.10.2024
Wüstenzauber (Band 1)
Arold, Marliese

Wüstenzauber (Band 1)


ausgezeichnet

In dem neusten Werk der berühmten Autorin Marliese Arnold - Wüstenzauber, begleiten wir das junge Mädchen Samira auf der Suche nach ihrem Vater, aber vor allem auch nach sich selbst, durch die magnetische Wüste.
Die 13. jährige Samira reist gemeinsam mit ihrem Vater Tarik, einem Geschäftsmann, als Junge verkleidet durch die Wüste. Ihr Vater begibt sich auf die Suche nach einem mächtigen und fliegenden Teppich. Als er von einem seiner Treffen in der Wüste nicht mehr zurückkehrt, nimmt Samira all ihren Mut zusammen und begibt sich auf die Suche nach ihm. Durch die gefährliche Wüste reisend erlebt sie mysteriöse Abenteuer und stellt sich magischen Gefahren. Sie beweist sich und jedem anderen, wie stark und selbstbewusst auch Mädchen sein können und trotzt allen Widrigkeiten. Auf ihrer Reise lernt sie neue und unabdingbare Freunde kennen, die sie auf ihrem Weg und ihren Vorhaben treu begleiten.
Dieser Kinderoman ist spannend für kleine und große Leser. Er stellt die perfekte Mischung aus Abenteuerroman und Märchen aus 1001 Nacht dar. Besonders beeindruckend finde ich die gewählten Motive von Selbstvertrauen, Emanzipation und Stärke in diesem Buch. Samira beweist sich als starke, selbstbewusste und zugleich sympathische Protagonistin, die sich mit ihrer Persönlichkeit in der männerdominierten Welt des Orients behaupten kann.
Viele Momente aus dem originalen 1001 Nacht wurden hier übernommen und in einen anderen Zusammenhang gestellt und neu erzählt. Manche der Wendungen und Ausgänge sind etwas vorhersehbar, dies nimmt einem jedoch nicht die Spannung oder Freunde am Weiterlesen. Mit einem nicht geringen Umfang und der golden schimmernde Folienprägung macht der Roman auch optisch ganz schön was her. Samiras Geschichte scheint zudem noch nicht zuende erzählt zu sein, was auf einen weiteren Roman dieser Art hoffen lässt.

Bewertung vom 03.09.2024
Monoloco (eBook, ePUB)
Blum, Susann

Monoloco (eBook, ePUB)


gut

Mit „Monoloco – Neun Menschen, ein verrückter Zufall“ feiert Autorin Susanne Blum ihr Romandebüt.
Es erzählt auf gerade einmal 202 Seiten die Geschichte zweier Freundeskreise und wie sie in der Bar MONOLOCO zufällig aufeinander treffen, in Kontakt kommen und welche ganz besondere Verbindung zwischen ihnen entsteht, die noch tiefer wird, als einer von ihnen unter mysteriösen Umständen verschwindet.
Jeder der neun Menschen trägt sein eigenes großes oder weniger großes Päckchen mit sich, an dem er auf individuelle Weise im Laufe des Romans wächst. Aus diesem Grund finden sich auch viele Themen in dieser short story wieder, wie etwa Liebe und Leidenschaft, Freundschaft, Abhängigkeit und Verzweiflung bis hin zu Gewalt. Erzählt wird aus der Ich- Perspektive der 28 jährigen Protagonisten Mailyn.
Während der Erzählung wird die Story durch Blockeinträge und Kurzmitteilungen der Protagonisten aufgelockert, die in alterstypischer Alltagssprache verfasst sind. Wie man diese "Unterbrechungen" für den Lesefluss empfindet, muss jeder selbst entscheiden. Ich fand es abwechslungsreich, zudem hat es meine Aufmerksamkeit gefordert. Die Geschichte entwickelt sich von einer Story über Freundschaft hin zu einer Art Krimi. Ich hätte mir bei der Vielzahl der Charaktere mehr Freude zum Detail gewünscht. Der Story hätte mehr Tiefe keinen Abbruch getan. Somit ergibt sich eine spannende, aber fix ausgelesene Geschichte, die viel zu erzählen hat und neben ihrer aufkommenden Spannung, den Leser auch mit ein bisschen Unverständnis zurück lässt.

Bewertung vom 03.09.2024
Das magische Funkeln
Dieckmann, Sandra

Das magische Funkeln


ausgezeichnet

Das sich zwischen den Seiten dieses neuen Kinderbuches ein wahrer Schatz verbergen muss, lässt bereits das sehr hochwertig, mit Goldfolie eingeschlagene und schillernd funkelnde Cover, erahnen.
Erzählt wird die Geschichte des kleinen Bärenkindes, das als Einziges noch keinen Namen trägt, das furchtbar ängstlich ist und sich einfach nicht fühlt wie ein richtiger Bär.
Eines Nachts hat es einen wunderschönen Traum, woraus es mit neuer Lebensfreude und selbstverständlichem Mut sowie einer vermeintlich leuchtenden Feder, als Wegbegleiter, erwacht.
Das neue Kinderbuch von Sandra Dieckmann zeigt in einer ruhigen und reduzierten Sprache, wie wichtig Selbstvertrauen für kleine Kinder ist. Der Schreibstil hat etwas von einem Märchen und lebt von der Kunst um ihn herum, die zu Gesprächsanlässen einlädt. Das liebevolle Symbol der magischen Feder, die alle Ängste in Leichtigkeit verwandelt, ist süß gewählt und für kleine Leser gut verständlich.
Die zauberhaften und wunderbar stimmigen Illustrationen von Dieckmann runden das ganze Werk ab.
Ich habe das Buch für meine Tochter besorgt und kann es jedem nur ans Herz legen, wenngleich es schon sehr gut ab drei Jahre zu lesen ist und für das Lesealter von vier Jahren gern mehr Text hätte haben können. Alles in allem aber ein sehr stimmiges und warmherziges Buch.

Bewertung vom 29.08.2024
Genau so, wie es immer war
Lombardo, Claire

Genau so, wie es immer war


sehr gut

„Genauso, wie es immer war“, von Claire Lombardo, ist ein richtiger Brocken, sowohl vom Umfang als auch inhaltlich.
Dem Leser wird durch ständige Zeitsprünge und die Einführung neuer Personen einiges abverlangt. Es viel mir schwer den Faden zu behalten und zu Beginn eines neuen Kapitels dieses auch zeitlich einzuordnen. Hilfreich wären Teilüberschriften und eine Namenslegende. In der Mitte des Buches bin ich endlich in der Geschichte angekommen. Eine Geschichte um den ganz normalen Wahnsinn einer Familie.
Die Geschichte selbst hat mich sehr angesprochen und thematisch sehr in seinen Bann gezogen. Wenn ich auch noch deutlich jünger bin als sie Protagonisten, so kann ich dennoch vieles nachvollziehen. Ich finde die ehrliche Darstellung einer Partnerschaft, mit seinen Sonnen - und Schattenseiten, sehr gelungen. Hierbei gibt Claire Lombardo viele Beispiele, wie sich bspw. mit den Kindern die Ehe und der Alltag verändern. Innerlich lachen konnte ich als Pädagogin besonders bei der Darstellung und Beschreibung der Verhaltensweisen der Teenager. Ich fand dieses Buch anfänglich sehr anstrengend, wurde mit jedem Kapitel jedoch immer wärmer damit und habe die Familiengeschichte schließlich sehr genießen können. Sehr detailgetreu entführt die Autorin uns auf rund 700 Seiten in das Leben von Julia als Mutter und Ehefrau und die damit verbundene Gefühlswelten. Julia ist nicht die sympathischste Protagonisten, dennoch kann man sich hier und da gut ihr identifizieren. Das von Lombardo gewählte Ende hätte es meiner Meinung nach so nicht gebraucht, es brauchte die anfängliche Verwirrung zurück.
Das Buchcover ist wunderschön und passend gewählt. Ich würde das Buch alles in allem mit gutem Gewissen weiterempfehlen.