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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
einfach13
Wohnort: 
Beckingen

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 13.03.2025
Das Herz kennt keine Demenz
Ayag, Jim

Das Herz kennt keine Demenz


ausgezeichnet

So muss Altenpflege sein!

Dieses Buch hat mich zutiefst berührt. Vor vielen Jahren habe ich selbst im Altenheim gearbeitet und das war, im Gegensatz zu heute , ein familiäres, gutes Zusammenleben. Es hat sich viel verändert und Jim zeigt sehr deutlich auf, was im Argen liegt. Und wie man den alten Menschen eine gute Zeit ermöglichen kann.
Jim ist noch jung und auf der Suche nach sich und seinem Job. Da landet er als Alltagsbegleiter auf einer Demenzstation und merkt, dass er hier genau richtig ist. Frau Tippelkamp steht für die vielen Bewohner, die auf Zuwendung und Verständnis positiv reagieren. Viele Situationen können mit Humor gerettet werden und Jim bemerkt ganz richtig: Es muss sehr viel weniger gemeckert und viel mehr gelacht werden. Jim lässt sich dann doch zum Altenpfleger ausbilden und wird später Wohnbereichsleiter und Pflegedienstleiter. Er kann so mehr bewegen, vermisst aber auch die Arbeit am Bett. Altenpflege kann so positiv sein! Jeder, der mit alten Menschen zu tun hat, sollte dieses Buch lesen.

Bewertung vom 13.03.2025
Wiedersehen mit mir selbst zwischen Pizza und Aperol
Pignitter, Melanie

Wiedersehen mit mir selbst zwischen Pizza und Aperol


ausgezeichnet

Zauberhaft!

Dieses zauberhafte Büchlein hab ich in einer Nacht gelesen. Konnte gar nicht mehr aufhören. Eva und ihr VW-Bus, den sie von ihrem Onkel geerbt hat, machen sich auf den Weg zu Evas italienischen Familie. Viel Zeit hat sie ja, gerade von ihrem Freund verlassen und aus dem Job gefeuert. Unterwegs besucht sie eine alte Freundin, lernt eine Theatertruppe kennen, wo sie innerhalb weniger Tage die Hauptrolle lernt und spielt, dann ihre Familie und schließlich setzt sie ihre Reise alleine fort. Sie nimmt jede Herausforderung an und wächst über sich hinaus. Genau so wird nach jedem Kapitel eine Affirmation gesetzt, die jeder der Leser sich verinnerlichen kann.
Der Schreibstil ist locker und flüssig, die Handlung etwas vorhersehbar, die Kommunikation mit dem Bus ist merkwürdig unnötig, aber das tut dem Gute-Laune-Buch keinen Abbruch. Meine Lieblingsaffirmation: Ich tanze mutig über Zweifel hinweg und stehe zu mir.

Bewertung vom 10.02.2025
Schmerz
Jónasson, Jón Atli

Schmerz


gut

Wessen Schmerz eigentlich?

Das Cover hat mir gleich gut gefallen und der ungewöhnliche Farbschnitt macht das Buch zu einem Hinkucker. „Die Nr 1“ aus Island, der Klappentext und der kryptische Titel machten das Buch für mich gleich sehr interessant.
Dora und Rado sind zwei interessante Persönichkeiten, aber Aber alles in Allem war ich ein wenig enttäuscht. Der Schreibstil ist einfach und daher gut zu lesen trotz der merkwürdigen isländischen Namen. Dora ist tatsächlich in keiner Weise dienstfähig und dass die gesamte Isländische Polizei sich auf die Pazzia vorbereitet, wo Rados Familie im Visier ist, scheint mir auch etwas konstruiert. Die Suche nach dem verschwundenen Mädchen, das als Junge auftritt, wird zur Nebensache und der Vater, der irgendwie unbeteiligt reagiert, macht die Geschichte nicht besser. Der verschollene, psychisch kranke Bruder von Rado bekommt auch noch seinen grossen Auftritt. Dazu der herzkranke Schwiegervater, der in die kriminellen Machenschaften verstrickt ist und Rados Ehekrise mit Ewa, alles ein wenig too much. Trotzdem werde ich Jón Atli eine zweite Chance geben und den zweiten Band auch lesen.

Bewertung vom 19.11.2024
Das kleine Café der zweiten Chancen
Ota, Shiori

Das kleine Café der zweiten Chancen


sehr gut

Nette Idee, schön zu lesen

Das Cover gefällt mir sehr gut und auch die Idee des Buches ist nett. Man taucht ein wenig in die japanische Kultur ein und erfährt viel über Kaffee.

Die schüchterne Schülerin Himari war ein Wunderkind, spielte Klavier und wurde deswegen von ihrer Mutter ganz alleine nach England geschickt. Sie war dort total unglücklich und einsam. Nach einer Verletzung an der Hand darf sie nach Japan zurück, aber sie findet schlecht Anschluss.
Auf dem Weg zur Schule spricht ihr eine ältere Frau Mut zu und am nächsten Tag ist sie und ihr Haus verschwunden. Bei Frau Hayari, einer Barista erfährt Himari die ganze Geschichte und wie sie und andere "Zeithüter" die Vergangenheit verändern können.

In den 4 Minuten und 33 Sekunden, die man für die Zubereitung eines perfekten Kaffees braucht, erzählen Menschen ihre Geschichte und können die Handlung rückwirkend verändern. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Eine zauberhafte Idee, aber kein MUSS!

Bewertung vom 11.11.2024
Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen
Brüggemann, Anna

Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen


gut

Diese Mutter macht mich einfach nur traurig

Regina fühlt sich vernachlässigt. Von ihren Eltern, ihrem Mann, ihrem Leben. Sie hat zwar Psychologie studiert, fühlte sich aber von ihren Eltern nicht genug gefördert, um zu Promovieren. Ihr Mann ist ihr zu langweilig und zu wenig ehrgeizig, ihre Tochter Antonia ist in allem nicht perfekt genug. Wanda scheint sich wenigstens zu bemühen, ihren Anforderungen gerecht zu werden. Aber um welchen Preis? Sie ist magersüchtig und das Verhältnis der Schwestern ist distanziert und schwierig. An nichts und niemandem lässt Regina ein gutes Harr und ihr Lamentieren ist schwer zu ertragen. Sie schafft es doch noch zu promovieren und verkündet das ausgerechnet am Geburtstag ihres Mannes, dem sie ihren Doktortitel widmet. Ob er will oder nicht. Und dann beginnt sie ihre Memoiren zu schreiben, felsenfest überzeugt, dass es die Menschheit interessiert, was sie zu sagen hat. Währenddessen wird Antonia unverheiratet schwanger und Regina fühlt sich wieder vom Schicksal gestraft. Ich fand er sehr anstrengend und die Lektüre machte mich traurig.