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Moendchen

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
12
Bewertung vom 27.01.2025
What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1
Ibañez, Isabel

What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1


ausgezeichnet

What the River Knows ist der Auftakt zur Dilogie Geheimnisse des Nil und vereint Abenteuer, Magie und Romantik in einem atmosphärischen Setting. Vor der Kulisse Ägyptens im späten 19. Jahrhundert entfaltet sich eine Geschichte voller Geheimnisse und Intrigen, die einen von der ersten Seite an fesselt.

Im Zentrum steht Inez Olivera, eine junge Argentinierin, die nach dem mysteriösen Tod ihrer Eltern allein nach Ägypten reist, um Antworten zu finden. Doch ihr Onkel begegnet ihr mit Misstrauen, und schnell wird klar, dass er mehr weiß, als er preisgibt. Unterstützung – oder doch eher Herausforderungen – bietet Whit, der verschlossene, aber charismatische Angestellte ihres Onkels. Gemeinsam geraten sie in ein Netz aus Lügen, magischen Artefakten und gefährlichen Intrigen.

Isabel Ibañez erschafft eine unglaublich lebendige und detailreiche Welt. Die Darstellung des historischen Ägyptens ist atmosphärisch und spürbar gut recherchiert. Themen wie Kolonialismus und kulturelle Ausbeutung werden subtil eingebaut und verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe. Das Magie-System, das sich auf alte, verzauberte Artefakte konzentriert, ist erfrischend unaufdringlich und dennoch faszinierend.

Auch die Charaktere überzeugen. Whit ist ein vielschichtiger Assistent mit Ecken und Kanten, dessen Unsicherheiten ihn menschlich und greifbar machen. Inez, die clevere und entschlossene Protagonistin, glänzt mit ihrem Einfallsreichtum und ihrer Neugier, auch wenn ihre Naivität an manchen Stellen irritieren kann. Ihre Entwicklung im Verlauf der Geschichte ist jedoch mitreißend und macht sie zu einer Figur, mit der man gerne mitfiebert.

Die größte Stärke des Buches liegt in seinen ständigen Fragen, Geheimnissen und Intrigen, die dafür sorgen, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Man erlebt die Geschichte mit derselben Ungeduld wie Inez, die Antworten sucht und dabei immer tiefer in die gefährlichen Machenschaften verwickelt wird.

Einziger Kritikpunkt ist, dass das Ende mit der Einführung einiger Charaktere etwas gehetzt wirkt. Dennoch sorgt der spannende Cliffhanger dafür, dass man den zweiten Band kaum erwarten kann.

Fazit:
What the River Knows ist ein mitreißendes YA-Abenteuer voller Intrigen, Magie und Romantik vor einer faszinierenden Kulisse. Trotz kleiner Schwächen ist es eine Geschichte, die nicht nur unterhält, sondern einen regelrecht an die Seiten fesselt. Ein grandioser Auftakt, der große Lust auf die Fortsetzung macht!

Bewertung vom 06.01.2025
Degrees of Engagement
Hennessy, Jennifer

Degrees of Engagement


gut

Zeitvertreib ohne Wiedererkennungswert

Degrees of Engagement bewegt sich innerhalb eines bekannten Rahmens: Fake-Dating ist ein Tropus, der für Spannung sorgen kann, wenn die Charaktere und ihre Dynamik überzeugen. Leider war dies hier nur bedingt der Fall. Die Protagonist:innen blieben in ihrer Ausgestaltung eher blass und boten wenig Wiedererkennungswert. Auch die Erzählweise aus zwei Perspektiven hat es nicht geschafft, zusätzliche Tiefe oder Spannung zu erzeugen.

Ein wesentlicher Schwachpunkt war der Umgang mit den Gefühlen der Hauptfiguren. Bereits ab dem ersten Kapitel war den Protagonist:innen ihre Zuneigung bewusst – nur eben nicht einander. Dieser Ansatz hatte Potenzial für einen emotionalen Aufbau, wurde jedoch durch frühzeitig eingeführte, explizite Szenen verschenkt. Die Geschichte wirkte, als wollte sie viele Emotionen wie Trauer, Freude oder Liebe vermitteln, konnte diese jedoch nicht spürbar vermitteln. Dadurch fehlte der Entwicklung der Beziehung jegliche emotionale Intensität, was mich als Leserin eher unberührt ließ.

Auch der Humor, der in Fake-Dating-Romanen oft eine treibende Kraft ist, kam zu kurz. Trotz zahlreicher Vorlagen, fehlte es an Situationskomik, die die Dynamik der Protagonist:innen auflockern und für unterhaltsame Momente sorgen könnte.

Interessanter waren hingegen die Nebenfiguren aus dem Freundes- und Familienkreis. Hier deuteten sich vielschichtige Dynamiken an, die jedoch bedauerlicherweise nicht zu ihrem vollen Potenzial ausgearbeitet wurden. Der akademische Rahmen, in dem die Handlung spielt, wirkte eher wie ein Hintergrunddetail, das wenig Einfluss auf die Geschichte selbst hatte.

Insgesamt war Degrees of Engagement ein solider, wenn auch wenig außergewöhnlicher Zeitvertreib. Einmal lesen war genug, aber der Wunsch, zum Buch zurückzukehren, bleibt aus.

Bewertung vom 16.06.2024
Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten
Young, Kate

Experienced. Die Liebe bietet unbegrenzte Möglichkeiten


sehr gut

„Experienced“, erzählt die Geschichte einer jungen queeren Frau, mit der prompt im ersten Kapitel „Schluss“ gemacht wird und die sich daraufhin Erfahrung im Daten besorgen soll.
Das führt den Leser durch eine Reihe von sowohl angenehmen als auch durchaus unangenehmen zwischenmenschlichen Interaktionen und Gelegenheiten.

Der lockere und fließende Schreibstil lässt den Leser vollkommen in den Kopf von Bette eintauchen und die Selbstlügen und Wandel auf eine prickelnde Art mit erleben.

Dennoch gab es kleinere Schwachstellen, so zum einen hat es kurzzeitig schlichtweg an Spannung gefehlt und es hat sich nach dahin Plätschern angefühlt. Auch das Ende war in gewisser Weise ersichtlich.
Dennoch war es eine schöne Geschichte mitzuerleben, die ich jedem ans Herz legen kann, der offen ist für Selbstentdeckung und Selbstverwirklichung. Unabhängig von der Sexualität.

Bewertung vom 11.05.2024
A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1
Faizal, Hafsah

A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1


sehr gut

Tolle Geschichte mit unausgeschöpftem Potenzial

Interessanten Charaktere, die aufregende Welt und der flüssige Schreibstil sind in einen spannenden Raubüberfall eingebettet, der mehr Geheimnisse als Antworten hervorbringt.

Grundsätzlich sollte dieses Buch ein makelloses 5-Sterne-Werk sein. Der Anfang ist packend, die Charaktere werden schnell greifbar und der Leser wird rasch in die Haupthandlung eingeführt. Das letzte Drittel führt zu einem aufwühlenden Ende mit clever versteckten Hinweisen für aufmerksame Leser.

Jedoch hat mich der Mittelteil überraschend enttäuscht. Anstatt Fahrt aufzunehmen, zieht sich die Geschichte. Erst ab etwa 60 % beginnt offiziell der zweite Akt, was es schwierig machte, mein gewohnt zügiges Lesetempo beizubehalten. Ich würde jedem empfehlen, diesen Teil schnell in einem Rutsch zu lesen, um die spannenden letzten zwei Akte nicht zu verpassen.

Dennoch erschafft Hafsah Faizal mit „A Tempest of Tea“ eine Welt mit bunten Charakteren und interessanter politischer Dynamik. Es werden vielversprechende Liebesbeziehungen aufgebaut und die Charakterentwicklungen sind das Hauptaugenmerk. Das Ende lässt einen direkt den nächsten Band herbeiwünschen.

Bewertung vom 25.04.2024
Was das Meer verspricht
Blöchl, Alexandra

Was das Meer verspricht


ausgezeichnet

Das Buch fiel mir zunächst durch sein wunderschönes Cover auf. Das Bild einer schwimmenden Frau, scheinbar mit Pinselstrichen gemalt, verbergt geschickt die Dunkelheit und Kälte des Meeres.

Die Geschichte wird ohne Kapitel, sondern in Teilen erzählt, als würde eine Freundin von ihrem vergangenen Jahr erzählen. Die Details sind vorhanden, aber nicht ausschweifend - sie stehen nicht im Vordergrund. Ein linearer Erzählstrang fehlt, und zum Ende hin, überwältigt von Emotionen, kann es herausfordernd werden, dem Geschehen zu folgen.

Wir verfolgen die Geschichte von Vida, die sich zunächst ihrem geordneten Leben ergibt, nur um sich nach und nach dagegen zu wehren. Als sie eine unkonventionelle Freundschaft zu Marie aufbaut, ahnt der Leser vielleicht, wohin die Handlung führt. Die schmerzhaft realistisch dargestellte Familie und die Gefühle, die zunächst langsam und dann erdrückend werden, wirken anfangs noch harmlos, zerreißen einen aber förmlich am Ende.

Der Konflikt entfaltet sich relativ spät. Erst auf den letzten 100 Seiten von insgesamt 300 steigt die Spannung, und dann lässt sie einen nicht mehr los. Die letzten 40 Seiten fühlen sich an, als würde nicht nur Vida vor Schmerz zerrissen werden, sondern auch der Leser. Die letzten 20 lassen sowohl Vida als auch den Leser überwältigt und zitternd zurück.

Ein besser verteilter Spannungsbogen wäre wünschenswert gewesen. Anfangs plätscherte die Handlung angenehm dahin, dann kurzzeitig zäh und langsam, nur um dann wie ein Tsunami über einen einzubrechen. Dennoch kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der kunstvolle Schreibstile, alternative Erzählstränge und innere Konflikte zu schätzen weiß.

Für mich verdient es 4,5 Sterne.

Bewertung vom 19.04.2024
The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding
Green, Hank

The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding


gut

"The April Story" von Hank Green ist eine unkonventionelle Erzählung über April May, die durch eine plötzliche Statue in New York City unerwartet berühmt wird. Das Buch thematisiert, wie die Menschheit auf unerklärliche Ereignisse reagiert, und beleuchtet, wie eine junge Frau mit plötzlichem Ruhm umgeht.

Der Schreibstil, der eine direkte Interaktion zwischen April und dem Leser herstellt, schafft eine gewisse Intimität, die gut zu Aprils naivem Charakter passt. Obwohl dieser Ansatz anfangs die Ernsthaftigkeit des Buches beeinträchtigen könnte, fügt er sich im Verlauf der Geschichte besser ein. Besonders gelungen ist die authentische Darstellung von Aprils Persönlichkeit.

Jedoch verliert die Handlung nach einem vielversprechenden Start an Schwung. Ab der Mitte des Buches zieht es sich und einige Entscheidungen von April sind schwer nachvollziehbar. Die eigentliche Handlung um die außerirdischen Statuen gerät oft in den Hintergrund.

Das offene Ende und die vielen unbeantworteten Fragen hinterlassen einen unbefriedigten Eindruck. Obwohl das Buch mit seinem eigenwilligen Stil und den gut gezeichneten Charakteren einige Leser ansprechen könnte, bietet es insgesamt nur eine durchschnittliche Leseerfahrung. Die Erzählung hätte straffer sein können, um mehr Fokus und Klarheit zu schaffen.

Insgesamt ist "The April Story" von Hank Green eine interessante, aber nicht vollständig überzeugende Lektüre. Fans eigenwilliger Geschichten und offener Enden könnten dennoch Gefallen daran finden.

Bewertung vom 27.03.2024
Der Wald
Catton, Eleanor

Der Wald


sehr gut

Intelligent, fesselnd und anspruchsvoll

"Der Wald" von Eleanor Catton entführt den Leser in eine polarisierende Welt voller Charakter, Charme und Skurrilitäten, die trotz ihrer eigenwilligen Natur fesselnd ist. Die zeitgemäßen Themen werden auf spannende Weise behandelt und überraschen mit unerwarteten Wendungen. Obwohl der Schreibstil mitunter anspruchsvoll ist und der Text durch nicht angekündigte Perspektivenwechsel und fehlende Kapitel Struktur erfordert, gelingt es der Autorin, Charaktere zu präsentieren, die zwar auf den ersten Blick stereotyp erscheinen, jedoch im Laufe der Geschichte Tiefe und Authentizität entwickeln. Zwischenzeitlich ist es aufgrund dieser geradezu künstlich wirkenden intelligenten Schreibweise eher frustrierend und anstrengend, statt ein angenehmes Leseerlebnis.

Die Handlung spielt im modernen Neuseeland, wo Umweltschützer und skrupellose Milliardäre aufeinandertreffen. Trotz des vielversprechenden Settings verliert sich der erste Teil des Buches in langwierigen Charaktereinführungen und Diskussionen, bevor es gegen Ende in einen actiongeladenen Thriller umschlägt. Das intelligente Ende lässt Raum für Interpretation und regt zum Nachdenken an. Insgesamt ein mitreißender, wenn auch anfangs sehr anspruchsvoller Lesetipp, der 4 von 5 Sternen verdient.

Bewertung vom 12.03.2024
Somebody to Love / Northern Hearts Bd.1
Weiler, Rebekka

Somebody to Love / Northern Hearts Bd.1


gut

Vielversprechend aber leider langatmig

Kurzmeinung: Vielversprechende komplexe Themen & Beziehungen, die leider an Schreibstil & langatmiger Handlung leiden. Spannung kam nur schwer auf.

"Somebody to love", erzählt die Geschichte von zwei Trauernden, die sich auf der Suche nach Antworten über das plötzliche Ableben eines gemeinsamen Geliebten gegenseitig helfen und sich dabei ineinander verlieben. Dabei handelt es sich um die Freundin des Verstorbenen und seinen Drillingsbruder. Konflikt ist also schon vorprogrammiert. Die vielen Fragezeichen darüber, wieso der Verstorbene in jener Nacht in einer Tierhaltung eingebrochen und erschossen wurde, helfen hierbei nicht.

Vielversprechend und komplex, mit großen Vorsätzen, die leider nicht immer erreicht wurden.

Der Schmerz der Hinterbliebenen wird ausführlich und vielschichtig geschildert, liest sich aber dadurch (selbstverständlich) auch nur schwer. Aktive Spannung kommt nur zaghaft auf, da die Handlung um Hendricks Geheimnisse die ersten 100 Seiten gleichzeitig einnimmt und komplett pausiert (das Kacken eines Passwortes mittels Trial-and-Error ist nun mal einfach nicht sonderlich spannend). Stattdessen bekommt die Liebesgeschichte den Hauptfokus des Buches.

Diese liest sich jedoch besonders anfangs noch schwer, da die anfängliche Trauer die aufkeimende Beziehung noch zu stark überschattet. Im weiteren Verlauf wird die Story um das Geheimnis nur noch alle 100 Seiten aufgegriffen und am Ende recht antiklimaktisch aufgelöst. Sehr viel Zeit mit der Auflösung wurde zudem nicht verbracht, da die zwei Hauptcharaktere die gerade zu offensichtlichsten Aktionen nicht durchführen (wie z.B. den Fundort des Laptops komplett absuchen) oder keine Theorien formulieren oder jegliche andere Detektivarbeit vollbringen wollen. Die Auflösung wird ihnen förmlich durch Zufall vor die Füße geschmissen.

Die Emotionen haben in diesem Buch definitiv den Vorrang, leiden jedoch gelegentlich unter dem Schreibstil der Autorin. Einige Dialoge wiederholen gerade gelesene innere Monologe; Absätze bestehen aus denselben 10 Sätzen, und einige Sätze beschreiben einfach sehr wörtlich, was sie dem Leser vermitteln sollen. Die ungleichmäßig langen Kapitel helfen nicht immer.

Nichtsdestotrotz beschreibt die Geschichte wunderschön, wie Menschen unterschiedlich mit Trauer und Schmerzen umgehen, wie schwierig und kompliziert das Weiterleben für Hinterbliebene sein kann und wie sich plötzliche Tode auf Familiendynamiken ausüben können.

Besonders der männliche Hauptcharakter Emil wächst einem sehr schnell ans Herz und man wünscht ihm vom ganzen Herzen ein Happy End. Die Beziehung der Drillinge wird mittels Rückblicke durch die Jahre des Heranwachsens geschildert und trifft den Leser genau ins emotionale Mark. Die unoriginelle Liebesbeziehung der zwei Hauptcharaktere fühlt sich verdient und authentisch an und nimmt sich die notwendige Zeit, um den Leser am Ende zufriedenzustellen.

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich beim Lesen eher zärtliche und emotionale Szenen statt spannende Action wünscht und die notwendige Zeit mit zwei Charakteren verbringen möchte, die eine schwere, aber sehr realitätsnahe Situation durchleben und einen Neuanfang wagen wollen.

Bewertung vom 21.02.2024
The Fort
Korman, Gordon

The Fort


sehr gut

Charm einer guten alten Schullektüre

Kurzmeinung: Überraschender Tiefgang, verdiente Jugendfreundschaften, emotionaler Zusammenhalt - definitiv wert gelesen zu werden.

Auf den ersten Blick noch schwierig einzuschätzen, jedoch wird nach den ersten 1 - 2 Kapiteln schnell klar, dass der Hauptfokus dieser Geschichte auf der Freundschaft der Jungs liegt. Das Fort selbst dient nur als Rückzugsort und um die Geschichte voranzutreiben.

Geschickt und individuell anhand der verschiedenen POV lernt man die einzelnen Hauptcharaktere stetig besser kennen, fast als wäre man selbst Ricky, der schlaue Neuankömmling und (noch) Außenseiter. Und genau wie Ricky schließt man die anderen Kinder mehr und mehr ins Herz und wünscht sich ein gutes Ende für eine überraschend realitätsnahe und berührende Geschichte.

Mit Themen wie häuslicher Gewalt, Zwangsstörung, Scheidung, Erpressung, Gewaltandrohung und elterlicher Vernachlässigung kann die Geschichte zwischendurch schon ein wenig bedrückend wirken. Die schnelle Erzählweise und die teilweise naive und belustigende Art der Kinder helfen jedoch trotzdem ein warmes und gutes Leseerlebnis zu bewahren.

Gelegentlich hätte die Geschichte vielleicht mehr Tiefgang verdient, jedoch erfüllt sie voll und ganz ihren Zweck als Jugendbuch. Leicht verständlich und mit klarem Ziel geschrieben, ist diese Geschichte mit ihren 250 Seiten definitiv empfehlenswert, für Leser, die kurze Jugendgeschichten über Zusammenhalt und Mut lesen wollen.

Bewertung vom 15.02.2024
Things We Left Behind / Knockemout Bd.3
Score, Lucy

Things We Left Behind / Knockemout Bd.3


sehr gut

Auch als stand-alone absolut überzeugend!

„Things we left behind“ ist zwar der dritte und letzte Teil einer Serie, jedoch haben die ersten zwei mich nie sonderlich gereizt und wurden somit gekonnt ignoriert. Der Abschluss hingegen wirkte zu interessant, um ihn mir entgehen zu lassen und ich bin glücklich ihm eine Chance gegeben zu haben.

Sloane ist eine sympathische und wortgewandte Frau Ende 30, die sich nach dem Tod ihres Vaters auf Ehemannsuche begibt und dabei permanent ihrem stinkreichen und verboten gut aussehenden „Erzfeind“ Lucian über den Weg läuft. Dass der Gute ihr Nachbar und Kindheitsschwarm war, ist nicht sonderlich hilfreich für ihre Gefühlslage und ihr verstaubtes Sexleben. Bis es mehr als hilfreich ist und schon geradezu zu Verbrennungen führt.

Die Dynamik der Zwei hält den Leser von Anfang bis Ende im Bann und lässt einen sowohl schmunzeln, ärgern als auch schwärmen und übertrifft jegliche Nebenhandlung.

Wer die ersten zwei Bänder auslassen möchte, um direkt zum Dritten überzugehen, kann dies getrost tun. Man liest sich schnell ein, bekommt ein sehr gutes Bild von der Freundesgruppe und den Hauptcharakteren der vorangehenden Bänder und der bänderübergreifenden Krimistory, die meines Erachtens stellenweise langatmig und unnötig verknotet war.

Die Autorin hat ein Talent dafür, hitzige Dialoge und Liebesszenen zu schreiben und springt geschickt zwischen POVs und Zeiten hin und her. Dennoch muss man sich auf ihren Schreibstil einlassen, da dieser öfters schon mal kitschig werden kann und einen vergessen lässt, dass die Geschichte von 40-Jährigen handelt und nicht von temperamentvollen 20-Jährigen.

„Things we left behind“ ist ein gelungener Liebesroman, wie man ihn nur noch selten liest und ich kann ihm jeden weiterempfehlen, der mal wieder Lust hat auf etwas kribbeln.

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