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Benutzername: 
babyelch
Wohnort: 
Nähe Frankfurt am Main

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Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 28.01.2009
Staatsanwaltlicher Sitzungsdienst
Brunner, Raimund / Heintschel-Heinegg, Bernd von

Staatsanwaltlicher Sitzungsdienst


ausgezeichnet

Ich kann dieses Skript ruhigen Gewissens empfehlen. zu beachten ist, dass das Skript von einem Bayerischen Verfasser beruht. Aber das ist hier keinesfalls ein Problem, da die Spielregeln vor allen Gerichten gelten, unabhängig in welchem Bundesland man sich befindet. Sollten doch einmal Besonderheiten bestehen, so wird auf diese Rücksicht genommen
Der Aufbau ist so gewählt worden, wie auch das Verfahren vor dem Richter im groben abläuft. Zunächst werden bestimmte Spielregeln vor dem Gericht erklärt und bestimmte Redewendungen zur Ansprache des Gerichts als Leitfaden an die Hand gegeben.
Dann werden verschiedene prozessuale Möglichkeiten erläutert, falls der Angeklagte mal ausbleiben sollte. Dies ist nicht selten der Fall und man sollte situationsgerecht darauf reagieren können.
Danach wird auf das Verlesen von Anklageschrift oder Strafbefehl eingegangen. Klar lesen kann jeder, aber bestimmte terminologische Begriffe werden hier sortiert und erklärt.
Zu dem werden wertvolle Hinweise über die Befragung des Angeklagten und insbesondere über den Rechtsmittelverzicht, der für Referendare ein ABSOLUTES TABU ist gegeben.
Nachdem man diesen Schnelldurchflug gemacht hat, wird insbesondere auf das Beweisantragsrecht eingegangen. Dies ist unglaublich wichtig, wird hier trotz einer gewissen Tiefe, doch nur angekratzt. Ein Lehrbuch ist unerlässlich.
Und dann wird ausführlich auf das Plädoyer, d.h. den staatsanwaltlichen Schlussvortrag in diversen Facetten eingegangen. Formulierungsbeispiele werden gegeben, Aufbaufragen abschließend erörtert. Zu dem wird auf die Frage der Strafzumessung ein gewichtiger Schwerpunkt gelegt. Dieser ist ja bekanntlich immer ein Problem für den Referendaren. So auch für mich. Die Erklärungen hier sind sehr eingängig und übersichtlich erklärt.
Die Übersichtlichkeit des Skriptes wird dadurch gewährleistet, dass mit verschiedenen Stilelementen gearbeitet wird. Dabei sind vor allem die Einteilung in Absätzen dominierend. Einzelne Absätze werden zum Teil durch Überschriften erläutert. Man sieht also gleich, wo man sich befindet. Diese Überschriften sind gem. dem Inhaltsverzeichnis mit Buchstaben und Nummerierungen versehen und sind fett gedruckt, so dass sie optisch gleich ins Auge fallen.
Zum dem werden Beispiele bzw. Formulierungshilfen für die jeweilige Anträge grau hinterlegt.
Weiterhin sind diverse Übersichten zu den jeweils zu behandelnden Themen vorhanden, die das wichtigste noch einmal graphisch zusammen fassen und aus einem normalen Fließtext optisch herausstechen. Diese Übersichten enthalten den die jeweils wichtigen Fachterminie und notwendige Paragraphen. Diese finde ich zur Schnellübersicht immer am sinnvollsten und ich übertrage sie in meine eigenen Lernunterlagen. Diese Übersichten sind auch in diesem Skript in großem Masse verwendet worden, was ich persönlich nur begrüßen kann. Große Schreibarbeit wird hier meist echt erspart.
Aufbaumuster, Grundsätze oder Merksätze sind durch einen einfachen Rahmen optisch hervorgehoben.
Wird in einem Fließtext mal ein praktisches Beispiel bzw. ein konkreter Fall dargestellt bzw. gebildet, so ist dies meist durch Absätze vom Fließtext getrennt und in der Schriftgröße wesentlich kleiner als der normale Text.
Wichtige Worte im Zusammenhang mit dem jeweiligen Thema werden kursiv hervorgehoben. Dies ist meines Erachtens teilweise sehr unscheinbar und sollte optisch vielleicht sogar mit Fettdruck hervorgehoben werden.
Der Schreibstil ist ser flüssig und läßt sich sehr gut verstehen und nachvollziehen. Ich hatte das Buch von Anfang an der Station und mir kam es immer sehr vertraut vor. Ich finde es daher sehr eingänglich und verständlich, auch wenn man noch nicht über das notwendige Tiefenwissen verfügt.
Ich habe es in der zweiten Woche meiner Strafrechtsstation gelesen und dann
war es mein willkommener Begleiter bei den Sitzungsdiensten. Ein kurzer Blick half dann schnell mal weiter, wenn man sich doch Unsicher war!

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