Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ann-Kathrin

Bewertungen

Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2024
Handbuch für den genügsamen Zauberer: Überleben im mittelalterlichen England
Sanderson, Brandon

Handbuch für den genügsamen Zauberer: Überleben im mittelalterlichen England


ausgezeichnet

Inhalt:
Ich Erzähler des Romans ist ein Mann, der ohne Erinnerung in einer mittelalterlichen Welt aufwacht. Einige Dinge sind jedoch komisch: die Menschen scheinen nicht perfekt ins Mittelalter zu passen und der Ich-Erzähler entdeckt immer mehr Fähigkeiten, die dafür sprechen, dass er kein normaler Mensch ist.

Zusätzlich zu dieser Geschichte gibt es eine weitere Story, die ausschließlich aus Illustrationen am Blattrand besteht. Es geht um ein ähnliches Thema, die Story und Charaktere sind von der Hauptgeschichte jedoch komplett losgelöst. Die Geschichte handelt von einem kleinen Wesen, das eine Reise unternehmen möchte, dafür aber erstmal einen Bart braucht.

Humor:
Vor allem Anfang fand ich das Buch superwitzig und musste in der Bahn laut loslachen. Das Buch nimmt sich selbst nicht allzu ernst und der Protagonist scheint der Sidekick seiner eigenen Geschichte zu sein.

Die Story:
Die Story ist gut, hat mich aber nicht umgehauen. Es steht eher der Charakter als die Geschichte im Vordergrund. Die Story erinnert mich sehr an ein Computerspiel. Richtig beeindruckt war ich dagegen von der Rand-Skizzen Geschichte. Es wird nicht eine einzige Sprechblase verwendet und doch ist die Geschichte komplett verständlich und ich habe mich in den kleinen Protagonisten richtig verliebt.

Die Welt:
Wie bei Brandon Sanderson üblich spielt das ganze in einer recht detailreich ausgearbeiteten Welt, die viele so noch nicht gelesene Elemente enthält. Immer wieder gibt es Seiten aus dem im Titel genannten Handbuch, die dem Leser und auch dem Protagonisten die Welt näher bringen. Es macht Spaß die Welt und ihre Macken zu erkunden.

Charaktere:
Der Protagonist und seine inneren Monologe nehmen sehr viel Raum ein. Daneben wirken andere Charaktere eher blass. Auch das Zusammenspiel zwischen den Charakteren ist nicht so gut, wie ich es aus anderen Werken des Autors gewohnt bin. Das dürfte aber zu einem großen Teil am Charakter des Buchs liegen. Der Fokus liegt auf dem Humor.

Insgesamt:
Wer witzige Bücher und Computerspielwelten mag, liegt mit dem Buch genau richtig. Allen anderen empfehle ich zu mindestens den Comic am Buchrand. Ich habe selten ein so genial illustriertes Buch für Erwachsene gesehen.

Bewertung vom 08.03.2024
New Dragon City - Ein Junge. Ein Drache. Eine verbotene Freundschaft
Mancusi, Mari

New Dragon City - Ein Junge. Ein Drache. Eine verbotene Freundschaft


sehr gut

Inhalt:
Drachen sind auf der Welt aufgetaucht und haben eine Apokalypse ausgelöst. Nur wenige Menschen haben überlebt. Einer von ihnen ist Noah. Zusammen mit seinen Eltern hat er sich jahrelang in einem Bunker versteckt. Jetzt leben sie zusammen mit einer kleinen Gruppe Menschen in einem alten Hotel. Im Sommer müssen sie sich in den U-Bahn-Schächten verstecken. Im Winter sollten sie eigentlich sicher sein, doch Noah wird von einem zu früh erwachten Drachen überrascht ...

Meine Meinung:
Ich bin erwachsen und damit nicht die (Haupt-)zielgruppe. Ich lese aber hin und wieder gerne Kinder- und Jugendbücher. Die Geschichte um Noah ist wirklich schön. Sie ist einfach gehalten und gut strukturiert, sodass man der Geschichte leicht folgen kann und die Botschaft ganz klar zu erkennen ist. Es geht darum, dass durch Missverständnisse ein Krieg ausgelöst werden kann. Und dass in einem solchen Krieg unverzeihliche Dinge getan werden. Aber man muss einen Weg finden, über seine eigenen Vorurteile und auch über begangene Taten hinweg zu sehen, wenn man jemals Frieden möchte.

Der Hauptcharakter, Noah, ist ein Junge, mit dem man sich gut identifizieren kann und der im Laufe der Geschichte eine nachvollziehbare Entwicklung durchmacht. Der Plot war für meinen Geschmack etwas zu vorhersehbar. Und manche Details hätten gerne noch etwas tiefer behandelt werden werden können, bzw. aus meiner Sicht wurde es sich mit der einen oder anderen Begründung für ein Verhalten etwas zu einfach gemacht. Insgesamt ist aber alles noch im grünen Bereich - insbesondere für die Zielgruppe.

Wirklich gut gefallen hat mir vor allem, dass die Beziehungen, die Noah zu anderen Charakteren hat bzw. aufbaut, wirklich schön gezeigt werden und glaubwürdig ausgearbeitet sind. Darauf liegt der Fokus der Geschichte.

Insgesamt:
Ein wirklich schönes Buch, das ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 16.02.2024
Die Hexen von Cleftwater
Meyer, Margaret

Die Hexen von Cleftwater


gut

"Beten war notwendig, eine Gewohnheit wie Schlafen oder Atmen. Aber der Glaube war noch etwas anderes. Und ihr Glaube war nicht mehr der der anderen. [...] Marthas Glaube war ähnlich, sie hielt sich lieber an das, was sie sehen, hören und berühren konnte. Wie Stockrosen. Wie Steine, die man für tote Kinder küsst. Wie einen kleinen wächsernen Atzmann." S. 32

In dem Buch "Die Hexen von Cleftwater" von Margaret Meyer geht es um die Hexenverfolgung. Im Zentrum steht eine ältere, stumme Magd. Sie hilft seit vielen Jahren allen Frauen im Ort bei der Niederkunft. In letzter Zeit gab es jedoch vermehrt Geburten von nicht lebensfähigen Kindern. Gleichzeitig kommt die Hexenverfolgung in den Ort und bringt Frauen scheinbar wahllos in den Kerker und auf den Scheiterhaufen. In der Folge Misstrauen sich die Dorfbewohner gegenseitig.

Ich fand den Anfang und das ganze Thema sehr spannend. Aber leider konnte ich überhaupt keinen Bezug zur Hauptfigur aufbauen. Und auch die anderen Figuren bleiben eher blass. Das Zitat oben ist sehr sinnbildlich dafür. Einerseits fand ich es beim Lesen schön. Andererseits ist es auch irgendwie abstrakt und bringt mich von der Protagonistin weg. Ich finde der erste Teil klingt sehr modern und so als hätte sie sich in Zeiten der Hexenverfolgung von der Kirche abgewandt und nutzt sie quasi nur noch spirituell. Viele Zeilen später kommt dann aber die zweite Hälfte des Zitats, wodurch klar wird, dass es ihr nicht wirklich darum geht, dass sie an das glaubt, was ihre Sinne ihre zeigen, sondern an Aberglauben. Sie klammert sich an Dinge, die sie anfassen kann und die ihr die Möglichkeit für Rituale geben.

So richtig klar wurde mir dadurch nicht, woran sie glaubt. Sie hat diesen Atzmann und anderen Aberglauben von ihrer Mutter. Aber ob sie deshalb an Magie glaubt und ob diese für ihn mit dem Teufel verbunden ist, blieb mir verborgen. Generell finde ich ihre Reaktionen nicht ganz nachvollziehbar bzw. einfach zu unbegründet und ohne ihre Gedanken dargestellt. Am Anfang ist ihre Bekannte (vielleicht auch Freundin, da bin ich nicht sicher) im Kerker und die meiste Zeit verbringt die Prota damit, den Atzmann rauszuholen und loszuwerden und wiederzufinden ... Aber damit, dass sie auch verdächtig wird oder ob sie nun grundsätzlich an Hexen glaubt (und dass diese auf den Scheiterhaufen gehören) wird nicht klar.

Vielleicht habe ich auch etwas zu moderne Ansprüche an den Charakter. Andererseits denke ich, dass die Situation auf jeden Fall starke Emotionen hervorrufen müsste. Und von denen habe ich leider nichts gespürt.

Fazit:
Wenn Du Interesse an der Hexenverbrennung hast und lieber einen Roman als ein Sachbuch lesen möchtest, kann ich das Buch empfehlen. Wenn für Dich die Nähe zu Charakteren beim Lesen oberste Priorität hat, würde ich eher zu einem anderen Buch raten.

Bewertung vom 06.02.2024
Die Kunst des Zeichnens Masterclass - Porträt
Sin, Oliver

Die Kunst des Zeichnens Masterclass - Porträt


ausgezeichnet

Inhalt:
"Die Kunst des Zeichnens Masterclass - Porträt" von Oliver Sin enthält zahlreiche mit Kohle gezeichneten Portäts. Das Buch ist in verschiedene Kapitel wie beispielsweise Zeichenmaterialien, Mimik und Kinder aufgeteilt. Insbesondere am Anfang gibt es auch ein paar Schritt-für-Schritt Anleitungen.

Die Portäts:
Die Portäts sind (abgesehen von ein paar Skizzen im Kapitel "Andere Arbeitsweisen") alle mit Kohle und in einem sehr ähnlichen Stil gezeichnet. Das Cover ist repräsentativ für die Portäts im Buch. Wenn Dir diese Zeichnung gefällt, stehen die Chancen gut, dass Dir das Buch insgesamt gefällt. Ich mag den Stil sehr gerne. Gut finde ich auch die Auswahl der Portäts, da diese in der Kopfhaltung, Geschlecht, Alter und Beleuchtung variieren.

Lehrbuch?
Als Lehrbuch würde ich das Buch allerdings eher nicht bezeichnen. In der gleichen Reihe ist im Frechverlag ein Buch über das Aktzeichnen erschienen. In diesem geht der Autor Auf zahlreiche Grundlagen ein und es gibt Übungen. Das ist hier leider nicht der Fall. Es gibt zwar Schritt-für-Schritt-Anleitungen und generell Texte zu den Bildern. Die empfinde ich aber eher als nichtssagend und wenig hilfreich. Auch Anatomie-Wissen über das Gesicht, allgemeine Grundlagen des Zeichnens oder ähnliches fehlen fast komplett. Daher würde ich das Buch Anfängern eher nicht empfehlen, sondern eher Menschen, die Grundlagen schon kennen und sich entweder inspirieren lassen oder die Porträts im Buch als Vorlagen zum Üben nutzen wollen.

Insgesamt handelt es sich um ein schönes Buch von einem guten Künstler, aber eher nicht um ein Lehrbuch.

Bewertung vom 06.02.2024
Weit über der smaragdgrünen See (eBook, ePUB)
Sanderson, Brandon

Weit über der smaragdgrünen See (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Inhalt:
Rachel und Robert leben in einem Land, das einst schön, friedlich und frei war. All das war jedoch vorbei, als Malstain das Land erobert hat und Präsident geworden ist. Insbesondere für Kinder ist das Land nun eher ein Gefängnis: Sie dürfen ihre Häuser nur noch verlassen um zur Schule zu gehen. Und selbst dort ist das Spielen mit anderen Kindern verboten. Zum Glück haben sie liebevolle Eltern. Als ihr Vater jedoch wegen des Diebstahls eines Buches, das er in letzter Sekunde seinen Kindern überlässt, in ein Arbeitslager gebracht wird, ändert sich alles und die Kinder müssen gefährliche Abenteuer überstehen.

Vorweg:
Ich bin mit meinen 28 Jahren nicht die Zielgruppe. Ich lese jedoch hin und wieder gerne Kinderbücher und denke auch, dass ich mich ganz gut erinnern kann, was ich in dem Alter gerne gemocht habe.

Sprecher:
Das beste an dem Buch ist der Sprecher. Er liest das Hörbuch großartig vor und es macht richtig Spaß ihm dabei zuzuhören.

Die Story:
Die Geschichte erinnert an vielen Stellen an das Dritte Reich: Die Arbeitslager; die Angst der Menschen, die versuchen zu fliehen; die Willkür; die (zerschmetterte) Hoffnung, von Menschen, die auf ihre Angehörigen nach Befreiung der Arbeitslager warten; und vieles mehr. Dadurch ist die Stimmung insgesamt sehr düster und gedrückt. Es geht um politische Entscheidung, wie beispielsweise, ob eine Grenze geschlossen wird. Auch ein Anschlag und die Frage, ob man töten darf, um andere zu retten, kommen vor.

Aufgrund von Titel, Cover und Klappentext habe ich mir einen phantastischen Roman vorgestellt, in dem es zwar einen Bösewicht, aber auch magische Elemente gibt. Die Magie spielt jedoch eine sehr untergeordnete Rolle und kommt auch erst spät vor. Und selbst dann wird es nicht wirklich traumhaft. Das hat meine Erwartungen enttäuscht.

Meiner Meinung nach kann man die düsteren Themen durchaus in Kinderbüchern verarbeiten, aber die Umsetzung gefällt mir nicht. Erstens sollte man wissen, was einen erwartet. Zweitens können Kinder die Andeutungen vermutlich nicht einordnen, da das Hintergrundwissen fehlt. Und drittens braucht es in einem Kinderbuch, aus meiner Sicht, mehr Klarheit. Ich hatte beim Lesen ständig das Gefühl, dass der Autor gerne über sehr schwierige Themen sprechen möchte, aber sich dann denkt: "Das ist ein Kinderbuch, da darf es nicht zu traurig werden." Das führt zu sehr vielen angesprochenen Themen, die dann aber nicht zu Ende gedacht werden. Ich vermute, dass ein Teil der Kinder da deshalb einfach drüber weggeht und es nicht versteht. Und feinfühligere Kinder werden mit einem nur angerissenen Tragödien alleine gelassen.

Das spiegelt sich auch bei den Charakteren wieder. Die sind alle relativ flach. Viele Entscheidungen sind nicht nachvollziehbar. Die Perspektive wechselt häufig. Nicht nur zwischen den beiden Kindern, sondern auch zu anderen Charakteren und in ganz andere Situationen. Ich hätte mir gewünscht, durchgehend bei den beiden Protagonisten zu bleiben. Ich glaube, das hätte für viel mehr Klarheit gesorgt und die schwierigen Themen hätten die LeserInnen zusammen mit den Protagonisten aufarbeiten können.

Insgesamt:
Auch wenn der Sprecher großartig ist, hat mir das Buch leider nicht besonders gut gefallen. Ich weiß auch nicht so recht, wem ich es empfehlen soll. Wer Fantasy mag, bekommt hier nur sehr wenig. Und wer sich gerne mit ernsteren Themen auseinandersetzt, muss sich schon sehr gut auskennen, um die Andeutungen einordnen zu können.

Bewertung vom 21.12.2023
Das Haus mit der goldenen Tür
Harper, Elodie

Das Haus mit der goldenen Tür


sehr gut

"Ihr Angst seinen Schutz zu verlieren, ist so real, dass es sich fast anfühlt, als würde sie ihn wirklich lieben."

Inhalt:

Amara ist endlich frei. Allerdings hängt ihre Existenz nun von ihrem Liebhaber Rufus ab. Außerdem muss sie sich im veränderten sozialen Gefüge zurechtzufinden und neue Beziehungen zu Sklaven, Konkubinen und freien Menschen aufbauen.

Charaktere:
Als ich das Buch angefangen habe, bin ich direkt darin eingetaucht und war sofort begeistert. Das, was mir am ersten Teil so gut gefallen hat, ist auch in diesem Buch wieder sehr gut geschrieben: die Charaktere. Amara steht am Anfang der Geschichte fast alleine da. Ihre beste Freundin ist tot, ihre anderen Freundinnen sind weiterhin im Bordell, das sie nun nicht mehr aufsuchen darf, die Sklaven ihres Herrn verhalten sich ihr gegenüber distanziert. Ihre Hauptbezugsperson ist ihr Liebhaber Rufus, dem sie einerseits für ihre Freiheit und den Luxus, in dem er sie leben lässt, dankbar ist. Andererseits kann sie in seiner Gegenwart nie sie selbst sein, da sie darauf angewiesen ist, seine Zuneigung zu behalten. Nach und nach entwickeln sich alte und neue Beziehungen und Amara findet in ihren neuen Status hinein. Ihre Konflikte und Entscheidungen sind dabei wirklich gut gemacht und interessant.

Die Story:
Auch die Geschichte ist spannend. Dazu kann ich natürlich nicht allzu viel sagen, ohne zu spoilern. Getragen wird das Buch von Amaras Wunsch nach Rache für Dido und ihrem Wunsch ihre Freiheit zu bewahren. Dafür trifft sie einige moralisch schwierige Entscheidungen und muss lernen mit den Folgen zu leben. Lediglich ein Teil des Endes hat mir nicht so gut gefallen. Das war aber auch schon in Teil 1 so und ist Geschmackssache.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Wie schon im ersten Band gibt es nicht allzu viele Details über das Aussehen von Pompeji. Auch wenn ich kein großer Fan von Landschaftsbeschreibungen bin, hätte es gerne etwas mehr sein dürfen. Zumal die Details auch bei politischen und rechtlichen Themen fehlen. Und ehrlich gesagt, glaube ich, dass es da auch einfach an Wissen gefehlt hat. Ebenfalls wieder komplett ausgelassen werden Sex-Szenen oder explizite Gespräche darüber. Es gibt höchstens mal eine Andeutung, wie es losgeht oder die Situation danach. Dadurch kann man das Buch auch lesen, wenn einem solche Szenen triggern.

Insgesamt:

Wenn Dir Band 1 gefallen hat, wird Dir auch Band 2 gefallen. Ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen und freue mich schon auf Band 3.

Bewertung vom 19.11.2023
Frankenstein
Shelley, Mary

Frankenstein


ausgezeichnet

Ich habe das Buch bei einer Leserunde gewonnen und es mir vor der Bewerbung nicht angesehen. Ich kannte nur die Jules Verne Schmuckausgaben des Verlags. Als das Buch angekommen ist, war ich sofort schockverliebt. Es ist wirklich wunderschön!

Das fängt schon beim effektvollen Cover und dem tollen blau-metallenen Buchschnitt an. Im Buch selbst geht es auf jeder Seite weiter. Besonders schön finde ich, dass sich im Buch Zusatzinformationen finden, die dem heutigen Leser beim Verständnis helfen. Aber vor allem ist das Buch für mich ein einziges großes Kunstwerk. Auf jeder Seite gibt es etwas zu entdecken. Hinter jeder farblichen Gestaltung steckt ein Gedanke.

Die Geschichte ist in groben Zügen wohl den meisten bekannt: Dr. Frankenstein hält es für eine gute Idee, ein Monster aus Leichenteilen zu erschaffen und das fällt ihm später auf die Füße. Der Schreibstil ist sicherlich ungewohnt, wenn man sonst nur aktuelle Sachen liest, aber er ist sehr gut und wenn man erstmal ein paar Seiten gelesen hat, kommt man gut rein.

Insgesamt: Allen Frankenstein-Fans kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen. Es ist wirklich toll und das Preis-Leistungsverhältnis ist ebenfalls vollkommen in Ordnung. Und wer sich für Frankenstein interessiert, aber die Geschichte noch nicht kennt, kann mit dem Buch auch nichts verkehrt machen. Ganz im Gegenteil: Die Illustrationen und die Zusatzinfos machen es einem noch leichter in das Buch reinzukommen.

Bewertung vom 17.11.2023
Lieblingspullover häkeln
Myska, Janine

Lieblingspullover häkeln


ausgezeichnet

Inhalt:
Das Buch enthält 19 Anleitungen zum Häkeln von Pullovern. Die Anleitungen sind in vier Kategorien eingeteilt (Klassiker, Wintergarderobe, feierlich und locker) und zusätzlich in Schwierigkeitsstufen. Es gibt hinten im Buch einige allgemeine Hinweise, wie bestimmte Maschen gehäkelt werden. Einen Grundlagenkurs enthält das Buch allerdings nicht, da es sich an Fortgeschrittene richtet.

Die Pullover:
Für die Auswahl der Pullover bekommt das Buch von mir fünf Sterne. Meistens geht es mir bei Büchern mit Strick-, Häkel- und Nähanleitungen so, dass mich vielleicht zwei oder drei Kleidungsstücke interessieren und der Rest leider nicht. Hier würde ich am liebsten jeden einzelnen Pullover nacharbeiten. Die Pullover wurden übrigens auch ausnahmslos sehr schön fotografiert und von mehreren Seiten abgebildet.

Meine Arbeit mit dem Buch:
Ich habe mich als erstes für den Pullover "Emerald Valley" entschieden, da er mir gut gefallen hat, ich zufällig passende Wolle da hatte und er den Schwierigkeitsgrad einfach hat. Da das bisher der einzige fertige Pullover ist, bezieht sich meine Rezension hauptsächlich darauf. Ich hatte leider mit der Maschenprobe meine Probleme, da ich es einfach nicht geschafft habe, dass sie auch nur annähernd hinkommt. Selbst wenn die Höhe gepasst hat, war die Breite falsch. Dazu muss ich sagen, dass ich zwar einiges an Häkelerfahrung habe (Amigurumi, aufwendige Decken und auch schon Kleidungsstücke), aber nie Maschenproben brauchte. Also vielleicht habe ich auch irgendwas vermasselt.

Die Anleitung ist klar und wirklich gut verständlich. Wie auch alle anderen Anleitungen enthält sie eine Übersicht mit einer Einführung und Materialangaben. Außerdem gibt es zu jedem Buch eine eigene Größentabelle, eine Übersucht der verwendeten Abkürzungen, sowie eine Skizze des fertigen Pullovers mit Maßangaben.

Problematisch war jedoch, dass ich die Maschenanzahl nicht wirklich nacharbeiten konnte, da ja meine Maschenprobe nicht gestimmt hat. Ich hätte mir gewünscht, dass zusätzlich zu Reihen und zur Maschenanzahl öfter cm Angaben genannt worden wären. Mit den vorhandenen Angaben hat es aber auch funktioniert. Dennoch sitzt mein Pullover letztendlich leider nicht so richtig. Vielleicht auch, weil er mir halben Stäbchen einfach sehr schwer geworden ist. Beim nächsten Mal würde ich mich beim gleichen Projekt für ganze Stäbchen entscheiden.

Ich habe für mich mitgenommen, dass ich lieber Top-down häkel - insbesondere wenn die Maschenprobe nicht so richtig passt, ist es dann leichter den Pullover immer wieder anzuprobieren und ggf. Anpassungen vorzunehmen. Zum Glück gibt es auch solche Anleitungen im Buch und ich habe schon die Wolle für das nächste Projekt bereitliegen.

Insgesamt:
Die Pullover sind großartig und vielseitig, die Anleitungen bis auf eine kleine Schwäche sehr gut und übersichtlich und insgesamt ist das Buch liebevoll designed. Ich empfehle es allen, die schon verschiedene Projekte gehäkelt haben und sich nun an Pullover wagen wollen.

Bewertung vom 28.09.2023
Sketching from the Imagination: Character Design
3dtotal Publishing

Sketching from the Imagination: Character Design


ausgezeichnet

nhalt:
In dem Buch zeigen 50 KünstlerInnen, wie sie Charaktere erfinden und skizzieren. Jeder Künstler zeigt auf einigen Doppelseiten einige seiner Werke und stellt mit wenigen Worten sich selbst, seine Inspiration, Materialien und Zeichentechniken vor.

Das Design:
Obwohl jeder Künstler seinen Schwerpunkt anders gelegt und sehr unterschiedliche eigene Kunstwerke eingereicht hat, hat die Herausgeberin es geschafft, das Buch einheitlich zu gestalten. Die Zwischenüberschriften, die bei allen Künstlern gleich sind, sind aller in der gleichen Farbe gehalten und erleichtern die Übersicht. Ich bin vor allem beeindruckt, wie gleichmäßig Text und Bilder auf den Seiten verteilt sind. Alles ist gut erkennbar und es gibt keine unnötigen weißen Stellen.

Die Künstler:
Die Künstler sind so unterschiedlich, dass sicherlich jeder Leser etwas findet, wovon er sich inspirieren lassen kann. Auch die Tipps und vorgestellten Arbeitsweisen variieren stark, sodass man viel ausprobieren und lernen kann. Auch die Kunst variiert stark. Die Motive sind sehr unterschiedlich. Manche Künstler zeigen fertig ausgearbeitete Charaktere, andere haben Skizzen aus ihren Aufwärmübungen eingereicht. Mir persönlich gefallen vor allem die groben Skizzen bei der ersten Ideenfindung am besten.

Die Arbeit mit dem Buch:
ich lese das Buch von vorne bis hinten durch und arbeite immer wieder Skizzen nach und probiere Tipps aus, wenn mir etwas gefällt. So bekomme ich einen ersten Überblick, der über das Durchblättern hinaus geht. Ich bin mir aber sicher, dass das eines der Bücher ist, das ich immer mal wieder auf der Suche nach Inspiration, Idee und Motivation aufschlagen und durchblättern werde.

Insgesamt:
Ich liebe das Buch und empfehle es zu 100 Prozent weiter, wenn Du Inspiration suchst, neues ausprobieren willst oder einfach nur Bücher mit tollen Skizzen magst.