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Linda

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 11.11.2023
Die Chroniken von Castellan / Sword Catcher Bd.1
Clare, Cassandra

Die Chroniken von Castellan / Sword Catcher Bd.1


gut

Kel ist ein Waisenjunge, auf der Suche nach seinem Platz in der Welt. Castellan ist es nicht, so viel steht fest und deswegen nimmt Kel auch das Angebot an, der Schwertfänger von Prinz Connor zu werden und dafür dem Waisenhaus zu entkommen und die Welt zu sehen. Doch Kel muss erkennen, dass nicht alles ist wie es scheint; Rund um den Palast spannen sich Intri-gen, dazu spannt sich ein Konflikt mit einem anderen Königreich auf…
Ebenfalls in Castellan lebt die junge Heilerin Lin, die gerne Medizin studierenden würde, um ihre kranke Freundin zu retten, der es als Ashkar (Magierin) jedoch verweht wird, eine Univer-sität zu besuchen. Trotzdem kämpft Lin für ihre Träume…
Mehr nehme ich bewusst nicht vorweg, denn die ganzen politischen Hintergründe werden lang im Prolog erklärt. Mir zog sich das etwas zu sehr, ich hatte mir mehr action geladene Fantasy erhofft, obwohl ich bereits von City of Glass wusste, dass Cassandra Clare einen ausufernden Schreibstil hat. Wer dies jedoch mag und gerne liest, der ist hiermit sicher gut beraten.
Die Protagonisten sind alle unterschiedlich – auch unterschiedlich interessant. Leider konnte ich mein Herz weder für Kel erwärmen, noch für Lin. (Warum müssen die jungen Frauen in Fantasy-Büchern eigentlich immer noch darum kämpfen, irgendwas zu tun, was Männer selbstverständlich dürfen? Ich hätte mir sehr gewünscht, dass es bei Lin anders wäre…) Dafür konnten mich die Nebencharaktere sehr begeistern, insbesondere Antonetta hätte ich mir als weibliche Protagonistin gewünscht.
Fazit: Irgendwie nicht mein Buch. Dabei ist dieses Buch eigentlich nach allen Regeln der Kunst gut geschrieben. Eine große Empfehlung für alle Fans von langsamen, ausufernd erzählten Fan-tasy-Geschichten, nur leider bin ich keine davon.

Bewertung vom 26.10.2023
Die kleinen Lügen der Ivy Lin
Yang, Susie

Die kleinen Lügen der Ivy Lin


ausgezeichnet

Ein fesselnder Roman über menschliche Abgründe und den Wunsch nach einem besseren Leben
Ivy Lin wird in China geboren und einige Jahre später von ihren Eltern in die USA geholt. Doch anstatt den amerikanischen Traum zu leben, erfährt Ivy eine Kindheit in Armut. Dabei will sie doch nur dazugehören, zu den reichen Kindern an der Groove-Highschool. Sie will ein Leben ohne Sorgen, und wie ihre Großmutter ihr stets gesagt hat, kann eine gute Heirat drei Generationen ernähren. Ivy nutzt ihre Unscheinbarkeit um all das zu stehlen, wofür ihre Eltern kein Geld haben. Dann Ivy Gideon kennen, den Jungen, der alles verkörpert was sie sich so sehnlichst wünscht. Obwohl dieser sie kaum sieht, nimmt Ivy sich vor, aller Widrigkeiten zum Trotz eines Tages auch dieses Leben zu führen und Gideon zu heiraten. Doch es gibt jemanden, der ihr dieses Glück nicht gönnt…
Schon nach den ersten Seiten fiel es mir schwer dieses Buch aus der Hand zu legen. Der Schreibstil, die Geschichte, das alles ist für mich einfach rundherum stimmig. Glaubhaft wird klar, wieso Ivy so eine Entwicklung machen konnte. Dabei ist Ivy selbst keinesfalls eine Sympathieträgerin. Trotzdem fiebert man als Leser mit ihr mit, hofft, dass ihre Herkunft sie nicht einholt, obwohl man eigentlich schon weiß, dass man Herkunft nicht einfach zurück lassen kann. Und am Ende ist doch niemand glücklich.
Für mich ein Jahres Highlight, eine Empfehlung für jeden, der gerne psychologische Bücher liest, über menschliche Abgründe.

Bewertung vom 12.08.2023
Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle
Marquis, Krystal

Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle


sehr gut

Die Davenports sind eine der reichsten Familien im Chicago des frühen 20. Jahrhunderts. Nachdem ihre Eltern aus der Sklaverei entkommen und ein Unternehmen gegründet haben und damit ihren Kindern eine bestmögliche Zukunft geschaffen haben, liegt es nun an den Töchtern (und dem Sohn) ihren Weg im Leben zu finden. Die sonst so brave Olivia beginnt, sich für soziale Ungleichheit zu interessieren und sich hinter dem Rücken ihrer Eltern politisch zu engagieren. Ihre Schwester Helen möchte eigentlich lieber das Familienunternehmen fortführen und ausbauen, anstatt zu heiraten und als sie sich doch verliebt, in den Mann, der eigentlich für Olivia ausgesucht worden war. Olivias beste Freundin Ruby kämpft mit dem finanziellen Ruin ihrer Familie, sie muss unbedingt reich heiraten, am liebsten John, den Bruder ihrer besten Freundin. Doch der hat viel zu viel mit der Firma zu tun und ist eigentlich verliebt in eine andere, die er nicht heiraten kann, weil sie nicht seinem Stand entspricht…
Eine super leichte Lektüre, in der aber trotzdem viel Gesellschaftskritik mitschwingt. Zum einen wird die Ausgrenzung von PoC thematisiert, aber auch der gesellschaftliche Druck der auf Frauen zu Beginn des 20. Jahrhundert lastete, zwischen Heirat und eine gute Ehefrau sein, Kinder kriegen und Selbstverwirklichung. Diese werden für Jugendliche gerecht verpackt. Besonders hat mich dabei der Aspekt von Helen interessiert und die Geschichte von Olivia, die auch den größten Teil der Geschichte einnehmen. Dennoch sieht man allein an der Inhaltszusammenfassung, dass ganz schön viel passiert, es gibt viele Protagonisten, vier Erzählperspektiven. Ich hätte mir weniger gewünscht, sodass dann bei den einzelnen Personen mehr in die Tiefe gegangen werden könnte. Nur die Davenport-Schwestern hätten mir mit eigener Erzählstimme gereicht, insbesondere mit Ruby bin ich nicht warm geworden, während des Lesens.
Ein Roman für Fans von Bridgerton, die sich ein bisschen mehr Gesellschaftskritik wünschen.

Bewertung vom 19.07.2023
Das Summen unter der Haut
Lohse, Stephan

Das Summen unter der Haut


gut

Verliebtsein ist wie Summen unter der Haut…
Julle ist 14 und zum ersten Mal so richtig verliebt. In Axel, seinen neuen Mitschüler. Aber im Hamburg der 70er Jahre ist das nicht so einfach. Zum einen, weil Julle mit niemandem so richtig darüber reden kann, aus Angst vor Homophobie und Ausgrenzung, zum anderen, weil das die sich entwickelnde Freundschaft zu Axel gefährden würde. Und so verbringen die beiden den Sommer im Freibad und bei einer versteckten Hütte im Wald. Und Axel hat nach dem Tod seiner Mutter und mit seinem depressiven Vater sowieso andere Probleme…
Atmosphärisch wird geschildert, wie Julle und seine Freunde ihren Sommer verbringen, im Freibad oder unterwegs mit ihren Fahrrädern. Der Schreibstil ist authentisch und man hat das Gefühl, dass sich ein 14-jähriger Junge wirklich so ausdrücken könnte.
Auch der Verlauf der Geschichte hat mir ganz gut gefallen, wenn ich mir auch gewünscht hätte, dass ein bisschen mehr Fokus auf Axels Vergangenheit gelegt wird und seine jetzige Situation. Auch das Thema Homosexualität wird nicht tiefer gehend bearbeitet, was mich nur deshalb nicht gestört hat, weil Julle selber auch versucht das irgendwie zu verbergen, zumindest vor allen außer seiner Mutter und seiner Schwester.
Trotzdem geht dieses Buch für mich irgendwie unter. Zwischen all den anderen Romanen mit blauen Freibad-Covern die die Geschichten von irgendwelchen Jugendlichen erzählen, die einen besonderen Sommer erleben und nachts ins Freibad gehen. Es ist leider kein Buch, über das ich länger nachdenken werde, oder bei dem ich weiß, dass ich es ein zweites Mal lesen werde…
Ich würde dieses Buch Leuten empfehlen, die vielleicht noch nicht so viele Bücher in ähnlichem Setting gelesen haben, oder die speziell auch an dem Thema Homosexualität interessiert sind.

Bewertung vom 15.06.2023
Mika im echten Leben
Jean, Emiko

Mika im echten Leben


gut

Mika im echten Leben
Vor sechszehn Jahren hat Mika ihre Tochter Penny zur Adoption freigegeben. Damals war sie gerade einmal 19 und nichts lief so, wie es eigentlich sollte. Und seitdem ging in Mikas Leben nicht viel bergauf - sie ist Single und seit kurzem auch noch gefeuert. Als die Adoptivmutter stirbt, erhält Mika einen Anruf – von ihrer Tochter! Weil sie Angst hat ihre Tochter zu enttäuschen, erfindet sie Dinge, um deren Ansprüchen gerecht zu werden. Doch dann möchte Mikas Tochter sie besuchen, richtig kennenlernen und Mika muss erkennen, dass sie diese Fassade nicht ewig aufrechterhalten kann…
Das Buch beginnt mit einem sehr emotionalen Brief von Mika an ihre Tochter, in der Mika über die Geburt schreibt und das Gefühl offenbart, ihre Tochter eigentlich gar nicht abgeben zu wollen, aber auch nicht in der Lage zu sein, sich richtig um sie zu kümmern. Dieser Einstieg hat mich gepackt und neugierig auf das ganze Buch gemacht. Allerdings nimmt das Tempo dann erst mal ab und ab und es wird sich für meinen Geschmack auf zu viele Themen gleichzeitig konzentriert. Diese wurden dann aufgebracht, aber nicht wirklich behandelt. Eines davon ist (Achtung Spoiler!) Vergewaltigung. Natürlich besteht das Leben aus vielen einzelnen Aspekten, aus vielen Beziehungen und sie alle haben unterschiedliche Spannungen und positive Seiten. Aber mir hätte es mehr zugesagt, wenn die Autorin sich auf die Beziehung zwischen Mika und ihrer Tochter Penny fokussiert hätte und wie das Mikas Leben und ihre Situation ändert. Und wenn das Buch an dieser Stelle dann auch noch mehr in die Tiefe gegangen wäre. Vor allem die Romanze weggelassen hätte! Das war mir dann irgendwie zu perfekt, im Verhältnis zu den ganzen Problemen mit denen Mika vorher zu kämpfen hatte.
Nichts desto trotz hatte ich Spaß beim Lesen, der Schreibstil ist flüssig, durch die eher einfache Sprache kommt man gut und schnell durch die Geschichte, trotz der knapp 450 Seiten.
Ich denke wenn man bereits Fan der Autorin ist, ihren Humor und ihren Schreibstil mag, sollte man sich dieses Buch nicht entgehen lassen, wenn man jedoch auf ein Buch hofft, dass einem neue Denkanstöße aufgrund der behandelten Themen gibt, sollte man sich nach einem anderen Buch umschauen.

Bewertung vom 22.04.2023
Gidget. Mein Sommer in Malibu
Kohner, Frederick

Gidget. Mein Sommer in Malibu


gut

Als die Teenagerin Gidget ihre Eltern darum bittet, surfen lernen zu dürfen, verbieten diese es ihr. Das sei zu gefährlich für ein Mädchen, das machen nur die Jungs. Doch Gidget widersetzt sich ihren Eltern, gibt immer wieder vor sich mit einer Freundin am Strand von Malibu zu treffen, stattdessen übt sie surfen mit ihren neuen Freunden, einer Jungs-Clique.
Für Gidget beginnt ein unvergesslicher Sommer, in dem sie sich nicht nur in die Wellen vor der Küste von Malibu verliebt…

Ich mochte die Geschichte und fand sie ganz nett für zwischendurch. Aufgeschrieben wurde diese Geschichte von dem Vater von Gidget, was ich in manchen Situationen irgendwie seltsam und manchmal oberflächlich fand. Mir hat es leider oft an Tiefe gefehlt, ich hätte mir mehr Einblicke in Gidgets Gedanken und Gefühle gewünscht, vielleicht hätte sie das Buch doch besser selber schreiben sollen… Gidget ist eine Protagonistin, die zwar sehr bestimmt auftritt, jedoch auch ziemlich naiv rüberkommt (auch das scheint mir so eine typische Sichtweise des Vaters). Alles in allem eine nette Sommerlektüre, aber auch nicht mehr.