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Bewertungen
Insgesamt 35 BewertungenBewertung vom 26.10.2024 | ||
Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen Regina ist eine Frau, die so ziemlich jeden bewertet und das nicht zum Besten. Sie macht sich zum Mittelpunkt in allen Gesprächen, kehrt heraus, was sie alles geleistet hat. Allein Tochter Wanda entspricht den Anforderungen der Mutter, sie ist ehrgeizig genug, diesen zu genügen. Mit einer Selbstdisziplin erreicht sie alles, was sie sich vorgenommen hat. Nur mit den Männern läuft es bei ihr nicht immer gut. |
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Bewertung vom 08.10.2024 | ||
Constanze hat sich von ihrem Freund getrennt und zieht “vorerst” vorübergehend in eine WG. Die Wohnung gehört dem achtundsechzigjährigen Jörg, der nach dem Tod seiner Frau ein paar der Zimmer vermietet. Da ist Murat mit einem einen kleinen Handwerksbetrieb und Schrebergarten, der gerne für alle kocht. Und dann Anke, eine arbeitslose Schauspielerin Mitte 50. Die Vier kommen recht gut miteinander zurecht, auch wenn es hin und wieder kleinere Plänkeleien gibt, die nie in Streit ausarten. Ein Hund namens Alien sollte jedoch nicht das größte Problem werden. Ich will nicht spoilern. Jeder der Beteiligten kommt in einem Kapitel zu Wort mit dessen Gedanken und Sicht auf die Dinge. Zwischendurch Dialoge, meist recht locker. Es ist ein gelungener Roman über das Zusammenleben von Erwachsenen, die nicht miteinander verwandt sind. |
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Bewertung vom 04.10.2024 | ||
Anfangs bin ich bei den Namen etwas durcheinandergekommen, das liegt wohl daran, dass ich des Französischen nicht mächtig bin. Jedes Kapitel ist aus der Sicht einer Protagonistin. Die anderen Frauen sind hier manchmal nur als Randfiguren erwähnt. Anfangs am Beginn der Überfahrt läuft vieles parallel, doch später liegen Jahre zwischen den einzelnen Handlungssträngen, doch wir bleiben trotzdem in Rückblenden auf dem Laufenden. |
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Bewertung vom 17.09.2024 | ||
Die Frauen jenseits des Flusses 1966: Frankie, ein amerikanisches Mädchen, Tochter eines wohlhabenden Bauunternehmers zieht in den Vietnamkrieg. Sie möchte, dass ihr Vater stolz auf sie ist. Als Lazarettschwester rettet sie dort unzähligen Soldaten das Leben. Sie lernt Wunden vernähen, ist bei Amputationen dabei, sie lernt, was echte Freundschaft ist und lernt auch die Liebe kennen. Als sie nach zwei Jahren Fronteinsatz zurückkommt, wird sie behandelt wie eine Aussätzige. Die Menschen, die in den USA täglich gegen den Vietnamkrieg protestiert hatten, verurteilen sie als Kriegsverbrecher. Als sie in ihrer Uniform den Flughafen verlässt, wird sie auf der Straße angespuckt. Kein Taxi nimmt sie mit. Selbst ihre Eltern haben kein Verständnis, haben sie gegenüber ihren Bekannten aus der High Society verleumdet. Dann erfährt sie, dass ihr Geliebten tot ist und sie erleidet einen Zusammenbruch. Ihre Freundinnen aus dem Lazarett kümmern sich um sie und allmählich fängt sie sich ein wenig. Neue Hoffnung keimt auf, als ihr für tot erklärter Geliebter als ehemaliger Gefangener zurückkommt. Doch er ist verheiratet und irgendwann bricht sie vollends zusammen, posttraumatisches Belastungssyndrom. Spät wird das erkannt. Nach einem längeren Klinikaufenthalt beginnt sie ihr Leben in den Griff zu bekommen, findet einen Weg anderen Frauen in ebendieser Situation zu helfen. Alle Aktivitäten, selbst die Rückführung der Gefangenen sind Privatinitiativen. Vom Staat, der für dieses Leid verantwortlich ist, kommt NICHTS. 10 Jahre nach Kriegsende erst wird mal ein Denkmal enthüllt. |
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Bewertung vom 17.09.2024 | ||
Eine jüdische Familie in Deutschland. Nicht alltäglich, doch das hat nichts mit dem Judentum zu tun, sondern mit dem unsteten Leben Sergejs als Konzertpianist. So wie viele der Deutschen zwar getauft sind und Weihnachten feiern, so halten auch sie sich kaum an jüdische Traditionen. |
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Bewertung vom 13.09.2024 | ||
Als wir nach den Sternen griffen Am Anfang hatte ich mal gerade so 3 Sterne im Sinn. Da war das Zitat von Gorbatschow („wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“), das er 1989 geäußert hat, zeitlich an falscher Stelle. Die DDR mit ihrer Stasi wurde ja fast als Gestapostaat geschildert. Dass man man eine Wohnung weggenommen bekam, wenn der Partner sich in den Westen abgesetzt hat ist mir nicht bekannt. Dass man mit Ausreiseantrag zu weniger qualifizierten Arbeiten verdonnert wurde, stimmt schon, aber dass sich die Kollegen von einem abwandten aus Angst vor der Stasi passt dann wieder nicht. |
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Bewertung vom 09.09.2024 | ||
Ein wunderbarer Roman, der uns in die Zeit in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg zurückversetzt. Da ist die Familie Adler die mit dem Tod des Sohnes Fritz klarkommen muss, da ist die Tochter Luise, die ihr Leben in die Hand nimmt. Und da ist Luises Enkelin Elfie, die sich genau wie einst Luise in ein Flugzeug nach New York setzt um zu heiraten. Zwei romantische Lovestorys durchziehen den Roman, überhaupt nicht kitschig. Und wenn man auch annimmt, dass am Ende wohl alles gut werden wird, ist man getragen von einer gewissen Spannung. Diese wird aufrechterhalten, indem in den Zeiten hin und her geswitcht wird. Außer Luise und Elfie gibt es noch eine Menge anderer Menschen in diesem Roman, die mir ans Herz gewachsen sind, ob nun die Freunde in Marburg oder Rosie und Ernest, die die gestrandete Luise am Flughafen auffangen und ihr mit Rat und Tat helfen. |
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Bewertung vom 08.09.2024 | ||
Johanna hat das Haus ihrer Tante Toni geerbt in dem einst sie und später auch ihre Tochter Elsa unbeschwerte Ferientage verlebten. Sie hat jahrzehntelang bei der UNO gearbeitet und übersiedelte jetzt von New York in das beschauliche Sankt Goar. Mit ihrer Tochter Elsa hat sie sich entfremdet. Das begann schon in Elsas Kindheit, als Johanna immer wieder in Krisengebiete reiste und monatelang fortblieb. Elsa arbeitet heute als ehrgeizige Strafverteidigerin beim Europäischen Gerichtshof in Den Haag. Wegen eines Burn-Outs kommt sie nach Sankt Goar und die Konflikte zwischen den beiden treten krass zutage. Es ist kein allmählicher Weg der Versöhnung, erst am Schluss kommen sich die beiden endlich näher nach vielen Tränen, Missverständnissen, Offenbarungen und traumatischen Rückblicken. Jede der beiden Frauen trägt eine Last bzw. Schuld mit sich rum. Zwischendurch bekommt der Leser in Rückblicken einen Einblick in die humanitäre Situation und der Arbeit der UNO vor Ort. Ein sehr gutes Werk. |
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Bewertung vom 22.08.2024 | ||
Es ist eine Momentaufnahme. 6 Tage im August 1944 auf der Hallig Südfall an denen das zurückgezogene Leben der drei Bewohner, der Gräfin Diana, dem Kutscher und der Haustochter durcheinandergeriet, weil ein britischer Aufklärer im Watt abgestürzt ist. Die Bewohner retten den Mann, doch man misstraut sich gegenseitig. Das Flugzeug wird mithilfe des Dorfschmiedes von Norddeich aus dem Watt geborgen und auf der Hallig versteckt. Der Engländer will so bald als möglich Kontakt zu seinem Stab aufnehmen, doch wie? Ist er nicht sicher auf der Hallig? Hätten die Bewohner ihn nicht schon längst der Gestapo ausgeliefert? Am Ende taucht noch ein junger Mann auf der Hallig auf, der verschwinden muss. Wie die Geschichte ausgeht bleibt offen. Sehr gut sind die Überlegungen der einzelnen Protagonisten und deren Lebensläufe in die Story eingebunden. |
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Bewertung vom 21.08.2024 | ||
Irgendwo im Text ist der Buchtitel zu finden allerdings im Past „Nur nachts war es hell“ als Nebensatz. Das ist aber vielleicht auch der Kontext zu diesem Buch. Die Geschichte nahm ihren Lauf, doch man lebte irgendwie weiter. So wie unsere Protagonistin Elisabeth. Sie erzählt der Enkelin ihres Bruders ihre Familiengeschichte. Sie geht zwar chronologisch vor, schwenkt aber manchmal voraus und dann wieder erklärt sie ein Ereignis aus der Vergangenheit, dass sie in der Chronologie nur kurz erwähnt hatte. Das macht das Buch spannend. Manchmal blätterte ich zurück, um mir die Passage nochmal durchzulesen. Die tragischen Ereignisse in den beiden Kriegen erzählte sie zunächst einfach so, um sie an anderer Stelle wieder genauer zu durchleuchten. Genauso zum Thema Schwangerschaftsabbruch hat sie sehr ausführlich die Situationen von den Betroffenen geschildert. Und dann noch das Durcheinander in der eigenen Familie. Ein gelungenes Buch, wie man es bei der Autorin nicht anders kennt. |
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