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remul

Bewertungen

Insgesamt 67 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2025
Wie Risse in der Erde
Hall, Clare Leslie

Wie Risse in der Erde


ausgezeichnet

Fatale Dreiecksbeziehung
In ihrem Buch „Wie Risse in der Erde“ beschreibt Clare Leslie Hall die fatalen Auswirkungen einer Dreiecksbeziehung zwischen Beth, Gabriel und Frank. Es spielt in einem Bauerndorf in Dorset wo sich im Jahre 1955 Beth und Gabriel kennenlernen und eine kurze, leidenschaftliche Beziehung haben. Beide kommen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Gabriels Mutter sabotiert von Beginn an die Verbindung. Schließlich heiratet Beth den Farmer Frank, der schon immer in sie verliebt war. Sie bekommen einen Sohn, der mit 9 Jahren durch ein tragisches Unglück stirbt. Im Jahr 1968 taucht Gabriel plötzlich wieder in Dorset auf als alleinerziehender Vater eines 9jährigen Sohnes. Beth und Gabriel treffen wieder aufeinander und das Elend nimmt seinen Lauf. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Beth erzählt und pendelt immer zwischen den aktuellen Geschehnissen und denen aus dem Jahr 1955. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse, außerdem wird noch ein Geheimnis offengelegt, das die Handlungsweisen einzelner Personen in einem neuen Licht erscheinen lassen. Die Story hat mich von Beginn an gefesselt, die Autorin hat einen mitreißenden, gefühlvollen Schreibstil, man kann sich in die verschiedenen Charaktere hineinversetzen und fiebert und leidet mit. Ich war fast schon ein wenig enttäuscht, als die letzte Seite gelesen war.

Bewertung vom 24.03.2025
Känguru Knickohr - Huhu, Känguru! Was hörst denn du?
Sabbag, Britta

Känguru Knickohr - Huhu, Känguru! Was hörst denn du?


ausgezeichnet

Das schwerhörige Känguru
Das Känguru Knickohr scheint ein massives Hörproblem zu haben, zumindest versteht es die Aufforderungen der Mama oder der Erzieher im Kindergarten immer falsch. Vom Aufstehen über Frühstücken, Zähneputzen, Anziehen bis hin zum abendlichen ins Bett gehen, Knickohr versteht immer was anderes als die Mama eigentlich gesagt hat. Auf jeder Seite findet sich eine kleine Spinne, die durch eine Sprechblase die Kinder fragt was sie denn glauben, was das Känguru verstanden haben könnte. So sind die Kinder nicht nur Zuhörer, sondern werden aktiv an der Geschichte beteiligt. Die übersichtlichen Texte sind in Reimform gehalten, die Illustrationen von Igor Lange sind wie gewohnt sehr liebevoll und passen wunderbar zur Geschichte. Es ist ein ideales Buch zum Vorlesen und gemeinsamen Entdecken. Von meinem Neffen gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.03.2025
Detektiv Samson 2 - Auf den Inseln
Gorelik, Katerina

Detektiv Samson 2 - Auf den Inseln


ausgezeichnet

Ein Wimmel-Mitmachbuch für kleine Detektive

Das Wimmelbuch Detektiv Samson – Auf den Inseln hat unserer Familie einen kurzweiligen Nachmittag beschert. Man folgt Samson auf diverse Inseln und hilft ihm die Aufträge seiner Klienten auszuführen. Die detailreich in angenehmen Rot-/ Brauntönen gehaltenen Illustrationen sind auch für Erwachsene eine Herausforderung. Wenn tatsächlich das eigene Fahnden nicht von Erfolg gekrönt sein sollte, dann sind auf der vorletzten Seite die Lösungen zu finden. Auf jeder Doppelseite wird ein Gegenstand gesucht, zusätzlich gibt es aber auch noch Sonderaufgaben, wie vermisste Mäuse, Kinder, Hüte und mehr. Eine schöne Idee ist, dass das Cover innerhalb des Lupenkreises ausgeschnitten ist und den „Durchblick“ auf Detektiv Samson zulässt. Es ist ein umfangreiches Wimmelbuch in dem man gerne selber zur Spürnase wird, ein Spaß der Jung und Alt gleichermaßen unterhält.

Bewertung vom 03.03.2025
Ein ungezähmtes Tier
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


sehr gut

Der Schein trügt
Ausgangspunkt im neuesten Roman von Joël Dicker ist ein Juwelenraub in Genf. Die Protagonisten sind das Ehepaar Sophie und Arpad, ihnen gehört ein luxuriöses Anwesen in der Nähe von Genf, sie führen eine Bilderbuchehe und haben keine finanziellen Sorgen. In der näheren Nachbarschaft wohnt in einer bescheideneren Unterkunft das Ehepaar Karine und Greg. Beide Paare lernen sich kennen und es entwickelt sich zwischen den Frauen eine Freundschaft, die aber im Laufe des Geschehens erschüttert wird. Neben den aktuellen Ereignissen werden Rückblenden eingestreut, die bis zu 15 Jahre in der Vergangenheit liegen. Wie immer bei Herrn Dicker ist nichts so wie es scheint. Er ist ein Meister im Legen von falschen Spuren und ständig gibt es neue Entwicklungen, die dem Leser wieder neue Möglichkeiten aufzeigen. Es war wieder kurzweilig zu lesen, obwohl die Raffinesse diesmal nicht so ausgeprägt war, wie in seinen Vorgängerwerken

Bewertung vom 26.02.2025
Vor hundert Sommern
Fuchs, Katharina

Vor hundert Sommern


sehr gut

Aufarbeitung einer traumatischen Vergangenheit
Ihr neuestes Werk Vor hundert Sommern spielt in 2 Zeitebenen. Zum einen befinden wir uns in der Weimarer Republik über eine Zeitspanne von 1924 bis 1933, zum anderen in der Gegenwart. Die 94jährige Mutter Elisabeth kommt ins Seniorenheim, Tochter Anja und Enkelin Lena räumen ihre Wohnung aus und stoßen dabei auf einige Unterlagen aus der Vergangenheit. Nach und nach offenbart Elisabeth erschütternde Ereignisse aus ihrer Kindheit. Die Grausamkeiten die Menschen zu Zeiten des Nationalsozialismus erfahren mussten und die sie zu Handlungen genötigt haben um ihre Familie zu schützen sind unvorstellbar. In der Gegenwart berichten Anja, die in einer Bibliothek arbeitet und Lena, die in Berlin studiert von zunehmenden antisemitischen Strömungen, die nach dem Massaker der Hamas im Oktober 2023 wieder vermehrt auftreten. Es ist bedrückend, wie der Hass auf die jüdische Bevölkerung wieder aufflammt und im Internet schnell verbreitet wird. In ihrem Buch macht die Autorin einem eindrücklich bewusst, dass es zu den politischen Ereignissen vor 100 Jahren in der heutigen Zeit leider Parallelen zu erkennen gibt. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, einmal angefangen kann man nicht mehr aufhören. Für mich hatte es wohl einige Längen, die sporadischen Erzählungen der Elisabeth hätte man sicher kürzer halten und zusammenfassen können. Aber dennoch kann ich das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen.

Bewertung vom 17.02.2025
3 Streuner wittern das Abenteuer
Fröhlich, Anja

3 Streuner wittern das Abenteuer


ausgezeichnet

3 Freunde finden ein neues Zuhause
Drei herrenlose Hunde werden in Spanien an eine Familie aus Deutschland vermittelt. In ihrer neuen Umgebung werden sie mit einigen Absonderlichkeiten konfrontiert, seien es die Hundekotbeutel, oder gar der Besuch beim Friseur. Sie lernen die bedächtige Schildkröte Schildegard und den außerirdischen Rasenroboter kennen. Schon nach kurzer Zeit gelingt es ihnen ihr neues Zuhause zeitweise zu verlassen und erleben mit drei reizenden Hundedamen, die sie dabei kennenlernen, das ein oder andere Abenteuer. Das Eingewöhnen fällt nicht jedem der Dreien leicht, besonders Big Ben neigt zur Rebellion und macht seinem neuen Herrchen ein ums andere Mal das Leben schwer. Liebevolle Schwarz-Weiß Illustrationen sorgen für Auflockerung und geben Gelegenheit für kleinere Pausen beim Vorlesen. Die Schrift ist groß, und jedes Kapitel ( insgesamt sind es 20) hat eine angenehme Länge. Der erste Band ist gut angekommen bei meinem Neffen und wir freuen uns auf die weiteren Abenteuer der Drei.

Bewertung vom 07.02.2025
Luzie in den Wolken
Lucas, Charlotte

Luzie in den Wolken


sehr gut

Wie ein Luftballon das Leben verändern kann
Das neue Buch der Autorin Charlotte Lucas wartet mit einer gehörigen Portion Herz-Schmerz auf. Die 7 jährige Luzie bringt in ihrer Verzweiflung einen Ballon mit einem herzzerreißenden Brief auf den Weg. Sie sucht einen neuen Papa, da ihr Vater vor 4 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Der erfolgreiche und aktuell von einer Schreibblockade heimgesuchte Schriftsteller Gabriel Bach findet den Ballon und schon nimmt die Geschichte auf über 500 Seiten ihren Lauf. Für mich persönlich war es an einigen Stellen etwas zu viel des Guten, eine 7 jährige, die sich über Philosophen austauschen kann, der reiche Schriftsteller, der mal eben so einen Aufenthalt in einem Fun-Park für 8 Leute sponsert, der außerdem eine zündende Idee hat und damit den vor der Pleite stehenden Secondhand-Laden von Miriam, Luzies Mutter zu einem Verkaufsjuwel macht, bei dem schon nach wenigen Tagen die Menschen Schlange stehen. Die Glaubwürdigkeit bleibt ein bisschen auf der Strecke. Dennoch waren die 3 Hauptprotagonisten durchweg sympathisch, die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil mit kleinen humoristischen Einlagen. Ich hab mich gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 30.01.2025
Die Maus hat einen neuen Freund
Kling, Marc-Uwe

Die Maus hat einen neuen Freund


ausgezeichnet

Zwei unzertrennliche Freunde
Die Bücher von Marc-Uwe Kling, seien es die Geschichten über das NEINhorn oder die Känguru-Chroniken sorgen immer für kurzweilige Unterhaltung. Sein neuestes Werk ist nun für die Kleinsten konzipiert. Ein stabiles Pappbilderbuch erzählt uns die Geschichte über die ungewöhnliche Freundschaft zwischen Maus und Dino. Trotz der optischen Unterschiede verbringen sie ihre Freizeit miteinander, sie tanzen, skaten, gehen ins Kino, spielen Verstecken und vieles mehr. Erst als der Dino die Maus besuchen will, tauchen Probleme auf, die aber dank Mama Maus gelöst werden können. Passend zu den eingängigen Texten in Reimform sind die herzallerliebsten Illustrationen von Astrid Henn. Ein gelungenes Werk, das nicht nur Kinder begeistert, in dem aufgezeigt wird, dass Freundschaft und Akzeptanz trotz großer Unterschiede möglich ist.

Bewertung vom 20.01.2025
Von hier aus weiter
Pásztor, Susann

Von hier aus weiter


sehr gut

Der schwere Weg zurück ins Leben
Das Buch „Von hier aus weiter“ der Autorin Susann Pásztor beginnt mit der Trauerfeier von Marlenes Mann der Suizid begangen hat, nachdem bei ihm ein unheilbarer Hirntumor diagnostiziert wurde. Eigentlich wollten beide nach 30 Jahren Ehe gemeinsam aus dem Leben scheiden, aber ihr Mann Rolf hat für sie einen Medikamentencocktail zusammengestellt, der nicht tödlich war. Marlene hat eine unglaubliche Wut in sich, dass ihr Mann sich nicht an ihre Absprache gehalten hat und sie jetzt alleine zurückbleiben muss. Ein Klempner, der die nicht mehr funktionierende Dusche reparieren soll und der sich als ehemaliger Schüler entpuppt und übergangsweise bei ihr einzieht und die Ärztin Ida, die mit Marlenes Mann eine Gemeinschaftspraxis unterhalten hat, kümmern sich um die Witwe und versuchen sie vorsichtig wieder ins Leben zurückzuführen. Die Autorin schafft es gekonnt mit einer Leichtigkeit und einer Portion Humor dem sensiblen Thema, Trauer, Verlust und Schmerz die Schwere zu nehmen. Das Ende kam dann ziemlich schnell, allerdings mit einer überraschenden Erklärung, für die Handlungsweise ihres Mannes. Ein Buch, das einen hoffnungsvoll zurücklässt und einem zeigt, wie wichtig es ist in Ausnahmesituationen einen Freund an seiner Seite zu wissen.

Bewertung vom 14.01.2025
Blumen im Schuh
Spratte, Annette

Blumen im Schuh


sehr gut

Für einen Neuanfang ist es nie zu spät
Kurz vor der Silberhochzeit muss Elisabeth, die sich in einer glücklichen Ehe wähnt, feststellen, dass ihr Mann sie betrügt. Hals über Kopf packt sie ihre Sachen und quartiert sich bei ihrer Schwägerin ein, die in einem abgelegenen Bauernhof wohnt. Im Roman Blumen im Schuh von Annette Spratte erleben wir, wie sich Elisabeth, die jahrzehntelang ihrem mehr als schwierigen Ehemann zu Diensten war, langsam beginnt ihr eigenes Ich wiederzufinden. Ein Prozess, der immer wieder von Rückschlägen begleitet wird, aber sie hat das große Glück in ihrer Schwägerin einen verständnisvollen Menschen an ihrer Seite zu haben, der jeden Tiefschlag auffängt. Während alle anderen Protagonisten in diesem Buch Gutmenschen sind, kommt ihr Mann als selbstverliebter Gockel daher, der seiner Frau ihre Eigenständigkeit erfolgreich aberkannt hat und jetzt nicht damit umgehen kann, dass sie sich von ihm abwendet. Er schikaniert sie nach allen Regeln der Kunst, aber gerade sein unterirdisches Verhalten, stärkt Elisabeth und so bekommt sie ihr neues Leben langsam in den Griff. Ein bewegender Roman, der Hoffnung stiftet, dass es nie zu spät für einen Neuanfang ist