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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 538 Bewertungen
Bewertung vom 10.04.2025
Lautlose Feinde / Leander Lost Bd.7
Ribeiro, Gil

Lautlose Feinde / Leander Lost Bd.7


sehr gut

Spannend, wenn auch etwas wirr

Inhalt:
Der Zöllner André Bento wird ermordet, seine Enkelin Maria entführt. Das Team der Faroer Kripo arbeitet unter Hochdruck.

Endlich geben sich Leander Lost und Soraia Rosado das Ja-Wort. Die beiden könnten nicht glücklicher sein. Doch dann wird ihr Glück durch den aktuellen Fall getrübt, denn es gibt einen Anschlag …

Meine Meinung:
Gleich zu Anfang gibt es ein Personenverzeichnis und das ist auch gut so. Denn es mischen wirklich viele hier mit, und das zum Teil unter verschiedenen Namen. Da kann man schnell den Überblick verlieren. Wer wer ist und wer welche Funktion in diesem Katz- und Maus-Spiel hat, erfährt man aber trotzdem erst am Schluss, und dann fügen sich auch plötzlich die Teile, die vorher quer zu liegen scheinen, passend ins Gesamtbild ein.

Als etwas verwirrend empfand ich die vielen Zeitsprünge und Perspektivwechsel. Hier musste ich höllisch aufpassen, um nicht den Faden zu verlieren.

Die Idee, russische und amerikanische Geheimdienste an der Algarve agieren zu lassen, ist mal was anderes in dieser Krimi-Reihe, die vor allem durch den Lokalkolorit und den Protagonisten Leander Lost besticht, dessen logische Schlussfolgerungen, die er als Asperger-Autist zieht, zuweilen verblüffen. Viele seiner Sätze bzw. Dialoge mit ihm lassen einen aber auch schmunzeln.

Dies ist bereits der 7. Band der Reihe. Da der Kriminalfall abgeschlossen ist, kann das Buch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Schöner ist es natürlich, wenn man die persönlichen Entwicklungen des Polizisten-Teams von Anfang an miterlebt.

Die Reihe:
1. Lost in Fuseta
2. Spur der Schatten
3. Weiße Fracht
4. Schwarzer August
5. Einsame Entscheidung
6. Dunkle Verbindungen
7. Lautlose Feinde

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2025
Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland
Brooks, Sarah

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland


weniger gut

Es bleiben zu viele Fragezeichen

Inhalt:
Ende des 19. Jahrhunderts. Der Transsibirien-Express verkehrt zwischen Peking und Moskau. Auf seiner Fahrt durchquert er das berüchtigte Ödland, eine gefährliche, unerforschte Wildnis, die sich anscheinend immer mehr gegen Eindringlinge wehrt. Es gibt Grund zur Annahme, dass die Reise im Zug nicht mehr sicher ist. Werden die Reisenden diesmal noch ihr Ziel erreichen?

Meine Meinung:
Ich war zunächst begeistert von der tollen Aufmachung und dem hochkarätigen Schreibstil von Sarah Brooks. Voller Enthusiasmus begab ich mich zu den anderen Reisenden in den Zug, hielt mich mal in der ersten, mal in der dritten Klasse auf und belauschte die Passagiere bei ihren Gesprächen und Tätigkeiten. Was anfangs noch interessant ist, wird leider bald langweilig. Es geschieht nicht so wahnsinnig viel, und das, was geschieht, hat mich mehr verwirrt als aufgeklärt. Die Handlung erinnerte mich mehr und mehr an einen wirren Traum.

Der Roman hat Krimi-Elemente, Fantasy-Anteile und Gesellschaftskritik - von allem ein bisschen, aber nichts richtig. Die Zahl der Reisenden ist groß, entsprechend wenig Tiefe erhalten die einzelnen Personen. Sie bleiben bis zum Schluss blass und zum Teil auch austauschbar, obwohl sie sehr unterschiedlich sind. Die ganze Zeit fragte ich mich, was die Autorin mir sagen will. Was sind die Schrecken des Ödlands? Gibt es sie wirklich, oder sind sie nur ein Mythos, warum auch immer? Erst gegen Ende wird es ein bisschen klarer, aber es bleiben einfach zu viele Fragen offen.

Bewertung vom 01.04.2025
Endlosschleifentage
Neidhardt, Fabian

Endlosschleifentage


ausgezeichnet

Wunderbar empathisch

Inhalt:
Von klein auf sind David und Kinga beste Freunde. Das ändert sich auch nicht, als im Alter von zwölf Jahren Katha dazu stößt. Kinga und Katha werden Freundinnen, David und Katha später ein Paar. Als Katha viele Jahre später bei einem Autounfall ums Leben kommt, müssen David und Kinga lernen, mit dem Verlust zu leben. Dabei trauert jeder auf seine Weise.

Meine Meinung:
Wie schon die vorigen Romane von Fabian Neidhardt hat mich auch „Endlosschleifentage“ stark berührt. Wieder einmal hat er sich ein schwieriges Thema vorgenommen, nämlich die Trauer. Doch zum Glück machte die Geschichte mich nicht traurig, denn der Autor schreibt mit einer enormen Leichtigkeit und auch hin und wieder mit einem Augenzwinkern, ohne sentimental und kitschig zu werden.

Die Freundschaft bzw. Liebe der drei jungen Menschen erscheint so innig, so wunderbar, fast zu schön, um wahr zu sein. Umso unerträglicher ist Kathas Tod, der ein tiefes Loch reißt.

Zitat: „Er schließt die Augen und legt die Stirn gegen die Wand, lässt ihr gemeinsames ungelebtes Leben an sich vorbeirauschen, und jedes Lachen, jeder Kuss, jeder schöne Moment, den sie nicht haben werden, hinterlässt ein schmerzendes Loch.“ (S. 91)

Die Erzählung wechselt souverän zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen David, Kinga und Marie. Marie lebt auf dem Friedhof und hat ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen. Als Tochter des Totengräbers hat sie ein besonderes Verhältnis zum Tod. Ganz unkonventionell hilft sie David, mit dem Verlust seiner Frau zu leben und positiv in die Zukunft zu denken.

Durch die Rückblenden in die Vergangenheit lernt man die Protagonist*innen und ihre Beziehungen untereinander immer besser kennen. Hier wartet so manche überraschende Wendung auf die Leserschaft. Fabian Neidhardt beschreibt seine Figuren mit viel Einfühlungsvermögen. Sie wirken sehr lebensecht.

Fazit:
„Endlosschleifentage“ ist ein warmherziger Roman um Liebe, Freundschaft, Tod und Trauer, der eine fesselnde Geschichte erzählt, berührend und gleichzeitig hoffnungsvoll.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2025
Ganz aus Splittern
Lake, Danae

Ganz aus Splittern


sehr gut

Bemerkenswerter Debütroman

Inhalt:
Die 16-jährige Chrissy lebt mit ihrer tablettenabhängigen Mutter und ihrem gewalttätigen Stiefvater in einem Problemviertel, wo sie auch die Gesamtschule besucht. Ihr Ziel ist es, ein gutes Abitur zu machen und aus diesem Leben auszubrechen. Als sie durch eine Sozialstudie die Chance bekommt, auf das angesehene Heinrich-Heine-Gymnasium zu wechseln, ist sie zunächst nicht begeistert, denn sie will nicht als Versuchskaninchen herhalten. Doch dann eskaliert die Situation zu Hause und Chrissy greift zu. Wider Erwarten wird sie in der Welt der Reichen freundlich aufgenommen und findet neue Freunde.

Meine Meinung:
Danae Lake ist erst 18 Jahre alt und „Ganz aus Splittern“ ihr erstes Buch, doch weder Buch noch Autorin müssen sich verstecken. Im Gegenteil, Lake kann mit manch altem Hasen mithalten. Nur an wenigen Stellen bemerkt man eine gewisse Unerfahrenheit, die sich mit der Zeit sicher abschleifen wird. Man sollte sich diesen Namen also getrost merken.

Mir hat dieses Jugendbuch sehr gut gefallen. Es thematisiert wichtige gesellschaftliche und persönliche Probleme und macht Mut und Hoffnung. Dabei wirkt es sehr realistisch - leider muss man fast sagen, denn das Beschriebene ist zum Teil schwer zu ertragen. Die Story ist einerseits bedrückend, aber auch berührend und einfach schön. Manche Stellen waren mir zu melodramatisch, aber das ist natürlich Geschmacksache.

Fazit:
Ein tolles und inhaltlich wichtiges Debüt einer sehr jungen Autorin, das ich wärmstens weiterempfehle.

Triggerwarnung (bei Bedarf bitte rückwärts lesen).
GNUGISSÄLHCANREV TLAWEG EHCILSUÄH GNUGITLAWEGREV

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.03.2025
Die Nacht / Art Mayer-Serie Bd.3
Raabe, Marc

Die Nacht / Art Mayer-Serie Bd.3


sehr gut

Wieder sehr fesselnd

Inhalt:
Der erfolgreiche BKA-Ermittler Art Mayer erhält einen anonymen Hinweis auf seine verschwundene Nachbarin Dana Karasch, nach der er seit mehr als einem Jahr sucht. Der Tipp führt ihn und seine junge Kollegin Nele Tschaikowski zu einer Wohnwagensiedlung, wo sie nicht nur Spuren von Dana finden, sondern auch einen toten Berliner Richter …

Meine Meinung:
Dies ist der 3. Band der Art Mayer-Reihe. Mit den Ereignissen um Dana Karasch baut er zwar auf der Rahmenhandlung der ersten beiden Bände auf, kann aber sicherlich auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Mit ist es natürlich besser.

Die Ermittlungen in der Gegenwart werden mal wieder dadurch erschwert, dass Art und Nele eigentlich beurlaubt sind und unerlaubt an dem Fall arbeiten. Aber Arts privates Interesse ist einfach zu groß, als dass er die Füße stillhalten könnte, liegt ihm doch sehr viel am Wohlergehen von Danas Tochter Milla, für die er, soweit es ihm möglich ist, rührend sorgt. Dagegen hat Nele gerade Probleme mit ihrem Mann und ihrer Mutterrolle, wovon sie sich gerne durch die Ermittlungen ablenken lässt.

Der Schreibstil ist, wie von Marc Raabe gewohnt, flüssig und mitreißend, die Story von Anfang bis Ende fesselnd geschrieben. Einschübe aus der Vergangenheit, die Danas Geschichte erzählen, verflechten sich immer mehr mit den Geschehnissen in der Gegenwart. Der Autor versteht es, Spannung aufzubauen und auch zu halten. Das Kopfkino läuft auf Hochtouren und man möchte das Buch eigentlich gar nicht aus der Hand legen.

Ich konnte gut miträtseln, wurde auf falsche Fährten gelockt und musste um lieb gewonnene Figuren bangen. Eingebaute überraschende Wendungen hielten mein Interesse hoch. Leider empfand ich den Schluss nicht als ganz gelungen. Der Show down ging mir zu schnell und das „Motiv“ habe ich in den letzten Jahren so oft gelesen, dass es nicht mehr originell ist. Für Leute, die nicht so viel lesen wie ich, dürfte es aber noch eine Überraschung sein.

Die Art Mayer-Reihe:
1. Der Morgen
2. Die Dämmerung
3. Die Nacht
4. Im Morgengrauen (erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2026)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.03.2025
Leb wohl, Schwester
Thiesler, Sabine

Leb wohl, Schwester


ausgezeichnet

Sehr spannend, obwohl man den Täter kennt

Inhalt:
Maresciallo Donato Neri denkt langsam an den Ruhestand. Die engagierte neue Kollegin Marescialla Romina Rossi soll seinen Posten übernehmen. Zusammen ermitteln sie in einem vertrackten Fall: Ein deutsches Paar, das Urlaub in der Toskana machte, wird in seinem Zelt erschossen. Und bald schon wird ein weiteres Liebespaar tot aufgefunden. Kein Wunder, dass man an den Liebespaarmörder von Florenz denkt, der vor vielen Jahren sein Unwesen getrieben hat.

Meine Meinung:
Ich kenne nicht alle Bände dieser Reihe und würde sagen, dass man sie auch gut ohne Vorkenntnisse lesen kann. Bei den bisherigen Bänden haderte ich immer ein wenig mit der unglaublichen Trägheit des Donato Neri, der oft den Eindruck macht, dass seine Gemütlichkeit ihm wichtiger ist als ein Verbrechen aufzuklären. Hier bringt nun die neue Kollegin Romina viel Schwung in die Polizeistation Ambra. Sie ist intelligent, arbeitet durchdacht und logisch, hat zudem eine Ausbildung in der Spurensicherung und erleichtert somit die Arbeit enorm. Nicht nur Neri ist von ihr begeistert - ich bin es auch.

Das Besondere an diesem Kriminalroman ist, dass wir von Anfang an wissen, wer die ganzen Morde begeht und warum, ja wir sind sozusagen live dabei. Nun könnte man annehmen, dass dadurch die ganze Spannung flöten geht. Doch weit gefehlt! Sabine Thiesler versteht es hier meisterhaft, die Spannung zu halten. Wird der Täter noch einmal zuschlagen? Wird die Polizei ihm auf die Spur kommen? Und zwar rechtzeitig? Dass der Täter psychisch angeschlagen ist, wird sehr schnell klar, und damit ist auch unmöglich vorauszuahnen, wie er weiter agieren und reagieren wird.

Für mich ist dieser Band der beste der Reihe, wobei ich, wie schon erwähnt, nicht alle gelesen habe. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten.

Die Donato Neri-Reihe:
1. Der Kindersammler
2. Hexenkind
3, Die Totengräberin
4. Der Menschenräuber
5. Nachtprinzessin
6. Bewusstlos
7. Versunken
8. Und draußen stirbt ein Vogel
9. Nachts in meinem Haus
10. Zeckenbiss
11. Der Keller
12. Im Versteck
13. Verschwunden
14. Leb wohl, Schwester

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.03.2025
Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2
Piontek, Sia

Der Wolf im dunklen Wald / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.2


ausgezeichnet

Absolut fesselnder Kriminalroman

Inhalt:
Nach 30 Jahren zieht Heiko von Boenning mit seiner Familie ins Wendland zurück. Um die Rückkehr zu feiern, veranstalten die von Boennings eine Gesellschaftsjagd, während der ein alter Freund Heikos ermordet wird. Und es bleibt nicht bei dem einen Toten …

Meine Meinung:
Ich fand schon den ersten Band dieser Reihe grandios, und der zweite steht dem in nichts nach. Die Story ist recht komplex. Es gibt viele Wendungen und falsche Fährten, jede Menge unsympathische Verdächtige und eine angeknackste Ermittlerin samt ihrer angeknacksten Tochter.

Man kann beim Lesen sehr schön miträtseln, wer wohl hinter den bestialischen Morden steckt, doch die entscheidenden Details erfährt man erst gegen Ende. So bleibt es durchweg spannend und undurchsichtig.

Carla Seidel, die Kommissarin, wirkt sehr authentisch. Ihre Überlegungen sind logisch, ihre Handlungsweisen meistens zielgerichtet, manchmal aber auch nicht - nämlich dann, wenn sie von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Das wirkt einfach sehr menschlich und man kann gut mit ihr fühlen. Ich begleite sie immer wieder gerne bei ihrer Arbeit und bei den Problemen mit ihrer Teenager-Tochter und freue mich schon auf die Fortsetzung.

Man kann das Buch übrigens problemlos ohne Kenntnis des ersten Bandes lesen.

Die Carla-Seidel-Reihe:
1. Die Sehenden und die Toten
2. Der Wolf im dunklen Wald

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2025
Nachtlügen
Surborg, Lisanne

Nachtlügen


gut

Eine anstrengende Protagonistin

Inhalt:
Isra ist ein Nachtalb. Sie stiehlt den Menschen ihre Lichtträume und hinterlässt ihnen dafür Albträume. Das tut sie nicht aus Spaß, sondern weil es für sie lebensnotwendig ist. Seit jedoch einer ihrer Träumer vor Angst starb, hat Isra keinen leichten Stand in der Gemeinschaft der Alben. Und als ein zweiter ums Leben kommt, gibt man natürlich wieder Isra die Schuld …

Meine Meinung:
Den Klappentext fand ich sehr interessant und besonders. Ich erwartete seinetwegen „eine Hommage an die Träume“, eine „mysteriöse und temporeiche Geschichte“. Ja, eine Hommage an die Träume habe ich bekommen, aber besonders mysteriös fand ich die Geschichte nicht und temporeich schon gar nicht. Im Gegenteil: Sie zog und zog sich, ohne dass mal etwas Gehaltvolles passierte.

Die Protagonistin Isra fand ich furchtbar anstrengend. Sie suhlt sich die ganze Zeit in Selbstmitleid und legt sich mit wirklich jedem an, denn scheinbar ist die ganze Welt gegen sie. Hätte sie die ein oder andere Person mal zu Wort kommen lassen und nicht immer alle abgewimmelt, hätte vieles geklärt werden können.

Auch die kleine Liebesgeschichte konnte für mich das Ruder nicht herumreißen, obwohl ich Marek sehr gerne mochte. Aber Gefühle kamen da einfach nicht bei mir an.

Die abrupten Wechsel zwischen Realität, Träumen und Halluzinationen machten das Lesen auch nicht gerade entspannend. Ich musste mich unheimlich konzentrieren, um zu sortieren, worum es gerade geht.

Pseudoobjektiv vergebe ich 3 Sterne für die coole Idee. Subjektiv musste ich mich regelrecht zum Weiterlesen zwingen, weil Lisanne Surborg mich einfach nicht abholen konnte, daher leider nur 2 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.03.2025
Skin City
Groschupf, Johannes

Skin City


gut

Fesselnd, aber kein Thriller

Inhalt:
Der junge Georgier Koba raubt zusammen mit anderen Berliner Villen und Einfamilienhäuser aus. Sein Traum ist es, nach Kanada auszuwandern.

Jaques Lippold saß wegen Steuerbetrugs im Gefängnis. Nach seiner Entlassung will er das große Geld in der Kunstszene machen.

Die 29-jährige Polizistin Romina Winter ermittelt sowohl in den Einbruchsfällen als auch in eigener Sache: Ihre jüngere Schwester Sanda ist verschwunden.

Meine Meinung:
„Skin City“ wird vom Verlag als Thriller ausgewiesen. Daher hatte ich einen Thriller erwartet. Bekommen habe ich ihn nicht, denn es gibt hier eher wenig Spannung und überhaupt kein Gänsehautfeeling. Da ich nicht auf Thriller abonniert bin, empfinde ich das nicht als allzu schlimm, denn fesseln konnte der Roman mich trotzdem. Die Atmosphäre in einem aufgeladenen Berlin kommt gut rüber und wirkt recht authentisch.

Alle drei Handlungsstränge sind zunächst sehr interessant, wobei meine Sympathien am meisten dem jungen Koba galten. Trotz seiner Verbrechen ist er eigentlich „ein guter Junge“. Auch die Handlung um Lippold konnte ich gut nachvollziehen. Dagegen fand ich die Figur Romina Winter zunehmend abstruser. Sie wird anfangs als intelligente, rechtschaffene Polizistin dargestellt, handelt dann aber oft gesetzwidrig und unüberlegt, ja sogar regelrecht naiv. Das konnte ich ihr beim besten Willen nicht abkaufen. Zudem bedienen sie und ihre Familie so ziemlich alle Klischees, die den Roma nachgesagt werden. Das war mir definitiv zu plakativ und hat mir den Roman im Endeffekt verleidet.

Dabei fand ich es sehr gut gemacht, wie die drei Handlungsstränge nach und nach zusammenlaufen. Hierbei gab es auch die ein oder andere überraschende Wendung. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm. Wer also nicht unbedingt einen Thriller lesen möchte und sich an den vielen Klischees nicht stört, kann bei diesem Buch gerne zugreifen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.03.2025
Teufels Tanz / Mordgruppe Bd.3
Poznanski, Ursula

Teufels Tanz / Mordgruppe Bd.3


ausgezeichnet

+Spannendes Finale der Reihe

Inhalt:
Ein 80-jähriger Mann wird am Straßenstrich brutal erstochen. Als Täter steht schnell ein als gewaltbereit bekannter Zuhälter fest. Doch dann kommt es zu weiteren Morden an alten Männern. Fina möchte sich am liebsten nur auf den Fall konzentrieren, doch da ist noch der Ärger mit ihrer Schwester Calli, die bei ihr wohnt, und auch der Kriminaltechniker Georg, der Gefühle für Fina hegt, nimmt ihre Gedanken in Anspruch.

Meine Meinung:
Dies ist der 3. und letzte Band der Krimireihe um die Wiener Mordgruppe und Fina Plank. Man kann diesen Band zwar auch als Einzelband lesen, mit Vorkenntnissen macht es aber noch mehr Spaß, denn die Rahmenhandlung aus den ersten beiden Bänden wird hier als Haupthandlung fortgeführt und zu einem Ende gebracht.

Wie immer schreibt Ursula Poznanski locker und flüssig und vermag die Lesenden zu fesseln. Die Figuren haben ausreichend Tiefgang und sind plastisch dargestellt. Der größte Teil ist aus Finas Perspektive in der 3. Person geschrieben und wird immer wieder durch kleine Einschübe aus Tätersicht in der 1. Person unterbrochen, in denen wir nach und nach seine Motivation herausfinden. Hier erläutert er seine weiteren geplanten Morde, was natürlich Spannung erzeugt. Die Mordgruppe muss sich beeilen, wenn sie Schlimmeres verhindern will.

Mir hat die ganze Reihe und eben auch der Abschlussband einige spannende Lesestunden beschert.

Die Reihe:
1. Stille blutet
2. Böses Licht
3. Teufels Tanz

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.