Der Tote im Strandkorb / Die Inselkommissarin Bd.1

sehr gut

Inhalt:
Ein schon “kalter“ Fall lässt Lena Lorenzen in ihre alte Heimat zurückkehren – die Insel Amrum. Komisch, dass ihr Chef Lena bei diesem Fall freie Hand lässt, denn eigentlich ist er auf seine Mitarbeiterin nicht gut zu sprechen, seitdem es einige Probleme bei einem ihrer Alleingänge gab. Auch ihr neuer Kollege ist nicht immer mit ihren unüblichen Ermittlungsschritten einverstanden. Und noch dazu könnte eine frühere Liebe den Fall zusätzlich kompliziert machen.


Meine Meinung:
In diesem Buch geht es sehr viel um die Ermittlungsarbeit der Kriminalpolizei und dabei vorallem um Verhöre. Lena und ihr Kollege bearbeiten einen Todesfall, der bereits vor zwei Wochen stattgefunden hat und müssen bei null anfangen. Was mich in anderen Krimis oder Fernsehfilmen schnell langweilt, finde ich hier durchaus gelungen. Es passiert zwar nicht viel Neues, aber ich finde das Buch trotzdem spannend. Es ist faszinierend den beiden Ermittlern dabei zuzusehen, wie sie am Anfang starten und immer mehr herausfinden. Außerdem kann man somit sehr gut miträtseln.

Zwischendurch gibt es immer mal Szenen mit den Gedanken des Mörders. Sicherlich sollte damit Spannung erzeugt werden, aber meiner Meinung nach waren diese Passagen unnötig. Denn in den meisten Fällen war der Inhalt gleich nur anders verpackt. Und so hat der Teil eher gelangweilt und man hat ihn schnell überlesen.

Lena als Hauptprotagonistin ist meiner Meinung nach weder ganz sympathisch, noch unsympathisch. Mir gefällt, wie tough sie sein kann, aber dennoch ist sie mir oft zu arrogant. Nachher zeigt sie mehr Menschlichkeit. Ihr Partner gefällt mir besser, obwohl beide Charaktere noch nicht sehr detailreich dargestellt werden. Die Beschreibungen der Umgebung und der Insel haben mir ebenfalls gefallen und ich finde das Ausmaß ausreichend.

Der Fall ist zwar erst undurchsichtig, aber zusammen mit den Ermittlern bekommt man immer mehr Infos und schlussendlich kann man selber auf den Täter kommen. Trotzdem habe ich mich auch zum Ende hin nicht gelangweilt. Am Schluss wird dieser leichte Krimi dann doch noch sehr ernst.


Fazit:
Eine Überraschung für mich. Das Buch kann durch die reine Ermittlungsarbeit überzeugen. Ein ruhiger Krimi zum Miträtseln und Entspannen mit doch sehr ernstem Ende. Ich hoffe auf weitere Fälle mit dem gut passenden Ermittlerteam.

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Mordsmäßig versaut (eBook, ePUB)

ausgezeichnet

(Mein Exemplar wurde mir aufgrund einer Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt.)

Inhalt:
In Louisa's Leben läuft es ziemlich rund. Sie ist mit Josh zusammen, das Geschäft läuft gut und sie hat schon lange keine Leiche mehr gefunden. Kaum ausgesprochen, ruft Trudi an, um ihr genau von so einer zu erzählen. Eine Frau im Altenheim wurde in der dortigen Sauna erstochen. Schnell sind alle Bewohner und Angestellten verdächtig und Louisa kann auch in diesem Fall nicht ihre Finger von dem Mord lassen. Als dann auch noch ein weiterer Mensch Josh das Leben schwer macht und eine Liebestragödie eine Rolle spielt, ist das Chaos perfekt.


Meine Meinung:
Schon der Einstieg in das Buch ist genial eingefädelt. Die Autorin weiß einfach, wie man mit Worten umgehen muss und erzielt jedes Mal eine leichte, lockere Atmosphäre. Auch der Mord lässt nicht lange auf sich warten. Somit passiert bereits in den ersten Kapitel schon einiges und auch später wird es nicht langweilig.

Der Fall ist dieses Mal gar nicht so einfach. Jeder in dem Altenheim scheint verdächtig und doch will keiner etwas sagen. Mir gefällt es, dass er dieses Mal so verstrickt ist, dass man nicht direkt dahinter kommt. Wenn man ihn denn überhaupt lösen kann. Das Ganze ist doch recht verwirrend und hält so manche Überraschung parat.

Auf Streitereien müssen wir natürlich wieder nicht verzichten. Zum Glück ist Lou dabei nicht der Hauptauslöser. Ganz im Gegenteil. Auch dieses Mal haben Lou und Josh ihre Differenzen, aber sie gehen sehr erwachsen damit um. Auch wenn Lou ihre Nase nicht aus der Ermittlung raushalten kann, hört sie doch einige Male auf Josh und denkt mehr nach, bevor sie etwas tut. Ebenso verhält es sich bei Josh. In diesem Buch wird er sehr persönlich und spricht offen über seine Gefühle, was ihm sonst sehr schwer fällt.

Einen starken Kontrast dazu bilden Emily und Mo. Die beiden hätte ich in dem Buch nicht unbedingt gebraucht, da sie meistens nur auf Streitigkeiten aus sind. Allerdings lassen auch die beiden die Handlung nicht langweilig werden.


Fazit:
Eine richtig gute Fortsetzung mit viel Witz und Charme. Lou und Josh werden erwachsen, aber dennoch müssen wir nicht auf Streitigkeiten verzichten. Auch der Fall war dieses Mal komplizierter und nicht leicht zu durchschauen. Macht Lust auf mehr!

Nur Rudi tanzte schräger / Familie Jupp Backes ermittelt Bd.3

sehr gut

Rezension zu “Nur Rudi tanzte schräger“ von Dany R. Wood

(Mein Exemplar wurde mir aufgrund einer Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt.)

Inhalt:
Als Jupp Backes von seiner Inge zu einem Tangotanzkurs gezwungen wird, ist der Stress vorprogrammiert. Jupp hat kein Talent und wäre lieber zum Töpferkurs gegangen – Inge hat keine Geduld und blaue Füße dank ihres Mannes. Doch manche Probleme lösen sich von selbst und als eines Abends plötzlich der Tangolehrer ums Leben kommt, ist Jupp seine Tanzstunden los. Doch Jupp glaubt nicht an einen Unfall, bei dem der “Tanzgott“ die Treppe hinuntergefallen ist. Als dann auch noch rauskommt, dass das Opfer tatsächlich erwürgt wurde, ist klar, hierbei handelt es sich um Mord und der Täter kann nicht weit sein.


Meine Meinung:
Für mich ist es das erste Buch der “Backes“ und ich bin gut in die Handlung hineingekommen. Hin und wieder hat mein Lesefluss gestockt, da oft die Umgangssprache mit Vergleichen genutzt wird, aber zum Ende hin hatte ich keine Probleme mehr damit.

Man merkt direkt, dass Jupp und Inge das klassische Ehepaar darstellen. Ganz aus dem normalen Schema fällt dabei die Oma. Anfangs war ich etwas verwundert, dass die alte Dame ein Technikfan zu sein scheint und sogar die englische Sprache beherrscht. Aber warum sollte sie eigentlich nicht? Als Rentnerin mit viel Zeit und Langeweile kommt man sicherlich auf die verrücktesten Ideen. Auch die anderen Einwohner von Hirschweiler sind gut beschrieben. Schnell hat man ein Bild von jedem Einzelnen im Kopf und ich fand sie glaubwürdig - wenn auch manchmal etwas zu überspitzt.

Als Jupp schließlich den Kriminalfall aufnimmt, ist die Ermittlung gut aufgebaut. Mir gefällt, wie er dabei vorgeht, wenn er sich auch sehr am Rande des Gesetzes aufhält. Als Team finde ich die Familie Backes klasse und ich habe ihnen gerne dabei zugesehen. Immer im Vordergrund bleibt dabei der Humor. Meistens hat er meinen Geschmack getroffen, manchmal aber auch nicht. Viele kleine Feinheiten, wie zum Beispiel das spätere Tanzen zeigen das Herzblut und die Arbeit des Autors und machen das Buch besonders. Ab und zu habe ich jedoch etwas Spannung vermisst.

Die Auflösung kommt überraschend, da viele Verdächtige zur Verfügung stehen. Das schöne Nachwort und die Widmung machen diese Leserunde persönlicher als andere.


Fazit:
Lustiger Krimi, der meistens meinen Humor getroffen hat. Allgemein fehlte etwas die Spannung. Dafür war das Buch aber mit vielen Feinheiten und Persönlichem ausgeschmückt.