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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
lisbethsalander
Wohnort: 
Zossen

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 09.12.2024
Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
Rotaru, Lana

Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)


gut

Liebesgeschichte mit Tiefgang

Im neuen New-Adult-Roman (übrigens in meiner Ausgabe mit tollem Farbschnitt) "Be my shelter" stehen die junge Kaira und Cooper, ein guter Freund ihres Bruders, im Mittelpunkt. Cooper wurde bei Kaira von deren Bruder bei ihr einquartiert, eigentlich nur vorübergehend. Mit den beiden treffen zwei völlig unterschiedliche Charaktere aufeinander: Kaira, die Perfektionistin,die es allen und jedem recht machen will und Cooper, der versucht, jede Art von Stress zu vermeiden. Als die beiden dann eine Challenge eingehen, die jeden an seine charakterlichen Grenzen bringen soll und mit den jeweiligen Schwächen konfrontiert, steuert der Plot auf seinen Höhepunkt zu. Ich fand die Autorin hat hiermit eine gelungene und stellenweise auch recht spannende Geschichte geschrieben, auch wenn es doch gerade am Anfang hin und wieder mal die eine oder andere Länge gegeben hat. Der Schreibstil hat mir aber gut gefallen, und ich war sofort in der Handlung drin. Da die Protagonisten tatsächlich eine interessante persönliche Entwicklung durchmachen, bei der wir Leser sie begleiten, war es für mich nicht nur die reine Lovestory, sondern weitaus mehr. Schade finde ich es immer, dass so viele Romane mittlerweile englische Titel haben, obwohl die Sprache des Buches deutsch ist. Von mir gibt es an dieser Stelke aber eine Leseempfehlung für Fans dieses Genres.

Bewertung vom 28.11.2024
Gefährliche Betrachtungen
Eckardt, Tilo

Gefährliche Betrachtungen


sehr gut

Gelungene fiktive Geschichte über den Künstler Thomas Mann

Zwar ist dies kein wirklicher Krimi, trotzdem hat mich diese Geschichte, die 1930 in der Kurischen Nehrung spielt, wo sich Protagonist Thomas Mann seinerzeit ein Sommerhaus baute, sehr gut unterhalten. Ich habe dazu parallel zur Lektüre recherchiert, da ich über diese Fakten wenig wusste, und es sind tatsächlich dokumentierte Grundlagen, die hier verwendet werden. Daraus macht Tilo Eckardt eine in wunderbarer Sprache verfasste Geschichte mit historischem Hintergrund, die durchaus ansatzweise kriminalistische Elemente aufweist. Nachdem dem Künstler die Abschrift einer wichtigen Rede zur politischen Situation in Deutschland abhanden kommt, ermittelt er in dieser Causa gemeinsam mit einem jungen litauischen Übersetzer, den er scheinbar zufällig kennenlernt. Auch wenn der Roman einige Längen aufweist, fand ich den Plot ungewöhnlich und originell. Man erfährt interessante Details aus der damaligen Zeit, der Autor hat die Stimmung großartig eingefangen. Alle handelnden Personen sind authentisch skizziert, man kann sich sehr gut in die Atmosphäre hineinversetzen. Ein interessantes Stück Leseunterhaltung!

Bewertung vom 28.11.2024
Mein Mann (MP3-Download)
Ventura, Maud

Mein Mann (MP3-Download)


sehr gut

Unfassbar

Hätte dieser Roman nicht unter befreundeten Viellesern derart polarisiert, hätte ich mich vielleicht gar nicht dazu entschieden, mir selbst ein Urteil zu bilden. Doch so war ich extrem neugierig geworden. Das Titelbild ist ein echter Hingucker, die gezeigte Frau ist attraktiv, aber auch vom Blick her etwas seltsam, was zum Inhalt passt. Wir erfahren die Geschichte hier aus der Sicht der namenlosen Protagonistin als Ich-Erzählerin. Ich war als Leser hin und her gerissen, weil ich eine derart obsessive Person selten im Mittelpunkt eines Romans erlebt habe. Das machte mir die Bewertung tatsächlich nicht einfach. Ich war einerseits fasziniert, gefangen genommen, andererseits aber auch abgestoßen. Die Ich-Erzählerin berichtet von der Beziehung zu ihrem über alles geliebten Ehemann, die Paarbeziehung steht im Zentrum ihrer Wahrnehmung und schließt sogar die gemeinsamen Kinder aus, was mich besonders befremdet hat. Dabei manipuliert die Protagonistin alle anderen Familienmitglieder, vor allem natürlich ihren Mann. Sie verhält sich toxisch, und ihr Verständnis von Liebe ist ein sehr seltsames, eher ist es ein Besitzdenken. Extrem überraschend ist dabei tatsächlich nochmal der Epilog, mehr möchte ich dazu gar nicht schreiben, um nicht zu spoilern. Auf jeden Fall möchte ich für dieses Buch eine Leseempfehlung aussprechen, weil es einfach ein origineller Plot ist und dadurch etwas ganz Besonderes! Besonderes Augenmerk liegt hier für mich auch auf der großartigen Sprecherin, da ich mich für das Hörbuch entschieden hatte.

Bewertung vom 19.11.2024
Reden wir übers Sterben
Bartoli y Eckert, Petra

Reden wir übers Sterben


ausgezeichnet

Großartiges Sachbuch über eins der letzten Tabuthemen unserer Gesellschaft

Ich selbst gehe auf die 60 zu, in meinem Umfeld sind immer mehr Menschen von Krankheit und Sterben betroffen, u. ich habe in letzter Zeit feststellen müssen, dass mich das Thema Tod zunehmend beschäftigt. Leider möchte in meinem Umfeld kaum einer darüber sprechen, was mich oft verstört. Da kam die Lektüre "Reden wir übers Sterben" von Petra Bartoli y Eckert wir gerufen. Gleich das ansprechende komplett zum Inhalt des Buches passende Cover hat mich extrem angesprochen, es vermittelt auf eine intensive Art Ruhe und sogar Geborgenheit. Die Autorin ist nach dem Tod des eigenen Vaters den deutschen Jakobsweg gelaufen und hat auf dieser Strecke mit zahlreichen Menschen, die in irgendeiner Form etwas zum Thema beitragen konnten, gesprochen. Dabei nimmt sie uns als Leser gekonnt mit, es ist fast, als wäre man der Reise zu Fuß mit dabei gewesen. So erfahren wir zum einen viel über die Landschaft, die Herausforderungen, die das viele Gehen an Ungeübte stellt, zum anderen immer wieder über die Gespräche mit unterschiedlichen Menschen, wie einem Sargmaler, einem Bestatter, Künstlern, die Erinnerungen an Tote gestalten und vieles mehr. Jeder einzelne Kontakt empathisch, interessant und bewegend. Aber auch zu Trauer und Verlust teilt Petra Bartoli y Eckert viele Gedanken mit uns und lässt uns an den Erfahrungen ihrer Gesprächspartner teilhaben. Ich konnte aus diesem Buch Gedankenanstösse mitnehmen, habe ab und zu eine Träne vergossen, war tief berührt und bin mir mehr als je zuvor sicher, Reden hilft! Denn der Tod gehört zum Leben, ob uns das gefällt oder nicht!

Bewertung vom 11.11.2024
Ich komme nicht zurück
Khayat, Rasha

Ich komme nicht zurück


gut

Freundschaft dreier junger Menschen im Ruhrgebiet der 80er Jahre

Zeyna, Hanna und Cem lernen sich in einem Dorf im Ruhrgebiet in den 80er Jahren kennen und werden aufgrund ihrer Außenseiter Rollen schnell zu engen Freunden. Diese Freundschaft beinhaltet auch ihre Eltern bzw. Großeltern, es entsteht quasi eine Wahlfamilie, die Mütter haben zwei der Kinder verloren. Alle Protagonisten genießen diese Beziehungen und finden hier im Alltag Zuhause und Geborgenheit. Leider gerät all das durch unterschiedliche Vorkommnisse, die auch mit den Ereignissen am 11. September 2001 zusammen hängen, ins Wanken. Rasha Khayat erzählt diese Geschichte in einem ihr ganz eigenen Schreibstil, der mir einerseits stellenweise abgehackt vorkommt, andererseits sogar poetisch wirkt. Die Handlung besticht durch Tiefgang, Themen wie Rassismus, aber auch Freundschaft und Zwischenmenschlichkeit finden hier Einfluss, das hat mir gut gefallen. Trotzdem blieben mir die Charaktere auf eine gewisse Art seltsam distanziert, und ich fühlte mich von der Autorin nicht zu 100% abgeholt,ohne wirklich benennen zu können woran das lag. Auch das Ende hat mich nicht gänzlich überzeugt, ich fand hier hätte es noch etwas Luft nach oben gegeben, was zum Teil auch an der immensen Kürze des Buches lag. Trotzdem fand ich die Lektüre auf jeden Fall lohnenswert!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.11.2024
Das Haus der Bücher und Schatten
Meyer, Kai

Das Haus der Bücher und Schatten


ausgezeichnet

Für mich war es tatsächlich das erste Buch von Kai Meyer, doch mit Sicherheit nicht mein letztes, so viel steht fest! Der Autor erzählt hier eine unglaublich spannende Geschichte, die auf zwei Handlungsebenen spielt, zum einen befinden wir uns im Jahr 1933, hier steht Kommissar Cornelius Frey und das graphische Viertel in Leipzig im Mittelpunkt Er rettet gleich zum Anfang ein junges Mädchen vor dem Selbstmord, doch nur, um sie einen Tag später, ermordet in einem Hinterhof aufzufinden, neben der Toten liegt die Leiche eines seiner Kollegen. Was steckt dahinter? Die Ermittlungen führen den Polizisten tief ins Milieu von Freimaurern, Geheimbünden und anderen Verschwörern. Aber wie hängt dieser Handlungsstrang mit der zweiten Erzählung im Jahr 1913 zusammen, in dem die junge Lektorin Paula gemeinsam mit ihrem Verlobten und Kollegen Jonathan eine Reise ins Baltikum unternimmt, um dort den sagenumwobenen Autor Aschenbrand aufzusuchen. Dieser haust in einem verlassenen Gutshaus, die Atmosphäre ist gespenstisch, geheimnisvoll, unheimlich, all das beschreibt Kai Meyer so bildlich und packend, dass ich die Situation komplett vor Augen hatte, mich ein bisschen gegruselt, ja das Ganze mit großer Spannung verfolgt habe. Großartig wie der Autor den Bogen zwischen den beiden zeitlichen Ebenen schlägt! Ich konnte das Buch tatsächlich nicht aus der Hand legen, habe es fast in einem Rutsch durchgelesen. Ich finde die Geschichte ist wirklich suchtgefährdend, ich brauche jetzt unbedingt mehr von Kai Meyers Büchern! Man kann gar nicht genau festmachen, in welches Genre es sich einordnen lässt, aber das ist auch nicht wichtig! Einfach eine grandiose Erzählung, halb Märchen, halb Krimi, für mich perfekte Leseunterhaltung! Auch wenn ich schon hier und da gelesen habe, dass "Das Haus der Bücher und Schatten" mit anderen Werken des Autors zusammenhängen soll, war deren Lektüre für mich im Vorfeld nicht notwendig, um zum besseren Verständnis beizutragen. Ich möchte an dieser Stelle eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen!