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Benutzername: 
Hartmut Rosa
Wohnort: 
Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 03.05.2024
Narzissten wie wir
Ohana, Katharina

Narzissten wie wir


ausgezeichnet

Es geht hier darum, dass wir ein Stück weit alle Anerkennung wollen, wichtig sein wollen und gesehen. Es gibt eben auch den gesunden, reifen Narzissmus, der einem gesunden Selbstwertgefühl entspricht - und dem gegenüber steht der unreife kranke Narzissmus, der zu viel Geltung für sich beansprucht. Frau Ohana erklärt hervorragend, wie der Narzissmus in die Welt kam, mit unserem Bewusstsein in der Evolution aufgetaucht ist, unseren freien Willen und unser Planen für unser eigenes besseres Über-Leben bestimmt. Denn der Mensch in seinem Lebenswillen geht weit über andere Lebewesen hinaus, weil unser menschliches Gehirn erst in der Kindheit heranreift, um so besser angepasst das eigene bessere Leben zu erkennen. So sind es unsere Eltern und ihr Umgang mit uns, die uns zu gesunden, reifen oder ungesunden, kranken Narzissmus machen, die unser Gehirn und unser Selbstwertgefühl prägen. Von diesem hervorragenden Buch kann man sehr viel lernen - für ihre eigenen Reifeprozesse, den eigenen Umgang mit Erwartungen und Sehnsüchten und im Umgang mit unreifen Narzissten.

Bewertung vom 03.05.2024
Im Kino des Lebens
Teischel, Otto

Im Kino des Lebens


ausgezeichnet

Otto Teischel hat ein wunderbares Buch über die Faszination der Kinofilme geschrieben, die unser Leben spiegeln und verändern. Jeder von uns erinnert sich ja an die Filme, die man noch nach Jahren im Kopf hat. Ich selbst kann hier meinen ersten überhaupt (das Dschungelbuch als Zeichentrickfilm) und meinen aktuell letzten Film (Civil War) benennen, die mich tief, lebensverändernd beeindruckt haben. Selbst als Psychoanalytikerin habe ich eine Weile gebraucht, um heraus zu deuten, was genau mich so bewegte. Es sind, wie Otto Teischel so richtig schreibt, unsere unbewussten Sehnsüchte, Konflikte und Ängste, die uns plötzlich als Bildergeschichte auf der Leinwand gegenüberstehen und danach nicht mehr verschwinden wollen, sich nicht mehr verdrängen lassen. Man muss dann die Krisen und Wünsche angehen, die einem gezeigt wurden, die Konflikte lösen, die man im Kinosessel und in sich selbst miterlebt hat. So hat der Film wirklich eine therapeutische Relevanz, die auch die Fachleute immer wieder überrascht. Es macht viel Freude das Buch zu lesen, selbst das hat schon eine kontemplative Wirkung, die Erleichterung und neue Ideen über das Leben verschafft.

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