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Top-Rezensenten Übersicht

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Maren

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 24.06.2024
Ehemänner
Gramazio, Holly

Ehemänner


sehr gut

Lauren kommt nach Hause und findet dort ihren Ehemann vor, so weit so gut. Allerdings ist sie gar nicht verheiratet, obwohl ihre Familie und ihre Freunde sich sehr gut mit dem Ehemann verstehen. Zudem gibt es Hochzeitsfotos von ihnen. Nach kurzer Zeit bemerkt sie, dass wenn ihr Ehemann auf den Dachboden geht, ein anderer Ehemann von dort zurück kommt. Wenn Lauren ein Ehemann nicht gefällt, schickt sie ihn einfach unter einem Vorwand auf den Dachboden und schaut, ob der Neuankömmling ihr besser gefällt. Mit jedem neuen Ehemann verändert sich auch Laurens Leben, mal mehr, mal weniger, die einzige Konstante ist ihre Wohnung.

Das hört sich seltsam an und ist es auch, allerdings ist der Roman sehr frisch und sympathisch geschrieben, dass man doch interessiert ist, für wen Lauren sich am Ende entscheiden wird. Zudem verblüfft die Autorin mit einem überraschendem Ende.

Bewertung vom 08.06.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


ausgezeichnet

Späte Liebe
Friederika, die sich nur noch Frie nennt, und Robert treffen sich das erste Mal mit 16 Jahren in der Schule. Sie werden Freunde, obwohl Robert von Anfang an in seine beste Freundin verliebt ist.
Nachdem Frie nach der Schule nach Australien geht, verpasst Robert die Chance, ihr seine Liebe zu gestehen. Sie verlieren sich aus den Augen, finden aber wieder zusammen und verpassen wiederum die Gelegenheit, sich ihre Liebe zu gestehen.
Die Zeit vergeht, beide finden neue Partner und sehen sich jahrelang nicht, bis sie zufällig wieder auf einander treffen und kurzzeitig zusammen kommen.

Der Roman begleitet die beiden Hauptdarsteller über 30 Jahre und ist abwechselnd aus Fries Sichtweise, dann wieder aus Roberts Perspektive geschrieben. Man fiebert wirklich mit, ob die beiden am Schluss endlich mit fast 50 Jahren zusammen kommen und sich füreinander entscheiden.

Bewertung vom 13.05.2024
Sorry not sorry
Landsteiner, Anika

Sorry not sorry


sehr gut

Sorry not sorry von Anika Landsteiner soll eigentlich von weiblicher Scham handeln. Das Thema Scham wird auch immer wieder angeschnitten aber eigentlich ist es ein Buch über den Feminismus. Dabei werden durchaus sehr wichtige Themen angesprochen, aber ich hatte mir etwas ganz anderes unter dem Titel vorgestellt.

Die Autorin gibt allen Kapiteln eine sehr persönliche Note, da sie sehr viele persönliche und auch intime Einblicke gewährt. Wer sich bisher noch nicht mit dem Thema Feminismus auseinander gesetzt hat, kann hier einiges lernen.

Die Autorin schreibt sehr flüssig aber auch mit starker Wut, aber nur so kann eventuell auch mal etwas geändert werden. Leider ist vielen Männern gar nicht bewusst, dass sie mit eingebauter Vorfahrt durchs Leben gehen und wie sehr Frauen in allen möglichen Lebenslagen bewusst kleingehalten werden.

Bewertung vom 26.04.2024
Der Wind kennt meinen Namen
Allende, Isabel

Der Wind kennt meinen Namen


ausgezeichnet

Der neue Roman „Der Wind kennt meinen Namen“ von Isabel Allende beschreibt eindrücklich die Flucht von Kindern aus ihren jeweiligen Herkunftsländern.
Der Roman startet im Jahr 1938 in Wien, hier muss der 6jährige Samuel ohne seine Eltern in einen Zug steigen, der ihn vor den Nazis in Sicherheit bringen soll.
2019 flieht die kleine Anita zusammen mit ihrer Mutter aus El Salvador vor einem gewalttätigen Mann in die USA, auf der Flucht wird sie von ihrer Mutter getrennt und kommt in ein Lager für unbegleitete Minderjährige.

Isabel Allende schafft es, diese beiden Geschichten miteinander zu verbinden und dabei wortgewaltig 80 Jahre Zeitgeschichte zu beschreiben. Man leidet so sehr mit den Charakteren mit und hofft bis zur letzten Seite auf ein Zusammenführen von Anita und ihrer Mutter. Trotz seines hohen Alters spielt Samuel dabei eine sehr wichtige Rolle.

Bewertung vom 17.03.2024
Unlearn Patriarchy 2
Amojo, Ireti;Borcak, Melina;Boussaoud, Yassamin-Sophia

Unlearn Patriarchy 2


ausgezeichnet

Ein wichtiges Buch
Dass das Patriarchat unsere Gesellschaft bis ins letzte Detail durchzieht, ahnte ich vor dem Lesen des Buches schon. Allerdings rütteln die Beiträge der vielfältigen Autorinnen zu den verschiedensten Bereichen unserer Gesellschaft beim Lesen noch einmal mehr auf - sie klären auf, machen wütend und zeigen Auswege aus den gelernten Strukturen auf.
Dass das Buch u.a. von der klugen Emilia Roig herausgegeben wird (ihr Buch "Das Ende der Ehe" ist ein toller Einstieg in den Versuch des Aufbrechens des gesellschaftlichen Status Quo) und auch einen Beitrag von Asha Hedayati beinhaltet, ist schon ein Qualitätsgarant. Sie hat den Spiegel-Bestseller "Stille Gewalt" geschrieben, der sich mit häuslicher Gewalt, Abhängigkeiten in der Ehe und Familien vor Gericht auseinandersetzt und hat auch hier einen augenöffnenden Beitrag zum Thema Recht beigesteuert.

Bewertung vom 11.02.2024
Sturmmädchen
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


ausgezeichnet

Der Roman Sturmmädchen beschreibt die Freundschaft von drei jungen Frauen in den Zeiten vor dem zweiten Weltkrieg und während des zweiten Weltkriegs.

Ellie lebt mit ihrer Mutter Alma, die als Hebamme arbeitet, auf einem Bauernhof, Margot und ihre Eltern besitzen ein Ferienhaus im Dorf, und Käthe wohnt mit ihren Brüdern und dem Vater ebenfalls im Dorf.
Die Freundschaft der drei jungen Frauen wird zu Beginn des zweiten Weltkrieges auf eine harte Probe gestellt, als Käthe sich immer weiter zu den Nazis hingezogen fühlt und daher mit Margot, die jüdisch ist, nichts mehr zu tun haben will. Ellie versucht verzweifelt, die Freundschaft zu beiden aufrecht zu erhalten.
Der Roman ist fesselnd geschrieben, die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet und man fiebert regelrecht mit, wie die Geschichte ausgehen wird. Ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.12.2023
Eine halbe Ewigkeit
Kürthy, Ildikó von

Eine halbe Ewigkeit


sehr gut

Der Roman „Eine halbe Ewigkeit“ zeigt das Leben der Hauptdarstellerin Cora Hübsch aus „Mondscheintarif“ 25 Jahre später.

Es geht darum, ob Cora ihre große Liebe Daniel gefunden hat oder ob sich ihr Leben doch in eine ganz andere Richtung entwickelt hat. Es gibt viele Rückblicke, viele Weisheiten über das Älterwerden und auch einige Denkanstöße. Das Ganze verbunden mit dem Humor und dem typischen Schreibstil von Ildiko von Kürthy.

Cora Hübsch trifft bereits ganz am Anfang der Geschichte auf die Clique aus dem Vorgängerbuch „Morgen kann kommen“, das ist auf der einen Seite sehr schön zu erfahren, wie es mit den ganzen Figuren weitergeht. Auf der anderen Seite muss man wirklich das Buch gelesen haben, sonst versteht man die Eigenarten der Personen nicht.

Insgesamt ist der Roman lesenswert, aber es war mir einen Tick zu übertrieben, unrealistisch und zu konstruiert.

Bewertung vom 05.11.2023
Diagnose Lipödem?
Sprott, Caroline;Lipp, Anna-Theresa

Diagnose Lipödem?


gut

Ein guter Start aber ….
Das Buch Diagnose Lipödem - Du bist nicht allein bietet für viele Lipödempatienten einen guten Überblick, wenn sie frisch mit der Diagnose konfrontiert werden. Auch ist es bestimmt ein guter Einstieg für Freunde und Familienangehörige, die sich mit dem Thema noch nicht so gut auskennen und mehr über die Krankheit erfahren wollen.
Für Lipödem-Patienten, die sich schon selbst seit Jahren mit ihrer Krankheit beschäftigen und tief im Thema sind, ist das Buch leider keine weiterführende Informationsquelle oder Ratgeber, da die Themen alle schon bekannt sind.
Sehr gut finde ich die medizinischen Ausführungen von Frau Dr. Lipp, die hätten gerne mehr Platz im Buch finden können. Dafür sind leider sehr viele Bilder von Frau Sprott selbst im Buch, die aber für mich als Leser nicht so wichtig sind. Frau Sprott leidet nicht unter der typischen Lipödemfigur, daher finde ich die vielen Bilder nicht so passend. Stark von der Krankheit betroffene Leserinnen bekommen so eventuell noch mehr Selbstzweifel.

Bewertung vom 09.10.2023
Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
Ford, Olivia

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn


sehr gut

Wohlfühlbuch
Zuerst dachte ich bei dem Cover, dass es um ein Backbuch geht, aber dann ist es doch ein Roman, bei dem sich alles um die Teilnahme an einer Fernsehbacksendung dreht.
Der späte Ruhm der Mrs. Quinn ist ein wunderbares Buch für einen Herbststag auf der Couch mit einem Tee und natürlich mit einem leckeren Stück Kuchen, Beispiele gibt es in dem Roman ja genug.
Jennifer Quinn möchte trotz ihres Alters an der beliebten Backsendung Backduell teilnehmen, ihre Bewerbung verheimlicht sie allerdings ihrem Ehemann. Lange kann sie das Geheimnis allerdings nicht bewahren, da sie sich ja gewissenhaft auf das bevorstehende Casting vorbereiten will.
Anders sieht es mit einem weiteren Geheimnis aus, das Jennifer seit über 60 Jahren für sich behält. Dieses Geheimnis wird in Rückblicken erzählt und nimmt den Leser mit in das Leben der jungen Jennifer.
Alles in allem ist es ein wirklich gut geschriebenes Buch, das den Leser auf jeden Fall mit Appetit auf Kuchen zurück lässt.

Bewertung vom 13.09.2023
Wellenkinder
Bahrow, Liv Marie

Wellenkinder


sehr gut

Wellenkinder - das sind drei Geschichten in einem Buch, bei dem man ziemlich schnell merkt, dass die Personen irgendwie zusammen gehören.
Das Hauptaugenmerk liegt auf Jan, dessen Geschichte im Jetzt spielt, der nach Rügen fahren muss, um dort das Verschwinden seiner Mutter zu klären. Margits Geschichte beginnt während der Flucht im zweiten Weltkrieg, während Odas Erzählung bei einem Fluchtversuch aus der DDR startet.
Nach und nach entfaltet sich die Beziehung der drei Personen zueinander, wobei es am Schluss doch ziemlich wild hergeht und ich dort ein paar Details vermisst habe. Auch hätte ich es schön gefunden, wenn Oda und Margit mehr Raum bekommen hätten, dafür fand ich das Verhältnis von Jan und seinem Sohn an vielen Stellen zu intensiv und für mich zu langatmig beschrieben.
Das Buch deckt aber nochmal auf, wie menschenverachtend das DDR Regime mit unerwünschten Personen umgegangen ist.

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