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Bewertungen
Insgesamt 12 BewertungenBewertung vom 16.06.2024 | ||
Hatte ich anfangs Schwierigkeiten, in die Geschichte reinzukommen ( es lag an der Sprache, die sehr direkt ist), fesselte mich der Roman dann doch sehr schnell. Vor allem, da ich nach dem Lesen des Klappentextes eine völlig andere Geschichte erwartet habe. Umso erfrischender fand ich die Wendung und den weiteren Verlauf. Die Protagonisten sind sehr sympathisch, die Suche nach sich selbst und eigenen Zielen im Leben sind gut nachempfunden und das die Erzählerin aus ihrem Erwachsenen-Ich heraus die Story erzählt und zum Teil reflektiert, gibt nochmal andere Sichtweisen auf die Ereignisse frei. Die Autorin hat zudem gekonnt die Themen der damaligen Zeit mit einfließen lassen, so z.B. die Finanzkrise, die Debatte über Abtreibungen, der Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken Somit erfährt man nebenbei auch etwas über die jüngere Geschichte Irlands. Alles in allem ein gelungener Roman. |
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Bewertung vom 03.05.2024 | ||
Adrienne Brodeur erzählt die Geschichte von Abby und Ken, die nach dem frühen Verlust ihrer Mutter von ihrem Vater allein großgezogen werden. Der Vater ist ein bekannter Wissenschaftler und beide Kinder, die sich inzwischen auseinander gelebt haben, treiben ebenfalls mit Erfolg ihre Karrieren voran. Und jetzt steht der 70. Geburtstag ihres Vaters vor der Tür und während sich alle durch die Vorbereitungen zum Fest wieder näher kommen, werden alte Verletzungen wieder sichtbar und jeder legt ein Stück seine Maske ab. Und dann erscheint Steph auf der Bildfläche und bringt das Familienleben komplett durcheinander. Arienne Brodeur zeichnet hier in einer wunderbaren Landschaft das Bild einer Familie, die mit einem schweren Schicksalschlag zurecht kommen muss. Jeder geht anders damit, jeder findet seinen eigenen Weg und dennoch beeinflusst es auch die anderen Familienmitglieder. Die Autorin beschreibt empathisch und ehrlich jeden einzelnen Protagonisten, als Leserin konnte ich gut nachempfinden, wie es jedem Familiemitglied ergeht und warum so gehandelt wird. Ein sehr behutsames Buch, dass die Geschichte aus mehreren Perspektiven lebendig werden lässt. Am Ende hatte ich allerdings den Eindruck, dass es nun schnell zu gehen muss. Es überschlagen sich die Ereignisse, allerdings wirkt es auf mich eher wie eine Aufzählung und das ein oder andere Fragezeichen bliebt bei mir stehen. |
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Bewertung vom 23.12.2023 | ||
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4 Ich war jetzt doch ein bisschen kritisch, denn ich habe mich gefragt, ob man in einer Reihe, bei ich die ersten drei Bände super gerne gelesen habe, wieder genauso überzeugend sein kann. Aber schon nach den ersten Seiten war klar, ja es kann genauso überzeugen. Ich konnte schnell eintauchen in die Story und fühlte mich gleich zu Hause. Elisabeth, Joyce , Ron und Ibrahim lösen wieder einen kniffeligen Fall auf sehr charmante und eigenwillige Art und mit jeder Menge englischen Humor. Aber auch das Alter mit all seinen Nebenwirkungen, die Entwicklung von Stephens Demenz und das Thema Sterbehilfe bekommen ihren Raum in diesem Buch und das alles in einer unaufgeregten und angenehmen Mischung. Ein Highlight für mich und dadurch ein besonderes Lesevergnügen war Joyce, die in diesem Teil über sich hinauswachsen darf und das auch ganz souverän macht. |
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Bewertung vom 11.04.2023 | ||
Ich kenne David Safier eher als humorvollen Autor, dass dieses Buch eine ernstere Thematik aufweist, wird aber schon beim Klappentext deutlich. Er erzählt die Geschichte seiner Familie. Sein jüdischer Vater Joschi, der in Wien die Machtübernahme der Nazis miterlebt, die Verhaftung seines Vaters und dann die Gelegenheit zur Flucht nach Palästina nutzt, um sein Leben zu retten. Seine Mutter Waltraut, die die Kriegsjahre in Bremen als Kind miterlebt, sich als junge Frau einen Ausbildungsplatz erkämpft und die Wirtschaftswunderjahre erlebt. Als junge, alleinerziehende Witwe trifft sie auf den fast 20 Jahre älteren Joschi und obwohl sich beide dagegen wehren, verlieben sie sich ineinander und wagen ein gemeinsames Leben mit vielen Erfolgen und ebenso vielen Schicksalsschlägen. Und immer wieder wird ihre Liebe auf die Probe gestellt und es stellt sich die Frage: wieviel Leid kann ein Mensch ertragen und reicht es aus zu lieben, um das Leid zu lindern? |
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Bewertung vom 02.03.2023 | ||
Es ist das erste Buch von Nadia Shehadeh, welches ich gelesen habe und mir hat es gut gefallen. Es gibt auf jeden Fall einige Denkanstöße: wieviel Energie verbrauche ich für meinen Job? Könnte ich mit weniger Einsatz zufriedener sein? Benötige ich mehr Zeit zum chillen? Die Autorin schildert in erster Linie ihren beruflichen Werdegang und wie sie sich schnell in einem System wiederfindet, in dem sie sich gar nicht wohlfühlt und welchen Weg sie geht, um sich das Arbeiten angenehm zu gestalten und damit auch noch wider Erwarten großen Erfolg hat. Oder sie stellt, teils mit sehr provokanten Thesen, die Frage, ob sich arbeiten gehen wirklich lohnt und erläutern an verschiedenen Lebenswegen anderer Personen, wie diese ohne wirklichen Job, sondern mit Täuschung, Lug und Betrug bekannt und reich geworden sind. |
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Bewertung vom 18.02.2023 | ||
Das Debüt von Johann von Bülow ist ein einfühlsamer, ehrlicher Roman über Freundschaft, die im Kindesalter beginnt und die bis ins Erwachsenenalter hinein anhält und dann plötzlich einschläft. Ich glaube, jeder hat so einen Freund oder eine Freundin, bei der sich der Kontakt reduziert und man eigentlich gar nicht so genau weiß, warum es so gekommen ist. Der Protagonist Marc ist auf dem Weg zur Beerdigung seines langjährigen Freundes Roy. Lange haben sie sich nicht gesehen, was ist eigentlich passiert? Genau diese Frage stellt sich Marc und er beginnt sich zu erinnern, an ihr Kennenlernen, an die verrückten Jugendjahre, an die Lieben und Affären, an wilde Partys und Urlaube und an die leisen Momente zwischen ihm und Roy. All das beschreibt Johann von Bülow sehr authentisch, man kann tief in die Figuren eintauchen und deren Seelenleben ergründen und nachvollziehen. Man spürt die Unsicherheiten und die Ängste, die Verliebtheiten und die Freude, die Melancholie und die Trauer und all die anderen Emotionen, die das Leben so offenbart. All das hat der Autor in einem flüssigen Schreibstil verpackt, der tief geht, aber dabei nicht kitschig wird. |
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Bewertung vom 07.02.2023 | ||
Anfangs dachte ich, dass es eher ein Reisebericht ist über den Ort Grado, wo Stefan Maiwald mit seiner Familie lebt. Aber dieses kleine Buch ist noch viel mehr. Es ist ein Band voller kleiner Geschichten über Menschen, die in diesem Ort wohnen und leben und glücklich und zufrieden sind und es ist eine Erklärung an uns Nordlichter, warum der Italiener so ist, wie er ist. Und auch, warum er dabei glücklich ist. Ein kleiner Leseschatz, der mich sehr berührt hat und in der dunklen Jahreszeit zumindest innerlich Wärme und Licht ausstrahlt. Stefan Maiwald hat seine Liebeserklärung an das Land und die Leute in kurzen Kapiteln beschrieben, die schnell lesbar sind. Somit kann man sich das Büchlein immer wieder zur Hand nehmen und kurz in die italienische Lebensweise abtauchen. Zudem ist der Einband in Stoff gefasst, sodass das Buch edel wirkt und angenehm zu halten ist. |
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Bewertung vom 19.07.2022 | ||
Tomi Obaro erzählt die Geschichte von Funmi, Enitan und Zainab, drei Frauen aus Nigeria, treffen nach Jahren auf der Hochzeit von Funmis Tochter in Laos wieder aufeinander. Sofort stellt sich die alte Verbundenheit wieder ein, denn zuerst benötigt Zainab die Hilfe ihrer Freundinnen und später wird Funmi vor Herausforderungen gestellt, mit denen sie nicht gerechnet hat und bekommt Unterstützung. Zwischendrin wird die Geschichte jeder einzelnen Freundin erzählt, wie sie aufgewachsen sind, wo sie studiert haben, wie sie sich kennengelernt haben und welche Erlebnisse sie gemeinsam durchgestanden haben. |
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Bewertung vom 15.07.2022 | ||
Camille und Isabelle treffen nach langer Zeit aufgrund eines Trauerfalls wieder aufeinander. Die alte Verbundenheit zwischen Ihnen ist sofort wieder da und sie freunden sich erneut an. Auch wenn sie aufgrund ihres Alters und ihrer Lebenserfahrung sehr unterschiedlich sind, entschliessen sie sich zu einer gemeinsamen Reise in die Normandie und die Bretagne, ihre Heimat. Fanny Andre schreibt sehr humorvoll und detailliert über die Beziehung der Beiden und über deren Innenleben. Die Handlungen sind klar und gut nachvollziehbar, die Dialoge direkt und humorvoll, die Beschreibung der Umgebung bunt, lebendig und detailliert. Ich konnte das Meer beim Lesen förmlich reichen, die Wellen rauschen hören und das Essen schmecken. |
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Bewertung vom 15.07.2022 | ||
Das Leuchten vergangener Sterne Nina ist Unternehmensberaterin und möchte für ein Projekt ihres Kunden eine Ausgrabung in Andalusien besuchen. |
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