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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
jutscha
Wohnort: 
Hunsrück

Bewertungen

Insgesamt 151 Bewertungen
Bewertung vom 15.02.2025
Acht (un)geplante Tage mit dir
Jack, Vera Conny

Acht (un)geplante Tage mit dir


ausgezeichnet

Diese Liebesgeschichte macht absolute Lust auf eine Reise nach New York

Für mich sind die Romane des Flamingo Tales-Verlages Garant für tolle Liebesgeschichten, deren Protagonisten uns in fremde Länder entführen.

Dieses Mal spielt die Geschichte in New York. Ich bin zwar nicht der typische Großstadttourist und Städtereisen sind auch nicht meine erste Wahl, aber New York würde ich schon gerne mal kennenlernen. Daher war ich wirklich neugierig auf die Geschichte.

Es geht um Hazel und Lukas, aus deren Sicht die Geschichte abwechselnd im Präsenz geschrieben ist. Hazel ist Übersetzerin und etwas neidisch, denn ihre beste Freundin hat einen Trip nach New York gewonnen und will ihren Bruder Lukas mitnehmen, weil das Los ein Geschenk ihrer Eltern war. Ich muss zugeben, dass mir Hazels Nörgelei deswegen im ersten Kapitel etwas auf die Nerven gegangen ist. Zum Glück hat sich das schnell gelegt.

Lukas ist ein kleiner Nerd, der alles bis ins Detail plant. Als seine Schwester die Reise wegen ihres Jobs leider doch nicht annehmen kann und stattdessen Hazel ihr Ticket gibt, ahnte ich als Leserin schon, dass das nicht wirklich gutgehen kann, denn Hazel lässt lieber alles möglichst ohne Planung auf sich zukommen. Und sie können sich auch kaum aus dem Weg gehen, denn sie müssen sich ein Zimmer teilen.

Wird dieser gemeinsame Urlaub überhaupt funktionieren? Können beide etwas aus ihrer Komfortzone herauskommen und sich auf den anderen einlassen? Doch erstaunlicherweise mögen sie sich lieber als erwartet. Aber es bleiben nur diese 8 Tage. Was passiert, wenn die beiden vereinbaren, dass alles, was in New York geschieht, auch in New York bleiben wird?

Der tolle Schreibstil der Autorin hat mich schnell abgeholt. Besonders witzig fand ich die vielen „Easter Eggs“, die sich in der Geschichte versteckt haben. Dabei handelt es sich um subtil versteckte Hinweise auf Protagonisten aus früheren Büchern des Flamingo Tales Verlages. Da ich ausnahmslos alle Bücher gelesen habe, habe ich mich über jedes gefundene Osterei diebisch gefreut.

Der literarische Trip nach New York hat mir sehr gefallen. Sowohl die quirligen bekannten Ecken der Stadt als auch die ruhigen Gegenden wurden wundervoll beschrieben. Die tollen Landschaftsbeschreibungen bei den Ausflügen der Protagonisten haben mir während des Lesens stets das Gefühl gegeben, in New York zu sein und die Stadt zu entdecken. Das war wirklich wunderschön. Aber auch der Humor ist nicht zu kurz gekommen. Sehr oft habe ich laut lachen müssen. Zudem wurde ich immer wieder überrascht, das mag ich sehr.

Fazit: Vera Conny Jack ist eine außergewöhnlich schöne Liebesgeschichte gelungen, die den Fokus auf die wundervolle Stadt New York richtet und dem Leser die Schönheit dieser Großstadt näher bringt, die man dort gar nicht erwartet. Zudem ist sie fast gänzlich ohne die üblichen Klischees ausgekommen. Einfach wundervoll! Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und mir ein paar wundervolle Lesestunden beschert.

Ich gebe dieser Geschichte verdiente 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 14.02.2025
KUNTH Unterwegs durch das wilde Europa
KUNTH Verlag

KUNTH Unterwegs durch das wilde Europa


ausgezeichnet

Viele großformatige und wunderschöne Fotos machen Lust auf die wilde Seite Europas

Der Reiseführer „Unterwegs durch das wilde Europa - Das große Reisebuch“ wurde mir vom KUNTH-Verlag zwecks Rezension zur Verfügung gestellt, wofür ich mich herzlich bedanke.

Allein das Cover macht Lust, im Buch zu schmökern. Zum einen ist das Buch wegen des relativ großen Formats kaum zu übersehen, zum anderen haben mich die beiden Coverfotos fasziniert, die ein Flussdelta mit einem Berg im Hintergrund sowie Wildpferde zeigen. Die Haptik eines Buches ist für mich auch immer wichtig. Der Titel ist hier „erfühlbar“, das gefällt mir sehr. Die Innenseiten sind auf hochwertigem Papier gedruckt und schön glatt, die Fotos bestehen aus wundervollen Farben.

Mir hat das Reisebuch Lust auf die verschiedensten Gegenden Europas gemacht. Ich mag einsame Gegenden und großartige Landschaften, und genau diese zeigt das Buch. Es ist somit ideal für Leser, die nach Ideen für Reisen in landschaftlich beeindruckende Landstriche in Europa suchen.

Ich persönlich mag Roadtrips mit dem Wohnmobil und liebe vor allem die skandinavischen Länder. Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis hat mir gezeigt, dass das Buch genau dort beginnt. Die nachfolgende Karte zeigt die dargestellten Länder nochmal einzeln mit Hinweisen auf die Nationalparks. Die Karten finden sich übrigens mehrfach im Buch. Was mir extrem gut gefällt, sind die vorgestellten Wanderungen in den einzelnen Ländern. Ich liebe Weitwandern und habe die Schilderungen hierzu geradezu verschlungen. Einfach wundervoll sind die vielen großformatigen Fotos, die absolut Lust machen, die nächste Reise zu planen.

Nahezu jede Ecke Europas ist beschrieben und gilt es zu entdecken. Zu jedem Land gibt es ausführliche Infos zu Fläche, Bevölkerung, Hauptstadt, Berge und Flüsse sowie zu den dort lebenden Tieren. Einiges war mir bekannt, aber ich habe auch viele neue interessante Dinge erfahren.

„Unterwegs durch das wilde Europa - Das große Reisebuch“ weckt die Reiselust, kann aber auch einfach nur einen sehr guten Eindruck vermitteln für alle, die vielleicht nicht die Möglichkeit haben, durch Europa zu reisen und deswegen hauptsächlich in Büchern andere Länder besuchen.

Ich kann das Buch von Herzen empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen für dieses einmalige Leseerlebnis.

Bewertung vom 14.02.2025
Das Weiß der Eisblumen
Arnold, Susanne

Das Weiß der Eisblumen


ausgezeichnet

Wundervoller Band 3 der Krimireihe aus Kent

Ich bin absoluter Fan der Krimireihe aus Kent von Susanne Arnold. Daher war ich extrem gespannt auf Band 3 - Das Weiß der Eisblumen.

Cover und Titel haben Wiedererkennungswert. Farben und Blumen sind in jedem Titel enthalten. Mir persönlich gefallen die Cover so gut, dass ich die Bücher in der Buchhandlung auf jeden Fall in die Hand genommen hätte, um den Klappentext zu lesen. Somit haben die Cover zumindest bei mir ihren Zweck absolut erfüllt.

Protagonistinnen aller Bände dieser Cosy Crime-Reihe sind die älteren englischen Ladys Elisabeth und Margret, die zusammen eine kleine WG bilden. Elisabeth ist leicht korpulent und etwas behäbig, aber unglaublich liebenswert. Margret ist agil, zielstrebig und hat einen messerscharfen Verstand. Wenn sie sich in eine Idee verbeißt, verbringt sie Stunden auf dem Boden, um ihre Theorien auf der Rückseite einer Tapete darzulegen. Auch wenn ihre Kritzeleien niemand anderem etwas sagen, so hilft ihr das doch, Klarheit zu bekommen und alle Fakten quasi „auf die Tapete“ zu legen. Elisabeth kommt da nicht mit, aber das macht auch nichts, denn sie hat wahrhaft andere Qualitäten.

„Das Weiß der Eisblumen“ spielt an Weihnachten. Elisabeth und Margret werden von ihrem Freund und Koch Ernest Bancroft gebeten, ihn auf das Anwesen Oak Hall in Rye zu begleiten. Er soll dort das Weihnachtsdinner zubereiten. Sein Neffe Oliver befindet sich ebenfalls dort, denn er ist mit der Tochter des Hauses verlobt. Ernest mag sie nicht. Was ihm aber extrem Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass er einen Warnbrief erhalten hat, der zu Weihnachten einen Mord in Oak Hall ankündigt.

Margrets kriminalistische Spürnase beginnt sofort zu jucken und da ist es kein Wunder, dass sie spontan zusagt, Ernest zusammen mit Elisabeth zu begleiten. Wird es tatsächlich den angekündigten Mord geben? Wer wird es sein? Oder können die Freunde diesen verhindern? Und was hat es mit der plötzlichen Verlobung Olivers mit der Tochter des Hauses auf sich, die er gerade mal 3 Wochen kennt?

Susanne Arnold hat es wieder einmal geschafft, mich mit ihrem wundervollen Schreibstil und den subtil gestreuten Hinweisen sofort abzuholen. Die leicht versnobte englische Sprache der absolut liebenswerten älteren englischen Damen hatte ich quasi sofort wieder im Ohr. Es sind diese kleinen Dinge, die das Setting absolut authentisch wirken lassen. Das kann die Autorin wirklich gut. Ich konnte mich sehr gut in die Protagonistinnen hinein versetzen und fand es wunderbar, wie sie an die Sache herangegangen sind. Es gab viele Fragen, die sich zum Ende der Geschichte wunderbar aufgelöst haben. Alle Fäden sind zusammengelaufen und haben die Lösung des Falls sehr glaubhaft wirken lassen. Bis zum Schluss war ich mir nicht sicher, wer der Mörder ist. Das macht die Geschichten so spannend und lesenswert. Sie hat mich immer wieder überrasch. Ich freue mich auf weitere Geschichten über Fälle, die von Margret und Elisabeth gelöst werden können.

Ich gebe Teil 3 der Reihe volle 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung an alle, die Cosy Crime mögen.

Bewertung vom 27.01.2025
Stirb, mein Mädchen (eBook, ePUB)
Dützer, Volker

Stirb, mein Mädchen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Thriller mit Lokalkolorit - logisch, überraschend und absolut spannend und fesselnd

Es ist selten, dass eine Ermittlerin gleichzeitig Opfer ist, doch genau das ist der Koblenzer LKA-Profilerin Helen Stein passiert.

Protagonistin Shadi Seeger stammt aus dem kleinen Westerwaldstädtchen Hachenburg, das sie vor langer Zeit nach einer Vergewaltigung verlassen hat. Doch nun kehrt sie zurück, zum einen hat sie ein Haus geerbt, das sie verkaufen will, zum anderen, weil ihre alte Freundin Gudrun sie um Hilfe gebeten hat. Doch als sie sich mit ihr treffen will, ist Gudrun tot, ermordet von den gleichen Männern, die Shadi damals als Gruppe vergewaltigt haben. Doch die Polizei geht von Suizid aus und will den Fall nicht weiter verfolgen. Zum Glück trifft Shadi Dirk Lieven, einen Anwalt, der selbst Opfer einer Intrige wurde und ihr helfen will. Doch als die Vergewaltiger einer nach dem anderen einen gewaltsamen Tod sterben, wird Shadi schnell als Mörderin abgestempelt. Plötzlich ist sie die Gejagte und gerät in große Gefahr.

Dieses Buch war nicht das erste, das ich von Volker Dützer gelesen habe, und meine Erwartungen waren sehr hoch. Sie wurden auch nicht enttäuscht, denn die Geschichte hat mir sehr gut gefallen und mich exzellent unterhalten. Die Spannung bleibt von der ersten Seite bis zum Schluss erhalten. Jedes Kapital beantwortet offene Fragen, endet aber wieder mit neuen Fragen. Dadurch ist es nicht einen Moment langweilig und ich als Leser hatte das Bedürfnis, sofort das nächste Kapitel zu lesen um zu wissen, wie es weitergeht.

Die Geschichte klingt glaubwürdig und ist absolut schlüssig. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt. Dadurch, dass die beiden Protagonisten selbst auch Fehler begehen und entsprechende Stärken und Schwächen haben, wirken sie sehr authentisch und menschlich.

Unerwartete Wendungen sind typisch für diesen Thriller. Der Leser weiß nie, was als nächstes kommt und wird immer wieder überrascht. Das finde ich grandios, dabei ist auch noch alles logisch und schlüssig aufgebaut und absolut fesselnd geschrieben. Eine echte Meisterleistung! Ich gebe dem Roman 5 von 5 Sternen und eine absolute und uneingeschränkte Leseempfehlung. Spannung ist garantiert.

Bewertung vom 24.10.2024
Auf Eifelwolke Nummer sieben
Capellmann, Carla

Auf Eifelwolke Nummer sieben


ausgezeichnet

Wundervoller Liebesroman mit viel eifeler Lokalkolorit

Carla Capellmann kenne ich bisher nur als Krimiautorin und war völlig überrascht, als ich gehört habe, dass sie einen Ausflug ins Genre der Liebesromane unternommen hat. Da ich beide Genre mag und sowohl „Miesmuschelmord“ als auch „Mord in Zeeland“ aufgrund des Wortwitzes der Autorin sehr geliebt habe, war ich zugegebenermaßen sehr neugierig auf die Geschichte. Dass diese in der Eifel spielt, hat mich noch mehr darin bestärkt, das Buch unbedingt lesen zu müssen, denn bis zur Eifel ist es für mich nur einen Katzensprung und ich kenne mich einigermaßen dort aus. Wenn ich die Orte kenne, an denen die Geschichte spielt, fühle ich mich meistens gleich wohl.

Protagonistin Liane hat eine Erbschaft in ein renovierungsbedürftiges Einfamilienhaus mit Garten und Kirschbaum gesteckt, das sie als Ferienhaus nutzen möchte. Ihr Freund Matthias hätte es lieber gesehen, wenn sie das Geld in eine schicke Kölner Wohnung investiert hätte und ist ziemlich sauer darüber, dass sie nicht vorher mit ihm gesprochen hat. Ein Wort gibt das andere, was dazu führt, dass sie eine Beziehungspause vereinbaren und Liane Hals über Kopf in ihr Haus am Maar zieht. Zum Glück ist da Makler Joop, der ihr unter die Arme greift und dafür sorgt, dass sie weder mit fehlenden Möbeln noch mit Abwasserproblemen alleine dasteht. Schnell findet sie auch Kontakt zu Nachbar Paul und seinem Seminarhaus sowie zu den Eifelhexen, einer bunt gewürfelten Frauengruppe mit den Herzen am rechten Fleck.

Liane fühlt sich absolut wohl in der Eifel und auch ihr Herz findet eine neue Heimat. Doch dann steht überraschend Matthias vor der Tür. Werden sie ihrer Liebe eine neue Chance geben?

Wie von Carla Capellmann gewohnt ist der Schreibstil leicht und flüssig. Was mir besonders gut gefallen hat, sind die Wortspiele und der Wortwitz, einfach nur großartig! Die Geschichte ist durchdacht, nachvollziehbar und zeugt von Ortskenntnis. Dabei passiert eigentlich gar nicht so viel und ich muss zugeben, dass ich zwischendurch mal einen kleinen Hänger hatte, während dem ich das Buch mal eine Woche auf Eis gelegt habe. Im Nachhinein glaube ich jedoch, dass es nichts mit der Geschichte, sondern mit meinen Lebensumständen zu tun hatte, die meinen Focus auf wichtigere Dinge wie Lesen gelenkt hatten. Als ich nach dieser Woche wieder eingestiegen bin, war ich sofort wieder in der Geschichte drin und habe mit Liane die Zeit in der Eifel genossen.

Wenn ich jetzt mit etwas Abstand darüber nachdenke, so ist das eine Geschichte, die das Leben schreiben könnte, ganz ohne Schnickschnack und gängige Klischees, dafür mit viel Wortwitz und noch mehr Freundschaft. Das gefällt mir ungemein gut.

Eifeler sind etwas verschroben und auch schlecht zu verstehen, wenn sie ihren Dialekt reden. Aber sie sind auch absolut liebenswürdig und die Gegend mit ihren Maaren ist einfach toll. Geschichten, die dort spielen, gibt es nicht so viele, was ich schade finde. Umso schöner, dass die Autorin sich dieses schönen Mittelgebirges als Setting angenommen hat. Die Geschichte hat mir sehr viel Spaß gemacht und mich wieder wunderbar unterhalten. Gerne gebe ich diesem Liebesroman 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 24.10.2024
Verliebt in bester Gesellschaft
Uhmann, Maggie

Verliebt in bester Gesellschaft


ausgezeichnet

Auch Band 3 der Feudal verliebt-Reihe ist wieder absolut gelungen

Protagonistin Grazia ist die Erbin einer französischen Champagner-Dynastie. Als ihre österreichische Freundin Estelle, die ihr früher im Internat eine große Stütze war und mit ihr Deutsch gepaukt hat, im Krankenhaus liegt, zögert sie keinen Moment, um sie zu vertreten. Endlich kann sie sich für die vielen Deutschstunden und die langjährige Freundschaft revanchieren. Estelle ist sich sicher, dass Grazia die richtige Person ist, um die Vorbereitungen für die Ausstellung, die auf Burg Ehrenfelsen geplant ist, zum Ende zu bringen.

Gleich zu Beginn von Grazias Aufenthalt in Österreich findet der Herbstball auf Burg Ehrenfelsen statt und Estelles Schwägerin Annette findet, das das ein toller Anlass ist, um Grazia in die Gesellschaft einzuführen. Ihr Tischnachbar ist der Elektriker Bernd Lassnig, der die Renovierungsarbeiten im Bereich der Burg durchführen soll, in die die Ausstellung stattfindet. Er ist gerade nicht gut auf Frauen zu sprechen, hat ihn doch seine große Liebe verlassen und die Schulden lassen den Traum von einer eigenen Reparaturwerkstatt in weite Ferne rücken. So eine französische Tussi, die überall Chaos verbreitet, hat ihm gerade noch gefehlt. So dauert es auch nicht lange, bis die beiden aneinandergeraten.

Doch die beiden haben einander unterschätzt. Grazia ist durchaus für ein einfaches Leben zu begeistern und auch an Bernd findet sie gefallen. Doch die Vergangenheit holt ihn ein.

Wird Grazia finden, wonach sie sucht? Ist die Ausstellungseröffnung gefährdet? Wird Bernd es schaffen, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen? Findet gerne heraus, ob standesgemäße Dünkel die junge Liebe verhindern.

Der Schreibstil ist einfach wunderbar und die Landschaftsbeschreibungen haben mich eingeladen, dem Alltag zu entfliehen und gedanklich mit nach Österreich zu reisen. Grazia ist eine Protagonistin, die ich sofort in mein Herz geschlossen hatte. Sie ist gradlinig und ehrlich, dabei aber auch noch witzig und amüsant, und sie hat dieses Helfersyndrom in genau richtigem Maß, also genau so, wie man sich eine gute Freundin vorstellt. Zudem gab es in der Geschichte tolle Wendungen, die ich so nicht erwartet habe. Solche Überraschungen finde ich immer super. Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und mir ein paar schöne Lesestunden beschert.

Ich gebe dieser Geschichte daher verdiente 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 23.10.2024
Liebe nur nach Plan
Gercke, Martina

Liebe nur nach Plan


ausgezeichnet

Koch oder Fußballstar, das ist hier die Frage

Liebe nur nach Plan ist der 3. Band der Modern Girls-Reihe, aber jeder Band ist in sich abgeschlossen und separat lesbar.

Die Geschichte spielt in London, genauer gesagt in Camden, einem Stadtbezirk von London. Hier wohnt Protagonistin Ellie mit ihren beiden Freundinnen. Nach der Trennung von ihrem Ex ist sie fest entschlossen, nun endlich ihren Traummann zu finden. Sie weiß genau, was sie will und was nicht. Darum stellt sie eine Traummann-Liste auf, die genau die Punkte enthält, die auf ihren Zukünftigen zutreffen müssen. Alle Männer, die in Frage kommen, will sie anhand dieser Liste auf Herz und Nieren prüfen.

Als ein neuer Nachbar einzieht, lernt Ellie Miles kennen, einen unglaublich attraktiven Fußballstar, mit dem sie einen One-Night-Stand hat. Ihr Herz hüpft in seiner Nähe wie verrückt, aber dummerweise erfüllt er die wenigsten Punkte der Liste. Und einen Herzensbrecher will sie definitiv nicht wieder an ihrer Seite haben.

Auch Miles ist von Ellie fasziniert, die bei der ersten Begegnung mit zerknittertem Gesicht, Flecken auf dem Shirt, in Schlabberhosen mit Schlafmaske vor ihm steht. Sie passt eigentlich gar nicht in sein Beuteschema. Aber durch diese blöde Liste erteilt sie ihm eine rote Karte nach der anderen. Wird er es trotz der wenigen Übereinstimmungen der Liste schaffen, Ellie von sich zu überzeugen? Leider schläft auch die Konkurrenz nicht.

Die Bücher von Martina Gercke begeistern mich immer wieder aufs Neue. Auch mit dieser Geschichte hat sie mich von Beginn an gepackt und ich war fasziniert vom Ausflug in die Welt der Stars. London als Setting hat mich hier absolut positiv überrascht. Dass die Liebe nicht fehlen darf, ist klar.

Der Schreibstil ist wie immer einfach wundervoll, so dass ich mich komplett fallen lassen konnte und mit Ellie und Miles mitgefiebert, gelacht und gelitten habe.

Die Geschichte ist sehr unterhaltsam, humorvoll und abwechslungsreich, ideal als leichte Lektüre zu jeder Jahreszeit. Auch das Quentchen Romantik und Liebe hat nicht gefehlt. Es ist ein Buch, das ich kaum zur Seite legen konnte, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Ich gebe dieser wundervollen Geschichte 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 30.05.2024
Liebe mit einem Hauch von Limoncello
Schweigkofler, Mirjam

Liebe mit einem Hauch von Limoncello


ausgezeichnet

Nach anfänglichen Schwierigkeiten bekam ich doch noch eine schöne Geschichte

Ich habe mir von diesem Buch eine schöne Urlaubsgeschichte erhofft, weil ich das Setting mag. Es geht um Liara, die per Post ohne Absender ein Tagebuch bekommt, das ihre Mutter Amalia in jungen Jahren geschrieben hat. Diese ist am Gardasee geboren und aufgewachsen, hat aber alle Brücken abgebrochen, als sie nach Hamburg gezogen ist. Leider ist die Mutter kürzlich verstorben und Liara kann sie nichts mehr fragen. Da sie deren Tod noch nicht verarbeitet hat, entschließt sie sich, nach Italien zu fahren und der Orte aufzusuchen, die Amalia in ihrem Tagebuch erwähnt hat. Doch was Liara tatsächlich in Italien erwartet, hätte sie in ihren kühnsten Träumen nicht erwartet.

Ich muss zugeben, dass ich anfangs ganz große Probleme mit dem Schreibstil hatte. Konkretisieren kann ich das gar nicht genau. Ich empfand das Lesen als anstrengend. Es fiel mir schwer, dabei zu bleiben und mich in die Geschichte fallen zu lassen. Zum Glück hat sich das nach einigen Kapiteln etwas gegeben, anscheinend hatte ich mich irgendwann daran gewöhnt.

Die Idee des Romans ist wirklich schön. Auch die Tagebucheinträge, die sich mit Liaras Erlebnissen abgewechselt haben, empfand ich als interessant. Die Landschaftsbeschreibungen haben mir auch sehr gefallen. Da ich schon selbst am Gardasee war, konnte ich mir auch alles gut vorstellen.

Nicht immer nachvollziehen konnte ich Liaras Reaktionen, da war ich teilweise echt irritiert. Ich konnte mich auch nicht intensiv in sie hineinversetzen. Mir fehlte es hier an Tiefgang und Gefühlen. Wer also eine leichte Sommergeschichte sucht, ist hier richtig.

Die Geschichte um Liara und ihre Mutter ist die nicht ganz so gut gelungene Umsetzung einer sehr interessanten Idee, aus der man mehr hätte machen können. Dennoch habe ich mich am Schluss gut unterhalten gefühlt. Man sollte daher etwas Geduld mit der Geschichte haben und nicht nach den ersten Kapiteln aufgeben. Ich vergebe ihr gute 3,5, aufgerundet 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 30.05.2024
Das Hochzeitszimmer
Lehmann, Rüdiger und Sonja

Das Hochzeitszimmer


ausgezeichnet

Eine Journalistin auf der Suche nach ihren Wurzeln - extrem aufwühlend

Bei der Geschichte handelt es sich um den ersten Band einer Trilogie, in der die Protagonisten auf der Suche nach ihren Wurzeln sind. Alle Bände sind abgeschlossen und separat ohne Vorkenntnisse der anderen Teile lesbar.

Protagonistin Sally Wheeler ist Journalistin und Teil einer Familie, deren Geschichte geprägt ist von Macht, Geld und Ruhm. Ihre Mutter und Großmutter haben nie viel von ihrer Vergangenheit erzählt, und so macht sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Sie findet heraus, dass die Familien van der Meer, von Odenfeld und Okoye eng mit ihrer Geschichte verwoben sind und eine große Hotelkette Zentrum der Macht ist. Jedes Haus der Kette verfügt über ein sogenanntes Hochzeitszimmer. Diese Zimmer wurden im Laufe der Jahre auch immer wieder von Prominenz gebucht. In einem dieser Zimmer spürte vor vielen Jahren auch eine junge Schwarze die Macht der Weißen, die ihr Leben für immer verändert hat.

Die Geschichte besteht aus verschiedenen Zeitsträngen von der Kolonialzeit in Afrika bis in die Gegenwart, in denen Zeitzeugen und Familienmitglieder zu Wort kommen. Da auch immer wieder Hinweise zu Personen vorkamen, die real existiert haben, war für mich die Grenze zwischen Realität und Fiktion fließend, was ich als absolut spannend empfand. Viele Begebenheiten beruhen auf Tatsachen, die vom Autorenpaar akribisch recherchiert wurden. Das macht die Geschichte nochmal spannender und hat außerdem einen angenehmen Lerneffekt. Viele Dinge, die in der Kolonialzeit passiert sind, wurden zumindest während meiner Schulzeit nur angerissen.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und locker geschrieben, dabei aber absolut fesselnd, so dass ich gleich in die Geschichte eintauchen konnte. Zudem stand immer eine gewisse Spannung im Raum. So liebe ich es. Und ich konnte es kaum erwarten, diesem Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen. Gleichzeitig hatte ich Angst vor der Aufdeckung, denn es muss schon gravierend gewesen sein, was in Sallys Familie geschehen ist und von ihrer Großmutter verdrängt wurde.

Ich fand die Geschichte einfach super erzählt und absolut spannend. Sehr beeindruckend fand ich auch, dass die Geschichte zumindest teilweise auf wahren Begebenheiten beruht und für einzelne Protagonisten reale Vorbilder Pate standen. Den Roman kann ich wirklich empfehlen. Er ist für mich 5 von 5 Sternen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung wert.

Bewertung vom 30.05.2024
Neue Zeiten auf der Kö - Die Journalistin
Lausen, Bettina

Neue Zeiten auf der Kö - Die Journalistin


ausgezeichnet

Mein bisheriges Jahreshighlight - absolut fesselnde Geschichte der Nachkriegszeit

Protagonistin Eva ist im Nachkriegsjahr 1950 gerade 20 Jahre alt und darf eine Ausbildung zur Kinderpflegerin machen. Ihre Verlobung mit Gert, dem Sohn einer befreundeten Familie, ist seit 2 Jahren arrangiert und die Hochzeit in Planung. Es ist nicht ihr Traummann und nicht ihr Wunschberuf, aber beides der Wunsch ihres Vaters, der das Ganze arrangiert hat. In der Berufsschule erfährt sie im Politikunterricht erstmals von den Gräueltaten der Nazis, die vom Vater vehement dementiert werden. Im Wohnzimmer hängt ein Foto von Eva, auf dem zu sehen ist, wie sie als vierjähriges Kind Hitler einen Blumenstrauß überreicht. Erst jetzt erkennt sie, dass sie als Kind für die NS-Propaganda instrumentalisiert wurde. Obwohl sie so klein war, schämt sie sich nun dafür. Sie versucht Fragen zu stellen, konfrontiert die Eltern mit dem Wissen, das sie im Politikunterricht erworben hat und beschwört einen handfesten Konflikt herauf, der immer mehr Familiengeheimnisse zutage fördert.

Evas Politiklehrer ermutigt sie dazu, den Geheimnissen auf den Grund zu gehen, ehrlich und mutig zu sein und ihren eigenen Weg zu gehen, weg von ihrer Ausbildung, hin zu ihrem Traumberuf Journalistin. Die beiden verlieben sich, aber können Sie sich jemals auch zueinander bekennen? Wird sie jemals erfahren, welche Rolle ihre Familie im Krieg gespielt hat? Wird sie überhaupt jemals frei sein?

Die Geschichte hat mich nahezu von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und locker geschrieben, dabei aber absolut fesselnd, so dass ich gleich in die Geschichte eintauchen konnte. Zudem stand immer eine gewisse Spannung im Raum. So liebe ich es.
Eva ist eine Protagonistin, die mir sogleich sehr sympathisch war und die ich mir gut als Freundin vorstellen könnte. Sie ist gradlinig und ehrlich und setzt ohne zu zögern ihr Leben für das anderer Menschen aufs Spiel. Ich konnte mich tief in die Protagonisten hineinversetzen und mitfühlen.

Die Wirren des Krieges haben auch Düsseldorf, den Heimatort unserer Protagonistin, extrem getroffen. Was mir an dieser Geschichte besonders gut gefallen hat, waren die vielen kleinen Hilfen untereinander, und das oft ohne die Herkunft des anderen zu beachten. Außerdem ist das damalige Frauenbild von der Autorin sehr gut herausgearbeitet. Die Schwierigkeiten, mit denen Frauen damals zu kämpfen hatten, waren elementar für deren Leben. Auch war der geschichtliche Hintergrund super recherchiert.

Ich fand die Geschichte einfach super. Vor allem das damalige Rollenbild der Frau fand ich sehr interessant. Es war total spannend zu erleben, wie schwierig als Frau damals ein selbstbestimmtes Leben war und wie Eva es geschafft hat, sich durchzusetzen und Erfolg zu haben.
Den Roman kann ich wirklich empfehlen. Für mich ist er mein bisheriges Jahreshighlight. Er ist für mich 5 von 5 Sternen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung wert.