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atornatorn

Bewertungen

Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 15.11.2024
Wie man einen Bammel auf Hosentaschengröße schrumpft
Sonneson, Josefine

Wie man einen Bammel auf Hosentaschengröße schrumpft


ausgezeichnet

Ein richtig tolles Hörbuch! Die Geschichte ist spannend und authentisch erzählt: es geht um Familie, Freundschaft, aber auch um Ängste, Streit und vertragen. Die Story spielt im Kontext verschiedener Lebens- und Familienmodelle, was wie nebenbei erzählt wird, was mir sehr gut gefällt (Beispiel: Die beiden Mamas von Elli, die M&Ms). Die Geschichte ist lustig und unterhaltsam und mein Kind hat sie an zwei Abenden durchgehört.
Die Erzählstimme ist ebenfalls sehr toll: super angenehm zum Zuhören, gleichzeitig aber auch mitreißend und begeisternd.
Wie man einen Bammel auf Hosentasche schrumpft ist ein obercooles (Hör-)Buch mit einem obercoolen Titel und modernen, authentischen und diversen Protagonist*innen die eine Geschichte aufspannen, in der sich sicher viele Kinder wiederfinden können und die weder belehrend noch langweilig ist!

Bewertung vom 11.11.2024
Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen
Brüggemann, Anna

Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen


ausgezeichnet

Der Titel hat mich direkt neugierig gemacht, sodass ich mich für die Rezension beworben hatte und ich wurde nicht enttäuscht. Der Roman spinnt sich um Regina (Mutter) und ihre beiden Töchter Wanda und Antonia herum auf, beginnt bei Antonias Abifeier und endet rund 30 Jahre später. Es werden komplexe Familiendynamiken zwischen den Frauen der Familie über drei Generationen hinweg skizziert und analysiert und ich konnte sehr relaten, da auch ich schwierige Beziehungen innerhalb der Herkunftsfamilie kenne. Ich denke, der Roman bietet viel Identifikationspotenzial und beleuchtet auf authentische und sprachlich ansprechende Art die Vielschichtigkeit von familiären Beziehungen unter Frauen sowie intergenerationale Traumata. Liest sich außerdem gut weg, kommt modern daher und Männer spielen quasi keine Rolle- lieben wir!

Bewertung vom 07.11.2024
Unversehrt. Frauen und Schmerz
Biringer, Eva

Unversehrt. Frauen und Schmerz


ausgezeichnet

Eva Biringer liefert mit "Unversehrt. Frauen und Schmerz" eine eindringliche Untersuchung über die vielen Facetten des Schmerzes, die Frauen in ihrem Leben erleben. Sie thematisiert nicht nur körperliche und emotionale Leiden, sondern auch die oft unsichtbaren, gesellschaftlichen Mechanismen, die weiblichen Schmerz formen, ignorieren oder sogar glorifizieren. Mit einer Mischung aus persönlichen Erlebnissen, wissenschaftlichen Abhandlungen und kulturellen Analysen schafft Biringer einen Raum, in dem weiblicher Schmerz endlich Gehör findet.

Ein zentraler Aspekt des Buches ist die Frage, wie Schmerz im Leben von Frauen normalisiert und kulturell verankert ist. Sie zeigt auf, wie weiblicher Schmerz in medizinischen Kontexten häufig übersehen und als "übertrieben" oder "hysterisch" abgetan wird. Biringer beschreibt, wie schwer es Frauen oft gemacht wird, Gehör zu finden und ernst genommen zu werden. Durch ihre kritische und ehrliche Herangehensweise gelingt es Biringer, tieferliegende Vorurteile und Strukturen zu entlarven, die Frauen in ein besonderes Verhältnis zum Schmerz drängen.

Besonders eindrucksvoll thematisiert sie, warum viele Frauen sich auch selbst Schmerzen zufügen – aus dem Wunsch heraus, gesellschaftlichen Schönheitsidealen zu entsprechen oder nicht zur Last zu fallen. Ob durch strenge Diäten oder persönliche De-Priorisierung: Diese Art des "freiwilligen" Schmerzes spiegelt die gesellschaftlichen Erwartungen wider, die Frauen an ihren Körper und ihre Psyche stellen sollen. Biringer zeigt hier auf, wie tief verankert der Druck ist, dass Frauen ihren Wert auch über die Bereitschaft definieren, sich für Schönheit und Anerkennung zu quälen und für andere aufzuopfern.

"Unversehrt" ist ein kluges, vielschichtiges und inspirierendes Werk, das uns auffordert, weiblichen Schmerz ernst zu nehmen und gesellschaftliche Strukturen zu hinterfragen, die ihn trivialisieren oder sogar romantisieren. Ein mutiges Buch, das Denkanstöße liefert und tief bewegt – und das alle lesen sollten, die die oft versteckten Verknüpfungen von Schmerz und Frausein verstehen möchten.

Bewertung vom 18.10.2024
Intermezzo
Rooney, Sally

Intermezzo


gut

Das Cover sieht toll aus und auch der Farbschnitt macht was daher, wenn auch beim Lesen eher nervig, weil die Seiten so kleben.
Habe aller vorhergehenden Bücher von Sally Rooney gelesen und mochte insbesondere die ersten beiden sehr gerne, in denen es Sally Rooney geschafft hat, authentisch und differenziert auf moderne Beziehungen zu blicken und die Themen Freundschaft, Liebe und Sex aus verschiedenen Blickwinkeln analysiert hat. Daher hatte ich sehr hohe Erwartungen an Intermezzo.
Diese wurden leider eher enttäuscht. Das Buch ist ein Wälzer und aufgrund der sprachlichen Besonderheiten teilweise mühsam zu lesen (Sätze brechen ab, Gedankengänge sind wirr- was zwar authentisch zur Figur passt, aber das Lesen doch eher erschwert und stört, wenn man keinen Zugang zur Figur hat). Insgesamt mochte ich den Erzählstrang um den Bruder Ivan etwas mehr, da dieser zugänglicher und auch sympathischer war.

Bewertung vom 06.10.2024
Penguin JUNIOR - Einfach selbst lesen: Der Keine-Langeweile-Klub
Obrecht, Bettina

Penguin JUNIOR - Einfach selbst lesen: Der Keine-Langeweile-Klub


gut

Meine Kinder und ich hatten uns leider mehr erwartet. Der Titel lässt irgendwie darauf schließen, dass die Kinder was spannendes erleben oder etwas ungewöhnliches ausprobieren- was hier leider nicht der Fall war. Kurz: Die Kinder sollen statt Computer zu spielen, verschiedene Hobbys ausprobieren. Langweilig. Bei der Wahl dieser Hobbys hätte man ruhig ein wenig kreativer sein können- die Dinge, die ausprobiert werden, machen meine Kinder jeden Tag und in einem Buch hätte es schon etwas fantasievoller sein dürfen meiner Meinung nach. Positiv herausstellen möchte ich dennoch die Illustration, die mir gut gefallen hat und die kleinen interaktiven Fragen, die das Leseverständnis spielerisch überprüfen. Was mir auch sehr gut gefällt, ist, dass bei der Darstellung der Kinder (Namen, Hautfarben) auf Diversität geachtet wurde.

Bewertung vom 30.09.2024
Was machen wir heute?, fragt der kleine Dachs

Was machen wir heute?, fragt der kleine Dachs


sehr gut

Ich liebe die Bücher von Constanze von Kitzing, da in ihnen immer auf Diversität und Repräsentation möglichst verschiedener Menschen geachtet wird und viele aktuelle und wichtige Themen kindgerecht vermittelt werden. Dieses Mal stehen keine Menschen im Mittelpunkt des Buches sondern der kleine Dachs. Wir lernen seine Freunde und sein zuhause kennen und erleben mit ihm einen abenteuerlichen Tag. Ab und an geht mal was schief und wir lernen gemeinsam, dass das auch nicht so schlimm ist. Die Geschichte ist süß erzählt und lädt zum mitmachen ein, es gibt immer wieder interaktive Passagen, die die Kinder mit einbeziehen. Es handelt sich um ein Wimmelbuch, es gibt also viel zu entdecken und dennoch ist es nicht zu überladen oder überfordert. Wir mochten es sehr und die Illustration ist auch sehr schön- ein Muss für alle Wimmelfans!

Bewertung vom 30.09.2024
Earhart
Kuhlmann, Torben

Earhart


ausgezeichnet

Die Werke von Kuhlmann sind wirklich unvergleichlich, wir begleiten die kleine Maus schon vor ersten Band an durch ihre abenteuerlichen Reisen rund um die Welt und mitten hindurch durch die verschiedenen Themen der Naturwissenschaften. Habe selten Bücher mit naturwissenschaftlichen Themen gelesen, die so kurzweilig und nahbar und für Kinder mitreißend erzählt werden. Nach den verschiedenen männlichen Protagonisten der letzten Bände haben wir nun ENDLICH eine weibliche Hauptfigur, was mich ganz besonders freut- es darf sehr gerne so weitergehen! Über die Illustrationen von Kuhlmann muss man nicht viel sagen, wie auch schon in den davor erschienenen Büchern ist auch dieses Mal die Geschichte wunderschön illustriert. Kuhlmann vermag es, Perspektiven und Atmosphären wunderbar einzufangen und die Bilder fast schon fotorealistisch werden zu lassen. Wunderbar- für die ganze Familie!

Bewertung vom 27.09.2024
Coco kann!
Harel, Maike

Coco kann!


ausgezeichnet

Super süße Idee: wir begleiten Coco durch ihren Alltag mit ihrem alleinerziehenden (?) Papa und schauen ihr zu, wie sie mit Papas Ermutigung Dinge lernt, die sie bisher nicht kann. Das Buch ist niedlich illustriert und ich mochte die Tatsache, dass der Papa präsent ist in der Geschichte. Es gibt viele rhythmische und zyklische Textpassagen, welche sich immer wiederholen- für die Kinder mega schön, da sie das Buch schon nach wenigen Leserunden mitsprechen können. Wie schön auch der Umgang mit Cocos Noch-Nicht-Können ist: Fehler als Helfer, wir können Dinge lernen und brauchen dazu oft nur ein wenig Ermunterung und ein positives Beispiel, um an uns zu glauben und es zu versuchen. Habe heute schon zwei mal ein „Hurra, ich kann!“ von meinen Kindern gehört, sehr niedlich! Und: lustiges Ende mit Perspektivwechsel. Empfehlung meinerseits!

Bewertung vom 25.09.2024
Soul Talk
Vogelsang, Lilia

Soul Talk


gut

Ich hab mir von dem Buch irgendwie mehr Innovation und Originalität gewünscht und erhofft. Die Idee finde ich super: echte Gespräche initiieren fernab von Floskeln oder hohlen Standard-Wortphrasen. Das ist in unserer schnelllebigen modernen Welt oft schwer genug, wo kaum noch jemand Zeit für ein echtes Gespräch hat und auf „Wie geht’s?“ nur „Passt“ geantwortet wird. Auch die Struktur mochte ich: das Buch beinhaltet 222 Fragen, die nach Themenbereichen wie Dating oder Job gruppiert sind. Den Fragenkatalogen vorgestellt ist stets ein kurzes persönliches Kapitel mit Gedanken zum jeweiligen Themenbereich. Durchdacht. Jetzt kommt mein Aber: Die Fragen an sich fand ich leider wenig originell. Hätte mir da mehr Kreativität gewünscht und einfach Fragen, die ich so vielleicht tatsächlich nicht gestellt hätte. Fazit: Tolle Idee mit Luft nach oben!

Bewertung vom 20.09.2024
Alte Eltern
Kitz, Volker

Alte Eltern


ausgezeichnet

Ich habe das Buch gelesen und auch anschließend noch eine Lesung mit dem Autor gehört und bin begeistert. Das Thema des Buches ist ein hartes und auch wenn es etwas ist, was wohl jeden Menschen auf dieser Welt (in unterschiedlichem Maße wenn auch) betrifft, beschäftigen sich so wenige Menschen damit. Das geht zum Teil auch mit so. Aus Angst? Vor der Endlichkeit? Und auch der eigenen Endlichkeit? Volker Kitz erzählt so authentisch, persönlich, warmherzig und auch wenn man es kaum glauben mag: witzig. Mich hat das Buch zu Tränen gerührt und ich mochte so viele Stellen unheimlich gerne, vor allem die Feier in der Residenz. Wie Vater und Sohn miteinander umgehen, wie liebevoll und respektvoll, manchmal dachte ich, es handelt sich um einen Roman, so kunstvoll und poetisch wie das beschrieben wird. Lest alle dieses Buch! Es ist sehr bereichernd!