Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
ElanBer
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 03.04.2024
Die ehrenhafte Mrs Hale
Miller, Carolyn

Die ehrenhafte Mrs Hale


sehr gut

In ihrem fünften Regency-Roman "Die ehrenhafte Mrs Hale" entführt uns die Autorin Carolyn Miller in das 19. Jahrhundert Südschottlands.

Die beiden Hauptfiguren Julia und ihr Geliebter Thomas beschließen heimlich nach Gretna Green zu fliehen, um dort zu heiraten. Dort leben sie eine kurze Zeit unter falschen Namen zusammen, bis Thomas plötzlich verschwindet und Julia in immer schwierigere Verhältnisse zurücklässt. Auf der Suche nach ihrem verschollenen Ehemann findet Julia schließlich Zuflucht, zunächst bei Bekannten, dann bei ihrer Mutter in London. Im Laufe der Handlung erfährt der Leser nach und nach die Hintergründe für Thomas' Verschwinden. Gleichzeitig leidet und fühlt man mit Julia mit, die von ihrer Mutter und ihrem Bruder, dem ehemaligen Freund ihres Mannes, unter Druck gesetzt wird, die Beziehung zu beenden.
Die Autorin schafft es, den Leser tief in die Gedanken und Gefühle der Protagonistin Julia eintauchen zu lassen. Ich kann mich sehr gut in ihre Situation hineinversetzen und nachempfinden wie es ihr mit dem Druck der Familie geht, die gegen ihre große Liebe sticheln, bis sie nicht mehr weiß, wem und was sie glauben soll.
Besonders unsympathisch und wenig einfühlsam erscheint mir die Mutter von Julia, die ihre Tochter in dieser schwierigen Situation nicht unterstützt, sondern erst recht Zwietracht zwischen dem Paar sät.
Umso wichtiger ist es für Julia in ihrer Schwägerin Catherine eine Verbündete zu finden, die ihr in all den wirren Gedanken Trost und Hilfe bietet.

Das folgende Zitat aus dem Buch hat mich besonders inspiriert: "Wenn wir uns also wie kleine Zahnräder in seinem großen Plan fühlen, dürfen Sie gewiss sein, dass Gott auch uns winzige Zahnräder für seine Ziele gebraucht" (S. 260)

Bewertung vom 10.03.2024
Das Versprechen der Bienenhüterin
Frantz, Laura

Das Versprechen der Bienenhüterin


ausgezeichnet

In ihrem Buch „Das Versprechen der Bienenhüterin“ entführt uns Laura Frantz in das 18 Jahrhundert nach Schottland, genauer gesagt auf die atemberaubende Insel Kerrera. Dort zeichnet sie ein malerisches Bild der Insel, geprägt von viel Leid und Hunger der Bevölkerung, welches durch den Freihandel einer Schmugglerflotte etwas gelindert wird.
Inmitten dieser Kulisse befindet sich Lark, die verantwortlich für die Bienen, Kräuter und Pflanzen des Kerrera Castle ist.
Durch den plötzlichen Tod von Laird Magnus McLeish Frau Lady Isla wird Larks Leben auf den Kopf gestellt und sie fälschlicherweise für den Tod verantwortlich gemacht.
Ebenso wie Magnus, der durch die Unschuldsbeteuerungen bzgl. Lark aufgrund seiner „falschen“ politischen Einstellung aufmerksam macht, wird Lark in die amerikanische Kolonie verbannt.

Am Anfang des Buches musste ich zunächst in die Geschichte reinkommen und die Menschen auf der Insel „kennenlernen“. Im Laufe der Handlung konnte ich mich immer besser in Lark hineinfühlen. Ihre Hoffnungslosigkeit, als sie zu Unrecht an dem Tod Islas beschuldigt wurde, hat mich regelrecht mitgerissen. Und dennoch ist sie total ruhig geblieben. Sie hat sich an Gottes Versprechen geklammert, dass ER alles nach seinen Wegen führen wird. Im Verlaufe ihrer Reise in die Kolonie hat es mich sehr fasziniert, wie aufmerksam sie ihren Mitmenschen gegenüber ist. Sie hat mit angepackt und Arbeiten erledigt, für die sie nicht zuständig war, einfach nur um den anderen Frauen zu zeigen, dass sie da ist. Ihre Hilfsbereitschaft gegenüber den Armen und schwachen Menschen hat mich immer wieder beeindruckt.
Dieser Charakterzug kam auch bei Magnus zum Vorschein. Eine Persönlichkeit, die immer wieder nach Möglichkeiten sucht um es anderen Menschen einfacher zu machen, sie zu unterstützen und zu beschützen.
Trotz Gegenwind bleiben sowohl Lark als auch Magnus dabei ihren Mitmenschen und den Sklaven ein besseres Leben zu ermöglichen. Ihr Gottvertrauen, was besonders auch durch folgendes Zitat sehr zum Ausdruck kommt:
„Und doch hat Gott uns hierhergeführt. Und er verspricht, alles zu unserem Besten zu wenden – egal, wie finster unsere Umstände sein mögen. Wenn Gott durch diese Sache etwas Gutes bewirken will, sollten wir dann nicht auch versuchen, unserer Situation etwas Gutes abzugewinnen?“ (S. 244)
hat mich sehr berührt.

Ein wunderschöner Roman, der trotz vieler Schwierigkeiten Hoffnung und tiefes Gottvertrauen vermittelt. Gott ist immer und überall da. Er hält seine Versprechen und hat immer einen Weg.
ER kommt spätestens rechtzeitig.

Bewertung vom 26.02.2024
Sieben Helden für Penelope
Witemeyer, Karen

Sieben Helden für Penelope


sehr gut

In ihrem Buch entführt uns Karen Witemeyer in das Texas des 19. Jahrhundert.
Aufgrund unglücklicher Umstände sucht Penelope nach einer neuen Anstellung und erhält diese als Assistentin bei der wunderschönen Madama LaBelle. So zieht sie mit der Schaustellergruppe durch das Land von Chicago nach Westen.
Ein Missverständnis auf der Reise führt dazu, dass Penelopes Schönheit offenbart wird und die Eifersucht ihrer Vorgesetzten Narcissa dazu treibt, Penelope verschwinden zu lassen.
Penelope wird schließlich von einem Bewohner der Diamond-D-Ranch gefunden und gemeinsam mit dem Texas Ranger Titus sowie sechs weiteren Bewohnern der Ranch zu Doc, Titus Großvater und Besitzer der Ranch, gebracht.

Mit ihrem einzigartigen Witemeyer-Schreibstil hat mich das Buch in seinen Bann gezogen.
Im Verlauf der Handlung kristallisierte sich immer mehr heraus, dass die Geschichte dem Märchen von Schneewittchen nachempfunden wurde, was durch das Cover, auf dem man Teile eines schneewittchenartigen Kleides sieht, unterstützt wird.
Obwohl dadurch gewisse Handlungsstränge schon erahnt werden konnten und ich die Vorkommnisse aus dem Buch unterbewusst mit dem Märchen verglichen habe, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Besonders beeindruckt hat mich Penelopes innere Schönheit, die so wunderbar beschrieben wurde. Das weckte in mir den Wunsch ebenfalls die Liebe Gottes auszustrahlen.
Die Entwicklung von Titus, der seinen Groll gegenüber Gott überwindet und Frieden findet, berührte mich ebenfalls sehr.
Das Buch spricht an vielen Stellen von Vergebung, vom Loslassen und der Kontrollabgabe.
Davon, dass wir Menschen nicht alles besser wissen, sondern Gott allein das Beste mit uns im Sinn hat.

Insgesamt ein Buch voller inspirierender Botschaften und tiefer Einblicke in menschliche Beziehungen, der inneren Werte und den Glauben.

Bewertung vom 27.01.2024
Diebin des Herzens
Albers, Maria

Diebin des Herzens


ausgezeichnet

In ihrem Debütroman entführt uns Maria Albers in das London des Jahres 1890, wo die Sherwood-Gang ihr Unwesen treibt. Mittendrin, und das nicht gerade aus freiwilligen Stücken, befindet sich Rachel. Nach einem Raubzug, bei dem sie Zeuge eines Mordes wird, nimmt sie allen Mut zusammen und verlässt die Bande, um sich ein ehrbares Leben aufzubauen. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht so einfach abschütteln, sondern nimmt Einfluss auf ihr neues Leben.
William McFarlane, Sergeant bei Scotland Yard, hat mit seinen ganz eigenen Gespenstern der Vergangenheit zu kämpfen, die ihm auf der Jagd nach der berüchtigten Bande einen gewissen Antrieb verleihen.
Wie diese beiden Hauptcharaktere sich im Laufe der Geschichte begegnen und sich ihre Wege verstricken kann ich leider nicht weiter beschreiben ohne zu Spoilern. Doch es ist schön zu lesen wie die Begegnung der beiden Hauptcharaktere ihre Herzen verändert und sie zu Gottes Liebe und Vergebung führt.
Die Geschichte war von der ersten Seite an sehr fesselnd und absolut spannend geschrieben. Die Autorin zeichnet ein lebendiges Bild des Lebens im viktorianischen London, wobei soziale Ungleichheit und die damalige Stellung der Frau deutlich hervortreten. Die Handlungen der Hauptfiguren werden durch gut platzierte Hintergrundinformationen nachvollziehbarer. Zudem tragen kurze, in anderer Schriftart gehaltene Kapitel zur Aufklärung des Falls bei, werfen jedoch auch neue Fragen auf.
In Rachel konnte ich mich sehr gut hineinfühlen. Ihre Angst jederzeit aufzufliegen und als ehemaliges Mitglied einer Bande enttarnt zu werden, hinterlässt bei mir als Leser ein fortwährendes Bauchkribbeln. Als Rachel sich einer Person öffnet und ihre Identität preisgibt, hab ich mir einen klitzekleinen Moment gewünscht, sie hätte dies Geheimnis länger gewahrt um die Spannung weiter aufrechtzuerhalten. Doch zu lesen, wie die Vertrauensperson ihr den Weg zu Gott, zu seiner Vergebung zeigt und Rachel Frieden mit ihrer Vergangenheit und Gott findet, berührt mich als Leser. In dieser Vertrauensperson findet Rachel jemanden, der ihr, neben ihrer neugefunden Beziehung zu Jesus, bei allen weiteren Schwierigkeiten mit Rat und Tat zur Seite steht.
Mit William, dem Sergeant, wurde ich erst im weiteren Verlauf der Geschichte warm. Er ist so versessen darauf den Dieb zu fassen, dass alles andere in seinem Leben an Wichtigkeit verliert. Erst die Enthüllungen führen ihn wieder zurück zu seiner Beziehung mit Gott und er findet Frieden.
Ein wunderschöner, unerwarteter Kriminalroman, der neben einer Prise Humor, sehr viel Action und ganz viel Schuld, aber auch unverdiente Vergebung, Annahme und Liebe Gottes beschreibt.