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urmeli

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Insgesamt 498 Bewertungen
Bewertung vom 17.10.2024
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Slaughter, Karin

Letzte Lügen / Georgia Bd.12


ausgezeichnet

Die Geschichte der Gerichtsmedizinerin Sara Linton und des FBI Agenten geht weiter, aber auch, wenn man noch keinen Vorgängerthriller gelesen hat, kommt man gut in die Handlung hinein. Die beiden haben vor kurzem geheiratet und verbringen ihre Flitterwochen in einer abgelegenen Lodge in den Appalachien Mountains zu der man durch eine längere Wanderung hin kommt. Mercy McAlpine, die für den im Rollstuhl sitzenden Vater die Leitung des luxeriösen Anwesens übernommen und sehr erfolgreich führt, wird Von Sara und Will mit mehreren Messerstichen kurz vor deren Tod am Wasser gefunden. Am Abend vorher hat es einen Streit in der Familie gegeben und für den örtlichen Sheriff steht fest, der Mörder ist Dave. Dieser floh als Teenager aus dem Waisenhaus, in dem auch Will seine Jugend verbrachte, und fand bei den McAlpines ein neues Zuhause und wurde adoptiert. Mercy, seine Adoptivschwester wurde seine Frau, der gemeinsame Sohn John wurde geboren. Dave schlug und quälte Mercy, es war stadtbekannt, doch Mercy wies auch alte Narben auf.
Zu der Familie, in der alle irgendwas verheimlichen, sind auch unter den Lodgegästen einige mit dubioser Vergangenheit, die sich durchaus den den McAlpines rächen wollen.
Interessant ist die Suche nach dem Mörder in dieser abgeschlossenen Gemeinschaft, durch eine unpassierbare Straße und mangelndem Telefonnetz von der Außenwelt abgekoppelt. Es könnte ein Kammerspielt a la Agatha Christie sein, bei dem jeder verdächtigt wird. Sehr spannend werden wir mit dem sehr sympathischen Ermittlerpaar mit auf Spurensuche genommen.

Bewertung vom 26.09.2024
Und dahinter das Meer
Spence-Ash, Laura

Und dahinter das Meer


ausgezeichnet

Im Jahr 1940 kommt der zweite Weltkrieg London immer näher. Das Ehepaar Thompson fürchtet um das Wohlergehen ihrer elfjährigen Tochter Beatrix. Die Lösung ist die Kinderverschickung nach Amerika per Schiff. Schweren Herzens trennt sich die kleine Familie. In Boston bei den Gregorys wird aus Beatrix Bea. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lebt sie sich bestens ein in die liebevolle Familie und ihren neuen Brüdern, den älteren William und den jüngeren Gregor, die, wie auch die Mutter, die sich immer eine Tochter wünschte, ganz vernarrt in das aufgeweckte Mädchen sind. Besonders schön waren die Sommerferien im eigenen Ferienhaus in Maine. Nach und nach verblassen ihre Erinnerung an ihre leiblichen Eltern. Während dieser Zeit stirbt ihr Vater, ein Abschiednehmen ist nicht möglich. In Laufe der Jahre verbindet sie eine Teenagerliebe zu William. Als der Krieg zu Ende ist hat sie zurück zu kommen, in ein Leben und zu einer Mutter, die ihr inzwischen fremd geworden snd. In diesem neuen Leben wird sie nun zu Trixi.
Aus der Sicht jedes einzelnen Protagonisten erleben wir die Kriegszeit aus sehr unterschiedlichen Perspektiven. Ihre Ansichten, Erlebnisse und Gefühle vermitteln uns sehr unterschiedliche Blickwinkel auf das Leben dieser Zeit. Dabei fühlt man mit allen mit und hofft das Beste für sie.

Bewertung vom 26.09.2024
Von Angesicht zu Angesicht
Eulberg, Dominik;Hörren, Thomas;Danke, Thorben

Von Angesicht zu Angesicht


sehr gut

Es sind nicht nur Aufnahmen von Insekten, von Käfern, Schmetterlingen, Raupen, Libellen und Bienen in allen Lebenslagen, es ist vielmehr ein künstlerisch gestalteter Bildband über die unerschöpfliche Vielfalt unserer Insekten. Durch interessante Perspektiven und starken Makroaufnahmen erhalten wir Einblicke, die wir so mit unserem Auge nicht sehen können und uns diese Tiere, von denen uns die meisten nur lästig sind, ganz anders wahrnehmen. Glänzende Käfer, Facettenaugen und die Schuppen von Schmetterlingen sind vielfach ganzseitig, manche sogar über eine Doppelseite gedruckt worden. Das ist schon imposant. Ein paar kurze textliche Informationen zu den Insekten sind mit eingebaut.
Es gibt jedoch auch ein wenig Kritik. Beim Öffnen der Plastikfolie entströmte ein sehr unangenehmer Chemiegeruch, der nur langsam weniger wird. Zum anderen gibt es keinerlei Informationen über die Technik und das Equipment der Kameras und der Einstellungen. Wie ist es möglich, lebende Tiere auf diese Weise zu fotografieren, oder sind es Präparate? Wer sich nicht dafür interessiert für den ist es ein hervorragender Fotoband.

Bewertung vom 26.09.2024
Bis in alle Endlichkeit
Kestrel, James

Bis in alle Endlichkeit


sehr gut

Aufgrund persönlicher Probleme arbeitet der ehemalige Jurist Lee Crowe nun als Privatermittler für seinen ehemaligen Chef. Durch dessen Vermittlung wird Lee von der einflussreichen und schwerreichen Olivia Gravesend beauftragt, den Tod ihrer Tochter Claire aufzuklären. Für die Polizei ist es Selbstmord, durch einen Sprung aus einem Hochhaus schlug sie auf einem Rolls Royce auf. Besonderes Interesse hat Lee an den seltsamen Narben auf Claires Rücken. Wurde sie als Kind geschlagen oder missbraucht? Die alleinerziehende Olivia zögert lange bis sie zugibt, das Mädchen adoptiert zu haben. Claire hat sich neben ihrem Studium in Boston sehr für Genetik und Abstammungslehre interessiert, sie wollte wissen wer ihr Vater ist. Als Lee ihre Studentenwohnung durchsucht wird er überfallen. Es gelingt ihm, den Täter zu töten, doch zeitgleich wird seine Wohnung verwanzt und in sein Büro eingebrochen. Auf was ist Claire bei ihren Recherchen gestoßen?
Aus der Sicht des Privatdetektivs Lee Crowe wird die Handlung in kurzen, prägnanten Sätzen sehr spannend erzählt. Alle Protagonisten bis zu den kleinsten Nebenrollen haben starke Charaktere mit Ecken und Kanten. Schriftstellerisch ein sehr gelungener Thriller, der inhaltlich mit dem Vorgänger 5 Winter nicht ganz mit halten kann. Mehr wissenschaftliche Hintergrundinformationen zum Thema Gentechnologie hätte ich mir gewünscht.

Bewertung vom 26.09.2024
Moments in Nature
López, Gamander;López, Una

Moments in Nature


ausgezeichnet

Dieses Sachbuch über unsere heimische Tierwelt besticht in erster Linie durch die hervorragenden Fotos von Gamander Lopez, der sich in geduldiger und akribischer Vorgehensweise nahe an die Tiere begeben hat. Seine Schwester Una besticht durch die locker geschriebenen Texte, die mit viel Wissen, persönlichen Anmerkungen und Informationen versehen sind, wie und wo man den Tieren begegnen kann, wie man ihnen gegebenenfalls helfen kann und was man vermeiden sollte.
Zu Beginn stellen sich die Geschwister vor und erzählen, wie ihre Neugierde zur Natur entstand und wie Gamander mit zehn Jahren und seiner ersten Kamera auf Pirsch ging.
Die weiteren Kapitel sind der Tierwelt gewidmet, von Vögeln im eigenen Garten und im Wald, von Eichhörnchen, Füchsen, Rehen und Mäusen und von Tiere im Wasser. Sehr abwechslungsreich mit leicht lesbaren Texten, auch für Kinder und Jugendliche geeignet, und erstklassigen Aufnahmen. Dazwischen gibt es kleine Einschübe über die Technik und Vorgehensweise des Fotografierens. Ein wunderschönes Buch zum Verschenken und für sich selbst, um immer mal wieder nachzulesen.

Bewertung vom 26.09.2024
Der Bademeister ohne Himmel
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


ausgezeichnet

Der ehemalige Bademeister Hubert ist dement und auf Hilfe angewiesen. Damit Ewa, die polnische 24 Stunden Pflegekraft mal ein wenig frei bekommt übernimmt die 15-jährige Linda die Aufsicht. Linda hat außer Kevin keine Freunde, sie ist gestresst von ihrer alleinerziehenden und wieder neu verliebten Mutter und der Schule und sie hat Selbstmordgedanken. Mit dem jüngeren Kevin ist sie seit einigen Jahren befreundet, da sie ihn zur Schule begleitet hat. Kevin ist ein Computernerd, auch ohne Kontakte, dazu macht er sich ernsthafte Gedanken um den Klimawandel und die Zerstörung der Umwelt. Der Umgang mit Hubert ist eine Herausforderung, mal möchte er zur Arbeit gehen, mal wartet er auf seine längst verstorbene Frau Rosalie, mal suchen sie sein Gebiss. In Laufe der Zeit verschlechtert sich Huberts Zustand zusehends und sein Ende naht.
Der Roman ist einerseits bewegend und einfühlsam, andererseits hat er auch sehr viel humorvolle Passagen. Aus der Sicht der Teenagerin erleben wir die Welt um Hubert, die Situation der polnischen Pflegekraft, fern der Heimat, die Hilflosigkeit von Huberts Tochter, die sich den Vorwürfen ausgesetzt sieht, das sie nicht selbst die Pflege übernimmt. Mit profunden Kenntnissen wird der Umgang mit einem Demenzkranken beschrieben.

Bewertung vom 10.09.2024
Hast du Zeit?
Winkelmann, Andreas

Hast du Zeit?


sehr gut

Als eine Freundin und Arbeitskollegin aus dem Krankenhaus sich beobachtet und zunehmend bedroht fühlt, beschließt Michelle mit ihrem Vater wieder in Kontakt zu treten. Als ehemaliger, inzwischen pensionierter, Polizist kann er vielleicht helfen. Bevor er sich damit beschäftigen kann ist die junge Frau bereits ermordet worden. Die offiziellen Ermittlungen führen nicht weiter, so dass Grotheer selbst auf Spurensuche geht. Dabei entdeckt er Parallelen zu bis zu 4 Jahre zurückliegende Fälle, in den Frauen spurlos verschwanden. Eine Sanduhr, jeweils ein Unikat, wurden an die Zurückgebliebenen ohne Absender zugestellt. Auch aus Sicht des unbekannter Täters erfahren wir einiges, ihm geht es gestohlene Zeit, die er zurück bekommen möchte. Immer wieder gibt es Passagen, in denen über den Begriff Zeit reflektiert wird, die Hetze und Schnelllebigkeit unserer Zeit, Phasen, die sich endlos hinziehen. Es macht einen nachdenklich.
Trotz dieser Einschübe ist der Thriller spannend in kurzen Abschnitten geschrieben, nur die Charaktere der Protagonisten blieben teilweise ein wenig schwach.

Bewertung vom 10.09.2024
Invictum
Trussoni, Danielle

Invictum


sehr gut

Seit seinem Unfall mit Schädelhirntrauma hat Mike Brink ganz besondere Fähigkeiten, das Savant Syndrom. Er hat ein fotografisches Gedächtnis und lernt neues in kürzester Zeit und für das Lösen komplexer Rätsel ist er wie geschaffen. Alle 12 Jahre, seit 1947, versucht ein Enträtsler die japanische Drachenschatulle zu öffnen, in der ein kaiserlicher Schatz versteckt wurde. Diese Box hat allen bisherigen Versuchen standgehalten, keiner der Experten hat es überlebt. Die mit dem japanischen Kaiserhaus vertraute Sakura überzeugt Mike, dass er der Richtige ist und bringt ihn nach Tokio. Er bekommt Hilfe, aber ihm werden auch aus einer ganz unvermuteten Richtung enorme Probleme bereitet. Er geht nicht nur darum, die Öffnung der Box zu überleben sondern den Inhalt auch dem richtigen Empfänger zu übergeben. Dabei wird immer wieder auf das erste Buch verwiesen, welches man für das Verständnis dieser Handlung jedoch nicht benötigt.
Die Handlung ist sehr spannend, wenn ich das Buch auch nicht als Thriller bezeichnen würde. Hochinteressant sind die Einschübe über das japanische Kaiserhaus, über die Rolle der Frau in Japan, über Kultur und Mythen, über das Essen und die Lebensweise der Japaner.

Bewertung vom 10.09.2024
Partikel
Harlander, Wolf

Partikel


ausgezeichnet

Während einer Hochzeitsfeier auf Sylt wird plötzlich einigen Gästen schlecht, erbrechen und zwei sind sogar gestorben. Nach den Untersuchungen fand man eine enorm hohe Konzentration an Mikroplastik im Fisch, der diese Katastrophe auslöste. Als neue und ambitionierte Journalistin möchte Melissa dem nachgehen. Sie hat auch noch einen sehr privaten Grund dafür. Ihre zweijährige Nichte Zoe ist an Leberkrebs erkrankt, ausgelöst durch Mikroplastik, der in ihrem kleinen Körper nicht abgebaut werden kann. Die einzige Heilungschance ist ein neuartiges Verfahren, dass in den USA getestet wird und für zwei Millionen Dollar zu bekommen ist. Sie versucht mittels Crowdfounding die Summe zusammen zu bekommen. Die Firma Cyaclean, die ein neuartiges Verfahren zur Vernichtung von Mikroplastik durch Algen betreibt, wird auf sie aufmerksam. Hat Zoe durch dieses Unternehmen eine Chance?
Der Thriller ist sehr vielschichtig aufgebaut, es geht um den illegalen Export von Plastikmüll, um politisches Kalkül, um Umweltschützer, die sich auch um die Algen sorgen, um eine Verschmutzung der Meere und des Rheins. Auch zwei Mitarbeiter des BND sind involviert. Die sehr spannende Handlung und interessante Protagonisten wird durch wissenschaftliche Einschübe, die uns das Thema näher bringen, unterbrochen. Der einst entwickelte und gepriesene Kunststoff ist inzwischen ein sehr großes Problem, auch für unsere eigene Gesundheit.

Bewertung vom 10.09.2024
Über Leben und Tod
Klenk, Florian

Über Leben und Tod


gut

Christian Reiter ist mit Leib und Seele Gerichtsmediziner. Seit frühester Kindheit interessierte ihn der Tod, woran ist wohl sein Hamster gestorben? Diese Neugierde brachte ihn im Medizinstudium in die Pathologie und seitdem hat ihn die Suche nach Todesursachen nicht mehr los gelassen. Er berichtet von spektakulären österreichischen Fällen, wie der doppelte Selbstmord des Kronprinzen Rudolf und seiner Geliebten, von der schwarzen Witwe, die Männer aus finanziellen Gründen sehr geschickt tötete. Die Haare Beethovens werden zur Untersuchung seiner Todesursache und so hoffen sie, auch zur Erklärung seiner Taubheit eingesetzt, doch sind es wirklich seine? Seine Reise nach Thailand zur Klärung der Absturzopfer des Flugzeugs der Lauda Air entwickelt sich enttäuschend. Zahnabdrücke wurden nur bei den Nichtasiatischen Opfern genommen, viele der Toten wurden nicht identifiziert.
Doch es geht bei seiner Arbeit nicht nur um Tote. Vor Gericht hat er es mit Verletzten und Misshandelten zu tun um um denen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Zu Beginn erfahren wir viel über die familiäre Vorgeschichte und die Kindheit Christian Reiters, langatmig und nur in wenigen Passagen wirklich von Interesse. Die historische Geschichte des Narrenturms, einst Psychiatrie, nun Museum und der vielen Ausstellungsstücke wird ausschweifend erzählt. Über Untersuchungsmethoden und Todesartfeststellung hingegen erfahren wir wenig, es wird nur kurz angerissen. Es ist mehr ein Sachbuch über Christian Reiter als über seine Arbeit.