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Leseratte_95

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 03.07.2024
Geile Zeit
Seydack, Niclas

Geile Zeit


ausgezeichnet

Geile Zeit?
Beim ersten Anblick des Covers kommen einem Buchkäufer die Gedanken eines Sommerferien-Teenie-Romans. Auf den zweiten Blick wirken die vielen bunten Schwimmreifen wie eine Ritterrüstung. Liest man sich dann tiefer in die Autobiographie ein, wird schnell deutlich, dass die Schwimmreifen auch eine Metapher sein können, der Schutz einer Generation, die in ihrer Kindheit ab dem Zeitpunkt September 2001 herumgeschleudert wurde und zum Schutz vor dem Anecken in der Öffentlichkeit Schwimmreifen trägt.

Die Autobiographie schildert teils humorvoll, wie sich das Leben der Generation Millennials nach einer zunächst unbeschwerten Kindheit ab dem 09. September 2001 schlagartig geändert hat. Auf einmal war das eigene Leben geprägt von tragischen Nachrichten, Terroranschlägen, Klimakrisen, Amokläufen und ist es für diese Generation gefühlt auch bis heute.

Doch auch sehr tiefgründig wird gerade den Lesern dieser Generation wieder vor Augen geführt, was seit über 20 Jahren im Unterbewusstsein feststeckt…sie sind die Generation am Kipppunkt, bei denen das Leben nicht mehr so unbeschwert werden wird, wie bei der Generation ihrer Eltern.

Ein durchaus lesenswertes Buch, vor allem für die Kinder der 80er und frühen 90er Jahre.

Bewertung vom 28.06.2024
Mein Sachen suchen Wimmelbuch: Tiere und ihre Kinder
Gernhäuser, Susanne

Mein Sachen suchen Wimmelbuch: Tiere und ihre Kinder


ausgezeichnet

Eine Reise durch die Welt der Tierkinder! Ein sehr schönes Wimmelbuch für die ganz Kleinen. Vom Bauernhof über Afrika, den Dschungel bis in die Antarktis können Tierwelten entdeckt werden. Das Wimmelbuch ist sehr schön gestaltet und regt die Kinder zum Suchen und entdecken an. Auf jeder Seite sind mehrere Klappen, die sich jedoch zu Beginn eher schwer öffnen lassen, hier müssen die Erwachsenen helfen. Das Buch hat eine sehr gute Qualität, wie von Ravensburger gewohnt.
Gerne könnte es noch ein paar Seiten mehr haben. Teilweise ist auch aufgefallen, dass Tiere auf den Seiten nicht mit Namen beschrieben sind. Hier müssen dann die Erwachsenen entsprechend nach dem Namen des jeweiligen Tiers im Internet suchen.
Tiere und vor allem Tierbabys sind allgemein beliebt und das Wimmelbuch daher auf jeden Fall sehr zu empfehlen. Es kommt bei den Kleinen sehr gut an.

Bewertung vom 21.06.2024
Agatha Christie / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.21
Lieder, Susanne

Agatha Christie / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.21


sehr gut

Diese schöne Romanbiografie umschreibt das Leben der weltweit bekannten Autorin Agatha Christie. Die Romanhandlung beginnt nach dem Tod der Mutter von Agatha und wirft Rückblicke in die Vergangenheit. Der Leser erfährt über die Jugendzeit von Agatha, ihre (von der Mutter ausgelöste, scheinbar verzweifelte) Suche nach einem geeigneten Ehemann und ihre ersten Schritte als Schriftstellerin.

Agatha bekommt zu Beginn ihrer Karriere durchaus zu spüren, wie hart das Autoren-Verleger-Business ist.

Beschäftigt man sich mit der Biografie von Agatha Christie ist festzustellen, dass sich die Romanhandlung in Wesentlichen Punkten nah an der Realität entlanghangelt.

Der Schreibstil ist angenehm und der Roman sehr kurzweilig. Auch wenn man den Roman einige Tage zur Seite legt, kommt man schnell wieder in die Handlung rein.

Der Roman ist sehr zu empfehlen für Zugreisen oder den Sommerurlaub!

Bewertung vom 30.03.2024
Der blaue Salamander
Ventura, Luca

Der blaue Salamander


ausgezeichnet

Zunächst muss gesagt werden, bei diesem Cover bekommt man sommerliche Urlaubsgefühle! Einen Krimi von Luca Ventura habe ich noch nicht gelesen und konnte daher unvoreingenommen an die Lektüre gehen. Dieser Capri-Krimi ist für diejenigen gemacht, welche einen leichten Krimi mit viel liebe zum Detail lesen möchten.

Das Ermittlerpaar Rizzi und Cirillo bringen den Leser zum schmunzeln. Man reist mit ihnen durch italienische Landschaften blühender Bäume und Felshänge.

Der Schreibstil ist angenehm und nimmt den Leser mit in die Handlung. Man hat das Gefühl, wie eine Schattenperson die Geschehnisse zu beobachten.

Die Handlung rund um den aufzuklärenden Mord an der Modedesignerin Rosalinda ist interessant gestaltet und der Leser ahnt lange nicht, wer der Täter sein könnte.

Der Roman ist perfekt für entspannte Lesestunden im Urlaub in der Sonne.

Bewertung vom 15.03.2024
Noto
Sack, Adriano

Noto


sehr gut

Ein Roman, tiefgründig und berührend, welcher den Leser in die Sonne Siziliens entführt.
Von Beginn an kann man sich mit dem Erzähler voll identifizieren. Der Autor beschreibt die Orte und Handlungen tiefgründig, man könnte meinen man ist selbst auf Reise nach Sizilien und hat den Duft von Meer und Orangen in der Nase. Eine Reise der Trauerbewältigung und zugleich auch eine Reise der Selbstfindung. Dem Autor ist sehr gut gelungen, eine Verbindung zwischen Verlust und Neuanfang herzustellen.
Der Roman ist wunderbar umgesetzt. Das Cover beeindruckt und ist anziehend gestaltet, obgleich es mich im ersten Moment immer eher an Afrika erinnert, als an Italien.
Alles in allem ein durchaus lesenswerter Debütroman des Autors Adriano Sack, der bestimmt auch vielen Lesern in Zeiten der Trauer Mut und Hoffnung geben kann, dass es im Leben immer weiter geht.

Bewertung vom 27.02.2024
Kantika
Graver, Elizabeth

Kantika


sehr gut

Ein großartiges Buch erzählt eine bemerkenswerte Lebensgeschichte über das Leben der Großmutter der Autorin.

Beginnend zum Anfang des 20. Jahrhunderts in Istanbul erlebt der Leser eine Lebensreise über das Exil in Barcelona bis nach New York. Für viele Leser vermutlich nur schwer nachvollziehbar ist, wie sich ein Leben aus einer unbeschwerten Kindheit in einer jüdischen Unternehmerfamilie in ein Leben im Exil wandeln kann, das später geprägt ist von Schicksalsschlägen und doch auch schönen Erlebnissen.

Das schöne Cover hat mich bereits bei der Leseprobe angesprochen. Die Schwarz-Weiß-Bilder zu Beginn der Kapitel haben mir auch gut gefallen, da sie zum innehalten anregen. Kantika bedeutet übersetzt „das Lied“ und soll wohl auf die unbeschwerte Kindheit der Protagonistin abstellen.

Wer sich dann zu Beginn des Romans noch parallel mit der Geschichte der sephardischen Juden beschäftigt, kann sich noch besser in die Romanhandlung hineinversetzen.

Bewertung vom 05.02.2024
Das Lächeln der Königin
Gerhold, Stefanie

Das Lächeln der Königin


sehr gut

Jedem ist sie aus der Schulzeit ein Begriff und doch kennen sie nur wenige wirklich. Als Sinnbild der Schönheit verbindet man Nofretete.

Der Roman behandelt zugleich die Zeit um den Ersten Weltkrieg, die darauffolgenden Weimarer Republik und den aufkommenden Nationalsozialismus. Auch gibt er dem Leser hinsichtlich der aufkommenden ethischen Tatsachen zu bedenken. Mehrere Länder sind in Auseinandersetzungen über das Anrecht auf die Büste der Nofretete verwickelt. Wer hat ein Recht an diesem Fund? Das Land Ägypten? Der Mäzen, der die Grabungen förderte?

Obgleich es sich um kein Sachbuch handelt, kann der Roman jedem empfohlen werden, der sich für Kunstgeschichte und Ägypten interessiert. Der Schreibstil passt in die damalige Zeit.

Der Roman gibt einen schönen Einstieg in die Thematik und regt dazu ein, ein Sachbuch über die Nofretete und Ausgrabungen in Ägypten zu lesen.

Bewertung vom 05.02.2024
Trophäe
Schoeters, Gaea

Trophäe


sehr gut

Bereits der Einstieg in die Handlung hat mir gut gefallen, da alle Begebenheiten sehr detailreich geschildert werden. Der Leser hat so das Gefühl, direkt am Geschehen beteiligt zu sein.

Die Thematik hinter dem Roman gibt auch dem Leser zu denken. Ethische und moralische Fragen werfen sich auf. Die seit Jahrzehnten in der Kritik stehende Jagd auf Wildtiere in Afrika wird hier dadurch verdeutlicht, dass Hunter zum wiederholten Mal in Afrika ist, auf der Jagd nach seinem letzten Tier, das den Kreis der Big Five schließt. Durch seinen Plan, die Big Five voll zu machen, erfährt er auch erstmalig von den „Big Six“.

Die Sprache ist von Beginn an bildlich und packend. Obgleich die Handlung teilweise auch sehr schockierend ist, kann man den Roman nicht aus der Hand legen.

Das ungewöhnliche Cover zieht in jeder Buchhandlung sofort die Blicke an sich und wurde perfekt auf den Roman abgestimmt.

Bewertung vom 15.01.2024
Die Spiele
Schmidt, Stephan

Die Spiele


weniger gut

Der Krimi „Die Spiele“ von Stephan Schmidt haben mich zunächst wegen des interessanten Covers und des Klappentextes angezogen. Aus dem Genre Krimi lese ich eher selten, weshalb meine Erwartungen an dieses Buch zugegebenermaßen auch größer waren. Nicht nur der Handlungsort in Asien, sondern auch in Afrika hat mich interessiert.
Die Handlungen rund um die Olympischen Spiele fand ich zunächst spannend, jedoch ging der Krimi mir diesbezüglich nicht genug in die Tiefe. Auch die für einen Krimi erwartete Spannung ging bei der stellenweise vorhandenen Langatmigkeit eher verloren.
Der Krimi thematisiert meiner Auffassung nach auch weniger die Olympischen Spiele als vielmehr Politik und Staatsinteressen der jeweiligen Länder.
Auch der Schreibstil aus kurzen Stakkatosätzen ist gewöhnungsbedürftig und kommt nicht bei jedem Leser an.

Bewertung vom 02.01.2024
Das Philosophenschiff
Köhlmeier, Michael

Das Philosophenschiff


weniger gut

Das Philosophenschiff von Michael Köhlmeier hat mich aufgrund des Covers und des interessanten Titels angesprochen. Der Klappentext und die Leseprobe haben mein Interesse geweckt, der Roman hat meine Erwartungen allerdings nicht erfüllt.
An ihrem 100. Geburtstag beginnt Anouk Perlemann-Jacob einem Schriftsteller von ihrem Lebensabschnitt zu erzählen, als sie den bolschewistischen Terror am eigenen Leib erfahren musste. Mit der Art der Erzählung aus der Perspektive der Protagonistin bin ich jedoch nicht warm geworden. Die Erzählweise liest sich anstrengend und wirkt wie aus dem Mund einer Jugendlichen geschrieben.
Die grundlegend interessante historische Thematik erschließt sich unter Umständen nicht vielen Lesern ohne entsprechende historische Kenntnisse, da es an manchen Stellen des Romans schwer fällt, Fiktion und Wirklichkeit zu trennen.
Die Philosophenschiffe (es waren insgesamt fünf an der Zahl) entspringen tatsächlich wahren Gegebenheiten und waren eine Aktion Sowjetrusslands, unliebsame Intellektuelle außer Landes zu bringen, anstatt sie zu erschießen.