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Benutzername: 
Maria
Wohnort: 
Tutzing

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
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Bewertung vom 19.02.2025
Bitterschönes Schicksal oder als meine Mutter seltsam wurde
Lehmann, Heidi

Bitterschönes Schicksal oder als meine Mutter seltsam wurde


ausgezeichnet

Das Cover und der Titel passen super und motivieren zum Lesen. Ich mag das Buch sehr. Die Protagonisten sind mir vertraut geworden und haben stimmige Entwicklungen gemacht. Es geht um psychische Erkrankung und ihre Behandlung, um Überforderung, um Freundschaften, Trennungen und um Kunst. Die Autorin hat eine wunderbare Schreibstimme, mit der sie atmosphärische Stimmungen kreiert. Unbedingt lesenswert.

Bewertung vom 12.02.2025
Immer Mehr von Weniger
Osswald, Anja

Immer Mehr von Weniger


ausgezeichnet

»Immer mehr von weniger« hat die beiden Untertitel »Das Verschwinden meiner Mutter« und »Eine Familiengeschichte mit Demenz«. Damit ist das Thema genial umrissen.
Die Autorin lässt sich auf die Reise ihrer Mutter ins Vergessen ein und begegnet dabei immer auch sich selbst. Das Beschreiben der Krankheit springt und wechselt wie die Erinnerungen selbst in den Zeiten und den Genres. Das irritiert manchmal beim Lesen und stört den Lesefluss, doch es entspricht ziemlich gut der Verwirrung im Kopf der Mutter.
Der Autorin ist es gelungen, mit dieser »Unordnung« die Sprunghaftigkeit und Verunsicherung nachvollziehbar zu machen, die die Betroffene in den Jahren ihrer Erkrankung erlebt. Das Buch umfasst Biografisches, Krankengeschichte, Imagination, Familiengeschichte, philosophische Betrachtungen sowie persönliche Reflexion und liest sich spannend mit hohem Mehrwert.
Es gibt gelungene Sprachbilder, die mir besonders im Gedächtnis bleiben werden:
»Die Fragen (nach dem Erfahren der Diagnose) hingen klamm zwischen den nassen Handtüchern, Hemden und Schlafanzügen auf der Leine. Der salzige Geschmack der Tränen mischte sich mit dem frischen Geruch des Waschpulvers. In ihrer säuberlichen Reihung gab die Wäsche ein gutes Bild ab von einer Ordnung, die nur noch an einem dünnen Faden hing.«
Es spricht große Bewunderung für die Mutter aus den Zeilen der Autorin, die trotz heftiger Herausforderungen im pflegerischen Bereich bis zum Ende in der Liebe bleibt. Davon zeugt auch eine besondere Imagination, die die Autorin sich selbst, dem Buch und seiner Leserschaft schenkt. Unbedingt lesenswert!

Bewertung vom 05.02.2025
Bienenjunge
Lehmann, Heidi

Bienenjunge


ausgezeichnet

Der Titel und das Cover fielen mir positiv auf. Als ich den Klappentext las, wollte ich auf jeden Fall mehr davon erfahren. Selten hat mich ein Buch so abgeholt wie dieses.

- Ja, es geht um einen autistischen Jungen namens Cosmas.
- Ja, es geht um eine Ehe, die unter den Belastungen zu zerbrechen droht.
- Ja, es gibt wenig Möglichkeiten, die Eltern zu entlasten.
- Ja, die Behinderung von Cosmas schränkt deren persönliche Entfaltung und Freiheiten ein.
- Ja, es gibt im Leben von Cosmas augenscheinlich mehr Verlierer als Gewinner.

Gleichzeitig entfaltet das Buch auf wunderbare Art die Facetten der menschlichen Psyche.
Wir alle kennen als Liebende, als Eltern, als Lehrer, als Betreuer und als Künstler die Gefühle des Versagens, der Einsamkeit und die Grenzen des Machbaren. Gerade das einfache Gemüt des beeinträchtigten Jungen Cosmas zeigt uns jedoch die unverfälschte Klugheit weiser Menschen. Das ist so authentisch geschildert, wie es nur aus eigener Erfahrung möglich ist. Ich danke der Autorin für das Teilen ihres Wissens.
Lassen wir uns darauf ein und lernen wir von unseren beeinträchtigten Mitmenschen!

Bewertung vom 23.01.2025
Lior - Der Weg nach Hause
Nergiz, Viktoria

Lior - Der Weg nach Hause


ausgezeichnet

Wieder fühlte ich mich wie schon mit »Talvis Weihnachten« reich beschenkt von dem Buch »Lior – Der Weg nach Hause«.
Der Roman über die 14jährige ist in mehrere Hinsicht eine unglaubliche Bereicherung für die Leser*innen, was ich hier zu schildern versuche. Liors Lebensumstände, die sich erst allmählich offenbaren, sind realistisch und hoffnungsvoll zugleich.
Nach jedem der Kapitel dürfen wir in Liors Gedankenwelt eintauchen und ihr Erleben nachempfinden. Diese Wahrheiten wie etwa »An Wunder glauben wollte sie also gern. So sehr, wie nur ein Mensch voller Hoffnung an Wunder glauben kann«, haben mich sehr berührt.
Wunderschön ist auch die Schreibstimme der Autorin und sind die farbigen Illustrationen. Sie passen in ihrer feinen Art zu Liors Gesicht, das uns auf dem Cover entgegenblickt mit Skepsis und Hoffnung darin. Beim Lesen hielt ich immer wieder inne, um die Weisheiten, die das Buch enthält, wirken zu lassen. Ein besonderes Buch, das ich jedem bewusst denkenden Menschen ans Herz legen möchte.

Bewertung vom 18.01.2025
Spätaufbruch
Recht, Daniela

Spätaufbruch


ausgezeichnet

Ich bin von Maikes Geschichte beeindruckt. In einer Zeitspanne von 30 Jahren wird das Geschehen in der Jetztzeit und der Ich-Perspektive der knapp 50jährigen Protagonistin geschildert, als stände man neben ihr. Ab und zu wechselt die Perspektive in die von Paul oder die von Asger, was sich erst im Text erschließt, aber nicht stört. Die Kapitel spielen in München, Wrightfield, Berlin, Rostock, Kopenhagen, Gedser und Usedom und haben teilweise richtig tolle Cliffhänger. Es gibt wunderschöne Naturbeschreibungen und interessante Figuren. Was ich zusätzlich schätze, ist das gute Lektorat und Korrektorat, das das Buch offensichtlich erfahren hat. Ich kann den Roman von ganzem Herzen empfehlen und habe die Lesezeit mit ihm sehr genossen.

Bewertung vom 06.01.2025
Blutrotes Vermächtnis
Reidel, Ingrid

Blutrotes Vermächtnis


ausgezeichnet

Das Buch hat eine Sogwirkung. Von der ersten Seite an hat mich dieser Thriller gepackt und kaum mehr losgelassen. Ich liebe Handlungen mit gespaltene Persönlichkeiten und Ingrid hat mich mit ihrem Buch wunderbar unterhaltsam bei dieser Vorliebe abgeholt. Tolle Naturbeschreibungen, interessante dreidimensionale Figurenentwicklung, irre Spannung, einfach erste Sahne. Die 35 Kapitel mit stimmigen Überschriften haben genau die richtigen Längen zum Durchatmen. Chapeau, liebe Ingrid. Ich freu mich auf den nächsten Thriller von dir.

Bewertung vom 29.11.2024
Eine Nacht im Advent. Life is a Story - story.one
Reidel, Ingrid

Eine Nacht im Advent. Life is a Story - story.one


ausgezeichnet

Die Geschichte von Ingrid Reidel wird mir immer im Gedächtnis bleiben wie eine zartbittere Praline, an deren Geschmack ich mich erinnere. Die Erzählung, die die kleine Ingrid von ihrem Vater hörte, ist so traurig-schön wie es Liebe nur sein kann. Eingebettet ins Leben der Autorin spannt sich der Bogen harmonisch über mehrere Jahrzehnte.

Die Fotos sind stimmig und gut ausgewählt. Ich werde für dieses Buch einen besonderen Platz in unserer Wohnung wählen und immer wieder gern danach greifen.
Eine wunderbare Geschenkidee für empfindsame Menschen! Gerade zu Weihnachten!

Bewertung vom 24.11.2024
Paula, der Jazz und die Nebelkrähe
Kratzer, Magdalena

Paula, der Jazz und die Nebelkrähe


ausgezeichnet

Die Protagonistin Paula fühlt sich nach dem überraschend Tod der geliebten Oma und einem unschönen Vorfall in der Akademie innerlich wie versteinert. Als Lehrerin verbringt sie die Sommerferien zurückgezogen und traurig ohne Freude und Kreativität, bis sie von einer Nebelkrähe am Fenster und einem Jazzmusiker aus der Nachbarwohnung aufgeschreckt wird. Doch lassen Paulas innere Dämonen eine Verwandlung zu?

Ein besonderes Buch über die Veränderung und Entwicklung unserer Psyche. Es erzählt aus der Sicht der Protagonistin viel über Kunst und Künstler und zeichnet einfühlsam und nachvollziehbar den Prozess der inneren Versteinerung zu einer Öffnung und Befreiung nach. Unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.10.2024
Blickwinkel. Life is a Story - story.one
Heering, Lisa

Blickwinkel. Life is a Story - story.one


ausgezeichnet

Wow. Dieses Buch hat mich bis zur letzten Seite atemlos auf meinen Stuhl kleben lassen. In wechselnden Perspektiven durfte ich die Sichtweisen des vom Autismus-Spektrum betroffenen Kian (was für ein schöner Namen!) und seiner Mama einnehmen.
Unglaublich, wie mühsam sich betroffene Familien die in der Behindertenrechtskonvention gesetzlich vereinbarten Rechte erkämpfen müssen. Diese nicht zu gewähren bedeutet Diskriminierung. Doch die Kraft und Zeit, die von den Familien dafür aufgewandt werden müssen, bleiben für immer verloren. Wo sind die Politiker*innen, die sich dieses Ungleichgewicht auf ihre Fahnen schreiben und die Familien damit entlasten wollen?
Unbedingte Leseempfehlung, nicht nur, aber auch wegen der wichtigen Informationen zu notwendigen Hilfen für betroffene Familien!

Bewertung vom 16.09.2024
Am Pluto vorbei, dann links
Kratzer, Magdalena

Am Pluto vorbei, dann links


ausgezeichnet

Ein Roman wie das Leben so schön.

Dieses wundervolle Buch hat jede Menge überraschende Wendungen und bleibt bis zum Schluss spannend. Einen Mehrwert erlebt man im Wissenswerten aus der Astronomie, der Arbeit mit Straßenhunden, aus der Trauerarbeit, dem Coaching und der Persönlichkeitsentwicklung. Die geschilderten Eindrücke von der Cote bleue in Südfrankreich machen Lust, sofort hinzufahren.
Der Schreibstil der Autorin ist authentisch und facettenreich, gefühlvoll und originell in den sich abwechselnden Perspektiven der beiden Protagonisten Anka und Saniel. Es ist unvermeidlich, dass sie einem ans Herz wachsen. Dazu der Welpe Cher und natürlich die Planeten, die eine tragende Rolle spielen.

Selten habe ich ein Buch nach dem Lesen derartig beglückt aus der Hand gelegt.

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