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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kriminaltango
Wohnort: 
Plüderhausen

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 19.10.2022
Weber's Wintergrillbibel
Weyer, Manuel

Weber's Wintergrillbibel


ausgezeichnet

Es gibt in meiner Küche nicht wegzudenkende Grundlagenwerke, die jeder hat oder kennt, z.B. das Backbuch aus dem GU-Verlag oder das Goldene Weihnachtsbuch. Diese Grillbibel hat das Zeug dazu, zum nächsten Klassiker zu werden.

Es werden Grundtechniken gelehrt, Zubehör wird erläutert, auch Warenkunde und Putztipps fehlen nicht. Alles wird nachvollziehbar und gut bebildert in einzelnen Arbeitsschritten erklärt.

Den größten Teil dieser "Bibel" nehmen jedoch die Rezepte ein. Die sind kreativ, auch fortgeschrittene Grillfreunde werden noch neue Anregungen finden. Von warmen Salaten bis zur Nachspeise wird das komplette Menü abgedeckt. Die Bilder sind klasse gelungen. Schon bei der Betrachtung läuft das Wasser im Mund zusammen. Aber auch das fertige Ergebnis überzeugt.

Im Preis-Leistungs-Verhältnis scheint dieses Buch unschlagbar!

Dieses Grillbuch ist ein absolutes must have und bestimmt auch ein willkommenes Geschenk an Weihnachten.

Bewertung vom 02.10.2022
Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens / Monsieur le Comte Bd.1
Martin, Pierre

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens / Monsieur le Comte Bd.1


ausgezeichnet

Hier wird die Idee des Krimis auf den Kopf gestellt. Anstatt den Mörder zu suchen, begleiten wir Leser einen Auftragskiller wider Willen. Lucien, bisher Restaurantbesitzer an der Cote d' Azur und Lebemann, "erbt" den Job von seinem Vater. Lucien setzt aber alles daran, seine neuen Aufträge zu sabotieren und auf gar keinen Fall auszuführen. Man fiebert mit und ist gespannt, wie dies gelingen kann, ohne selbst ins Visier zu geraten.
Dabei kann es schon mal passieren, dass er actionreich mit dem Speedboot fährt, ihm eine hübsche Frau zunächst in die Arme fällt und anschließend verfällt. Bewaffnete Verfolger sind dabei für ihn kein Problem. James Bond lässt grüßen.
Das ist unglaubwürdig mögen viele Kritiker sagen. Darauf habe ich nur eine Antwort: "Na, und?"

Es war mir ein Fest. Ich habe die Figuren dieses ersten Bandes lieb gewonnen. Da ist z.B. Rosalie, die altgediente und schwerhörige Haushälterin. Sie umsorgt Lucien und liefert sich mit ihm den ein oder anderen schönen verbalen Schlagabtausch.
Es gibt heitere Momente, absurde Szenen und viele Beschreibungen, die den Geschmack und das Kopfkino des letzten Urlaubs in Südfrankreich wieder zum Leben erwecken. Hier stimmt alles bis ins Detail. Auf der Innenseite des Einbandes steht sogar ein Rezept. Damit geht der Urlaub in die Verlängerung.

Nebenbei liefert der Roman aber doch auch die klassische Mördersuche. Lucien will wissen, wer seinen Vater auf dem Gewissen hat. Die Figuren und die Ausgangssituation bieten genug Stoff, um sich auf viele weitere Bände zu freuen.

Bewertung vom 24.09.2022
Stille blutet
Poznanski, Ursula

Stille blutet


gut

Die Idee, den eigenen Tod selbst anzukündigen und ihm nicht entgehen zu können, ist neu und interessant. Die sozialen Medien für die Todesankündigungen zu benutzen, ist ein weiterer faszinierender Schachzug. Eine solche Vorgehensweise des Täters schlägt riesige Wellen und ruft Nachahmer auf den Plan, was die Ermittlungen nicht leichter macht.

Das Ermittlerteam besteht aus einem gemischten Team, in welchem es Reibungen aufgrund des Rollenverständnisses und weiterer Gegensätze gibt. Im Vordergrund steht die Ermittlern Fina Plank. Sie ist keine Vorzeigeermittlerin, sondern soll eine Frau aus dem ganz normalen Leben, eine Identifikationsfigur, darstellen. Mit ihrem Kampf um ihre Rolle im Team weckt sie Empathie. Manchmal steht dieses Thema aber auch etwas zu sehr im Vordergrund.

In den Blickpunkt der Ermittlungen rückt schnell der Ex-Partner des ersten Opfers, Tibor Glaser. Aber ganz so einfach gestrickt ist der Fall nicht.

In einzelnen Kapiteln wechselt die Perspektive zwischen Plank, Glaser und dem Mörder. Letzterer spricht die Leserschaft direkt an. Manchmal klingt das sehr kryptisch. Die Leserschaft soll einen Wissensvorsprung erhalten, wodurch Spannung erzeugt werden soll. Bei mir hat das weniger funktioniert.

Der Krimi liest sich gut und flüssig durch, aber ich hatte mehr Spannung erwartet. Ich hatte mich darauf eingestellt, die Opfer nach der Todesankündigung um ihr Leben kämpfen zu sehen. Doch die Ermittlungsarbeit und die Sicht Glasers stehen im Mittelpunkt.

Bewertung vom 21.09.2022
Wie wir Menschen die Welt eroberten / Unstoppable Us Bd.1
Harari, Yuval Noah

Wie wir Menschen die Welt eroberten / Unstoppable Us Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch lag frisch ausgepackt im Wohnzimmer und bevor ich dazu kam, es zu lesen, hatten meine Kinder er sich schon geschnappt. Ich hatte das in der Zwischenzeit schon wieder ganz vergessen und war ganz erstaunt über den Vortrag, den mir meine 12-jährige Tochter beim Abendessen hielt. Sie erläuterte die Unterschiede zwischen Tieren und Menschen am Thema Arbeitsteilung. Bei einer Nachfrage wurden dann klar, dass sie sich auf den neuen Harari bezog.
Diese Anekdote macht klar, dass die Lektüre dieses Buches schlauer macht. Fragen über die Entstehung und Entwicklung des Menschen werden in kurzen Kapiteln erläutert. Harari appelliert aber auch an die Leserschaft, die besonderen Fähigheiten von uns Menschen für positive Zwecke und Nachhaltigkeit zu verwenden.
Aber das Beispiel beweist noch mehr. Es gelingt Harari, sich auf die Ebene der Kinder zu begeben und komplexe Themen in verständlicher Art und Weise zu erklären. Manchmal wünscht man sich sogar fast eine genauere Erklärung.
Darüber hinaus haben die Kinder das Buch aus eigenem Antrieb mit Freude gelesen, was nicht selbstverständlich ist für ein Sachbuch.
Große Freude machen auch die vielen tollen Illustrationen.
Ein rundum gelungenes Kindersachbuch.

Bewertung vom 22.08.2022
Intimitäten
Kitamura, Katie

Intimitäten


sehr gut

Von New York nach Den Haag an den Internationalen Strafgerichtshof wechselt die Hauptfigur des Romans. Den Haag ist mit seinen unterschiedlichen Seiten zwischen pittoresk und etwas runtergekommen ein gut gewählter Schauplatz. Dort beginnt die Hauptfigur eine Beziehung mit einem Mann, der in Trennung lebt. Obwohl die Ex nicht vor Ort ist, bleibt sie präsent und spielt eine große Rolle in der Beziehung.

Die Autorin ist eine sehr gute Beobachterin ihrer Umgebung und der menschlichen Beziehungen. Es gelingt ihr mit der Hauptfigur, die als Dolmetscherin am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag arbeitet, die Bedeutung von Sprache und des Dolmetschens greifbar zu machen. Übrsetzen ist nicht nur technisch. Es geht um Betonungen und Interpretationen. Man verleiht anderen eine Stimme, hat am Strafgerichtshof die Aufgabe Unaussprechliches auszusprechen. Mich haben diese Momente beeindruckt und an "Mein Herz so weiß" von Javier Marias erinnert. Und Katie Kitamura muss diesen Vergleich nicht scheuen.

Beim Übersetzen entsteht eine Intimität zwischen wildfremden Menschen. Situationen, in welchen unbeabsichtigt Intimes preisgegeben oder mitgehört wird, ziehen sich durch den Roman und geben ihm seinen Titel. Wie geht man um mit dem Wissen, das man dadurch erlangt? Verändert es den Blick auf die Welt? Verändert es mich?

Ein Roman mit Tiefgang.

Bewertung vom 21.08.2022
Der Angriff / Keeper of the Lost Cities Bd.7
Messenger, Shannon

Der Angriff / Keeper of the Lost Cities Bd.7


ausgezeichnet

Vorab: Wenn man 825 Seiten in 3 Tagen verschlingt und nur sagen kann, dass das noch nicht genug war, um den Hunger nach dieser Serie zu stillen, dann ist das die beste Leseempfehlung, die man geben kann.

Das Cover des Bandes ist in anderen coolen Farben und im gleichen Look wie die anderen Bände. Es ist von Vorteil, wenn man die vorangegangenen Bände kennt.

Der Band beginnt genauso spannend wie der letzte Band aufgehört hat. Durch die Reihe zieht sich die Frage nach Gut und Böse. Wer steht auf welcher Seite? Wieviel von welcher Seite steckt in mir?
Sophie wollte nie Waffen benutzen. Nun lässt ihr ein heftiger Angriff keine Wahl. Sie muss lernen, gegen echte Menschen zu kämpfen. Kann sie sich und ihre Freunde beschützen?
Mit vielen unerwarteten Wendungen und einem furiosen Finale geht der Band dieser Frage nach. Das Ende lässt die Leserschaft auf den nächsten Band hinfiebern.

825 Seiten sind noch nicht genug...