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friede.freude.lesefuchs

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2024
Am schönsten ist es in Sommerby / Sommerby Bd.4
Boie, Kirsten

Am schönsten ist es in Sommerby / Sommerby Bd.4


ausgezeichnet

Ich habe bisher alle Bände der Sommerby-Reihe von Kirsten Boie gelesen – es sind wahrhaftige Wohlfühl-Bücher! "Am Schönsten ist es in Sommerby" reiht sich nahtlos an und ist genauso herzerwärmend und abenteuerlich wie seine Vorgänger.

Dieses Mal besuchen Martha und ihre jüngeren Brüder Mikkel und Mats ihre Oma Inge in den Osterferien. Dass sie nicht mit ihren Eltern nach Gomera reisen, stand schnell fest. In Sommerby ist es einfach zu schön. Martha hilft im Café Schnasselbude aus und lenkt sich damit auch etwas von ihrem Liebeskummer ab. Mikkel versucht Freundschaft mit einem Kaninchen zu schließen und Mats erlebt ein Abenteuer, das voller Geheimnisse steckt. Oma Inge kümmert sich gut um alle und bereitet das Osterfest vor – dabei beschäftigen sie selbst so einige persönliche Dinge...

In diesen Band hat Kirsten Boie wieder so viele Schätze versteckt, die jede Seite lesenswert machen und einem beim Lesen stets ein gutes Gefühl geben. Wir erleben den Alltag der Familie mit, der so normal ist und doch voller besonderer Momente steckt. Zwar spielen Handy und das Internet auch eine Rolle, aber sie stehen nicht im Vordergrund. Die Kinder dürfen hier einfach Kinder sein. Sie entdecken draußen die Natur, wachsen über sich hinaus und lernen, was Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt bedeutet. Die Autorin hat einen wundervollen Schreibstil, weiß die schöne Umgebung zu beschreiben und kann sich unglaublich gut in die Seelen der Kleinen hineinversetzen.

Sommerby ist für mich wie nach Hause kommen. Es ist ein Ort der Abenteuer und der Geborgenheit. Ich empfehle diesen und alle übrigen Bände der Reihe unbedingt weiter.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.12.2023
Aufs Meer hinaus
Enger, Cecilie

Aufs Meer hinaus


weniger gut

Über zwei Frauen, die für mich jedoch nicht greifbar wurden – mühsam zu lesen

In dem Roman „Auf Meer hinaus“ von Cecilie Enger stehen die beiden Frauen Bertha Torgersen und Hanna Brummenæs im Mittelpunkt. Die Geschichte spielt um das Jahr 1900 in Norwegen spielt. Als die erste Reederinnen in Europa heimsen sie Erfolg ein. Doch die Tatsache, dass sie sich so ganz anders benehmen, als die Gesellschaft es von ihnen erwartet sowie ihre Beziehung zu- und miteinander legt ihnen auch Steine in den Weg.

Auch wenn ich den Weg, den die beiden Frauen gegangen sind, beeindruckend finde und ihren Mut und ihre Stärke anerkenne, hat mich die Geschichte nicht erreichen können. Ich bin mit den Charakteren nicht warm geworden, habe nicht mit ihnen gefühlt, konnte mich nicht mit ihnen identifizieren. Ob es an ihrer Art lag oder dem Schreibstil, kann ich nicht genau sagen. Vermutlich an beidem.

Die Autorin schreibt auf der einen Seite sehr ausladend und schon beinahe kitschig, auf der anderen Seite kindlich. Teilweise hatte ich das Gefühl, den Aufsatz er nicht ganz so geübten Schülerin zu lesen. Die Geschichte plätscherte so vor sich hing, nahm meinem Empfinden nach nie richtig Schwung auf und ich konnte keinen klaren Spannungsbogen erkennen. Mitverantwortlich dafür sind vermutlich Sätze wie diese:

„Wenn sie davon träumte, wohin ein Segelschiff unterwegs war, hämmerte ihr Herz manchmal heftig, sie schwelgte in der Vorstellung, wie ein hochgewachsener Matrose in exotischen und geschäftigen Häfen Jagd auf ein schönes Schmuckstück für seine geliebte Tochter machte, und diese Tochter war sie selbst.“ (S. 8)

Das sind 44 Wörter (wenn ich mich nicht verzählt habe) in einem Satz!

Für mich war es anstrengend, das Buch zu lesen und der Entwicklung zu folgen. Diese mag zwar interessant sein, wird meiner Meinung nach in diesem Buch aber nicht lebendig und anschaulich transportiert.

Bewertung vom 29.10.2023
Flitz und Fluse - Gespenster-Training leicht gemacht
Moser, Annette

Flitz und Fluse - Gespenster-Training leicht gemacht


ausgezeichnet

Niedliche Idee, aber zu oberflächlich – es gibt bessere Kinderbücher

Was das Kinderbuch „Flitz und Fluse – Gespenster-Training leicht gemacht“ von Annette Moser angeht, bin ich zwiegespalten.

Die Idee für die Geschichte gefällt mir. Es geht um die Gespensterfamilie Grausewitz – schon allein über diesen Namen musste herzlich lachen. Diese beziehen ein neues Haus und leben ein mehr oder weniger gruseliges, aber noch viel mehr ein harmonisches Gespensterleben. Bis sich unerwarteter Besuch ankündigt: Tante Twister! Wenn Flitz und Fluse, die Gespensterkinder, nicht vorweisen können, dass sie das Gruseln ordentlich beherrschen, müssen sie im nächsten Sommer zur Tante ins Training. Das muss verhindert werden, da sind sich alle einig. Doch wie nur?

Schön sind die Wortspielereien und die Art, wie die Autorin das Leben einer Gespensterfamilie beschreibt. Ich konnte es mir bildlich vorstellen und versetzte mich so sehr darin hinein, dass ich mich während des Lesens fast selbst wie ein Gespenst fühlte.

Was mir jedoch nicht so gut gefallen hat, dass zu stark und in negativer Art und Weise auf Äußerlichkeiten eingegangen wird. Genauer gesagt wird die Figur von Papa, Onkel (dick) und Tante (dürr) kommentiert und bereits Kindern der Gedanke eingetrichtert, dass man durch mehr Bewegung und weniger Süßigkeiten abnimmt. Ebenfalls negativ fiel mir die Wortwahl „Waschlappen“ auf, die in diesem Zusammenhang gewählt wurde, um auszudrücken, dass man entweder etwas nicht kann oder nicht mutig genug ist. Es gab noch einige weitere Stellen, die ich kritisch finde, da sie ein falsches Bild vermitteln und Kindern ein Denken mit auf den Weg geben, das ich nicht befürworten kann, weil sie das Selbstwertgefühl eher verunsichern als zu stärken.

Die Illustrationen wiederum sind niedlich und für die Altersgruppe, aber auch die vorlesenden Erwachsenen ansprechend. Auch gibt es schöne kleine Details zu entdecken, beispielsweise einer kleiner Geist am Rucksack, und die Verwandlungskünste der Gespenster sind originell.

Dennoch kann mich das Buch aus den genannten Gründen nicht überzeugen, zumal ich auch sprachlich schöner formulierte Bücher für Kinder kenne. Sorgen, dass das Buch zu gruselig sein könnte, muss man jedoch nicht haben. Es ist bzw. soll eher amüsant sein.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2022
Emmi lügt
Kento, Katie

Emmi lügt


ausgezeichnet

Eine Geschichte wie ein warmer Sommerregen!

„Emmi lügt“ von Katie Kento ist ein ganz besonderes Buch. Zum einen wegen der Geschichte, die es uns erzählt - zum anderen wegen des kunstvollen Schreibstils der jungen Autorin.
Wir lernen zunächst einmal den 14-jährigen Justus kennen. Er wird beschuldigt, einen Diebstahl begangen zu haben. Dabei handelt es sich doch nur um eine Verwechslung, und zwar mit Emmi! Emmi ist ein ganz besonderes Mädchen. Sie lebt in ihrer eigenen Welt und schafft es, durch ihre Worte und Taten, Justus mit in diese Welt zu holen und gleichzeitig ein wenig von ihrer Welt real werden zu lassen. Im weiteren Verlauf lernen wir die beiden immer mehr kennen und lieben! Sie erleben viele schöne Momente miteinander, doch sie haben auch einige Krisen zu meistern. Sowohl Justus als auch Emmi habe ich einerseits sehr kindlich naiv, andererseits als unglaublich reif und weise erlebt. Diese Tatsache verleiht der Geschichte eine angenehme Leichtigkeit bei gleichzeitiger Tiefe.
Katie Kento zeigt in diesem Roman, dass sie ein Talent hat, mit der Sprache zu spielen und sie ganz bewusst in Szene zu setzen. Ein ganz zentrales Thema in diesem Buch ist nämlich das „Wörtererfinden“. So beginnt jedes Kapitel mit einem von Emmi erdachten Begriff, dem auch eine entsprechende Definition folgt. Und auch in die Handlung selbst sind immer wieder Wortspielereien eingebaut, die einen schmunzeln lassen und auch zum Nachdenken anregen.
Darüber hinaus weiß die Autorin, wie es gelingt, subtile Spannung zu erzeugen, Handlungsstränge zusammenzuführen und aus vermeintlichen Nebensächlichkeiten etwas Bedeutsames zu machen, das lange nachwirkt.
Für mich hat sich die Geschichte wie ein warmer Sommerregen angefühlt. Ich konnte ihn sehen, ich konnte ihn riechen, ich konnte ihn spüren. Eine eindeutige Empfehlung meinerseits für dieses Buch einer, wie ich finde, sehr talentierten Nachwuchsautorin!

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Bewertung vom 26.10.2022
Vilma zählt die Liebe rückwärts
Skretting, Gudrun

Vilma zählt die Liebe rückwärts


weniger gut

„Vilma zählt die Liebe rückwärts“ – der Titel und auch der Klappentext machten mich neugierig. Wer ist diese Vilma? Warum zählt sie die Liebe? Und dann auch noch rückwärts. Kann man die Liebe überhaupt zählen?

Nun, zu Vilma ist zu sagen, dass sie als Klavierlehrerin in Oslo ihr Dasein fristet und mit Liebe und insgesamt mit zwischenmenschlichen Beziehungen wenig anfangen kann. Bis sie eines Tages Besuch von zwei Männern erhält, einem Pfarrer und einem Pathologen. Sie überbringen ihr die Nachricht über den Tod ihres Vaters, über den Vilma so gut wie nichts weiß, und einen Stapel Briefe. Diese öffnet sie dann nach und nach und wir erfahren so etwas über das Liebesleben ihres Vaters. Die Musik spielt dabei eine zentrale Rolle.

Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Ich habe weder richtig in die Geschichte reingefunden, noch wurde ich in irgendeiner Weise mit den Protagonist:innen warm, sie waren mir sogar größtenteils unsympathisch und blieben gestaltlos. Und das hat nichts mit Vilmas besonderen Art zu tun. Ich mag es, wenn Figuren in Büchern nicht dem Durchschnitt entsprechen, weil es sie viel interessanter macht.

Der Schreibstil der Autorin liest sich zwar flüssig, doch die Wortwahl und der Stil haben mir persönlich gar nicht zugesagt.

Die Briefe des Vaters heben sich vom restlichen Text ab, was ich als gut bewerten möchte. Zum Ende hin gibt es für die Leser:innen noch eine schöne Botschaft.

Ansonsten kann ich das Buch leider nicht weiter empfehlen und werde es (hoffentlich) schnell vergessen.

Bewertung vom 22.09.2022
99 einfache Fragen für vielfältige Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern
Caspers, Ralph

99 einfache Fragen für vielfältige Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern


ausgezeichnet

Das neue Buch von Ralph Caspers reiht sich sehr gut in die Reihe seiner Vorgänger ein.

Hier geht es um 99 einfache Fragen und soll „für vielfältige Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern“ sorgen.

Da war ich natürlich sehr gespannt, welche Fragen das denn sein könnten.

Gleich beim ersten Durchblättern habe ich gemerkt, dass man hier schnell ins eigene Überlegen, Reflektieren und natürlich auch in den Austausch kommt.

Viele Fragen sind aus dem Alltag gegriffen und somit sehr lebensnah und authentisch. Zudem können selbst jüngere Kinder sich bereits in die verschiedenen Situationen hineindenken und infolgedessen ihrer eigene Meinung bilden und mitteilen. Und auch für Erwachsene sind die Fragen spannend und lassen einen über Szenarien nachdenken, denen man sich sonst nicht gewidmet hätte.

Hier einmal ein paar Beispielfragen:

„Was träumst du am liebsten?“ – da kann man von Erfahrungen und Erinnerungen berichten, aber auch der Fantasie freien Raum lassen

„Was ist normal?“ – hier werden persönliche Werte thematisiert und es geht in die Richtung Ethik oder auch Philosophie

„Planlos oder zielbewusst? – Entweder-oder-Fragen bieten u.a. eine gute Möglichkeit, sich gegenseitig (noch) besser kennenzulernen

Auf die jeweiligen Fragen gibt Ralph Caspers seine Antworten, die er mit Beispielen untermauert und immer wieder auch mit Wissen anreichert.

Mir gefällt diese Mischung sehr. Denn zum einen bin ich interessiert daran, was der Autor antwortet, um etwas über ihn und seine Ansichten zu erfahren. Und gleichzeitig denke ich selbst gerne über die Antworten nach und bin gespannt auf meine Antwort. Schön, dass man das Buch sowohl alleine als auch gemeinsam mit anderen lesen kann. Und das geht sowohl mit jüngeren und älteren Kindern als auch mit Erwachsenen oder Senioren.

Bewertung vom 24.08.2022
Starter-Set Sami Lesebär Größter Schatz der Welt / SAMi

Starter-Set Sami Lesebär Größter Schatz der Welt / SAMi


ausgezeichnet

Wunderschöne Leseerlebnisse mit SAMi

Für mich war dieses elektronische Leseerlebnis völliges Neuland. Bilder- und Kinderbücher auf der einen Seite und Hörspiele und -bücher auf der anderen Seite haben einen festen Platz in meinem Leben. SAMi ist eine Mischung aus beidem und daher etwas ganz Besonderes.
Einmal ausgepackt, geht es auch gleich an die Einrichtung, die kinderleicht ist. Man kann SAMi mit dem W-lan verbinden, diesen Schritt aber auch erst einmal überspringen, wenn man es wie ich kaum erwarten kann, den Lesebär kennenzulernen und auszuprobieren.
SAMi hat seinen festen Platz am Buchrand. Einmal Platz genommen und dann kann es auch schon losgehen. Die Geschichte, in diesem Fall "Der größte Schatz der Welt" wird von tollen Sprechern liebevoll und sehr verständlich vorgelesen. Dazu gibt es passende Sound und Hintergrundgeräusche, die einen noch tiefer in die Geschichte eintauchen lassen und den entscheidenden Unterschied zum einfachen Vorlesen ausmachen. Währenddessen kann man sich die Bilder in Ruhe anschauen, und wenn man auf die nächste oder eine beliebig andere Seite blättert, weiß SAMi direkt, wo man sich befindet und setzt die Geschichte fort.
Trotzdem kann man das Buch natürlich auch einfach so angucken und wie gewohnt selbst (vor)lesen.
Ich hätte nicht erwartet, dass interaktives Lesen so viel Spaß macht und bin wirklich begeistert!