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Roland's Bücherblog
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München

Bewertungen

Insgesamt 60 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2025
Der Schutz der Freundschaft
Carsta, Ellin

Der Schutz der Freundschaft


sehr gut

"Der Schutz der Freundschaft" ist der elfte Band der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta. Frühsommer 1942, die Wannseekonferenz in Deutschland ist wenige Monate her. Auf Gut Falkenbach kehrt Wilhelmine zurück aus München und auch in der Munitionsfabrik von Ferdinand Lehmann gibt es Veränderungen. Ein neuer Lagerkommandant im dortigen Arbeitslager betritt die Bühne. Es ist der junge SS-Hauptsturmführer Viktor Sander. Obwohl er sich äußerst höflich und auch erstaunlich korrekt beim Amtsantritt verhält, gilt es für die Familien Falkenbach und Lehmann äußerst vorsichtig zu Werke zu gehen. Denn nach wie vor kann jeglicher Zweifel oder Widerstand im Deutschen Reich tödlich enden. Im Hintergrund hat nämlich Hauptsturmführer Breuer aus München immer noch ein Auge auf die Geschehnisse auf Gut Falkenbach. Ellin Carsta beschreibt in diesem elften Band weiter das Leben der Familien in Bernried am Starnberger See. Während die junge Wilhelmine als rechte Hand ihrem Vater zur Seite steht als dieser wieder die Pferdezucht vorantreiben will, gibt es immer mehr private Differenzen zwischen Damen- und Herrenwelt. Dorothea von Falkenbach fühlt sich von ihrer Familie im Stich gelassen und nicht ernst genommen. Bei den Lehmanns zerbricht immer mehr die Ehe von Ferdinand und Elisabeth, dies letztendlich zu Verrat führt. Diese Differenzen beschreibt die Autorin in diesem Band ausführlich, was aber für mich zu Längen führt. Viel mehr hätte ich mir hier auch mehr Kapitel über das Leben an der Front von Leopold und Gustav gewünscht. Bis auf kurze Abschnitte erlebt man aber diese beiden nur ergänzend im Briefwechsel mit zuhause. Daher tritt die Story teils auf der Stelle anstatt sie wirklich voranschreitet. Erst nach und nach durch entscheidende Abschnitte gibt es eine Fortentwicklung, über deren Auflösung man dann im Folgeband gespannt sein darf. In Summe empfinde ich diesen Band nicht ganz so überzeugend wie so manche davor, trotzdem bin ich immer noch interessiert an der Falkenbach-Saga und neugierig wie es mit den beiden Familien inmitten der Kriegswirren im Deutschen Reich weitergeht.

Bewertung vom 23.02.2025
Steckerlfischfiasko / Franz Eberhofer Bd.12
Falk, Rita

Steckerlfischfiasko / Franz Eberhofer Bd.12


sehr gut

"Steckerlfischfiasko" ist der zwölfte Band der Eberhofer-Reihe von Rita Falk. Als der Eberhofer Franz zu einer Leiche im neu eröffneten Golfressort in Niederkaltenkirchen gerufen wird, hofft er noch auf einen gewöhnlichen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Doch seine Gebete werden nicht erhört. Denn es ist eindeutig Mord. Der Präsident des Golfclubs, und zugleich Steckerlfischbaron der umliegenden Volksfeste, wurde mit einem Golfschläger erschlagen. Natürlich sitzt ihm bei so einem brisanten Fall sofort der Polizeipräsident und der Richter Moratschek, sowie der örtliche Bürgermeister im Nacken und drängen ihn zu einer schnellen Aufklärung des brisanten Falles. Als hätte er nicht schon andere Sorgen, denn seine Susi will neue Bürgermeisterin von Niederkaltenkirchen werden und sein Sohn Pauli tanzt in Strumpfhosen im Kinderballett. Und so muss er in seiner beschaulichen niederbayerischen Welt mit seinem Freund Birkenberger Rudi wieder einige Ermittlungs- und Lebenskrisen meistern. Rita Falk schickt ihren komischen und auch durchaus zur rechten Zeit kauzigen Eberhofer Franz zum zwölften Mal ins Rennen. Natürlich begleiten ihn auch diesmal wieder alle bekannten Figuren aus dieser Reihe, obwohl so einige diesmal eher eine Nebenrolle einnehmen. Dafür knüpft der Protagonist weiter daran an seine Eigenheiten zu pflegen und auch sein Weltbild zu verteidigen. Bei so manchem kann man ihm das schon sehr nachempfinden, dem armen Kerl. Neuerungen sind halt nicht seine Sache. Und so hält auch dieser Band den Leser am Schmunzeln. Aber man muss auch ehrlicherweise sagen, dass vieles nach mittlerweile zwölf Bänden ein wenig auserzählt ist und sich diese Reihe langsam dem Ende neigen sollte. Nichtsdestotrotz ist Rita Falk wieder ein humoriger Band gelungen, der sich kurzweilig liest und einen unterhält.

Bewertung vom 20.02.2025
Heide-Novela
Hanke, Kathrin

Heide-Novela


ausgezeichnet

"Heide-Novela" ist der zwölfte Band der Kommissarin Katharina von Hagemann-Reihe von Kathrin Hanke. Während in Lüneburg das Kommissariat gerade an einem Vermisstenfall einer jungen Frau arbeitet, nimmt Vivien Rimkus, eine Kollegin von Katharina, eine Statistenrolle in einer TV-Soap wahr. In ausgelassener Stimmung geht man nach den Dreharbeiten gemeinsam aus, doch für Vivien endet der Abend mit einem Filmriss und einem verkaterten nächsten Morgen. Zum Glück wurde sie von einer Freundin nach Hause begleitet, einem Partner vom Filmset erging es schlechter. Er kollabierte auf der Tanzfläche und verstarb. Erst als bei Vivien ein vermeintlicher Insektenstich als etwas ganz anderes diagnostiziert wird, weiß man um was es sich handelt. Ein Fall von "Needle Spiking", einer neuen Form von Verabreichung von K.O.-Tropfen und damit um ein Tötungsdelikt an dem jungen Mann. Das Dezernat rund um Katharina nimmt die Ermittlungen auf und schon bald ergeben sich neue Zusammenhänge in den Ermittlungen. Kathrin Hanke nimmt hier ein Thema in ihren Krimi auf, dass mir in dieser Form neu war. K.O.-Tropfen kannte man schon lange, aber diese tückischen Angriffe sind da eine neue Hausnummer. Gekonnt mischt die Autorin in diesem Fall Krimihandlung und Privatleben der Ermittler. Dabei sind durchaus Handlungsweisen des Täters bizarr und auch brutal, daher nichts für zarte Gemüter. Doch trotz allem wird auch für den Leser dabei klar, welche kranke und zerrissene Seele dem innewohnt. Bzgl. Privatleben der Ermittler ist es durchaus gut die Vorgängerbände zu kennen, ist aber kein Muss. Der Krimi liest sich auch so flüssig und ist eine empfehlenswerte spannende Lektüre, die einen in seinen Bann zieht.

Bewertung vom 15.02.2025
Galgenwald
Stranzl, Nicole

Galgenwald


ausgezeichnet

"Galgenwald" ist der Debütkrimi von Nicole Stranzl im Gmeiner Verlag. LKA-Ermittler Leon Esposito und sein Kollege Richard Schantl aus Graz werden zu einer erhängten Frauenleiche gerufen. Der Fundort der Leiche ist speziell, denn es handelt sich um den Thannhauser Galgenwald, einer alten Richtstätte. Die Ermittlungen der beiden Polizisten führen ins Prostituiertenmilieu, aber auch in die Vergangenheit. Denn beide Ermittler haben ebenfalls eine undurchsichtige Vergangenheit und diese ist mit dem aktuellen Fall verbunden. Und so haben die beiden nicht nur Geheimnisse voreinander, sondern jeder für sich scheint irgendwie verstrickt zu sein. Nicole Stranzl verwebt in diesem Krimi mehrere Themen. Von Prostitution über Drogenvergangenheit zu häuslicher Gewalt. Dabei präsentiert sie dem Leser eine Vielzahl von Handlungsfäden in kurzen Kapiteln. Diese werden jeweils aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten erzählt. Anfangs weiß man noch sehr wenig wie diese zusammenführen. Erst nach und nach offenbaren sich Geheimnisse, die Misstrauen untereinander sähen und zugleich Traumata aus der Vergangenheit an die Oberfläche bringen. Als Leser tappt man da lange im Dunkeln, denn mögliche Täter und Motive sind vielfältig. Dies wiederum hält den Spannungsbogen in diesem Krimi ständig hoch, bis der Fall geklärt ist und auch die einzelnen Protagonisten das Erlebte verarbeiten. Einzig der Handlungsfaden des Influencer war mir ein wenig zu lose in der Gesamtgeschichte. Aber in Summe ist der Autorin Nicole Stranzl ein sehr guter und spannender Krimi gelungen, der einen als Leser fesselt und in seinen Bann zieht.

Bewertung vom 08.02.2025
Mord auf den Färöern - Der Kommissar und die Robbenfrau
Christiansen, Carola

Mord auf den Färöern - Der Kommissar und die Robbenfrau


sehr gut

"Mord auf den Färöern" ist ein Krimi von Carola Christiansen. Kommissar Revur lebt und arbeitet auf den Färöer-Inseln im Nordatlantik. Normalerweise herrscht auf der Inselgruppe ein beschauliches Miteinander. Doch dann wird eine gehäutete Leiche zu Füßen der Statue der Robbenfrau aufgefunden. Der grausame Mord erschüttert die Inseln. Als kurz danach an einer weiteren Kultstätte die nächste Leiche aufgefunden wird, schaltet sich das Festland in Dänemark mit ein. Die Kommissarin Amalie Vinther wird nach Tórshavn entsandt, um die örtliche Polizei dort zu unterstützen. Die unterkühlte Polizistin ist anfangs überhaupt nicht von dem Auftrag begeistert, doch vor Ort entwickelt sich ein Fall, bei dem die Spuren bis in die Niederlande reichen. Die Autorin entführt den Leser mit diesem Krimi auf die Färöer-Inseln zwischen Schottland, Norwegen und Island. Der dortige Kommissar Revur zieht sich eigentlich gerne zurück wenn sich der Todestag seiner Schwester jährt. Doch diesmal bekommt er es mit einer Mordserie zu tun, bei der ihn anscheinend seine familiäre Vergangenheit einholt. So wie vor Ort das Klima rauh ist, so brauchte es auch für mich ein wenig um mit den Protagonisten warm zu werden. Sowohl Revur, als auch Amalie Vinther waren mir anfangs zu unnahbar und der Krimi brauchte auch einige Zeit um mich in seine Story zu ziehen. Doch so wie die Figuren im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durchlebten, so ging es mir als Leser ebenfalls. Je weiter ich beim Lesen voranschritt, umso mehr tauchte ich in den Kriminalfall ein. Auch die Spannung, die anfangs noch überschaubar war, zog im Verlauf immer mehr an und so entwickelte sich dann ein fesselnder Krimi. Letztendlich für mich ein lesenswerter Krimi aus der Inselwelt des Nordens, der gegen Ende auch auf eine Fortsetzung mit einem nächsten Fall hindeutet.

Bewertung vom 01.02.2025
Schneetreiben / Die Bergwacht Bd.3
Zach, Sophie

Schneetreiben / Die Bergwacht Bd.3


ausgezeichnet

"Schneetreiben" ist der dritte und abschließende Band der Bergwacht-Trilogie von Sophie Zach. Die Bergwachtsleiterin Lena feiert ihren Geburtstag mit ihrem Freund Ben auf einer kleinen Hütte auf dem Schafberg. Ihr Glück scheint perfekt, bis dass ein Notruf bei der Bergwacht eingeht. Ein Einsatz an der örtlichen Seilbahn, wo Passagiere durch den Absturz eines Gleitschirmfliegers in den eisigen Gondeln ausharren müssen und diese zu evakuieren sind. Als Lena sich zu den Gondeln abseilt, kommt es zu einem unerwarteten Wiedersehen. Und plötzlich wird das junge Glück von Lena und Ben auf die Probe gestellt während es immer mehr in diesem Winter schneit. Die Lawinengefahr über dem Ort Bichlbrunn spitzt sich ebenfalls immer mehr zu. Rächt sich nun dass für ein Hotelprojekt aus Profitgier ein Schutzwald abgeholzt wurde? Sophie Zach schließt mit diesem Roman ihre Trilogie rund um die Bergwacht Bichlbrunn ab. Schnell ist man als Leser wieder in der Geschichte drin und taucht erneut in die Bergwelt rund um den Wetterstein ab. Dabei ist auch in diesem Band das Mischungsverhältnis zwischen spannenden Einsätzen der örtlichen Bergwacht und dem menschlichen Miteinander der Protagonisten gut gelungen. Hält die Beziehung von Lena und Ben den Herausforderungen stand, kann sich der junge Lorenz Habacher der egoistischen und harten Erziehung seines Vaters entziehen und was wird aus Lenas Tante Res wenn diese aus Altersgründen ihre Alm nicht mehr bewirtschaften kann? Als diese Ereignisse schildert die Autorin in ihrem Roman auf sympathische Weise. So liest sich auch dieser Abschluss der Trilogie genauso angenehm wie die beiden Vorgängerbände. Für mich ein rundes Ende nach dem dritten Band. Wer Lesefreude an Liebesbeziehungen, Bayerische Alpen und dem Miteinander im dörflichen Leben hat, dem kann ich diese Bergwacht-Trilogie nur empfehlen. Mir hat sie schöne unbeschwerte Lesestunden beschert.

Bewertung vom 27.01.2025
Bieberer Berg Blues
Fiedler, Thorsten

Bieberer Berg Blues


sehr gut

"Bieberer Berg Blues" ist der fünfte Offenbach-Krimi von Thorsten Fiedler. Der frischgebackene Vater Adi Hessberger hat seinen Dienst bei der Polizei quittiert und sich als Privatdetektiv selbständig gemacht. Aktuell hat er viel Zeit für Frau und Kind, da die Auftragslage noch sehr mau ist. Doch durch seine Frau Sina bekommt er seinen ersten spannenden Fall. Deren Bekannte hat sich während einer Reha einen Kurschatten zugelegt und jetzt holt sie ihr Seitensprung ein. Denn der One Night Stand entpuppt sich nun als gefährlicher Stalker. Und auch Adis' ehemaligen Kollegen benötigen seine Hilfe bei einer Mordserie an LKW-Fahrern. Und ehe sich der glühende Fußballfan und Anhänger des OFC Adi Hessberger versieht, gerät er selbst ins Visier der internen Fahnder der Polizei und steht unter Mordverdacht. Thorsten Fiedler lässt seinen Protagonisten bereits zum fünften Mal im Umfeld des Bieberer Berges ermitteln. Nun aber nicht mehr als Polizist, sondern in der neuen Rolle als Detektiv. Ansonsten bleibt für den Leser aber alles in gewohnter Manier. Auch in diesem Band gelingt es dem Autor den Lokalkolorit rund um Offenbach und im speziellen am Bieberer Berg einzufangen. Aber teilweise empfand ich die kleinen Einschübe rund um die Fußballspiele von Kickers Offenbach ein klein wenig zu viel. Hier hätte man die ein oder andere Partie überspringen können, denn teils unterbrachen sie den Lesefluss in der Krimihandlung. Die Fäden rund um den Stalker und die Morde an den LKW-Fahrern waren aber gut gesponnen und verwebten letztendlich zu einer runden Story. In Summe hatte Adi Hessberger für mich schon stärkere Momente, aber auch "Bieberer Berg Blues" ist ein guter Offenbach-Krimi und ein lesenswerter neuer Kriminalfall aus der Reihe.

Bewertung vom 22.01.2025
Erbe und Schicksal / Clifton-Saga Bd.3
Archer, Jeffrey

Erbe und Schicksal / Clifton-Saga Bd.3


ausgezeichnet

"Erbe und Schicksal" ist der dritte Band der Clifton-Saga von Jeffrey Archer. In diesem Band wird die Geschichte der Cliftons und der Barringtons im Zeitraum 1945 - 1957 vom Autor weitererzählt. Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende, der Generationenwechsel geht weiter. Während Harry und Emma glücklich vereint sind, wählt Giles Barrington die falsche Frau. Schon kurz nach der Hochzeit nimmt das Unglück seinen Lauf. Während die einen Sünden der Vergangenheit durch Adoption auszubügeln versuchen, wollen andere das Schifffahrtsunternehmen der Barringtons zerstören. Auch auf politischer Bühne hat Giles um seine Position zu kämpfen. Währenddessen wächst Sebastian, der Sohn der Clintons heran und gerät in kriminelle Machenschaften durch den Vater seines Freundes. Wird er dadurch sein Stipendium für Cambridge verlieren? Jeffrey Archer packt in diesen dritten Band etliche neue Ereignisse und so gilt es für die Cliftons als auch für die Barringtons einige Hürden zu bewältigen. Dabei erfährt der Leser diese Ereignisse immer wieder abschnittsweise aus der Perspektive eines der Protagonisten. Auch betreten neue Personen die Bühne während andere in den Hintergrund treten. Dies eröffnet neue Handlungsstränge und führt die Familiensaga weiter. Auch dieser dritte Band hat mir wieder sehr gut gefallen. Von Herzschmerz bis spannende Ereignisse enthält er wieder alles und das macht ihn auch zu einem kurzweiligen Lesevergnügen. Die Story endet mit einem brutalen Cliffhanger, wo man am liebsten gleich weiterlesen möchte. Für mich ist der vierte Band daher schon jetzt Pflichtlektüre um meine Neugier auf kommende Ereignisse in dieser Familiensaga zu befriedigen.

Bewertung vom 14.01.2025
Sharpes Sieg / Richard Sharpe Bd.2
Cornwell, Bernard

Sharpes Sieg / Richard Sharpe Bd.2


gut

"Sharpes Sieg" ist der zweite Band der Sharpe-Serie von Bernard Cornwell. Sergeant Sharpe ist weiterhin als Soldat in Indien stationiert. Dabei überlebt er durch viel Glück ein Massaker in einem Dorf, dass ein englischer Überläufer zur Marathen-Konföderation dort mit seiner Armee, den Kobras, anrichtet. Doch er will Gerechtigkeit und stellt dem Verräter William Dodd nach. In Reihen der East India Company kommt es zur Belagerung von Ahmadnagar und der Schlacht von Assaye. Bernard Cornwell vermischt in diesem Roman wieder reale historische Ereignisse wie diese mit purer Fiktion rund um seinen Helden, wie das erfundene Massaker. Richard Sharpe ist kein echter Held. Zwar will er als einfacher Soldat die Offizierslaufbahn erreichen, aber andererseits hat auch er keine reine Weste. Die militärische Recherche ist dem Autor für diesen Roman wieder in der Umsetzung gut gelungen. Dennoch fehlte es mir streckenweise aber an der nötigen Spannung. Erst als es für Sharpe wieder ins Schlachtgetümmel geht, kommt diese auf. Dies ist mir aber etwas zu wenig um vollends von diesem zweiten Band der Reihe überzeugt zu sein. Daher sicherlich interessant nicht nur für Cornwell-Fans, aber auch nicht Spitzenformat. In Summe ein solider Roman, der das Interesse an dem Protagonisten Richard Sharpe aufrechterhält um weitere Bände zu lesen.

Bewertung vom 06.01.2025
Der Schwur des Normannen / Normannensaga Bd.3
Schiewe, Ulf

Der Schwur des Normannen / Normannensaga Bd.3


sehr gut

"Der Schwur des Normannen" ist der dritte Band der Normannensaga von Ulf Schiewe. Der junge Gilbert ist mittlerweile zum erfahrenen Kämpfer gereift und hat sich durch einen Streit von Robert Hautville getrennt. Doch nach einem Fehltritt hat er die Zuneigung seiner Geliebten Gerlaine verloren. Diese soll mittlerweile verheiratet sein. Als er sich auf den Weg zur ihr macht, erfährt er dass dies nicht so ist und er einen Sohn von Gerlaine hat. Doch angekommen in Argentano erfährt er schreckliche Neuigkeiten. Zwar kann er zum ersten Mal seinen Sohn in die Arme schließen, aber Gerlaine wurde bei einem Überfall von Sklavenjägern entführt. Gilbert will alles daran setzen sie wiederzufinden und die einzige Spur führt nach Sizilien in das Reich der Sarazenen. Mit Hilfe seiner besten Freunde und Begleiter reist er nach Süden und gerät zwischen die Fronten von Sklaverei, Machtkämpfe und Intrigen. Ulf Schiewe schreibt in diesem dritten Band seine Normannensaga im Jahr 1054 in Süditalien fort. Ausgehend von den Ereignissen in Kalabrien ziehen seine Helden nun weiter südlich nach Sizilien. Dies war nun nach Jahren byzantinischer Herrschaft in den Händen der Mauren. Aber auch Araber und Berber sind sich nicht einig und so wird die Insel von mehreren Militärführern beherrscht. Dabei setzt neben den historischen Ereignissen der Autor das Thema "Sklaverei" mit in den Mittelpunkt. In der muslimischen Welt war dies damals gang und gäbe und in Süditalien damals so manches Dorf dadurch entvölkert. Es gab einen rechten Sklavenhandel. Als Leser begleitet man dabei den Normannen Gilbert, der unbedingt seine Geliebte aus den Fängen der Skorpionkrieger befreien will, dabei aber auch selbst in Gefangenschaft gerät. Erst geschickte Handlungsweisen, teilweise glückliche Umstände und unter Einsatz normannischer Panzerreiter kommt er dabei seinem Ziel näher. Obwohl in diesem Band weniger das normannische Kampfgeschehen, sondern vielmehr Treue und Freundschaft im Mittelpunkt stehen, habe ich auch diesen Band sehr gerne gelesen. Manche Passage zog sich zwar ein klein wenig, aber in Summe gefiel mir auch dieser Band gut und ich bin neugierig wie die Saga im abschließenden vierten Band endet.