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Benutzername: 
Nicole.Schumann
Wohnort: 
Roßwein

Bewertungen

Insgesamt 9 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2024
Die Hüter der verborgenen Königreiche / Royal Institute of Magic Bd.1
Kloss, Victor

Die Hüter der verborgenen Königreiche / Royal Institute of Magic Bd.1


sehr gut

Mystischer und spannender Einstieg

Das Buch habe ich gemeinsam mit meinem 10-jährigen Sohn gelesen und auch die Rezension mit ihm geschrieben.

Das Cover ist sehr liebevoll gestaltet und passt gut zur Geschichte.

In der Einleitung findet sich Michael im Jahr 1598 plötzlich bei einem geheimen Treffen mit der Queen wieder. Er muss sich entscheiden, in einer ihm noch unbekannten Angelegenheit, die mit Magie, Hexen und Zauberei zu tun haben soll, eine Prüfung zu bestehen.

Dann plötzlich findet man sich in der Gegenwart wieder. Die Eltern von Ben sind verschwunden. Er übernachtet manchmal heimlich bei seinem Freund Charly, will aber von dessen Eltern nicht erwischt werden. Dann findet Ben durch einen Brief eine Spur zu seinen Eltern. Gemeinsam mit Charly versucht er das Rätsel um das Verschwinden seiner Eltern zu lösen. Mit einem Fahrstuhl gelangen sie in eine magische Welt mit Fabelwesen und Kobolden und erkunden die Welt rund um das Royal Institute of Magic.

Das alles ist spannend und gerade auch für jüngere Leser in einer schönen Sprache geschrieben.

Wir sind gespannt, wie es weitergeht - denn so ganz abgeschlossen ist die Geschichte am Ende dann doch noch nicht!

Bewertung vom 09.09.2024
Der Morgen nach dem Regen
Levensohn, Melanie

Der Morgen nach dem Regen


sehr gut

Superschönes Cover und fesselnde Geschichte

Ich bin hier im wahrsten Sinne des Wortes zuerst am Buchcover hängen geblieben. Einfach superschön!
Familiengeschichten können ja durchaus etwas moralisch daherkommen. Das ist hier aber gar nicht der Fall. Alle Figuren werden sehr vielschichtig und lebensnah beschrieben, mit allen Erinnerungen, Ängsten aber auch Hoffnungen.
Im Mittelpunkt stehen Johanna, Anfang 60, die nach ihrem Ausscheiden aus den Vereinten Nationen in New York in ein geerbtes Haus am Rhein nach Deutschland zurück kehrt und ihre Tochter Elsa, Mitte 30, Anwältin beim Internationalen Gerichtshof, die nach einem Burnout hofft, in eben diesem Haus, dem Sehnsuchtsort beider, wieder aufzutanken.
Gegenwart und Vergangenheit werden sehr schön dargestellt, es stört auch gar nicht, dass Johanna gelegentlich Zweisprache mit der verstorbenen Tante hält.
Mutter und Tochter haben sich schon lange voneinander entfernt. Die Tochter glaubte als Kind, dass sich Johanna mit den langen beruflichen Aufenthalten gegen sie entschieden habe und trägt ihr auch das Zerbrechen der Beziehung zum Vater nach. Die Mutter wiederum hat den Tod ihrer großen Liebe nicht verarbeiten können. Nach und nach nähern sich beide an, wird das Haus saniert und entsteht neue Liebe.
Das Ganze ist sehr schön zu lesen, es macht Spaß in die Geschichte einzutauchen, mit den Figuren zu leiden und zu wachsen.

Bewertung vom 18.08.2024
Monoloco
Blum, Susann

Monoloco


ausgezeichnet

charmant, unkonventionell, sinnlich, verzaubernd

Ich bin einfach nur verzaubert! Von der Sprache, den Figuren, der Art und Weise, wie diese miteinander umgehen, kommunizieren, den wichtigen Fragen des Lebens - und einer ganz einigartigen Ode an die Freundschaft!
Es ist nicht so einfach, zu beantworten, welche Geschichte(n) hier erzählt werden. Da ist Mailyn, Ende 20, Verkäuferin, nicht wirklich glücklich verheiratet mit einem Mann mit Alkoholproblem. Sie lebt scheinbar ein Leben ohne größere Höhepunkte - aber dafür so einigen Tiefen. Bis sie im morgendlichen Zug zur Arbeit auf Aron trifft, der sie auf äußerst charmante, sinnliche und unkonventionelle Art und Weise verzaubert und ihr Leben verändert. Was als klassische Love-Story erzählt werden könnte, entwickelt sich zu einer komplexen (und ja: nicht immer logischen, dafür aber umso liebenswerteren) Geschichte über Freundschaft, Loyalität, Hilfsbereitschaft und der Liebe zum Leben.
Wie ein Abend die Leben von 9 Menschen für immer verändern kann, ist auf eine so magische Weise beschrieben, dass man sich wünscht, man hätte an jenem denkwürdigen Abend im "Monoloco" dabeisein dürfen.
Mich hat das Buch auf eine sehr sanfte und schöne Art berührt und ich kann es einfach nur weiterempfehlen.

Bewertung vom 18.08.2024
Das Dickicht
Kuhl, Nikolas;Sandrock, Stefan

Das Dickicht


sehr gut

Auf jedem Fall ein gelungener Einstieg für ein neues Ermittler-Duo!
Während der eine vor 20 Jahren als noch junger Polizist einen entführten Jungen nur noch tot finden konnte, wiederholt sich die Geschichte nun scheinbar für seinen jungen Kollegen.
Ein junges Mädchen, wieder das Kind wohlhabender Eltern, wurde entführt - und der Täter von damals ist tot. Oder nicht?
Hinter dem Einstieg - der sich bald auflöst - verbirgt sich jedoch eine Geschichte über Verlust, Trauer und enttäuschten Erwartungen.
Emotionaler Horror hinter nicht nur einer bürgerlichen Fassade. Und immer wieder die Frage: was würde ich tun, um meine Familie zu schützen? Um das zu bewahren, was mir geblieben ist. Wer ist Täter? Wer ist Opfer? Am Ende des Buches muss das wohl jeder für sich selbst beantworten.
Die beiden Hauptfiguren Juha und Lucas "Lux" werden durchaus lebensnah gezeichnet. Da ist für nachfolgende Geschichten auf jedem Fall noch Potential vorhanden.

Bewertung vom 03.08.2024
Im Unterholz
Strömberg, Sara

Im Unterholz


sehr gut

Nordisch und kühl
Das Buchcover ist allein schon aufgrund der Farbgestaltung interessant und (mindestens) einen zweiten Blick wert!
Der Klappentext und die Einführung der Hauptfigur hat mich gleich neugierig gemacht hat.
Für das Buch und insbesondere die Handlung brauchte ich dann einige Zeit um mich einzulesen. Im Mittelpunkt steht weniger der Fall als eher Vera, Mitte 50, ehemalige Journalisten und wie Ihr Umfeld nach außen kühl und einsam. Nach und nach erschließt sich die Figur und ich fand es schön, dass einmal eine nicht perfekte und nicht mehr junge Frau die Hauptfigur sein darf.
Auch diese besondere nordische, düstere, einsame und kalte Atmosphäre der abgelegenen Provinzregion Schwedens im Winter wird sehr gut beschrieben.
Die Geschichte wird in unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. Das unterbricht immer mal wieder die Erzählebene, sorgt aber auch für Abwechslung, da die Spannung stellenweise etwas schwächelt.
Einige Figuren fand ich persönlich leider weniger gut gezeichnet, bei anderen bleibt manches offen - aber das lässt vielleicht Raum für eine Fortsetzung.
Wer es schafft, sich auf die besondere Atmosphäre des Buches einzulassen, für den lohnt es sich auf jedem Fall, dran zu bleiben!

Bewertung vom 29.04.2024
Unter dem Moor
Weber, Tanja

Unter dem Moor


ausgezeichnet

Das Cover fängt die mystische - manchmal auch bedrohliche - Ausstrahlung einer Moorlandschaft sehr gut ein. Das Buch "Unter dem Moor" handelt von drei ganz unterschiedlichen Frauenschicksalen am Stettiner Haff in den letzten 80 Jahren. Kein Historienschinken, kein reiner Gegenwartsroman, aber ein absolut fesselnder Schreibstil! Da ist zum einen Gine, die zu Beginn der 1930er Jahre ins "Landjahr" geschickt wird. Sehr einfühlsam beschreibt die Autorin, wie die Mädchen gedrillt, unterdrückt und ausgebeutet werden - und wie sich trotzdem Freundschaften entwickeln können. Nachdem Gine vom Sohn des Großgrundbesitzers vergewaltigt wird, kehrt sie zurück zu ihren Eltern und verlässt Deutschland noch vor Kriegsbeginn. Das Erlebte lässt sie jedoch nicht los... Und verwebt sich mit der Geschichte von Sigrun in der DDR zu Beginn der 1980er Jahre. Auch hier wird der Alltag der jungen Mutter zwischen Krippe, Kombinat und Stasi - aber auch die wunderbare Freundschaft zu Christa, dem Punk, der Außenseiterin - beeindruckend lebensnah und in leisen Tönen dargestellt. Ihr Tod wird erst auf den letzten Buchseiten aufgelöst - dafür lohnt es sich unbedingt dran zu bleiben! Denn in der aktuellen Zeit findet Nina in den sandigen Böden des Moores menschliche Knochen. Auch ihre Geschichte wirkt sehr überzeugend. Absolut stark geschrieben, wie Nina gegen ihren Burn-Out und sich zurück ins Leben kämpft!
Ein Buch, das nicht nur Frauen Mut macht!

Bewertung vom 05.04.2024
Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1
Weißmann, Eric

Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1


gut

Das Cover macht auf jedem Fall Lust, das Buch lesen. Reetdachhaus, Leuchtturm, Düne, Sonnenuntergang.
Es handelt sich um den ersten Fall von Kristan Dennermann, einem Immobilienmakler auf Sylt.
Interessant und gelungen ist die Perspektive auf den (Mord)fall und dass mal nicht mit den üblichen Makler-Klischees gespielt wird. Die Hauptfigur ist ehrlich und sympathisch, allerdings wirkt die Liebe zu seinem Hund (und vor allem der Name!) zumindest für Nicht-Hundebesitzer etwas aufgesetzt. Er trägt ein belastendes Ereignis mit sich herum, das gegen Ende des Buches auch aufgelöst wird und wodurch man seine Ängste und seine Persönlichkeit besser verstehen kann.
Es gibt Figuren, die lebensnah dargestellt werden - leider überwiegen jedoch Klischees und Stereotype. Das macht beim Lesen nicht wirklich immer Spaß. Schade, dass man keine der Figuren näher kennenlernt, da fehlt irgendwie die Tiefe und sie bleiben alle erstmal oberflächlich. Vielleicht ja in einem der nächsten Bände! Potential wäre vor allem bei den weiblichen Figuren - allen voran Hella und Johanne - da.
So hofft man in diesem ersten Band sowohl bei den Figuren als auch der Handlung immer mal auf eine Wendung, die aber nicht kommt. Das nimmt dem Fall ein bisschen die Spannung.
Das Ende wirkt dann auch etwas konstruiert. Es wird zwar nochmal spannend, aber so richtig mitnehmen und überzeugen konnte es mich nicht.
Ich würde die Reihe trotzdem gerne noch etwas verfolgen - vor allem weil ich gespannt bin, ob und wie sich Kristan und die anderen Figuren entwickeln.

Bewertung vom 07.03.2024
Magie und allerlei Unfug
Adams, Tom

Magie und allerlei Unfug


sehr gut

"Buch auf" in eine Welt der Magie, Tricks und Illusionen
Super! Mein Sohn ist gerade großer Fan von allem, was mit der Kunst von Zauberei und Illusion einhergeht. Das Buch-Cover ist es allein schon wert, einen zweiten, dritten oder vierten Blick darauf zu werfen.
Es macht einfach riesigen Spaß, durch das Buch zu blättern, die witzigen und ideenreichen Illustrationen zu bestaunen und sich in eine etwas andere Welt entführen und bezaubern zu lassen. Das Buch ist in ganz verschiedene Kapitel unterteilt und räumt auch mit einigen Mythen auf. Nebenbei gibt es paar geschichtliche Hintergründe, einige bekannte Tricks werden erklärt und es gibt natürlich die Möglichkeit, sich selbst als Magier auszuprobieren. Schön fand ich dabei, dass der Stil sowohl Kinder als auch Erwachsene anspricht und das Buch damit für alle super spannend und informativ ist! Damit lässt sich garantiert auch so manche Familienfeier oder ein Abend mit Freunden aufpeppen! Eine absolute Empfehlung für alle, die kreativ, verträumt und begeisterungsfähig sind oder werden möchten.

Bewertung vom 04.03.2024
Das Jahr ohne Sommer
Neumann, Constanze

Das Jahr ohne Sommer


ausgezeichnet

Schon das Buchcover - ein Mädchen auf einer Schaukel, im Hintergrund undeutlich die Silhouette einer Stadt in einem immer heller werdenden Blau - zeigt, dass es um eine Geschichte geht, in der die Farben ineinander verlaufen werden.
Es geht um eine Geschichte, die sich so oder ähnlich tausendfach im ehemals geteilten Deutschland abgespielt hat. Flucht aus der DDR nach Westdeutschland aus der Sicht, dem Blickwinkel eines Mädchens in einem sehr klaren, fast schon dokumentarischem Schreibstil.
Anfangs kann das kleine, damals 6 Jahre alte Kind nicht wirklich verstehen, was genau passiert, warum die Eltern die DDR verlassen wollen - aber dass dies in der DDR verboten ist, das weiß sie bereits.
Auch wenn die Gefühle des Kindes und später der Jugendlichen sehr authentisch dargestellt werden, hatte ich beim Lesen nie das Gefühl, dass das Buch zu sehr auf die Gefühlsebene abdriftet.
Sehr gut beschrieben wurde sowohl der Alltag der Menschen in der ehemaligen DDR als auch die Lebensweise in der BRD - und das, ohne jemals eine Wertung vorzunehmen.
Gerade für diejenigen, die in den 1970-er Jahren in der damaligen DDR geboren und aufgewachsen sind, dürfte es ein "Wiedererkennen" sein. Der Alltag aus "Schlangestehen" - vielleicht gibt es ja etwas" -, Erziehung im Sinne des Sozialismus, Wohnungsnot, dem Umgang mit Ausreisewilligen und dem Versuch der Erwachsenen, sich mit dem System irgendwie zu arrangieren.
Später erlebt das Mädchen die "Zufriedenheit" der Westdeutschen, eine gutbehütete Kindheit und hat trotzdem ihre Wurzeln, ihr Urvertrauen, ihre Unbeschwertheit für immer verloren. Der Vater versucht, der Familie mit viel Fleiß eine Existenz zu schaffen, die Mutter kann ihr Trauma nach Flucht und Inhaftierung in der DDR nicht überwinden.
Der Tag der Deutschen Einheit wird beschrieben mit: Es war nun so, wie es hatte sein sollen, wie wir es uns immer gewünscht hatten, und doch war alles ganz fremd und verwirrend, und so würde es lange bleiben.
Vor allem diese Zeilen haben mich tief berührt, ist es doch wahrscheinlich vielen aus meiner Generation ganz ähnlich ergangen.
Und nicht zuletzt ist es kein "abgeschlossenes Kapitel Zeitgeschichte" - ganz im Gegenteil: das Thema Flucht ist auch heute sehr aktuell!