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flyspy

Bewertungen

Insgesamt 292 Bewertungen
Bewertung vom 11.11.2024
Die Winterschwestern
Bertrand, Jolan C.

Die Winterschwestern


sehr gut

Zwischen Mythen und Märchen
Der Wikingerjunge Alfred, der viel Unsinn im Kopf hat, lebt bei seiner Großmutter und seinem Onkel Ragnar. Dort, im hohen Norden Skandinaviens, sind die Winter frostig. Seit einigen Jahren sogar besonders streng und rau, denn die große Winterschwester führt das eisige Regiment. Die kleine Winterschwester, die sonst für mildere und fröhliche Winter mit lustigen Schneeballschlachten sorgte, ist verschollen. Zudem sorgen die Trolle dafür, dass den Dorfbewohnern neben dem notwendigen Brennholz auch liebgewonnene Gegenstände gestohlen werden. Onkel Ragnar, der eigentlich als Frau geboren wurde, macht sich auf die Suche und Alfred folgt ihm.
Das Buch macht es einem nicht einfach, es richtig gut zu finden. Die Geschichte mit den beiden Winterschwestern bietet an und für sich eine tolle literarische Vorlage, leider wird meines Erachtens einiges an Potenzial verschenkt. Der verwaiste Wikingerjunge Alfred konnte mich als Figur nicht überzeugen und bei Onkel Ragnar hat sich nicht für mich erschlossen, warum ihm eine Transfigur zugeschrieben wurde. Für die Geschichte fand ich es in diesem Kontext nicht als relevant. Gefallen hat mir an der Stelle jedoch, dass ganz selbstverständlich mit der Thematik umgegangen wurde.
Den Lesegenuss getrübt hat der Wechsel zwischen den verschiedenen Ebenen: der tatsächlichen Welt und des visionären, magischen Erlebnishorizonts. Viele Textpassagen sind stilistisch schon gut geschrieben und bietet viel an Emotionen, allerdings gibt es auch einige Aspekte, die mich nicht vollständig überzeugen konnten. An manchen Stellen zieht sich die Handlung etwas, es gibt einige Abschnitte, die ich als überflüssig und langatmig empfand.
Als sehr gelungen finde ich die Landkarte zu Beginn und die vielen charmanten Illustrationen von Chevalier Gambette, die einen eigenen Stil haben und die Geschichte ästhetisch illustrieren. Gut ist auch das Glossar mit Erläuterungen zu den Gottheiten der nordischen Welt am Buchende, viele Kinder der angesprochenen Altersklasse brauchen sicherlich auch die Erläuterungen, um alles besser zu verstehen.
Das qualitativ hochwertige Buch mit dem sehr ansprechenden Cover passt in die Winter- und Vorweihnachtszeit und bietet trotz der angesprochenen Kritikpunkte auch Spannung. Mir haben vor allem die Winterschwestern und die Idee dahinter gefallen.

Bewertung vom 11.11.2024
A Song to Drown Rivers
Liang, Ann

A Song to Drown Rivers


sehr gut

Exotische Machtspiele, poetisch erzählt
Das Buch ist mir aufgrund der wundervollen Gestaltung gleich ins Auge gesprungen und hat mich neugierig gemacht. Obwohl ich kein Fan von Liebesromanen bin, war ich gespannt auf die literarisch neu interpretierte chinesische Legende von Xishi, der eine besondere Anmut und unvergleichliche Schönheit nachgesagt wurde.
Die Geschichte selbst hat Potential mit ihrem Mix aus Liebe, politischen Machtspielchen, Spionage und Verrat, dabei fiel mir gleich die modernere Mata Hari ein. Leider jedoch wurden die Möglichkeiten nicht ausgeschöpft.
Auch an den Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen, es las sich nicht so flüssig, wie erhofft, wirkte eher bedachtsam auf mich und wartet mit vielen detailgetreuen Beschreibungen auf. Dadurch füllt sich auch das Buch, denn die Story selbst ließe sich deutlich kürzer erzählen, macht aber auch einen Teil des poetischen Charmes aus.
Die Charaktere der Hauptprotagonisten hätten vielschichtiger ausgearbeitet sein können, um dem Geschehen und den Gefühlen mehr Tiefe zu verleihen. So bleiben sie im Vergleich zu anderen Figuren blass, das finde ich einfach nur schade. Trotz aller Kritik fand ich es lesenswert, ein zweites Mal lesen werde ich es sehr wahrscheinlich nicht.
Insgesamt ist „A Song to Drown Rivers“ ein berührender Roman, der Fans von romantischen Geschichten ansprechen wird.

Bewertung vom 04.11.2024
Mit Michael Martin um die Welt - Unsere wundervolle Erde
Martin, Michael;Taube, Anna

Mit Michael Martin um die Welt - Unsere wundervolle Erde


ausgezeichnet

Auf Fotosafari durch die Welt

In diesem Buch werden wir mitgenommen auf eine Reise über viele Kontinente. Dieser erste Band führt uns vom Nordpol über Sibirien, die Mongolei, den Himalaya auf die arabische Halbinsel und weiter bis in die Namib. Die Reise geht dann im zweiten Band (erscheint im Herbst 2025) weiter durch die Sahara, den südamerikanischen Regenwald, über das Colorado-Plateau nach Kamtschatka, durch Australien bis zum Südpol.
Die Expedition ist mit zahlreichen Fotografien versehen, die nicht nur Tiere und Landschaften vorstellen, sondern auch viel zu den Menschen, die in den Regionen beheimatet sind und deren spezifischen Lebensweisen erklären. Viele Infokästen erläutern Begriffe auf kindgerechte Weise. Dabei orientieren sich die Texte und Beschreibungen an Fragestellungen, die Kinder beschäftigen und die mit Hilfe dieses Buches anschaulich beantwortet werden.
Mir haben sowohl die Fotos und Illustrationen als auch die Textformulierungen gefallen. Wobei die großformatigen Fotografien besonders beeindrucken. Es ist kein Buch, welches an einem Stück gelesen werden muss, im Gegenteil. Es eignet sich gut, um sich mal ein Gebiet herauszugreifen und ist auch für die Erwachsenen interessant. Wahrscheinlich bleibt man aber am Buch hängen und vertieft sich weiter darin - einfach, weil es so schön gestaltet ist. Das Glossar am Ende des Buches bietet ergänzende Informationen. Ein wunderbarer Bildband mit Mehrwert!

Ein Buch, von dem man lange etwas hat und welches sicherlich oft in die Hand genommen wird.

Bewertung vom 03.11.2024
WAS IST WAS Comic - Planeten und Raumfahrt
Zapf

WAS IST WAS Comic - Planeten und Raumfahrt


ausgezeichnet

Das zweite Abenteuer für Will, Iris und Wenko
Will, Iris und Wenko finden sich plötzlich auf einem Raumschiff wieder und treffen dort erneut den zerstreuten Professor Quecksilber. Auf der Suche nach einem Ort mit den optimalsten Wachstumsbedingungen für seine Pflanze fliegen sie quer durch unser Sonnensystem.
Wie schon der erste Band zum Thema Dinosaurier gefallen mir die Zeichnungen und die abenteuerliche und lustige Geschichte sehr gut. Dazu erfährt man auf spielerische Art viel zu den Planeten und deren spezifischen Besonderheiten. Die Infoboxen vermitteln Wissenswertes, erklären beispielsweise was die NASA ist, wann die erste Mondlandung war oder mit welchem Auftrag die Voyager-Sonden unterwegs sind. Toll ist auch die Übersicht über das Sonnensystem am Ende des Buches.
Ein guter erster Einstieg in das Thema Raumfahrt und Planeten! Auch für Lesemuffel empfehlenswert!

Bewertung vom 27.10.2024
Weihnachtspost aus aller Welt. Adventskalender-Rätsel für Kinder von 8 bis 12
Schraufstetter, Emma

Weihnachtspost aus aller Welt. Adventskalender-Rätsel für Kinder von 8 bis 12


ausgezeichnet

Adventskalender zum gemeinsamen Rätseln
Es muss nicht immer Schokolade sein. Dieser wertige Adventskalender lädt ein, Weihnachtsbräuche aus der ganzen Welt kennenzulernen. 24 Briefe sind als stabile Postkarten gestaltet. Die Texte enthalten viele Hinweise auf das Land, aus dem der Brief stammt und informiert über die Traditionen die dort zur Weihnachtszeit gepflegt werden. Anhand der Anhaltspunkte kann die ganze Familie dann gemeinsame rätseln und die Länderflagge zuordnen. Die Flaggen sind auf separaten Karten zum Herausdrücken beigefügt. Eine Lösungskarte ist auch dabei.
Am besten spannt man eine Schnur, befestigt die Karten in beliebiger Reihenfolge (evtl. bis auf die drei hier genannten Karten, die konkret auf ein Datum verweisen) mit der Umschlagsseite nach vorne mittels einer Klammer an der Kordel. Josef schreibt am 4.12., Freja am 13.12. (Lucia-Fest) und Sofia am 22.12. Ab dem 1. Dezember nimmt man sich dann jeden Tag eine Karte vor, die dann mit der Textseite nach vorne und mit der Flagge versehen wieder aufgehängt wird. Gleichzeitig eine schöne Weihnachtsdekoration!
Man kann den Adventskalender dann im kommenden Jahr wieder nutzen oder ihn auch weiterverschenken. Eine sehr schöne Idee!

Bewertung vom 27.10.2024
Prost, auf Brunngries
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf Brunngries


ausgezeichnet

Ein weiteres Highlight der Reihe um Hauptkommissar Tischler
Katja Brendel ist tot. Die Mitarbeiterin einer Sicherheitsfirma und der Kommissar kannten sich von der Polizeischule. Spuren an Tischlers Jaguar lassen zunächst vermuten, dass er den Autounfall zu verantworten hat. Sein Vorgesetzter Schwenk suspendiert Tischler, die Ermittlungen leitet nun Felix Fink, der gerade befördert wurde. Dass Tischler sich nicht heraushalten kann liegt auf der Hand.
Auch wenn man jeden Band unabhängig von den anderen lesen kann, da der Fall jeweils abgeschlossen ist, empfehle ich dennoch die Bücher in Reihe zu lesen. Einige Hinweise und Anspielungen gingen sonst unter.
Erneut ist dem Autor ein packender und humoriger Krimi gelungen. Trotz des ernstzunehmenden Falls kommt die Situationskomik nicht zu kurz. Der Schreibstil ist flüssig und einladend, was das Buch zu einem wahren Lesevergnügen macht. Die schon liebgewonnenen Charaktere wurden durch die Bänder der Reihe hinweg glaubwürdig gestaltet und haben sich im Laufe der Handlung auf authentische Weise weiterentwickelt. Kalpenstein gelingt es immer wieder, die Atmosphäre des dörflichen Lebens einzufangen und gleichzeitig eine spannende Kriminalhandlung zu entwickeln. Die Beschreibungen sind so lebendig, dass man fast das Gefühl hat, selbst durch die Straßen von Brunngries zu schlendern. Das alles zieht sich durch die ganze Reihe und mit diesem zehnten Band ist ein besonderer Höhepunkt gelungen. Ich hoffe, dass Kommissar Tischler noch weitere Fälle lösen darf.

Bewertung vom 23.10.2024
WAS IST WAS Comic - Dinosaurier
Zapf

WAS IST WAS Comic - Dinosaurier


ausgezeichnet

Unterhaltsame Wissensvermittlung
Als Will, Iris und Wenko auf den Schulbus warten, ahnen sie noch nicht, welches Abenteuer ihnen bevorsteht. Ein Roboter mit Fehlfunktion katapultiert sie in die Vergangenheit, wo sie viele unterschiedliche Dinosaurier kennenlernen und auf den zerstreuten Professor Quecksilber treffen. Nun ja, eigentlich hatte der Professor drei Experten erwartet, aber die drei Freunde stellen sich als die beste Unterstützung für den Gelehrten heraus.
Ich habe in meiner Kindheit die Was ist Was-Bücher geliebt und bin mit großer Neugierde in die Comic-Version eingestiegen. Die Zeichnungen gefallen mir gut und die Darstellung der unterschiedlichen Dinosaurier ist wirklich gelungen. Dazu eine unterhaltsame Geschichte, die zum Teil auch spannend aufbereitet wurde. Die eingestreuten Infoboxen vermitteln an passenden Stellen Wissenswertes zu der Kreidezeit mit der damaligen Tierwelt. Besonders gut gefällt mir die Doppelseite mit den unterschiedlichen Sauropoden. Die Geschichte wird am Buchende noch ergänzt durch Zeichnungen weiterer Saurier und einer Erläuterung des Fossilien-Begriffs.
Kleiner Minuspunkt: für die nächste Auflage sollte der Text auf Rechtschreibung überprüft werden und die Schrift, insbesondere die, die für den Roboter verwendet wurde, ist nicht optimal.
Ich finde, dass der Comic als Einstieg eine gute Anregung darstellt, sich noch mehr mit den Dinos zu beschäftigen. Empfehlenswert.

Bewertung vom 21.10.2024
L wie Lafer
Lafer, Johann

L wie Lafer


ausgezeichnet

Hochwertige Ausführung und ausführlich beschriebene Rezepte
Das umfangreiche Werk „L wie Lafer“ von Johann Lafer liegt schwer in der Hand und verführt gleich zum Aufschlagen. Es ist voll mit Rezepten und Anregungen und beschränkt sich dabei nicht nur auf die Zubereitung von Fleisch- und Fischgerichten. Auch für Suppen, kleine Gerichte, vegetarische Gerichte und abschließend Desserts und Gebäck werden reichlich Ideen vorgestellt. Der Fokus liegt hierbei auf den Lieblingsgerichten des Sternekochs. Die Fülle an Rezepten besticht nicht nur durch ihre Vielfalt, sondern auch durch die klaren und verständlichen Anleitungen.
Die Rezeptbandbreite erstreckt sich dabei von Gerichten, die der Hausmannskost zugerechnet werden können (z. B. Rheinischer Sauerbraten, Geschnetzeltes, Tafelspitz, Linzer Torte) bis zu raffinierten ausgefallenen Speisen, die beispielsweise auch der französischen, italienischen oder asiatischen Küche zugerechnet werden können. Auch ein Rezept für die Martinsgans findet sich in dem umfangreichen Werk.
Alle Rezepte sind reichlich und anschaulich bebildert, viele Fotostrecken leiten an. Das Buch macht schon allein beim Durchblättern Freude und lässt dabei die Genüsse erahnen, die einen beim Nachkochen erwarten werden.
Das Zutaten- und Rezeptregister am Ende ist hilfreich und ergänzt die sehr grobe Inhaltsübersicht zu Beginn.
Eine klare Empfehlung für alle, die gerne Kochen und auch mal andere Gaumengenüsse auf den Tisch bringen möchten. Sicher auch ein tolles Geschenk, welches für Begeisterung sorgen wird.

Bewertung vom 22.09.2024
Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13


sehr gut

Kurzweilig, leider etwas wenig Krimianteil
Kluftinger, noch immer in der Rolle des Interims-Polizeipräsidenten, leitet einen Anti-Terror-Einsatz in den Bergen, bei dem ein Kollege zu Tode kommt. Nur ein tragisches Unglück? Oder steckt mehr dahinter? Klufti muss sehen, dass er den Fall löst, denn er tritt als Kandidat für den Gemeinderat an und kann negative Pressse nicht brauchen, zumal Dr. Langhammer als Konkurrent auftritt.
Ein gewohnt gut zu lesender Roman des Autorenduos, der Schreibstil ist flüssig und unterhaltsam. Allerdings kein üblich gefälliger Kluftingerkrimi, denn neben der Krimihandlung, die für mich diesmal etwas untergeordnet daher kommt, spielt der Wahlkampf zwischen den Protagonisten eine große Rolle. Die Autoren gehen dabei auch kritisch mit dem Umgang auf Social Media um, auf deren Plattformen sich Dr. Langhammer sich während des Wahlkampfes eher negativ präsentiert. Das liefert so manchem Leser sicher einige Denkanstöße.
Wenn auch etwas unterrepräsentiert, ist der Krimalfall interessant, im Umfeld des Toten erscheint einiges nicht stimmig zu sein. Der Humor kommt diesmal nicht ganz so platt daher, wie in einigen der vorherigen Bände der Reihe, es amüsiert, wenn Klufti seiner besseren Hälfte Massen an Steinpilzen bringt. Insgesamt fühlte ich mich gut unterhalten, wünsche mir aber für den nächsten Band etwas mehr Krimi.

Bewertung vom 11.09.2024
Das Gruselkochbuch
Martin, Silke

Das Gruselkochbuch


ausgezeichnet

Außergewöhnlich
Schon das Cover weist eine wunderbare Haptik auf, viele Kleinigkeiten sind zu sehen, wie das geprägte Messer mit dem blutigen Schneidenrand, Fledermäuse, Töpfe, ein Kessel, Besteck, eine Spinne, die sich vom "L" herunterlässt. Gold auf Schwarz, einfach phantastisch. Dazu der schwarze Buchschnitt, auf dem Fledermäuse herumflattern - perfekt. Die Aufmachung im Inneren ist genauso gelungen und thematisch passend. Auf eine kurze Einführung in die Stories und literarische Ausschnitte der Werke folgen dann die außergewöhnlichen Rezepte mit teilweise nicht alltäglichen Zutaten. Jedes Rezept bietet dazu ein ganzseitiges Foto, das macht so richtig Lust! Rezept- und Zutatenregister am Ende des Buches und, nicht zu vergessen, die literarischen Quellenangaben, runden das Kochbuch ab.
Ich finde, die Rezepte sind gut ausgewählt und korrespondieren zu den Werken der klassischen Horrorliteratur. Nicht alle sind einfach nachzukochen und einige der Zutaten finden sich standardmäßig bestimmt nicht in jedem Haushalt wieder. Aber dafür sind sie kreativ und, in den thematischen Zusammenhang gestellt, auch außergewöhnlich. Es finden sich jedoch auch einige Rezeptklassiker wieder, wie Crêpe Suzette oder auch Birnen, Bohnen und Speck. Aber auch hier wird das Rezept in den Kontext zur jeweiligen Geschichte gesetzt.
Eine tolle Kochbuchidee, die geschmackvoll umgesetzt wurde und lukullische Genüsse erwarten lässt. Schöne Geschenkidee!