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Benutzername: 
Kornelsen
Wohnort: 
Detmold

Bewertungen

Insgesamt 10 Bewertungen
Bewertung vom 09.11.2015
Die Erbin von Winterwood
Ladd, Sarah

Die Erbin von Winterwood


ausgezeichnet

Zur Handlung:
Amelia Barett verspricht ihrer im Sterben liegender Freundin Katherine ihre Tochter Lucy zu versorgen und sie nicht allein zu lassen. Die 24-jährige Amelia liebt das Neugeborene wie ihre eigene Tochter, dennoch hat sie ein großes Problem. Um ihr Anwesen und Geld behalten zu können muss sie bis zum 25. Lebensjahr verheiratet sein. Ihr Verlobter Edward weigert sich aber das Kind bei ihnen wohnen zu lassen, sobald sie verheiratet sind. Da taucht Lucy Vater auf. Der gut aussehende Kapitän war bis jetzt kriegsbedingt mit dem Schiff unterwegs gewesen. Amelia will Lucy und ihr Erbe nicht verlieren und sieht nur eine Möglichkeit Beides zu retten: Sie macht dem Kapitän einen Heiratsantrag. Dieser ist völlig verblüfft und lehnt ab. Doch die Zeit drängt und Amelias Verlobter wird immer undurchsichtiger. Als der Kapitän es sich doch anders überlegt, überschlagen sich die Ereignisse, als auf einmal Lucy und ihr Kindermädchen verschwunden sind.

Über das Buch:
Die Erbin von Winterwood ist der erste Roman von Sarah Ladd, der ins Deutsche übersetzt wurde. Und es hat sich gelohnt. Der Roman ist spannender als ich gedacht habe und sehr gut geschrieben.
Sowohl der Kapitän als auch Amelia sind mit dem christlichen Glauben bekannt, aber ihr Vertrauen in Gott ist bei Beiden erschüttert. Durch die Umstände werden sie nochmal ganz neu herausgefordert sich ihren Ängsten und ihrer Vergangenheit zu stellen und ihren Glauben und das Vertrauen in Gott neu zu finden. Es hat mir gut gefallen, dass der Glaube nicht nur eine kleine Nebenrolle eingenommen hat, sondern sich das Thema „Vertrauen“ wie ein roter Faden durch das ganze Buch hindurch gezogen hat. Ein lesenswertes Buch, das leicht, verständlich und spannend geschrieben ist.

Bewertung vom 02.03.2015
Von der Kunst, sich selbst zu führen
Härry, Thomas

Von der Kunst, sich selbst zu führen


ausgezeichnet

Manchmal ist ein gutes Buch wie ein persönlicher Mentor. So ging es mir mit diesem Buch von Thomas Härry. Es war mir unmöglich das Buch an einem Stück zu lesen, weil ich immer schon nach einigen Seiten das Gefühl hatte, erstmal genug Stoff zum Nachdenken zu haben. Und so begleitet mich das Buch schon seit ein paar Wochen. Immer wieder nehme ich es zu Hand und lese weiter, um es dann wieder hin zu legen und zu schauen, wie ich das Gelesene im Alltag umsetzen kann.
Die Gedankenanstöße von Thomas Härry sind es wert weiter darüber nachzudenken und sie nicht einfach schnell zu überlesen. In Gesprächen mit Freunden gebe ich auch immer wieder Gedanken aus dem Buch weiter und merke so, wie es in mir arbeitet.
Der Titel des Buches hat mich erstmal abgeschreckt und so ging ich etwas kritisch an das Buch dran, aber nach der Einführung muss ich sagen, dass ich dem Autor durchaus zustimmen kann. Auch als Christ ist es wichtig selber auf sich acht zu geben und sich richtig zu führen. Das bedeutet nicht, dass Gott mich nicht mehr leitet und führt, sondern dass ich lerne, Gott und seiner Führung den richtigen Raum zu geben. Es geht auch darum, ob ich mich von Umständen und Wünsche anderer Menschen leiten lasse oder ob ich es lerne, selber Prioritäten zu setzen und meine Zeit zu gestalten, wie es für mich richtig und wichtig ist.
Immer wieder beschreibt Härry, wie wichtig es ist, die eigene Seele, den eigenen Körper und den eigenen Geist zu versorgen, damit man überhaupt in der Lage ist etwas an andere weiterzugeben und nicht, wie es so häufig in unserer Zeit der Fall ist, auszubrennen.
„Von der Kunst sich selbst zu führen“ ist ein Buch, das einen begleitet und hinterfragt, ermutigt und ermahnt. Es ist kein Buch, das man schnell durchliest und dann weg legt. Ich nehme es immer wieder zur Hand und lese mir schon unterstrichene Stellen wieder durch, damit ich die bekommenen Impulse besser behalten kann. Es ist ein Buch nicht nur für Leiter, sondern für alle, die mit Menschen arbeiten und persönlich weiter kommen wollen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2014
Das Mädchen aus dem Zug
Joubert, Irma

Das Mädchen aus dem Zug


ausgezeichnet

In dem Buch „Das Mädchen aus dem Zug“ von Irma Joubert lernen wir die liebenswürdige, kleine Gretel kennen, die in den Kriegsjahren ihre gesamte Familie verliert. Als sie mutterseelenallein da steht, wird sie von dem jungen Polen Jakob zu seiner Familie gebracht. Anfangs interessiert Jakob sich mehr für die Unabhängigkeit Polens als für das kleine Mädchen, aber im Laufe der Zeit lernt er sie lieben und fühlt sich für sie verantwortlich. Da seine Familie nach einigen Jahren keinen Platz mehr für die lebensfrohe Gretel hat und der Krieg inzwischen vorbei ist, macht er sich auf die Suche nach einem Heim in Deutschland, wo Gretel eigentlich her kommt. Auf dem Weg dahin findet er im Zug eine Zeitungsannonce, wo deutsche Kinder für arische Familien in Afrika gesucht werden. Nach einigem Ringen beschließt er, Gretel dort unterzukriegen. Ihre jüdische Vergangenheit muss sie allerdings verschweigen, sowie wie ihre Jahre in Polen. In Afrika beginnt für Gretel ein neues Leben fern ihrer europäischen Heimat. Trotz ihrer neuen liebevollen Familie quälen „Grietje“, wie sie nun heißt, Alpträume und auch ihre Vergangenheit hält sie fest verschlossen. Bis irgendwann nach Jahren auf einmal Jakob in Afrika auftaucht und die Geschichte eine interessante Wende nimmt.

Das Mädchen aus dem Zug lässt sich nicht einfach lesen und wieder vergessen. Die Geschichte geht einem nach und die kleine Gretel schließt man fest ins Herz. Irma Joubert hat einen sehr schönen Schreibstil und lässt uns nicht nur an dem Leben der Charaktere teilnehmen, sondern auch an den Bräuchen, den Düften und Farben jener Zeit. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es ist tiefgründig und dennoch leicht zu lesen. Interessant finde ich auch die Gegenüberstellung der der evangelischen und katholischen Kirche und auch dem jüdischen Glauben, da Gretel im Laufe ihres Lebens lernt sich überall Zuhause zu fühlen. Auch die immer wiederkehrende Symbolik des Zuges hat mir sehr gut gefallen. Ein Buch, das sich zu lesen lohnt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2014
Wie der Duft von Wasser
Nichols, Linda

Wie der Duft von Wasser


ausgezeichnet

Voller Neugierde habe ich auf das neue Buch von Linda Nichols gewartet. Ihre bisherigen Bücher hatten mich allesamt überzeugt. Linda Nichols versteht es einfühlsam und interessant ihre Charaktere zu beschreiben.
„Wie der Duft von Wasser“ habe ich in einem Rutsch durchgelesen und alle meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt.
Das Leben und die Ehe von Annie und Sam Truelove ist durch zwei dramatische Ereignisse völlig zerrüttet. Beide leben in ganz unterschiedlichen Teilen des Landes und nur noch für ihre Karriere.
Als Annie noch einmal in ihr Heimatstädtchen zurückkommt, um alles ein für alle Mal hinter sich zu lassen, trifft sie wieder auf Sam. Jetzt beginnen eine Reihe verschiedener Ereignisse, die beide ganz neu herausfordern. Sie lernen sich den Schmerzen der Vergangenheit zu stellen und Heilung zu finden. Sehr schön bringt Linda Nichols die Symbolik des Wassers mitein in die Geschichte. Sowie das ganze Land unter der anhaltenden Dürre verkümmert, verkümmern auch die Seele von Annie und Sam, bis sie lernen den Schmerz und die Vergangenheit loszulassen und zu vergeben. Als die beiden Heilung finden, fängt es an zu regnen und das Land blüht wieder auf.
Die Geschichte wird bereichert durch die unterschiedlichen, teilweise sehr interessanten Charaktere und Geschichten in der Geschichte.
Das einzige, was mich ein wenig gestört hat, war das Cover. Die Personen auf dem Bild entsprechen nicht den äußerlichen Beschreibungen der beiden Hauptpersonen im Buch.
Insgesamt ein wertvolles Buch, das ermutigt und erfrischt.

Bewertung vom 12.03.2014
Tausend Geschenke
Voskamp, Ann

Tausend Geschenke


ausgezeichnet

Das Buch Tausend Geschenke von Ann Voskamp ist mehr als ein „Wohlfühlbuch“. Es geht in die Tiefe und fordert heraus auch in den schwersten Situationen Dankbarkeit zu lernen und zu praktizieren. Das Buch ist sehr poetisch geschrieben. Besonders gut gefallen hat mir, dass Ann Voskamp nicht nur an der Oberfläche bleibt, nach dem Motto: Sei dankbar, dann wird alles gut! Sondern auch sehr einfühlsam und ehrlich Situationen beschreibt, in denen sie selber immer wieder an ihre Grenzen kam und Gott nicht mehr sehen konnte. Solche Momente forderten sie heraus noch intensiver nach der Freude und Fülle des Lebens zu suchen. In S. 128 schreibt sie:

"Ob wir in der Freude leben, hängt davon ab, wohin wir unseren Blick richten. Halte deine Augen auf die Herrlichkeit Gottes gerichtet und du wirst gehalten von Gott."

Das Buch lässt sich schwer an einem Stück durchlesen. Immer wieder musste ich es zur Seite legen, um das Gelesene erst einmal zu verarbeiten und anzuwenden. Geholfen hat mir, selber ein „Danke-Tagebuch“ anzufangen und auch die kleinsten Dinge aufzuschreiben, die mir Freude bereiten und ein Geschenk Gottes sind. Ich merke am Ende eines Tages, dass die Augenblicke, wo ich eine Blume, einen Duft oder ein Lachen bewusst wahr genommen habe, dass dies die kostbarsten Momente des Tages gewesen sind.
Die Gedanken und Anregungen von Ann Voskamp haben mir geholfen sensibel zu werden für die großen und kleinen Geschenke eines Tages. Und ganz bewusst im jetzt und hier zu leben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.02.2014
Geerbtes Glück
Alexander, Tamera

Geerbtes Glück


ausgezeichnet

Durch die Dunkelheit zum Licht

In ihrem neuen Roman „Geerbtes Glück“ erzählt Tamera Alexander die Geschichte von Kenny Ashford, die für sich und ihren Bruder ein neues Zuhause sucht, weit weg von ihrer alten Heimat. Zuviel Schlimmes hat sie dort erleiden müssen. Jetzt sehnt sie sich nach einem Neuanfang für ihren jüngeren Bruder und sich selbst. Doch als sie endlich am Ziel angekommen scheint, überstürzen sich die Ereignisse. Kenny wird verletzt, ihre Cousine, bei der sie unterkommen sollten, stirbt und hinterlässt ihr nicht nur ihre Tochter sondern auch die hoch verschuldete Ranch. Statt besser wird es immer nur schlimmer, besonders als auch noch Robert wieder auf die die schiefe Bahn gerät.

Zwischendurch erschien es mir fast ein bisschen zu viel an Leid zu sein, dass Kenny tragen und ertragen muss. Immer wieder werden ihre Hoffnungen zerstört und enttäuscht. Dennoch bricht sie nicht zusammen, sondern kämpft mutig weiter. Sie kämpft aber nicht nur ums Überleben, sondern auch gegen ihre Gefühle für den Marshall Wyatt Caradon. Der lässt sich allerdings nicht so schnell abweisen und kommt Kenny immer wieder zur notwendigen Hilfe.
Nachdem alles zerbrochen scheint wenden sich die Dinge doch zum Guten. Es hat mich daran erinnert, dass man manchmal auf das Glück etwas länger warten muss und Durststrecken durchzustehen hat, aber am Ende des Tunnels dennoch das Licht scheint. Dafür ist Kenny ein gutes Beispiel.
Ein lesenswerter Roman!

Bewertung vom 19.01.2014
Mit der Apfelgräfin durch das Jahr
Arnim, Daisy Gräfin von

Mit der Apfelgräfin durch das Jahr


ausgezeichnet

„Doch wovon ich in meinem tiefsten Inneren träume, lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Leben. Leben und noch mal Leben. Mit Leben ist Freude verbunden.“

Diese Aussage von Daisy von Arnim auf S. 146 beschreibt sehr gut, worum es in diesem wunderschön gestalteten Buch geht: Leben. Sie beschreibt das Leben mit den unterschiedlichen Jahreszeiten anhand von persönlichen und stimmungsvollen Bildern von ihrem Gutshaus und der Umgebung. Sehr persönlich erzählt sie dabei aus ihrem Leben und berichtet von ihren Erfahrungen. Passend zu den Jahreszeiten gibt es immer wieder einfache und leicht nachzumachende Dekorationsideen und Rezepte.

Sie berichtet aber nicht nur über ihr eigenes Leben, sondern lässt auch immer wieder die Großmutter ihres Mannes, die den Jahresverlauf ihrer eigenen Mutter auf dem Land beschreibt, zu Wort kommen. Diese Texte sind optisch durch schön verzierte Seiten hervorgehoben und werden von alten Fotos begleitet.

Was ich besonders ansprechend fand waren die ehrlichen Texte von Daisy von Arnim, in denen sie von ihren Träumen und Hoffnungen erzählt, von ihrem immer noch relativ jungen Apfelunternehmen berichtet und dem Umgang mit schwierigen und herausfordernden Situation. Dabei spielt ihr Glaube an Gott und seine Hilfe eine große Rolle. Daisy von Arnim ist aber noch nicht am Ende ihrer Träume angelangt. Immer wieder stellt sie heraus, wie wichtig ihr die Menschen in ihrer Umgebung sind und hat den Wunsch die Lebensqualität der Menschen durch ihr Engagement zu verbessern.

Sie schreibt: „Unsere Aufgabe dabei ist es, Freude zu verbreiten. Lebensfreude.“ Mit diesem Buch ist es ihr gelungen diese Lebensfreude weiterzugeben. Zumindest bei mir!

Bewertung vom 25.12.2013
Der Schneekristallforscher
Müller, Titus

Der Schneekristallforscher


ausgezeichnet

Nachdem ich den Schneekristallforscher gelesen habe, wird eine Schneeflocke für mich nicht mehr bloß eine Schneeflocke sein. Sondern wie Wilson Bentley werde ich sie in Zukunft als das sehen, was sie in Wirklichkeit sind: wunderschöne und einzigartige Kunstwerke.

Der junge Bauer Wilson Bentley wird von seinem Bruder und Vater als Spinner gesehen, da er Schneeflocken sammelt und fotografiert. Und wenn er einmal damit beginnt alles um sich herum vergessen kann. Gleich zu Beginn des Buches begegnet Wilson Minna, die als Lehrerin von New York nach Jericho, Vermont gekommen ist. Zuerst begegnet Minna Wilson sehr skeptisch und abweisend, doch mehr und mehr gelingt es Wilson ihr seine Leidenschaft, das Fotografieren und Zeichnen von Schneekristallen, nahe zu bringen. Eine zarte Liebesgeschichte beginnt, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Die Geschichte nimmt nochmal eine interessante Wende, als Minna wieder unvermittelt nach New York aufbricht.

Der Schneekristallforscher ist ein wunderschönes Buch über einen Mann, dem es gelungen ist, der Welt die Einzigartigkeit einer Schneeflocke nahe zu bringen und der damit leben musste, dass die Menschen um ihn herum ihn weder verstanden noch bewunderten. Ein Mann, der aber trotzdem mutig seinen eigenen Weg ging.

Das Buch ist nicht nur wegen des Inhalts etwas besonderes, sondern auch wegen des außergewöhnlichen Covers. Das Buch ist mit dunkelblauem Samt bezogen, indem unterschiedliche Schneekristalle eingestanzt sind.
Titus Müller ist mit dieser Erzählung ein wunderbares Buch gelungen, das man gut an einem Abend durchlesen kann und bei dem man sich wünscht, es würde nicht so schnell enden.