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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kyra112
Wohnort: 
Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 303 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2025
Nordseefunkeln (eBook, ePUB)
Janz, Tanja

Nordseefunkeln (eBook, ePUB)


sehr gut

Nachdem Lucia während ihres Jobs als Moderatorin einen Zusammenbruch erleidet und dieser durch die sozialen Medien ging, flüchtet sie nach St. Peter-Ording. Durch einen Wohnungstausch mit Felke kümmert sie sich liebevoll um deren Großmutter und hat auch hin und wieder mit deren Nachbar Wilko zu tun. Dabei findet sie nicht nur dessen Schweine süß.

„Nordseefunkeln“ von Tanja Janz reiht sich wunderbar in deren liebevolle St. Peter-Ording Reihe ein. Dabei fällt auch bei diesem Cover die gewechselte Gestaltung auf, die mir sogar besser gefällt als die der älteren Bücher.
Lucia ist eine lebensfrohe, junge Frau, die an einer Stelle im Leben ist, an der sie ihr Leben hinterfragt. Man spürt nach und nach, wie Gelassenheit von ihr Besitz ergreift und sie sich den wichtigen Dingen des Lebens widmet. Gerade Havaneserin Tiffy unterstreicht das wunderbar. Ich finde diese kleine Hündin einen wunderbaren, begleitenden Charakter.
Die Figur der Felke fand ich auch super interessant. Hier hätte ich mir gerne mehr Infos über ihr vergangenes Leben gewünscht, aber vielleicht kommt das ja in einer anderen Geschichte einmal.
Was mir besonders gefallen hat, war die Geschichte um das alte Postamt. Die Idee darum eine Geschichte zu stricken, finde ich sehr kreativ.
Ansonsten muss man sagen, dass die Romane ja alle ähnlich aufgebaut sind und es somit keinen Überraschungseffekt über den Verlauf der Geschichte gibt. Ich hätte mir sogar eine intensivere Erzählung um die Geschichte von Lucia und Wilko gewünscht.

Alles in allem wieder ein schöner St. Peter-Ording Roman zum Wohlfühlen, ohne Überraschungseffekt, aber mit viel liebevoller Atmosphäre.
Wer Tanja Janz mag und St. Peter-Ording liebt, ist hier richtig.

Bewertung vom 06.04.2025
Das Kurhotel auf Norderney - Wellen der Hoffnung (eBook, ePUB)
Schirdewan, Claudia

Das Kurhotel auf Norderney - Wellen der Hoffnung (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zurück auf Norderney ist nun der zweite Weltkrieg vorbei und die Insel seit Kriegsende in den Händen der Briten. Das Kurhotel am Meer beherbergt ebenfalls britische Soldaten, die den Alltag des Hotels und der Hoteliersfamilie Washeimer prägen.
Im Mittelpunkt stehen die Kinder der Familie und deren Freundin Lotte, die im Hotel als Dienstmädchen arbeitet. Während Lotte unsterblich in den Sohn Paul verliebt ist, empfindet Rita Washeimer etwas für den Spätheimkehrer Peter.

„Das Kurhotel auf Norderney - Wellen der Hoffnung“ ist Band drei der Saga um das Kurhotel von Claudia Schirdewan.
Während in den ersten Bänden die Grundsteine für das Kurhotel gelegt werden, ist es nun in Betrieb, hat jedoch seine goldenen Zeiten hinter sich aufgrund der politischen Lage.
Die Stimmung im Buch ist durchwachsen. Sie ist geprägt von einer Aufbruchstimmung, aber auch von Melancholie und einer gewissen Traurigkeit. Ich finde das sehr gut getroffen, da es sich speziell am Alter der Protagonisten festmachen lässt. Während die junge Generation für Aufbruch steht, ist die mittlere Generation eher die, die von Trauer, aber auch etwas Konservatismus geprägt und die ältere Generation, die Clara und Arthur darstellen, zeigen Stärke und Zusammenhalt.
Die Geschichte enthält auch so manches Spannungsmoment, sodass es an einigen Stellen auch kurze Teile einer Krimiatmosphäre annimmt.
Gut erzählt, finde ich auch den Alltag mit den Briten. Dies war nach dem 2. Weltkrieg ein prägender Teil der Norderneyer Geschichte, den man nicht unter den Tisch fallen lassen sollte und das hat Claudia Schirdewan im richtigen Maß geschafft.
Gleiches gilt für die weiteren verschieden geprägten Menschen, die durch den Verlauf der deutschen Geschichte ihren Charakter verändert oder angepasst haben. Das betrifft speziell Peter und seinen Onkel. Davon gab es damals vermutlich auch viele und es spiegelt die Probleme der damaligen Zeit wider, dass es keine, mit heute vergleichbare, psychologische Hilfe gab. Ein sehr ernstes Thema!

Alles in allem ein wunderbarer Abschluss dieser Trilogie und ich bin traurig, dass ich Norderney schon wieder verlassen muss. Einzig hätte mich noch ein bisschen mehr interessiert, wie die Zeit zwischen Band 2 und 3 abgelaufen ist. Das ist mir etwas zu kurz gekommen.
Eine tolle Leseempfehlung für all jene, die Band 1 und 2 kennen, aber auch für jene, die Norderney lieben!

Bewertung vom 04.04.2025
Kochen für Babys (eBook, ePUB)
Cramm, Dagmar Von

Kochen für Babys (eBook, ePUB)


sehr gut

Kochen für Babys von Dagmar Cramm ist eine Art Rundum-Sorglos-Paket, was mir wirklich gut gefallen hat.
Das Buch enthält viele Hinweise und Erklärungen.
Der „praktische Teil“ ist nach dem Alter des Kindes aufgebaut. So beginnen die Rezepte mit den einfachen Breisorten für Babys ab fünf Monaten. Die Rezepte hierbei sind sehr umfangreich und vielfältig. 
Die Aufteilung erfolgt dann weiterhin in zwei Monatsschritten.
Die Autorin erklärt den frisch gebackenen Eltern auch im hinteren Bereich, welche Sorgen und Probleme, auch abseits der Ernährung bei Babys auftreten können und was dann gemacht werden sollte.
Ebenso erklärt sie, wie man das Breiessen angeht und wann welcher Brei kommt. Dazu gibt es auch eine sehr interessante Übersicht.
Ich muss zugeben, dass diese Übersicht nicht mit dem übereinstimmt, was mir meine Kinderärztin geraten hat und wie wir es ausgeführt haben, aber ich denke, es ist eher als Anhalt zu sehen und jeder macht dabei seine eigenen Erfahrungen.
Was mir jedoch nicht so ganz gefallen hat, waren die Umfänge der Rezepte. Ich hätte mir da ein bisschen mehr Einfachheit gewünscht. Deswegen habe ich auch hierbei die Rezepte als Anhalt und Hilfestellung genutzt, aber doch Vieles abgewandelt, sodass ich ein bisschen mehr Zeit gewinnen konnte.

Alles in allem ist dieses Buch ein toller Anhalt und eine gute Ideensammlung für Babybrei.
Auch die Hilfestellungen im Buch finde ich toll, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass man mit dieser Thematik ganz schnell allein gelassen wird, wenn man niemanden hat, den man fragen kann. 
Wer sich Zeit nimmt und die Rezepte gem. Anleitung ausprobiert und auch die Hilfestellungen beachtet, für den ist dieses Buch jedoch, wie schon erwähnt, ein Rundum-Sorglos-Paket.

Bewertung vom 04.04.2025
Im Wind der Freiheit
Kinkel, Tanja

Im Wind der Freiheit


gut

Europa im Aufruhr - Das Jahr 1848 steht für Revolution und politische Wenden. Mittendrin befinden sich zwei Frauen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Da ist zum einen Susanne Grabasch, die aus der Arbeiterschicht stammt und dort ihr Leben organisieren muss und zum anderen die Autorin und Journalistin Louise Otto. Die Wirren der Unruhen und Louises Recherchen führen die beiden Frauen zusammen und jede kämpft auf ihre Weise.

„Im Wind der Freiheit“ von Tanja Kinkel ist ein historischer Roman, der sich mit der Märzrevolution, der Frankfurter Nationalversammlung und alles, was sich darum herum abspielte, beschäftigt. 
Das Ganze wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Louise Otto, als junge, alleinstehende Frau, die für Gerechtigkeit und den Einfluss von Frauen auf die Politik, träumt. Zum anderen ist dort Susanne, die Louise einige Hinweise gibt und darüber verraten wird. 
Es ist hier die Unterschiedlichkeit der beiden Frauen, die für eine Mischung im Buch sorgt, die nicht verschiedener sein könnte.
Ich fand die Wechsel zwischen den beiden Frauen manchmal ziemlich schnell und verlor dabei hin und wieder die Übersicht. Auch fand ich, dass es sehr, sehr viele Nebencharaktere gab. Auch hier hatte ich so manches Mal Probleme, der Handlung zu folgen.
Ich muss auch zugeben, dass es mir manchmal etwas zu trocken war. Ich habe mich regelrecht dabei erwischt, dass ich beim Lesen abgeschaltet hab. Mir fehlte da ein gewisser Pepp, der den Lesespaß fördert.

Fazit: Wer an historischen Beschreibungen zum Jahre 1848 interessiert ist, der ist hier richtig. Wer sich aber einen spannenden Roman, über das Schicksal zweier Frauen zu der Zeit erwartet, der wird hier enttäuscht.

Bewertung vom 23.03.2025
Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5


sehr gut

Erneut packender Justiz-Krimi

Bereits die bildliche Gestaltung und der Schriftzug des Buchcovers lassen hier auf den ersten Blick die Zugehörigkeit zur Eberhardt- und Jarmer - Reihe des Autorenduos Schwieker und Tsokos erkennen.

Ein Mord in der Homosexuellen-Club-Szene Berlins scheint anfänglich schnell aufgeklärt. Durch einen strikten Polizeieinsatz kann ein Verdächtiger festgenommen werden, in dessen Wohnung zudem auch die Substanz aufgefunden wird, die zum Tod des Opfers geführt hat.
Dem Strafverteidiger Rocco Eberhardt gelingt es trotzdem vor Gericht, den vermeintlichen Täter frei zu bekommen.
Als kurze Zeit später ein zweiter Mord geschieht und alle Anzeichen wieder auf den gleichen Verdächtigen hinweisen, entspinnt sich ein Gerichtskrimi, bei dem der Strafverteidiger zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft und seinem eigenen Mandanten auf die Suche nach der Wahrheit gerät.

Die zahlreichen Überraschungen und Wendungen im Handlungsverlauf machen das Buch absolut lesenswert und spannend.

Negativ anmerken muss ich aber leider den Umstand, dass sich die Autoren selbst kopieren. Das 10. Kapitel dieses Buchs entspricht inhaltlich zu 100% und auch sprachlich zu großen Teilen dem 13. Kapitel des vorangegangenen Romans "Die siebente Zeugin". Nur um Seiten zu füllen, sollte das nicht notwendig sein.
Trotzdessen: spannend und lesenswert!

Bewertung vom 23.03.2025
Der Bright-Side-Running-Club
Lloyd, Josie

Der Bright-Side-Running-Club


ausgezeichnet

Lauf um dein Leben

Am Silvesterabend könnte es Keira nicht besser gehen. Ihre Ehe ist glücklich, sie hat drei tolle Kinder und ihre liebsten Freunde um sich. Auch ihr Unternehmen liegt ihr sehr am Herzen, hat doch ihr verstorbener Vater den Grundstein dafür gelegt. Doch innerhalb weniger Tage zerbricht ihr Glück als bei ihr Brustkrebs festgestellt wird. Noch dazu zweifelt ihre Geschäftspartnerin an ihrer Kompetenz.
Eine Begegnung mit einer Langstreckenläuferin im Park nahe der Klinik verändert jedoch Keiras Sicht auf die Dinge.

„Der Bright Side Running Club“ von Josie Lloyd ist ein äußerst emotionales Buch. Ich würde es in Teilen sogar als harte Kost beschreiben. Das Ganze meine ich jedoch nicht im negativen Sinne. Vielmehr liegt hier ein Buch vor, dass äußerst realitätsnah geschrieben ist. Wie viele von uns gehen mit dem Gedanken „Mich betrifft es nicht“ oder „Ich habe gar keine Zeit für so etwas“ an Dinge heran? Doch leider kommt hin und wieder ein Moment der Erdung.
Genau diesen Verlauf der Dinge beschreibt die Autorin anhand ihrer Protagonistin Keira sehr beeindruckend. Von Verleugnung bis zum Selbstmitleid über einen enormen Kampfeswillen sind hier sämtliche Emotionen sehr realistische, manchmal auch pragmatisch beschrieben. Es sind die Gefühle, die eine Frau mit einer solchen Diagnose erlebt, die man beim Lesen hier nachfühlt. Anhand ihrer, manchmal doch sehr pragmatischen Herangehensweisen, war mir Keira von der ersten Seite an sympathisch.
Auch die Beschreibungen der Reaktionen ihres Umfeldes und der Zeit VK und NK ließen mich mit Keira und ihren Freundinnen mitfühlen.
Besonders beeindruckend sind Keiras Familie und die Brustkrebsladys gewesen. Auch das veränderte Verhältnis von Mutter und Tochter war spürbar und ließ mich oft nachdenklich zurück.
Dennoch ist Keiras Krankheitsgeschichte eine Geschichte von Mut, Liebe und dem Glauben an sich selber. Sie ist eine Geschichte über Freundschaft, Familie und Vertrauen, zeigt aber auch ungeschönt alle Bereiche auf, mit denen kranke Menschen zu kämpfen haben.
Noch dazu schönt die Autorin das Ganze auch nicht, was gerade an der Figur der Tamsin zu erkennen ist.

Insgesamt kann ich dieses Buch nur absolut empfehlen. All jene, die gerne über Familie, Liebe, Freundschaft, aber auch Kampfeswillen und Mut lesen, sind hier richtig. Aber Achtung, für sensible oder emotionale Personen oder welche, die durch Personen mit Krebserkrankung getriggert werden, ist das Buch vielleicht nicht geeignet.

Bewertung vom 14.03.2025
Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1
Engelmann, Gabriella

Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1


ausgezeichnet

Ein Podcast über Frauen, denen Bücher die Welt bedeuten, macht Anna auf die Sylterin Fenja aufmerksam. Nachdem die beiden erfolgreich eine Podcastfolge aufgenommen haben, möchte Anna eine Art Biografie über Fenja schreiben. Als sie sich auf den Weg zu der Seniorin macht, trifft sie nur deren Tochter an, Fenja ist verschwunden. Dennoch beginnt eine ungeahnte Reise in die Vergangenheit von Fenjas Familie.

„Die Bücherfrauen von Listland. Der Gesang der Seeschwalben“ ist Band 1 der Listland-Dilogie von Gabriella Engelmann.
Dieses wunderschöne Cover lädt sofort zum Träumen und Verlieben ein. Gleiches gilt für den fesselnden und emotionalen Schreibstil der Autorin. Für mich war es das erste Buch, welches ich von ihr gelesen habe und es hat mich absolut faszinierend.
Nicht nur das Cover ist wunderschön, auch die Anfänge der jeweiligen Kapitel sind maritim und liebevoll gestaltet, sodass man sich zu jederzeit eingeladen fühlte, weiter zu lesen.
Die Geschichte wird aus zwei, fast drei Perspektiven erzählt. Lene, die Mutter Fenjas erzählt ihre Lebensgeschichte in der Vergangenheit und Anna erzählt die Ereignisse der Gegenwart aus der Ich-Perspektive.
Im Laufe des Romans lernt man so einige Charaktere kennen, wie Eric, Elisa, Lene, Beeke, Martje, Konrad und Friso. Sie alle bilden mehr oder minder den roten Faden der Geschichte. Eine kleine und vielleicht auch nicht unbedeutende Rolle spielt auch Bo, der ein großes Geheimnis dieser Geschichte war, ist und bleibt.
Gabriella Engelmann schafft es in ihrem Buch nicht nur die Aufarbeitung einer Familiengeschichte darzustellen, sie schafft es auch, Liebe zu Büchern greifbar zu machen. Vermutlich spricht sie damit vielen ihrer Leser aus dem Herzen.
Außerdem spricht sie eine Thematik an, die viele Familien betrifft oder auch betraf - die Aufarbeitung der Vergangenheit, oftmals begleitet durch eine Mauer des Schweigens, Verdrängung oder Verleumdung.
Es geht aber auch um Respekt zueinander, tiefe Liebe, aber auch Mutterliebe. Gerade letztere spielt eine schicksalhafte Rolle innerhalb der Familie Iwersen-Lorenzen und immer wieder sind dort Parallelen zu Annas eigenem Leben. Ob diese unbewusst oder bewusst sind, erschließt sich nicht recht und könnte durchaus im zweiten Band noch einmal zum Thema werden.
Erschreckend ehrlich hat die Autorin die Zeit vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg beschrieben. So fiel man speziell in einem Kapitel aus einer vermeintlichen heilen Welt hinein in die offene Denunzierung von Menschen.

Zusammenfassend muss ich sagen, die Autorin hat mich von der ersten Seite an mitnehmen können und ich bin begeistert von diesem Roman. Aus diesem Grund freue ich mich auch jetzt schon auf den zweiten, denn ein großes Geheimnis gilt es noch aufzudecken.
Alle, die Familiengeschichten, Bücher und starke Frauen mögen, sind hier absolut richtig!

Bewertung vom 12.03.2025
Der Schmuckpalast - Camille und der Glanz von Gold (eBook, ePUB)
Bast, Eva-Maria

Der Schmuckpalast - Camille und der Glanz von Gold (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Generationenwechsel bei Cartier - Alfred kauft Louis-Francois den Betrieb ab und verschuldet sich damit hoch. Doch mit den richtigen Schachzügen baut er den Erfolg des Unternehmens aus.
Auch Schwester Camille arbeitet im Familienbetrieb mit. Doch sie muss Schicksalsschläge einstecken, die auch die gesamte Familie Cartier in den Grundfesten erschüttert.

„Der Schmuckpalast - Camille und der Glanz von Gold“ ist die Fortsetzung der „Juwelier-Saga“ von Eva-Maria Bast, die sich um die Familie Cartier dreht.
Das Buch basiert zum Teil auf wahren Gegebenheiten und zum Teil auf fiktiven Anteilen.
Das Cover schmiegt sich in die Reihe ein, was ein Wiedererkennungswert hat und sehr edel aussieht, wie das Familienunternehmen selbst.
Aufgrund des Namens dieses Bandes hätte ich erwartet, dass das Buch aus der Perspektive Camilles erzählt wird, doch m.E. ist auch hier der männliche Part, also Alfred, der Hauptprotagonist. Das störte mich aber nicht.
Viel mehr fand ich, auch wenn es zum Teil erschütternde Ereignisse waren, diesen Teil interessanter geschrieben, als Band 1. Während die Eltern Alfreds und Camilles absolut geerdet dargestellt werden, wirken die Geschwister emotionaler, auch wenn Alfred gerade am Anfang sehr pragmatisch wirkt.
Verlust, psychische Erkrankungen, Entfremdung, Familie, starke Frauen und Zusammenhalt sind nur einige Attribute, die dieses Buch beschreiben. Es sind aber wichtige Attribute für ein Buch, dass kurz vor Beginn des 20. Jahrhunderts spielt.
Auch die historischen Fakten und Bedenken um den Bau des Eiffelturms und die Weltausstellung fand ich spannend dargestellt, da mir das bisher in dieser Form gar nicht bekannt war.

Alles in allem ein toller und interessanter Roman und damit eine sehr gute Fortsetzung des ersten Bandes, der mir auch besser gefällt als der erste Band, da er moderner wirkt.
Daher eine Empfehlung für all jene, die sich für historische Romane und Familiendynastien interessieren!

Bewertung vom 12.03.2025
Im Auftrag der Fugger - Der Burgunderschatz (eBook, ePUB)
Dempf, Peter

Im Auftrag der Fugger - Der Burgunderschatz (eBook, ePUB)


sehr gut

Augsburg 1502 - Die Vollwaise Afra muss sich allein durchs Leben schlagen, was ihr nicht immer auf legale Weise gelingt. So versucht sie es mit Diebstahl oder auch Erpressung. Eines Tages gerät sie dabei an äußerst interessante Unterlagen, von denen sie sich eine Menge erhofft.
Mehr oder minder wird Afra zur Botin der Familie Fugger und dabei deren verlässlichstem Boten Herwart zur Seite gestellt. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt.

Mit „Im Auftrag der Fugger - Der Burgunderschatz“ hat Peter Dempf einen neuen historischen Augsburg-Roman geschaffen.
Für mich war es der dritte Roman des Schriftstellers, der mir bisher am besten gefallen hat.
Die Aufmachung hat für mich einen Wiedererkennungswert und passt perfekt zum historischen Augsburg.
Das Buch beginnt mit einem mitreißenden spektakulären Einstieg, dessen Szenen sich durch das ganze Buch ziehen und auch erst am Ende aufgelöst werden, sodass ein roter Faden vorhanden ist.
Die Charaktere Afra und Herwart sind klug und listig, leicht unnahbar. Zusammen harmonieren sie wunderbar, was aber einem ständigen Auf und Ab unterzogen wird.
Der Verlauf der Geschichte ähnelt einem Krimi oder Thriller und nimmt zum Teil spektakuläre Ausmaße an, sodass man immer weiter lesen möchte. Dennoch finde ich, dass weniger manchmal mehr ist und so manches Abenteuer vielleicht doch eine Nuance zu viel war.
Interessant finde ich die historischen Fakten, die Peter Dempf außerdem vermittelt. So lernt man hier wieder die Verflechtungen der reichen Augsburger kennen, aber auch sog. Judenwege etc. Auch die baulichen Stätten und die Abläufe in der damaligen Zeit sind interessant und nachvollziehbar beschrieben.
In Bezug auf die Augsburger Familien fand ich die Beschreibung der Bedeutung der Frauen der Familie sehr interessant. Hier gab es ja doch sehr unterschiedliche Beschreibungen. Das betrifft ebenso die Beziehungen zwischen den Eheleuten.
Das Ende empfand ich als sehr offen. Es lässt viel Potential auf eventuelle zukünftige Romane zu.

Alles in allem ist Peter Dempf mit diesem Roman wieder ein sehr interessantes Buch gelungen, das mit seinen spannenden Elementen zu mitreißenden Lesestunden einlädt.
Wer mittelalterliche Romane liebt, ist mit diesem daher gut bedient.

Bewertung vom 07.03.2025
Der Duft von Kuchen und Meer
Barns, Anne

Der Duft von Kuchen und Meer


ausgezeichnet

Eines Abends teilt Oma Undine Maren mit, ein Haus auf Amrum zu haben. Maren soll dieses Haus bekommen, aber selbst entscheiden, was damit geschehen soll. Aus diesem Grund fährt Maren mit ihrer kleinen Tochter nach Amrum. Dabei kümmert sie sich jedoch nicht nur um das Haus, sondern auch um die Vergangenheit ihrer Familie.

„Der Duft von Kuchen und Meer“ von Anne Barns war für mich das erste Buch der Autorin und ich muss sagen, sie hat mich damit voll und ganz mitnehmen können.
Das Cover gefällt mir persönlich nicht so gut, ich finde es eher langweilig, aber die Geschichte fand ich sehr mitreißend.
Anne Barns ist ein Roman über Stärke und familiären Zusammenhalt gelungen, aber auch über Familienprobleme. Es geht um Trauer, Verzweiflung, aber auch Lebenswandel, Träume und ein kleines bisschen um Glück und Liebe.
Der Roman spielt in der Gegenwart, mit einigen kleinen Rückblicken in die Vergangenheit der Urgroßmutter Marens.
Die Autorin schafft es von der ersten Seite an, eine Wohlfühlatmosphäre zu gestalten. Dieses Verhältnis zwischen Oma und Enkelin, Uroma und Urenkelin, aber auch Mutter und Tochter ist einzigartig und wunderschön.
Auch die Vorkommnisse auf Amrum und der Aufenthalt dort sind traumhaft beschrieben und machen Lust auf Urlaub auf einer Nordseeinsel.
Auch das touristische Wissen, das vermittelt wurde, wie die Steine mit dem Amrumlied oder die Beschreibungen zum Thema Seenotrettung fand ich interessant.
Mein Highlight war die Begeisterung Marens fürs Backen. Ihre Kreationen waren so nachvollziehbar beschrieben, dass mir das ein oder andere Mal das Wasser im Mund zusammengelaufen ist. Umso schöner fand ich, dass im Anhang auch die Rezepte verraten wurden.
Den Handlungsstrang um Mattes und Maren fand ich schön, da er vergleichsweise wie ein zartes Pflänzchen dargestellt wurde und nicht gleich übertrieben ausuferte.

Fazit: Ein wunderschönes Buch über Familie, Zusammenhalt und Vergangenheitsbewältigung sowie über die Liebe zum Backen. 
Eine absolute Empfehlung für all jene, die Gegenwartsromane und Familiengeschichten mögen.