Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kyra112
Wohnort: 
Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 275 Bewertungen
Bewertung vom 21.12.2024
Cartier. Der Traum von Diamanten (eBook, ePUB)
Villard, Sophie

Cartier. Der Traum von Diamanten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Anfang der 1910er Jahre - Die Firma Cartier wurde im 19. Jahrhundert in Paris gegründet und hat dort nach wie vor einen Laden und mittlerweile auch zwei Dependancen - in New York und in London. Die Brüder Louis, Jaques und Pierre führen das Familienimperium und jeder Bruder kümmert sich um einen der Läden. Dabei versuchen sie die schönste Stücke an die Kunden zu bringen und begegnen dabei Macht, Wohlstand, aber auch Neid und Intrigen und sogar der Liebe.

„Cartier. Der Traum von Diamanten“ von Sophie Villard ist der Beginn der Dilogie der „Cartier-Saga“.
Das Cover spiegelt schon die Eleganz wider, die die Firma Cartier vermittelt.
Sophie Villard erzählt die Geschichte der Cartiers aus drei Blickwinkeln, nämlich aus den einzelnen Dependancen. Sie beschreibt dabei nachvollziehbar, wie sich neue Märkte erschlossen wurden bzw. wie die Abläufe in den einzelnen Läden sind. Auch geht sie eindrucksvoll auf die Probleme der Protagonistin Jeanne ein, die hauptsächlich gegen gesellschaftliche Konventionen ankämpfen muss. Gleichzeitig verbindet sie die Geschichte der Cartiers mit der von Coco Chanel. Das hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht, denn die Cartiers sind beeindruckend genug, da braucht es nicht die extrovertierte Coco.
Jeanne als Protagonistin müsste nach meinen Recherchen eine fiktive Person sein. Die Aussagen zu Coco und ihre Verbindungen zu Misia und Cocteau wiederum entsprechen der Wahrheit. 
Auch erzählt Sophie Villard im Nachwort, dass sie im zweiten Band Aussagen dazu treffen wird, welche Handlungsstränge und Figuren der Realität entsprechen und welche ihrer Fantasie entsprungen sind.
Das finde ich etwas schade, da es mich schon im ersten Band interessiert hätte.
Ich habe mich am Anfang etwas schwer mit diesem Buch getan, da ich zu vor „Der Schmuckpalast“ von Eva-Maria Bast gelesen habe. Aber rückblickend kann ich das wiederum nur empfehlen, da dies in Teilen eine gute Ergänzung und Vorerklärung zu diesem Buch darstellt.

Da ich unbedingt wissen möchte, wie es nun mit Jeanne und Louis weitergeht und überhaupt mit Cartier, freue ich mich schon jetzt auf den zweiten Band und kann allen, die an historischen Romanen interessiert sind, dieses Buch nur wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 21.12.2024
Das Wunder der Tannenbäume
Romes, Claudia

Das Wunder der Tannenbäume


sehr gut

Anneliese ist jung und ein Leben in Armut gewohnt. Mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder lebt sie dennoch glücklich in einem kleinen Haus am Rande von Riethbach im Schwarzwald. Als ihre Eltern jedoch versterben und ihr Bruder nicht mehr daheim wohnt, ist Anneliese gezwungen, eine Überlebensstrategie zu finden. Dabei kommt ihr die Geschichte vom Weihnachtsbaum gerade recht.

„Das Wunder der Tannenbäume“ von Claudia Romes ist ein wunderschöner weihnachtlicher Roman, der im Herzen des Schwarzwalds spielt.
Ich wurde durch das Cover aufmerksam, dass eine wunderschöne historische Abbildung darstellt.
Auch die einzelnen Kapitel sind anfangs mit einer kleinen Abbildung gekennzeichnet, die dem Roman einen liebevollen Touch verleihen.
Ich muss zugeben, dass die Geschichte mir etwas zu lange dauerte, bis sie auf den eigentlichen Punkt mit der Geschichte des Weihnachtsbaums kam. Das Vorgeplänkel war mir dabei zu viel. Ich hätte mir eher eine ausführlichere Geschichte nach dem jetzigen Ende des Buches gewünscht - Eine, wie sich die Tradition vom Weihnachtsbaum weiterentwickelt hat, wie es zu Plantagen und ähnlich kam bzw. ob Anneliese noch weitere Aufträge erhalten hätte. Da hätte es m.M. mehr Potential gegeben als mit der Geschichte über die Armut innerhalb der Familie.
Wunderschön beschrieben ist Annelieses Kampfgeist und die Liebe und der Zusammenhalt in der Familie. Ich fand die Beschreibung, wie die Familie im Ort akzeptiert bzw. nicht akzeptiert wurde auch sehr realistisch beschrieben. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dies zur damaligen Zeit so war.
Die Bürgermeistersgattin fand ich zwar toll, aber das war mir alles ein bisschen zu reibungslos und perfekt.

Alles in allem fand ich diesen Roman aber wunderschön mit kleinen Kinken. Er hat mir dennoch tolle Lesestunden beschert und daher kann ich ihn allen Weihnachtsfans nur empfehlen.

Bewertung vom 17.12.2024
Weihnachtszauber im November
Jantzen, Nele

Weihnachtszauber im November


sehr gut

Johanna wird durch eine niedliche Werbeanzeige auf die Pension Meerblick aufmerksam. Für sie eine willkommene Abwechslung um noch einmal ein wunderschönes Weihnachtsfest mit ihrem Mann Jonas zu verbringen. Kurzentschlossen packen sie ihre Sachen und verschwinden an die Ostsee. Doch Jonas ist nicht nur mitgekommen, um Weihnachten mit Johanna zu feiern.

Junges Gemüse, Rentner, Familien, Pärchen und Singles, freche und freundliche, gesprächige und knurrige Gäste - alle sind sie in der Gästeschar des „Meerblicks“ zu finden. „Weihnachtszauber mit Meerblick“ von Nele Jantzen, auch bekannt als Anke Dietrich, entführt ihre Leser mit diesem Buch wieder an die Stoltera. Wer die Reihe „Warnemünder Jahreszeiten“ kennt, dem sollte hier die ein oder andere Person bekannt vorkommen.
Nele Jantzen hat mit den hier beschriebenen Personen wirklich eine ganz bunte Mischung geschaffen. Hauptpersonen sind Johanna und Jonas. Jonas Geschichte zieht sich dabei als roter Faden durch die Geschichte, allerdings nicht, wie vielleicht erwartet, in dem er, der todkrank ist, das letzte Weihnachtsfest intensiv mit seiner Frau genießt, sondern weil er einen neuen Partner für Johanna sucht. Allein dies ist schon ungewöhnlich, doch gewöhnungsbedürftig fand ich die Tatsache, dass auch Johanna nach anderen Männern schaute und ihre Gedanken immer dahin abschweiften und nicht ständig bei Jonas waren.
Gewöhnungsbedürftig fand ich Julia und Nina, die mir einfach zu aufgedreht und auch etwas zu dreist waren.. Aber auch Frau Dr. Melanie Junghans stand ihnen in nichts nach. Für eine so abgeklärte und pragmatische Frau fand ich ihre Verbindung zu Singlemann Florian sehr schnell, unüberlegt und spontan.
Niedlich wiederum waren für mich Klaus-Dieter und Lenchen. Die beiden waren so richtig aus dem Leben gegriffen und ich konnte sie mir förmlich vorstellen. Gleiches gilt für Moritz Junghans. Also das ist wirklich ein kleines Herzchen!

Fazit: Nele Jantzen ist es auch mit diesem Buch wieder gelungen eine wunderschöne Auszeit für ihre Leser an der Ostsee zu schaffen. Lediglich die Charaktere waren ein bisschen sehr bunt und es ging viel über Kreuz. 
Eine absolute Empfehlung für alle Nele Jantzen-Fans, für Fans der Ostsee und all jene, die gerne man entspannt bei einem guten Buch abschalten wollen.

Bewertung vom 11.12.2024
Das Wunder vom Christkindlesmarkt (eBook, ePUB)
Steinberg, Dominique

Das Wunder vom Christkindlesmarkt (eBook, ePUB)


gut

Nach dem ihr Mann im ersten Weltkrieg gefallen ist, hat Evelyn dessen Drogerie übernommen. Ihr Mann Gerson war jedoch ihre große Liebe und so trauert sie nach wie vor um ihn. 
Als sie im Nachlass des Untermieters ihrer ehemaligen Lehrerin einen Briefumschlag mit Gersons Schrift findet, ist ihre Neugier geweckt.

Dominique Steinbergs „Das Wunder vom Christkindlesmarkt“ spielt im Nürnberg des Jahres 1924 und ist das zweite Buch der Autorin und der sogenannten „Weihnachtsmarkt-Saga“.
Wie schon beim Vorgängerroman „Das Mädchen vom Striezelmarkt“ habe ich mich wieder sowohl vom Titel als auch vom historisch-weihnachtlichen Cover irreführen lassen.
In der Erwartung einen schönen Weihnachtsroman vor mir zu haben, erlebte ich wieder einen Weihnachtskrimi, der sich in Teilen ganz schön zog.
Es wimmelte in dieser Geschichte nur so vor schwierigen Charakteren, in denen Evelyn noch als vernünftigste hervorgeht. Aber auch ihr Spürsinn, ihr Antrieb und ihre Abenteuerlust wirkten auf mich absolut übertrieben und unrealistisch.
Auch die Charaktere, die die Geschichte begleiten, bspw. Ihre Mutter, ihr Onkel, ihre beste Freundin und deren Bruder, aber auch die Personen, die sie im Laufe der Geschichte aufspürt, waren einfach nur egoistische und wahrlich anstrengende Charaktere.
Am interessanten war für mich das letzte Viertel, denn hier kommt eine angenehme Spannung auf, die mich dann doch zwang, den Roman schneller zu Ende zu lesen.

Alles in allem konnte mich die Autorin leider auch mit diesem Roman nicht überzeugen. Eine Ausweisung als Krimi wäre wohl angebrachter, denn dann wären die Erwartungen auch andere. So kann ich dem Buch leider nur drei Sterne geben, da ich einen historisch-weihnachtlichen Roman und keinen Krimi erwartet habe.

Bewertung vom 10.12.2024
Der Eispalast - Die Kür ihres Lebens
Rosenthal, Rena

Der Eispalast - Die Kür ihres Lebens


ausgezeichnet

Madge ist die tugendhafte Tochter, die ihre Geschwister im Eiskunstlauf trainiert. Durch Zufall lernt sie dabei Julianna kennen, die ihr die neue Art des Eiskunstlaufes zeigt. Als Madge in Juliannas Schuld steht, ist Madges innerer Ehrgeiz geweckt, um an der Weltmeisterschaft teilzunehmen und das Preisgeld zu gewinnen. Dabei will ihr Rufus behilflich sein, doch Eiskunstlauftrainer Edgar sieht das anders.

„Der Eispalast - Die Kür ihres Lebens“ von Rena Rosenthal ist Band 2 der „Eispalast-Saga“.
Auffallend ist bei diesem Buch schon das wunderschöne Cover, welches in einem tollen Blau gehalten ist, das zum Titel des Buches passt.
Mit den beiden Protagonistinnen Madge und Julianna hat Rena Rosenthal zwei absolute Gegenteile geschaffen. Dennoch schafft sie es in kürzester Zeit, diese Gegenteile zu einer Einheit zu formen, die es dem Leser von den ersten Seiten an einfach macht, der Geschichte zu folgen.
Die Geschichte wird aus den Blickwinkeln der beiden Frauen geschildert wird. Dies erfolgt in Form der Ich-Perspektive. Normalerweise tue ich mich schwer mit diese Erzählweise, aber in dieser Geschichte fiel mir dies gar nicht auf, sondern machte das Lesen sehr angenehm.
Das Salz in der Suppe war für mich die Geschichte zwischen Edgar und Madge. Aber auch Juliannas Suche nach ihrer Mutter sorgte für eine emotionale Abwechslung.
Historisch interessant fand ich die Aspekte über die Suffragistinnen, die ich schon kannte, doch deren Gegenbewegung - die Anti-Suffragetten - waren mir noch nicht bekannt.

Zusammenfassend ist dies ein wunderschöner Roman, der gerade in der Weihnachts- oder Winterzeit zum Lesen einlädt, mitreißt und auch den Ein oder Anderen romantischen Aspekt, aber auch überraschenden Momente bereithält.
Eine Empfehlung für alle Fans historischer oder romantischer Romane.

Bewertung vom 02.12.2024
Der Schmuckpalast - Antoinette und das Funkeln der Edelsteine (eBook, ePUB)
Bast, Eva-Maria

Der Schmuckpalast - Antoinette und das Funkeln der Edelsteine (eBook, ePUB)


sehr gut

Antoinette und Louis-François sind zwei strebsame, junge Leute, die sich gesucht und gefunden haben. Gemeinsam erfüllen sie sich den Traum eines eigenen Juweliergeschäftes und steigen nach und nach im Ansehen. Während Louis-François als Goldschmied tätig ist, zeichnet Antoinette die Entwürfe für zukünftige Schmuckstücke.

„Der Schmuckpalast - Antoinette und das Funkeln der Edelsteine“ ist Band eins und die Trilogie der „Juwelier-Saga“ von Eva-Maria Bast. Die Autorin ist bereits bekannt durch einige Romane aus der Serie „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“, weshalb ich auf dieses Buch aufmerksam wurde.
Kern des Romans ist der Aufstieg der Familie Cartier, die den meisten aus eben dem Bereich des Schmucks bekannt sein sollte.
Eva-Maria Bast konnte mir die Protagonisten Antoinette und Louis-François wunderbar näher bringen. Von der ersten Seite an, merkt man ihre Begeisterung für Bildung, aber auch für das Streben nach Zielen. Die Autorin schafft es dabei, dass das Ehepaar Cartier zu keinem Zeitpunkt überheblich wirkt.
Antoinette und Louis-François werden durch Eva-Maria Bast sogar so ausgeglichen und geerdet dargestellt, dass sie es geschafft hat, dass selbst die Momente, die Spannung versprechen, do ruhig erzählt sind, dass eben keine Spannung aufkam. 
Mir fehlte damit das gewisse Etwas an diesem Roman.
Einige Elemente im Roman entsprechen der Realität, andere sind ausgedacht. Im Großen und Ganzen gibt es rückblickend sogar eine große Menge an historisch-bekannten Personen, sodass es etwas zu viel des Guten war.
Dennoch sind die historischen Aspekte um die Edelsteine und die Historie Frankreichs wirklich interessant herübergebracht!

Alles in allem ein interessanter Roman mit ruhigen, ausgeglichenen Protagonisten, denen es manchmal etwas an Spannung fehlt. Dennoch eine Empfehlung für all jene, die historische Romane mögen und sich für Schmuck bzw. erfolgreiche Unternehmen interessieren.

Bewertung vom 01.12.2024
Beat Girls - Das Glück gehört uns
Schwarz, Anika

Beat Girls - Das Glück gehört uns


sehr gut

Der erste Schritt ist getan, die Monaco Birds haben den Plattenvertrag gewonnen. Nun steht die Reise nach Hamburg zu den Aufnahmen bevor. Doch jedes Mitglied der Band hat ihr eigenes Päckchen zu tragen und so wird das Ganze zur Belastungsprobe für die Freundschaft der vier Mädchen.

„Beat Girls-Das Glück gehört uns“ ist Band 2 um die „Monaco Birds“ von Anika Schwarz.
Auch hier verfolgen die Leser wieder die Geschichte um Inge, Monika, Peggy Sue und Rita.
Die Gestaltung des ersten Bandes zieht sich auch durch den zweiten durch und bringt überzeugend den musikalischen Touch der Geschichte herüber.
Nach meinem Empfinden stimmt der Klappentext nicht ganz mit der Geschichte überein, sodass ich eine andere Erwartung an die Geschichte hatte, gerade was Inge betrifft, als es am Ende war. Für mich jedoch war das sehr positiv.
Die privaten Probleme der Mädels haben hier sogar noch mehr Raum eingenommen als im ersten Band, sodass ich fand, dass die Musik doch eher in den Hintergrund getreten ist.

Absolut überraschend war für mich das Ende. Damit hätte ich so nicht gerechnet. Aber gerade das hat richtig gut gefallen.

Trotz allem konnte mich Anika Schwarz nicht so sehr abholen wir im ersten Band, weshalb ich nur vier Sterne vergebe.
Dennoch eine Empfehlung für all jene, die gerne Romane aus den 1960ern, von erfolgreichen Frauen und über Musik und Aufbruchstimmung lieben!

Bewertung vom 27.11.2024
Lavendelblütenzauber (Im Herzen der Provence)
Holmgren, Hanna

Lavendelblütenzauber (Im Herzen der Provence)


sehr gut

Charlotte kennt ihren Vater nicht. Dennoch erreicht sie die Nachricht über seinen Tod und die Tatsache, dass er ihr ein größeres Erbe hinterlassen hat. Da Charlotte gerade frisch getrennt ist, nutzt sie die Testamentsverlesung um den unschönen Dingen in ihrem Leben zu entfliehen. Doch dieser Flucht stellt ihr bisheriges Leben auf den Kopf.

„Lavendelblütenzauber (Im Herzen der Provence)“ ist der erste Frankreich-Roman von Hanna Holmgren. 
Da ich ein absoluter Fan von Lavendel bin, hat die Autorin mich mit dem Cover schon gefangen. Beim Anblick desselbigen schiebt sich direkt der Geruch der Blüte in den Sinn.
Mit Charlotte und Carole hat Hanna Holmgren zwei wunderbare und liebevolle Charaktere geschaffen. Auch Arnaud steht diesen in nichts nach.
Diese Geschichte ist eine absolute Wohlfühlgeschichte und ich muss gestehen, ja ich hab mich total eingefangen gefühlt in der Story, doch alles in allem war es mir doch ein wenig zu viel Harmonie. Charlotte hüpft von einem Glücksmoment zum nächsten und findet keinen einzigen Stolperstein, sodass die Geschichte einfach so davonfließt.
Die französische Kultur und die damit verbundene Lebensweise bringt Hanna Holmgren jedenfalls eindrucksvoll rüber und auch die Erlebnisse mit Oscar regen manchmal zum Schmunzeln an.
Der Handlungsstrang um Arnaud hat mich manchmal etwas genervt, da doch alles sehr vorhersehbar war und Charlotte an dieser Stelle sehr naiv dargestellt wurde. Eine einfache Kommunikation mit ihm oder Carole hätten hier nicht schlecht getan.

Fazit: Wer einfach mal Glücksmomente erleben möchte und sich einfach fallen lassen will, ist bei diesem Roman genau richtig. Wer jedoch ein wenig Spannung mag, der sollte lieber zu einem anderen Buch der Autorin greifen.

Bewertung vom 26.11.2024
Neun Tage Wunder
Moninger, Kristina

Neun Tage Wunder


ausgezeichnet

Ein Gang, der die Welt auf den Kopf stellt

Anni und Ben sind glücklich in Glückstadt. Doch bei einem Ausflug nach Hamburg begegnet Anni ihrer Vergangenheit, Lukas dem Nachmieter ihrer Wohnung. Doch Lukas war nicht nur ihr Nachmieter, er war dabei, sich zu ihrer großen Liebe zu entwickeln.
Ben ist Schriftsteller und trifft auf einer Party Weltenbummler Lukas. Ohne zu ahnen, wer Lukas wirklich ist, schreibt Ben dessen Geschichte auf und damit auch die von Anni.

„Neun Tage Wunder“ von Kristina Moninger ist ein berührender Roman über Schuld, Sühne und die große Liebe.
Ich hatte anfangs eine ganz andere Vermutung, welchen Verlauf dieser Roman annehmen würde und wurde positiv überrascht.
Der Roman wird aus zwei unterschiedlichen Zeitperspektiven erzählt und auch aus den unterschiedlichen Perspektiven von Anni und Ben. 
Was mir dabei sehr gut gefallen hat, waren die spürbaren Emotionen in beiden Handlungssträngen. Vor allem bezieht sich das nicht nur auf die Liebesbeziehungen, sondern auch auf die Freundschaften. Man mag die Kommunikation zwischen Anni und Ben an mancher Stelle vermissen, jedoch fand ich, dass diese Beide auf einer anderen Ebene kommuniziert haben. Sie sind für mich eine Art Seelenverwandte gewesen.
Was es jedoch für mich nicht gebraucht hätte, war die Figur der Maren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so jemanden auf Dauer in der Familie duldet.
Annis Verhältnis zu ihrem Vater fand ich sehr entscheidend für die Geschichte. Hier stellte sich die Frage nach Schuld und Sühne, nach Gewissen oder Lüge, nach der Wahrheit oder Flucht. Auch die Thematik pro bono war für mich komplett neu und super interessant. Auf jeden Fall eine sehr respektable Thematik, über die man in einer ruhigen Minute mal nachdenken sollte.

Alles in allem ein wirklich gelungener Roman, gespickt mit tollen Charakteren, Fröhlichkeit, Tiefgründigkeit und einer Menge Emotionen. Eine Empfehlung für all jene, die Liebesromane mögen.

Bewertung vom 24.11.2024
Das kleine Nähcafé am Fluss
Schmidt, Sabine

Das kleine Nähcafé am Fluss


ausgezeichnet

Als Redakteurin bei Halm & Nadel ist Maura für die geheimen Planungen der nächsten Ausgaben zuständig. Als diese immer wieder vor Veröffentlichung in der Ausgabe der Konkurrenz auftauchen, muss Maura den Maulwurf in ihrem Team finden. Ausgerechnet in dieser Situation erhält sie einen Anruf von Anwältin Mockenbrinck, die ihr vom Tod ihrer Tante berichtet. Hettie hat Maura ihr Erbe hinterlassen, doch Maura möchte den Verkauf des Hauses mit angeschlossenem Nähcafe so schnell wie möglich hinter sich bringen. Dabei holt ihre Vergangenheit sie immer wieder ein.

„Das Kleien Nähcafe am Fluss“ ist das erste Buch der Autorin Sabine Schmidt.
Sie holt den Leser aus dem turbulenten Köln hin ins beschauliche Rockenbrook in der Grafschaft Lauenburg, unweit von Hamburg.
Ich persönlich finde den Titel für das Buch leider etwas schlecht gewählt. Die Geschichte hat sehr viel Tiefgang und der Titel wiederum ist sehr oberflächlich. Es gibt derzeit leider zu viele Titel, die ähnlich klingen wodurch für mich damit Potential verschenkt wird. Außerdem finde ich, dass dem Nähcafe in der Geschichte ja kaum Bedeutung beigemessen wird.
Die Geschichte wird in der Gegenwart erzählt, macht aber hin und wieder einen kleinen Abstecher in Mauras Vergangenheit. Besonders berührend finde ich dabei Mauras Geschichte, Ihre Mutter betreffend.
Maura ist anfangs ein gewöhnungsbedürftiger Charakter. Sie ist eine kühle und berechnende Geschäftsfrau, die niemanden zu nah an sich heranlässt, außer ihrem Sohn Quist.
Sabine Schmidt hat diese Mauer um Maura gut umschrieben, aber gleichzeitig im Laufe des Romans deren Einsturz aufgezeigt.Dennoch ist sie in ihren Handlungen ein Vorbild für viele Frauen, da sie sich die Butter nicht vom Brot nehmen lässt.
Für mich ist diese ganze Geschichte sehr real dargestellt, denn ich glaube, dass vor allem Dorfpolitik immer noch so funktioniert, wie im Buch beschrieben. Sabine Schmidt hat somit den Dorfcharakter treffend beschrieben und ich habe mich irgendwie sehr zu Hause gefühlt damit.
Weiterhin glaube ich, dass es auf vielen Dörfern immer noch diese generationsübergreifenden Verflechtungen gibt, die es Außenstehenden sehr schwer macht, Fuß zu fassen.
Die zwischenmenschlichen Beziehungen, die vorhanden waren, wenn Maura jemanden an sich rangelassen hat, fand ich auch klasse. Vor allem die Liebe zu ihrem Sohn Quist war mehr als spürbar.

Alles in allem finde ich diesen Roman als Debütroman sehr gelungen. Die Autorin bringt eine sehr reale Geschichte mit viel Liebe und Wärme rüber, sodass ich mich des Öfteren gerne auf Hetties Bank vorm Haus gesetzt hätte oder auch mal im Teich geschwommen wär.
Daher eine Leseempfehlung für all jene, die Gegenwartsromane lieben.