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Benutzername: 
Vanessa
Wohnort: 
Niedersachsen

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2024
Unversehrt. Frauen und Schmerz
Biringer, Eva

Unversehrt. Frauen und Schmerz


ausgezeichnet

Mich haben der Klappentext und die Leseprobe des Buches direkt angesprochen.
Wie sehr mich das Buch dann aber mitgerissen und wie viele Emotionen es in mir ausgelöst hat, hat mich dann doch überrascht.

Zu Beginn erzählt die Autorin von ihrer Großmutter.
Diese führte kein sonderlich ungewöhnliches Leben, doch eine Sache war dennoch nicht normal: die andauernden Schmerzen, die sie tagtäglich zu ertragen hatte.
Von Ärzten kriegte sie nur halbherzige Diagnosen und einen Haufen Medikamente.
Ihre Großmutter, die nie richtig gelernt hatte für sich einzustehen, weil das von Frauen ihrer Zeit nicht gern gesehen war, ließ das widerstandslos über sich ergehen.

Wütend über diese Tatsache, beschäftigt sich die Autorin mit dem Thema Schmerz und der Unterdrückung der Frau in der Welt der Medizin, aber auch im Allgemeinen.

Es werden viele verschiedene Themen angesprochen und das zu unterschiedlichen Zeitpunkten des Weltgeschehens.
Auf eine einzigartige Art und Weise "untersucht" sie die Schmerzen von Frauen und damit sind bei weitem nicht nur die körperlichen gemeint.
Ein paar Dinge waren mir bekannt, aber erschreckend viele Dinge nicht.
Nicht selten habe ich entsetzt den Kopf geschüttelt oder gemerkt, wie die Wut in mir anfing zu brodeln.

Meiner Meinung nach ist das ein Buch, das jeder Mensch gelesen haben sollte.
Darin steckt viel Aufklärung und speziell Frauen fühlen sich vielleicht endlich verstanden und merken, dass sie nicht allein sind und es sich lohnt laut zu werden. Mut zur Wut.

Bewertung vom 08.10.2024
Das Erwachen / Dirty Diana Bd.1
Besser, Jen;Feste, Shana

Das Erwachen / Dirty Diana Bd.1


gut

Diana ist Künstlerin, aber dieser Aspekt ihres Lebens, ist in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten.
Nachdem sie ein altes Projekt von sich findet, bei dem sie mit Frauen über ihre erotischen Erfahrungen und Fantasien spricht, kitzelt es sie in den Fingern, die Arbeit daran wieder aufzunehmen.
Auch weil ihre eigene Ehe davon profitieren könnte, die in den letzten Monaten wenig Leidenschaft erfahren hat.

Diana war eine sehr authentische Protagonistin. Ihre Gefühle waren immer greifbar und ich konnte ihre Gedanken verstehen.
Ihr Projekt fand ich super interessant und ihre Umsetzung hat mir gut gefallen, darüber hätte ich auch noch mehr lesen können.

Doch Dianas Leben ist momentan nicht leicht. Ihre Ehe fühlt sich fast nur noch wie eine Freundschaft an, obwohl sie das gar nicht möchte.
Von Leidenschaft und Begehren fehlt, von ihrer Seite aus, jede Spur, sehr zum Leidwesen ihres Mannes.
Die Eheprobleme bringen Veränderungen mit sich und diese Entwicklungen hautnah mitzuerleben, war für mich vollkommen neu.
Denn meistens beschäftigt man sich mit dem Erblühen einer Beziehung und nicht mit dem Scheitern.
Trotzdem hat mir in manchen Punkten der rote Faden gefehlt, dadurch wirkten ein paar Dinge sehr sprunghaft und unüberlegt.

Das alles ist Dianas Gegenwart und bis auf ein paar kleine Kritikpunkte, habe ich diese Kapitel gerne gelesen.
Es gibt im Mittelteil aber auch einen ca. 100 Seiten langen Einblick in ihre Vergangenheit.
Dort ist Diana in ihren Zwanzigern und lernt Jasper kennen, einen bekannten Fotografen. Die beiden beginnen eine leidenschaftliche Beziehung, die jedoch nicht hält.
Auch wenn die Erzählweise und der Schreibstil genau gleich waren, konnte mich dieser Part der Geschichte, der immerhin einen Drittel des Buches einnimmt, leider nicht packen und hat mich etwas rausgebracht.
Die Kapitel haben sich etwas gezogen, sobald es um die Beziehung der beiden ging und konnte mich nicht von sich überzeugen.

Insgesamt hat mir das Buch dennoch gefallen, aber ich könnte mir vorstellen, dass die beiden weiteren Bände noch besser werden und der rote Faden der Geschichte noch klarer zu erkennen ist.

Bewertung vom 18.09.2024
Ein anderes Leben
Peters, Caroline

Ein anderes Leben


sehr gut

Hanna hat ihre drei Schulfreunde nach und nach geheiratet und mit jedem von ihnen jeweils eine Tochter bekommen.
Nachdem der Vater der jüngsten Tochter gestorben ist, lässt diese das Leben ihrer Eltern, und vor allem das ihrer Mutter, Revue passieren.
Denn die Erinnerungen der Schwestern unterscheiden sich stark, alle haben verschiedene Versionen von Ereignissen erzählt bekommen.
Was also stimmt? Und wie soll sie die Antworten erlangen, wenn sie niemanden mehr danach fragen kann?

Als ich das Buch begonnen habe, hatte ich noch keine Ahnung von der Komplexität dieser Familie und ihrer Geschichte.
Es ist die Geschichte einer Familie, die einer Mutter, erzählt von der jüngsten Tochter, die immer nur "die Kleine" genannt wird.
Sie beginnt in der Gegenwart, macht aber viele Schlenker in die Vergangenheit.

Die Kleine hat den Tod von ihrer Mutter nie ganz verarbeitet und denkt nun, nach dem Tod ihres Vaters, viel an sie, ihr Leben und an ihre Geschichten.
Sie wusste nie was davon wirklich stimmte und was nicht. Gerne würde sie ihrer Mutter all die Fragen stellen, die sie zu ihren Lebzeiten nie stellen konnte, dafür war ihr Verhältnis zu kompliziert.

Das ganze Buch wirkte manchmal etwas wirr, aber gewollt wirr. Der Schreibstil hat es geschafft, diese Stimmung zu unterstreichen.
Am Anfang brauchte ich zwar meine Zeit, um mich daran zu gewöhnen, aber danach konnte ich mich gut auf das Buch einlassen.
Die Familie steht immer Mittelpunkt, zeigt aber nur zu deutlich, dass es in Familien niemals perfekt läuft.
Es wirkte manchmal auch eher wie eine Biografie einer Familie und weniger wie eine fiktive Geschichte.
Manche Passagen haben mir besser gefallen als andere, aber insgesamt habe ich "die Kleine" gerne auf ihre Reise in die Vergangenheit begleitet.

Fazit: Eine Familiengeschichte, auf die man sich einfach einlassen sollte, ohne groß darüber nachzudenken.

Bewertung vom 06.09.2024
Trusting Yourself - Steh zu dir und für dich ein
Stehl, Anabelle

Trusting Yourself - Steh zu dir und für dich ein


ausgezeichnet

Seit der Ankündigung des Buches, habe ich mich darauf gefreut es zu lesen.
Ich mag die Bücher der Autorin sehr und bereits in ihren fiktiven Geschichten, sprach sie stets wichtige und oftmals feministische Themen an. Umso gespannter war ich auf ihr erstes Sachbuch.

In diesem Buch, geht es vor allem darum, den eigenen Wert zu erkennen und zu würdigen.
Viel zu oft stellt man die eigenen Gefühle hinten an oder man macht sich kleiner als man ist.
Gerade in der ersten Hälfte des Buches, geht die Autorin darauf ein und macht darauf aufmerksam, dass man sich mit dieser Herangehensweise, vieles selbst verbaut.
Durch mehrere Übungen, die es alle paar Seiten zu den jeweils passenden Kapiteln gibt, können erste Hilfen geliefert werden, um diese Gedankenmuster zu durchbrechen und sich der eigenen Stärke bewusst zu werden.
Ich habe mich "leider" viel zu oft in den Beschreibungen wiedergefunden, durfte aber gleichzeitig auch vieles lernen und entwickelte den Wunsch, bestimmte Dinge zu ändern.

Insgesamt wirkte das Buch häufig so, als würde man ein langes und tiefgehendes Gespräch mit der besten Freundin/ dem besten Freund führen, die/der einen sanft darauf hinweist, dass noch viel mehr in einem steckt als man selber erkennt.
Das ist für mich auch ein großer Unterschied zu anderen Sachbüchern, die auf mich oftmals "bestimmend" wirken, während es hier eher eine Art Begleitung durch die eigenen Gedanken war.
Natürlich gab es auch Tipps der Autorin, aber ob man diese umsetzt, bleibt immer die eigene Entscheidung.

Dieses Buch zu lesen, war wie eine kleine Reise. Eine Reise, bei der man erst danach merkt, wie sehr man sie gebraucht hat.
Für mich eine ganz klare Empfehlung.

Bewertung vom 29.08.2024
Monoloco
Blum, Susann

Monoloco


sehr gut

Neun junge Erwachsene treffen aufeinander und eine einzigartige Freundschaft entsteht.
Doch als einer von ihnen verschwindet, müssen sich die restlichen acht Freunde auf die Suche nach ihm begeben und versuchen ihn zu retten.

Von Monoloco wurde ich wirklich überrascht und das auf eine positive Art.
Das Cover empfand ich als eher weniger ansprechend, aber nachdem mir Klappentext und Leseprobe gefallen haben, wollte ich es gerne versuchen und ich bin sehr froh, dass ich es getan habe.

Der Schreibstil hat mir auf Anhieb gefallen. Manche Ausdrücke und Wörter würde ich selber zwar nicht im Alltag verwenden, aber der Rest war wirklich ansprechend.
Es war immer eine gewisse Tiefgründigkeit spürbar und diese hat die Geschichte wunderbar begleitet.
Wobei mich vor allem diese Tiefgründigkeit überrascht hat.
Ich habe nicht damit gerechnet, dass so viele wichtige und sensible Themen angesprochen werden.
Alle Charaktere haben ein Päckchen zu tragen und im Verlauf des Buches, wachsen sie daran, jede/jeder für sich.
Auch wenn das Buch nur 200 Seiten hat, kam das nicht zu kurz, zumindest nicht bei den Freunden, die insgesamt eine größere Rolle gespielt haben.
Die Freundesgruppe war mir überhaupt sehr sympathisch und ich fand die Art, wie sie miteinander umgegangen sind, sehr besonders.

Zwischendurch wurde es auch spannend und ich kann ehrlich behaupten, dass ich einige Entwicklungen am Ende, nicht habe kommen sehen.
Das Nachwort der Autorin fand ich sehr spannend und hat die Handlung des Buches, und die Idee dahinter, nochmal in ein ganz anderes Licht gerückt.

Fazit: Ein Buch das mich positiv überraschen konnte und in der das Thema Freundschaft eine wichtige Rolle spielt.

Bewertung vom 25.08.2024
Du kennst sie
Jennett, Meagan

Du kennst sie


gut

Sophie ist Barkeeperin im Blue Bell und ist an aufdringliche Kunden gewöhnt, doch in der Silvesternacht überschreitet er eine Grenze und ermordet ihn.
Nora ist Polizistin und wartet seit Monaten darauf zum Detective befördert zu werden. Doch sie ist schwarz und weiblich und ihre männlichen Kollegen machen ihr das Ankommen schwer.
In einer besseren Welt, hätten diese beiden Frauen gute Freundinnen werden können, aber in der Realität sind sie beide Jägerinnen, jedoch auf unterschiedlichen Seiten.

Der Klappentext klang so gut und auch die ersten 100 Seiten mochte ich gerne, aber danach wurde es für mich immer schwerer, einen Zugang zu der Geschichte zu finden.
Oft haben mich einzelne, meist kurze, Kapitel verwirrt. Entweder weil ich den Inhalt nicht zuordnen und/oder verstehen konnte oder weil ich mir nicht immer klar war, in welcher Zeit sich die Geschichte gerade befindet.
Es gab Kapitel aus der Vergangenheit, sowohl aus Sophies, als auch aus Noras Sicht, aber es war schwer zu erkennen, wann diese begannen, da sie auch nicht gekennzeichnet waren.
Gleichzeitig haben manche Inhalte und Beschreibungen für mich keinen Sinn ergeben. Auch die ständigen Beschreibungen von Insekten, sind mir irgendwann negativ aufgestoßen.
Zu Sophie und Nora konnte ich leider auch keine Verbindung aufbauen.

Was ich besonders schade fand, bestimmte Teile des Klappentexts haben extrem gespoilert, sodass für mich die großen Überraschungen ausblieben, da diese Dinge bereits bekannt waren.
Insgesamt war es leider kein Buch für mich.

Bewertung vom 25.07.2024
Triple Duty Bodyguards / Why Choose Bd.2
Gold, Lily

Triple Duty Bodyguards / Why Choose Bd.2


sehr gut

Die berühmte Schauspielerin Briar hat die schlimmste Nacht ihres Lebens hinter sich, als ihr besessener Stalker sie im Schlaf überrascht.
Um sich wieder sicher zu fühlen, engagiert sie ein Securityteam, bestehend aus drei ehemaligen SAS Soldaten und alle könnten sie nicht unterschiedlicher sein.
Briars Zusammenleben mit ihren neuen Bodyguards ist nicht leicht und es hilft auch nicht, dass sie sich zu allen drei Männern angezogen fühlt.
Doch Matt, Glen und Kenta dürfen sich von dieser Anziehung nicht ablenken lassen, denn jede Unachtsamkeit bringt Briar in Gefahr und ihren Stalker einen Schritt näher.

Ich war wirklich neugierig, wie mir dieses Buch gefallen wird.
Bisher hatte ich noch kein Buch mit dem "Reverse Harem" Trope gelesen, da ich diesen häufig mit dem Genre Dark Romance assoziiert habe, welcher mir persönlich nicht gefällt.
Doch wie angekündigt, war davon in diesem Buch keine Spur.
Nach dem Lesen kann ich daher sagen, dass ich tatsächlich positiv überrascht bin, wie geschmackvoll es umgesetzt worden ist.

Briar spürt ziemlich schnell eine Anziehung zu den Männern, welche von diesen erwidert wird und dennoch geht es nicht nur darum.
Sie baut zu Matt, Glen und Kenta auch eine emotionale Beziehung auf und sie kommunizieren viel miteinander.
Alle vier haben keine leichte Vergangenheit hinter sich und sie machen daraus auch kein Geheimnis, sondern unterstützen sich gegenseitig.
Sie nehmen sich so wie sie sind.
Mich hat das sehr berührt.

Manche Handlungen konnte ich zwar nicht ganz verstehen und sind mir teilweise sauer aufgestoßen, aber die haben sich häufig schnell gelegt.
In dem Punkt war es dann sogar hilfreich, gleich drei Männer zu haben und nicht nur einen.
Das Zusammenspiel der Männer war wirklich super und gleichzeitig fand ich ihre Freundschaft sehr schön und bewegend.
Alle drei Männer haben eine Entwicklung durchgemacht und am Ende habe ich sie alle ins Herz geschlossen.
Auch Briar mochte ich gerne.
Sie ist eine ehrliche Person und hält sich mit ihren Aussagen nicht zurück, was mich oft zum Lachen gebracht hat.
Manchmal hätte ich sie auch schütteln können, aber sie ist sich immer treu geblieben und das hat sie ausgemacht.

Neben den Charakteren und ihrer Beziehung zueinander, gab es aber auch noch den Stalker und diesen Handlungsstrang fand ich grandios.
Er hat viel Spannung in die Geschichte gebracht und teilweise war es so fesselnd und spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Gleichzeitig wurden dadurch auch die Schattenseiten des Berühmtseins durchleuchtet.
Diese Einblicke waren schockierend, gerade dann wenn man weiß, dass es sowas auch im echten Leben gibt.

Zum Schluss der Epilog. Ich habe schon gelesen, dass manche ihn als "zu viel" empfanden, aber für mich war es ein ganz toller Abschluss und ein gelungenes Ende für die Geschichte von Briar, Matt, Glen und Kenta.

Fazit: Ein Buch das mich überraschen konnte und in dem der "Reverse Harem" Trope toll umgesetzt worden ist.

Bewertung vom 04.06.2024
Deine dunkle Seite
Hendricks, Jaime Lynn

Deine dunkle Seite


sehr gut

Die vier Teilnehmenden einer Thriller-Convention erhalten, nach dem Mord an einer berühmten Autorin und Kollegin, anonyme Nachrichten, in denen ihnen gedroht wird, sie könnten die nächsten sein.
Obwohl sie sonst nichts miteinander zu tun haben, müssen sie jetzt zusammenarbeiten, um ihren Stalker zu entlarven.
Aber können sie einander vertrauen oder ist der Täter schon unter ihnen?

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut. Es spielt zum Großteil in der Bücherwelt, in der Autor:innen, Lektor:innen und Verlage eine große Rolle spielen. Zudem spielt die Handlung während einer Thriller-Convention, was für ein wirklich tolles Setting gesorgt hat.
Für Menschen die Bücher und vor allem Thriller lieben, wirkt es wie das perfekte Buch.

Die Geschichte wird aus vier Perspektiven erzählt.
Alle vier sind mehr oder weniger bekannte Autor:innen und Teilnehmende der Convention.
Obwohl die Kapitel zwischen ihnen aufgeteilt werden, kommt doch immer der Charakter der einzelnen Personen gut durch. Sie alle haben ihre Eigenarten und Geheimnisse und nach und nach werden diese aufgedeckt, entweder durch den Stalker oder von ihnen selbst.

Für mich waren besonders der Anfang und das Ende am stärksten, zumindest was die Spannung betrifft.
Im Mittelteil hat es sich für mich etwas gezogen, aber auch dort sind einige wichtige Dinge für die Geschichte passiert und das Buch ließ sich dennoch sehr flüssig lesen.
Die Spannung war für mich immer vorhanden und auch das Miträtseln hat mir Spaß gemacht.
Doch leider war ich dann doch etwas von dem Ende enttäuscht.
Das lag nicht daran, dass ich ein paar Wendungen habe kommen sehen, vielmehr empfand ich manche Entwicklungen als "zu einfach". Ich hätte mir vielleicht etwas mehr Drama gewünscht.

Trotzdem würde ich das Buch weiterempfehlen und ich hatte Freude beim Lesen.

Bewertung vom 30.05.2024
Bücher und Barbaren / Die Viv-Chroniken Bd.2
Baldree, Travis

Bücher und Barbaren / Die Viv-Chroniken Bd.2


sehr gut

Als die Ork-Kriegerin Viv sich verletzt, soll sie sich in Murk erholen. Auch wenn ihr dieser Zustand gar nicht gefällt, findet sie doch schnell eine Ablenkung: Bücher.
Lange soll es jedoch nicht ruhig in Murk bleiben und es kommt einiges auf Viv zu.

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, auch wenn es eher ungewöhnlich ist, die Vorgeschichte nicht als erstes zu lesen.
Durch "Magie und Milchschaum" kannte ich Viv schon und wusste, welchen Weg sie in Zukunft einschlagen wird.
Gleichzeitig gab es dort aber auch Charakterzüge oder Vorlieben (wie Bücher), die jetzt mit diesem Buch richtig erklärt wurden und man somit viel mehr Hintergrundwissen zu Viv hat und man sie nochmal intensiver kennenlernen kann.

Auch dieses Buch war wieder schön zu lesen. Mittlerweile lese ich gerne "Cozy Fantasy" und da sortiere ich dieses Buch ganz klar ein.
Es gibt zwar nicht unfassbar viele Wendungen, trotzdem ist es spannend zu lesen und ein bisschen Action gibt es auch.

Die Nebencharaktere haben das Buch dann für mich abgerundet. Ich mochte das Miteinander sehr, vor allem Fern war mir sympathisch.

Fazit: Ein gemütliches Fantasybuch und eine tolle Ergänzung für "Magie und Milchschaum".

Bewertung vom 07.05.2024
Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen
Engel, Kathinka

Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen


ausgezeichnet

Im Jahr 1974 lebt Pippa in einem wohlbehütetem Elternhaus auf und vertritt die politische Meinung ihrer Eltern.
Als sie schließlich auf den Sänger Oz trifft gerät ihre Welt ins Wanken und mit ihr auch ihre Überzeugungen, die vielleicht nie wirklich ihre eigenen waren.

Fünfzig Jahre später ist Gillian dabei sich ein neues Leben aufzubauen. Nach einer Trennung braucht sie eine neue Wohnung und findet diese schließlich in einem älteren Mietshaus. Doch schon bald, soll sie ihr schon wieder genommen werden. Um das zu Verhindern heckt sie einen Plan aus, zusammen mit ihrem Nachbarn Owen.

Beide Geschichten in diesem Buch, haben mir so sehr gefallen und sind mir richtig ans Herz gegangen.
Wenn es ein Buch gibt, das es schon mit dem ersten Satz schafft, den Gedanken hervorzurufen, dass es ein Highlight werden könnte, dann dieses hier.
Ich war ab Satz eins überzeugt und konnte und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Oder wie Gillian sagen würde "Zack, Herz drangehängt!".

Gillians Leben gehört endlich ihr allein. Anstatt in einer Beziehung zu bleiben, die sie nicht mehr glücklich macht, beendet sie diese und will fortan nicht mehr die Erwartungen anderer Menschen erfüllen, sondern nur noch ihre eigenen. Sie dabei zu begleiten war besonders. Es war nicht nur schön, ihre Fortschritte zu sehen und ihre Entwicklung, gleichzeitig konnte ich eine ganze Menge von ihr lernen und für mich mitnehmen.
Ihre Gedanken waren für mich so oft nachvollziehbar und auch inspirierend.
Ich hatte zu ihr sofort einen starken Draht und das hat sich bis zum Ende nicht geändert.

Bei Pippa sah das zuerst anders aus, aber auch sie habe ich dann doch sehr schnell ins Herz geschlossen.
Sie ist im Gegensatz zu Gillian, die in der Gegenwart schon erwachsen ist, noch eine Teenagerin und minderjährig.
Ihre Eltern haben die Kontrolle über ihr Leben und durch diesen Umstand war es Pippa lange nicht möglich, sich abseits ihrer Eltern, zu einem eigenständigem Menschen zu entwickeln, mit einer eigenen Stimme und Meinung.
Als dies nach und nach geschieht war das wunderschön mitzuerleben.
Denn zu ihrer Zeit verhielten sich viele Dinge, vor allem für junge Frauen, noch sehr anders und darüber zu lesen, hat mich richtig wütend gemacht.

Gillian und Pippa sind sehr unterschiedlich und doch versuchen beide auf ihre Art und zu ihrer Zeit, ihren Platz in dieser Welt zu finden und während Gillys Weg von ihr bestimmt wird, ist das bei Pippa nicht der Fall.
Die Entwicklungen in ihrem Leben haben mich zutiefst berührt und mitgenommen.
Auf den letzten Seiten des Buches, sind meine Augen daher auch nicht trocken geblieben.

Das die Emotionen aber so rüberkommen konnten, lag vor allem an dem Schreibstil der Autorin und an der Art, wie sie es schafft, Gefühle zu transportieren. Ich habe mir viele Stellen im Buch markiert und es ist egal, wie oft ich sie mir durchlese, sie lösen immer wieder die Emotionen aus, die ich beim ersten Mal auch hatte.
Die Worte der Autorin regen aber auch zum Nachdenken an. Über Stellungen in der Gesellschaft, Privilegien und das Erwachsen werden. Sie werden mich noch eine ganze Weile beschäftigen.

Ich kann das Buch wirklich nur von ganzem Herzen empfehlen und hoffe, dass viele Menschen danach greifen und es auch so sehr lieben werden.