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Benutzername: 
derbuchelf
Wohnort: 
Fulda

Bewertungen

Insgesamt 11 Bewertungen
12
Bewertung vom 30.09.2012
Ein plötzlicher Todesfall
Rowling, J. K.

Ein plötzlicher Todesfall


sehr gut

Hinter dem idyllischen Äußeren der Kleinstadt Pagford brodelt es: Größter Stein des Anstosses ist die Sozialsiedlung "Fields", ein gefährlicher Ort voller arbeitsscheuer Tagediebe, Drogenabhängigen und lichtscheuem Gesindel....
Als Barry Fairbrother - der Titelheld - plötzlich stirbt, hat "Fields" seinen größten Befürworter im Stadtrat von Pagford verloren, denn Barry, altruistischer und charismatischer Gutmensch, stammte selbst aus der Siedlung und galt als gelungenes "Vorzeigemodell" in Sachen Resozialisierung....
Nun ist nach Barrys Tod aber auch sein Platz im Stadtrat neu zu besetzen, und natürlich fehlt es auch nicht an Kandidaten, die mehr oder weniger eigennützige Ziele verfolgen. Auch brisante Beiträge auf der Homepage der Pagforder Gemeindeverwaltung, deren Inhalt die Achillesfersen diverser Gemeindemitglieder zum Inhalt haben, tragen nicht wirklich zum Frieden in der kleinen Stadt bei....
Das Buch besticht sicher nicht durch ein Übermass an Sympathieträgern. Aber es blickt hinter die Fassade aus Wohlanständigkeit und Bigotterie, und könnte wohl so einige Städte und Gemeinden als Vorbild haben.... Es ist spannend und kurzweilig geschrieben und ich bin gespannt, was Joanne Rowling noch so alles mit ihrer Schreibfeder zaubert....

26 von 38 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2012
Herzenskind
Binchy, Maeve

Herzenskind


sehr gut

Noel ist unzufrieden mit seinem Leben. Er lebt mit knapp dreissig immer noch bei seinen Eltern, sein Job ist langweilig und ohne Aufstiegschanchen, und seine Liebe gilt nicht einer Frau, sondern dem Alkohol. Doch dann erfährt er, dass er in einer mehr feucht- als fröhlichen Partynacht ein Baby gezeugt hat. Die Mutter ist todkrank, und bittet Noel um einen letzten Wunsch: Er soll der kleinen Frankie ein liebevoller Vater sein.
Trotz anfänglicher Skepsis bewältigt Noel - mit allerlei Hilfe von Freunden, Nachbarn und Verwandten - das Leben mit einem Neugeborenen. Und Frankie bleibt nicht die einzige Veränderung in Noel's Leben....
In gewohnter Manier beschreibt Maeve Binchy wieder einmal das Leben und Lieben in Dublin's Strassen. Und wie immer gibt es ein "Wiedersehen" mit vielen alten Bekannten aus ihren vorhergehenden Büchern. Sicherlich stellt das Buch niemanden vor geistige Herausforderungen, aber es ist sicherlich wieder ein Maeve Binchy Werk zum "die Seele baumeln lassen".

Bewertung vom 12.12.2011
Der Beobachter
Link, Charlotte

Der Beobachter


ausgezeichnet

Samson Segal ist der typische Verlierer: Völlig unauffällig, schüchtern um nicht zu sagen scheu, obendrein auch noch arbeitslos, gezwungernmassen mit Bruder und biestiger Schwägerin zusammenlebend.... Samson träumt sich aus seinem tristen Leben heraus, indem er andere Leute beobachtet, besonders gerne die schöne Gillian und ihre Familie. Da ist einfach alles perfekt: Schönes Haus, Gillian und ihr Mann Tom betreiben zusammen eine eigene Firma, haben eine süsse Tochter.... Dummerweise behält Samson sein "Hobby" des Beobachtens nicht für sich, sondern hält dies minuziös in Internettagebüchern fest. Als es nun in seinem Umfeld zu immer mehr mysteriösen und grausamen Mordfällen kommt, werden diese von seiner Schwägerin an die Polizei weitergeleitet. Und die findet Samsons` Obsession gar nicht so harmlos....
Dies ist mal wieder so ein typisches "Charlotte - Link - Ding". Ich wollte das Buch nur mal anlesen, weil ich noch ein anderes Buch angefangen hatte.... Naja, das ist wie wenn man eine Praline sieht, und denkt, nur mal probieren. Das Buch ist so spannend, das man einfach wissen muss, wie es weiter geht. Und natürlich ist am Ende "nicht der Gärtner der Mörder", sondern es gibt eine Riesenüberraschung.

12 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2011
Schwiegertöchter
Trollope, Joanna

Schwiegertöchter


sehr gut

Rachel ist die Patriarchin ihrer Familie. Sie blickt auf eine überwiegend glückliche Ehe mit Anthony zurück und ist stolz auf ihre drei Söhne. Edward und die elegante Sigrid sind beruflich sehr erfolgrieich und Eltern der bezaubernden Ariella. Der etwas eigenbrötlerische Ralph scheint bei der scheuen Petra endlich sicher angekommen zu sein. Und der selbstbewusste Luke und die schöne Charlotte sind ein Traumpaar.
Doch dann muss Ralph aus finanziellen Gründen seinen Traum von beruflicher Selbstständigkeit aufgeben. Und ausgerchnet Petra, die jüngste und meistgeliebte der Schwiegertöchter, läuft aus dem Ruder und beginnt eine Affäre. Alle sind schockiert, denn Petra, die ewig Fremdbestimmte, hat doch ganz eigene Vorstllungen und Wünsche, wie sie ihr Leben gestalten will....

Joanna Trollope beschreibt mit Einfühlungsvermögen und viel Emphatie das ofmals so zerbrechliche Gewebe namens Familie. Sie zeigt wie durch Lügen, Eifersucht und Geheimnisse dünne Stellen und Risse entstehen, aber dass diese durch Verständnis und Liebe auch wieder geflickt werden können.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2010
Hingabe
Verhoef, Esther

Hingabe


ausgezeichnet

Margot ist unglücklich und voller Selbstzweifel. Ihre Beziehung mit John war zwar von Lieblosigkeit und Egoismus geprägt, aber trotzdem kommt sie nur schwer über die Trennung hinweg. Ausgerechnet mit ihrer besten Freundin Mieke hat John sie betrogen, und mit John gehen auch ihr Selbstbewusstsein und ihre Lebensfreude.
Ihr Job als Beraterin für Geschäfts- und Ladeneinrichtungen entbehrt jeglicher Fantasie und Eigeninitiative, die immer gleichen Gesichter entscheiden sich für die immer gleichen Bodenbeläge und stapelbaren Plastikstühle.
Dann lernt sie auf einem Kurztrip nach London John kennen. John ist ein bekannter Kunstfotograf, sehr attraktiv und faszinierend. Und er will von Margot Aktfotos machen. Margot fühlt sich plötzlich gar nicht mehr dick und unscheinbar. Obendrein kann sie sich mit Johns Hilfe selbständig machen; ihre Kreativität kann sie ungehindert in den Geschäftsräumen von Johns Freunden ausleben.
Aber John hat auch eine andere Seite, dunkel und verschlossen. So schweigt er sich beharrlich über die schöne Edith aus, Margots Vorgängerin, die ihr so verblüffend ähnelte. Und die auf so tragische Weise den Tod fand...

Das Buch ist unglaublich spannend, mit hoher Suchtgefahr, ein erotischer Psychothriller voller Überraschungen. Ich möchte ungern Vergleiche mit anderen Autoren anstellen, aber ich denke, wer Nicci French und Simone van der Vlugt liebt, wird auch von Esther Verhoef begeistert sein.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.04.2010
Mit dir an meiner Seite
Sparks, Nicholas

Mit dir an meiner Seite


sehr gut

Ronnie ist stinksauer: Die siebzehnjährige hat sich auf die langen Sommerferien gefreut. Mit ihren Freundinnen wollte sie New York unsicher machen, wilde Partys feiern und einfach das Leben geniessen. Stattdessen muss sie nun zusammen mit ihrem kleinen Bruder Jonah ( charmant, schlitzohrig, altklug und unglaublich liebenswert ) zu ihrem Vater nach North Carolina. Abgesehen davon, dass sich in dem kleinen Küstenort Karrettschildkröten und Haubentaucher "Gute Nacht" sagen, hat Ronnie auch seit drei Jahren jeglichen Kontakt zu ihrem Vater verweigert. Doch gerade dieser Sommer soll der wohl denkwürdigste und erinnerungsträchtigste ihres Lebens werden: Ronnie verliebt sich zum ersten Mal unsterblich. Doch ihre Liebe zu Will scheint unter keinem guten Stern zu stehen... Auch ihre festgefügte negative Haltung gegenüber ihrem Vater muss Ronnie gründlich überdenken...

Mit diesem Roman wird Nicholas Sparks nicht nur die "alteingesessenen" Leser wieder begeistern, sondern wohl auch so manche "junge" Leserin neu hinzugewinnen. Dies ist ein Roman über das "Erwachsenwerden", das "Verzeihenkönnen- und müssen" und natürlich über die "Liebe".

15 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2010
Heute und in Ewigkeit
Meyers, Randy S.

Heute und in Ewigkeit


ausgezeichnet

Die auffallend schöne Celeste träumte von einer Karriere als Schauspielerin oder Model, aber dann lernte sie Joe kennen und wurde ungewollt schwanger. Es folgte die Heirat und nun leiden Lulu und Merry unter der unzufriedenen Mutter und dem eifersüchtigen Vater. Eines Tages eskalieren die ewigen Auseinandersetungen und Lulu wird Zeugin, wie der Vater im Alkohlrausch die Mutter ersticht, und die kleine Merry schwer verletzt. Der Vater kommt ins Gefängnis, und da sich niemand um Aufnahme der Schwestern bemüht, müssen diese in ein Mädchenheim. Jahre der Entbehrungen folgen, sowohl in emotionaler als auch in materieller Hinsicht. Schließlich gelingt es Lulu, eine Sozialarbeiterin für sich und die kleine Schwester zu gewinnen, und diese nimmt sie als Pflegekinder auf.
Während Merry auch unter Schwierigkeiten den regelmässigen Kontakt mit dem Vater aufrechterhält, blockt Lulu jegliche Auseinandersetzung mit ihrem "Mördervater" ab. Für Ausenstehende sind sie und Merry Vollwaisen. Selbst als erwachsene Frau und ebenfalls Mutter zweier kleiner Mädchen hält sie an ihrer Version vom tödlichen Autounfall der Eltern fest. Doch dann - nach fast dreißig Jahren - soll der Vater vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen werden. Für Lulu bahnt sich eine Katastrophe an...

Einfühlsam und unglaublich spannend, ohne Kitsch und Pathos, erzählt Randy S. Meyers die Geschichte zweier Schwestern, die ganz unterschiedlich mit der Tragödie umgehen, die fortan jeden Tag ihres Lebens mitbestimmen wird. "Heute und in Ewigkeit" ist ein Buch, dass man nach dem Anlesen gar nicht weglegen kann....

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2010
Auftauchen
Haigh, Jennifer

Auftauchen


ausgezeichnet

Jedes Jahr verbringt die Familie McKotchs und einige ausgesuchte Verwandte, den Sommer in ihrem Ferienhaus auf Cape Cod. Die auffallend attraktive Paulette hat mit Frank "unter ihrem Stand" geheiratet, was aber durch seine Erfolge als Genforscher wieder wettgemacht wird. Ihr Erstgeborener Billy fällt durch seine Schönheit und Intelligenz auf, Gwen, die Mittlere, ist ein eigenwilliger, sensibler Rotschopf, und der Jüngste Scott glänzt durch Jähzorn und Wutanfälle.
Als Frank durch einen Vergleich mit der gleichaltrigen Cousine erhebliche Entwicklungsdefizite bei seiner Tochter feststellt, gibt er nicht eher Ruhe, bis eine medizinische Abklärung erfolgt ist: Gwen leidet unter dem Turner-Syndrom, sie wird keine "normale" Körpergröße erreichen, keine Pubertät durchlaufen, nie Kinder haben können. Paulette, eine Verdrängungskünstlerin, gibt unbewusst Frank die Schuld an Gwens Anderssein. Schließlich hat er auf eine Diagnose bestanden, und damit den Zustand des "Nicht-Wissens" beendet. Die Ehe zerbricht...
Als Erwachsene hat jedes der Kinder ein System, den Kontakt untereinander und zu den Eltern auf ein Mindestmass zu beschränken. Billy ist ein angesehner Kardiologe, aber seine Homosexualität hält er bei seiner Familie unter Verschluss. Gwen, die sich in einem Museum fern jeglichen Publikumsverkehrs einigelt, glaubt die Trennung der Eltern verantworten zu müssen, schließlich erfolgte diese nach Bekanntwerden ihrer Krankheit. Scott, der Rebell, unterrichtet in einer zweitklassigen Privatschule, seine Frau hält er für nicht ganz ebenbürtig und sein Sohn ist verhaltensauffällig.
Als Gwen sich bei einem Tauchurlaub in der Karibik in einen Einheimischen verliebt, sehen die Familienmitglieder sich gezwungen - zum Wohle der vermeintlich beschützenswerten, im wahrsten Sinne des Wortes, "kleinen Schwester" - miteinander in Kontakt zu treten....
Ein wunderschöner und uneingeschränkt lesenswerter Familienroman, der wieder einmal zeigt, dass Kränkungen ,Verletzungen und Geschehnisse aus der Kindheit - ob eingebildet oder real - selbst nach langer Zeit immer wieder unser Denken und Handeln bestimmen. Ich persönlich hätte die Familie McKotch gerne noch eine Weile weiter begleitet.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2010
Aus der Welt
Kennedy, Douglas

Aus der Welt


ausgezeichnet

Jane leidet unter der Lieblosigkeit und den Verbalattacken ihrer Eltern . Einen Tag nach ihrem dreizehnten Geburtstag verlässt der Vater sie und ihre Mutter. Ihre Mutter lehnt jegliche Selbstverantwortung am Scheitern ihrer Ehe ab, und gibt die Schuld Jane. Auch das Verhältnis zu ihrem Vater ist von Zurückweisung und Ablehnung geprägt.
Während ihres Studiums verliebt Jane sich in ihren Doktorvater David. Dem labilen Zustand von Davids Ehefrau geschuldet, muss die Affäre geheim bleiben. Bei David erfährt Jane die Anerkennung und Geborgenheit, die sie so vermisst hat. Als David plötzlich stirbt, glaubt Jane nie wieder eine solche Liebe zu erfahren.
Einige Zeit später lernt Jane den hochintelligenten Film-Freak Leo kennen. Sie ziehen zusammen, und Jane muss erkennen, dass der charismatische Leo sich immer mehr in einen Egozentriker verwandelt. Ihre gemeinsame Tochter Emily, die von Jane abgöttisch geliebt wird, gibt Jane dann auch die Kraft um ihre Existenz zu kämpfen, als das ganze Ausmass von Leos Lügen und Betrügereien offenbar wird. Und dann stirbt das kleine Mädchen bei einem Unfall...
Eindringlich und berührend lässt Douglas Kenndy den Leser an Janes Gefühlswelt teilhaben. An all ihren Selbstzweifeln und Enttäuschungen, ihrer totalen Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, jeglichem Verlust an Lebenswillen, bis hin zu ihrer Flucht "Aus der Welt"... Dies ist sicherlich eines der Bücher, die auch nach dem Auslesen einen tiefen Eindruck hinterlassen.

18 von 18 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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