I feel blue

ausgezeichnet

Buchrücken:

Bernhard Brauses Texte wirken wie Blicke hinter einen Theatervorhang, der sich immer nur augenblickweise überraschend wie durch das Wehen einer befreienden Luft öffnet. Doch keine Theatertragödien oder -komödien spielen sich auf dieser Bühne ab, sondern die Facetten des immerwährenden Stückes "Leben". Mit alltäglichen Worten ohne falsches poetisches Pathos - ein Gedicht ist "Au weia" betitelt - werden Erlebnisse, Gefühle, Erfahrungen leichthändig umrissen, die jeder Leser in der einen oder anderen Weise kennen und mit eigenen Assoziationen füllen wird.

Aber auch über den Autor erfährt der aufmerksam Lesende vieles - ohne Scheu und Scham wird hier unaufdringlich offen eine Seele und ihr intensives vielseitiges Gefühlsleben aus tausend Blickwinkeln offenbar.

Es erweist sich bei alledem als glücklich, daß der Autor nicht nur mit der Feder, sondern auch mit seiner Kamera den Alltag begleitet. So wie auf dem Theater manchmal ein Lied das Bühnenbild in eine andere Dimension rückt, so reißen auch hier manche Texte durch gelungene Bildbeigaben ganz unerwartet neue Saiten an. Und da kann es, zum Beispiel wenn ein "One night stand" neben eine lächelnde Tasse Kaffee gestellt wird, mit leichter Hand sehr leichtherzig werden ... ganz viel Leben eben.