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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
MinnieMay
Wohnort: 
Dortmund

Bewertungen

Insgesamt 41 Bewertungen
Bewertung vom 12.04.2023
Unsichtbar
Moreno, Eloy

Unsichtbar


ausgezeichnet

Das Buch "Unsichtbar" hat mich von der ersten Seite an direkt berührt. Ich habe es sehr schnell ausgelesen, auch weil ich es gar nicht lange aus der Hand legen wollte.
Zu Beginn war die Erzählweise etwas gewöhnungsbedürftig. Die Protagonisten, ihre Gedanken und Gefühle und Erlebnisse, werden mit häufigen Perspektivwechsel vorgestellt. Ganz allmählich entsteht so ein Bild vor meinem inneren Auge und am Ende liegt die traurige Geschichte ausgebreitet vor mir.
Mir gefällt diese Herangehensweise sehr gut. Neben dem Mobbingopfer durfte ich auch die Sichtweisen der Freunde, Mitschüler*innen, des Täters und der Lehrkräfte und anderen Erwachsenen kennenlernen.
Unaufhaltsam, wie ein herannahendes Gewitter, erlebte ich die immer heftigere Eskalation der Mobbingattacken. Ich erfahren sehr intensiv die Auswirkungen beim unsichtbaren Jungen, doch auch was mit dem Umfeld geschehen ist.
Am Ende der Lektüre, bei welcher ich sooft dachte "Sagt doch was!", "Helft ihm doch!" blieb ich mit der Frage zurück, wie ich selbst handeln würde?

Ein Buch, gefühlvoll, bedrückend, manchmal kaum zu ertragen - Es rührt ein sensibles und schrecklich alltägliches Thema an. Ich empfinde es als sehr gelungen. Am Ende der Geschichte folgen einige informative Seiten zum Thema Mobbing, Anzeichen, Handlungsempfehlungen und Kontakte für Hilfsangebote.

Das Cover passt gut zum Buch, zieht den Blick auf sich ohne dabei übertrieben zu wirken.

Bewertung vom 15.02.2023
Aufbruch
Blum, Susann

Aufbruch


sehr gut

In "Aufbruch" von Elly Ka geht es um eine kleine Gruppe Jugendlicher, welche sich nach langer Gefangenschaft befreien können und nun versuchen in der Welt außerhalb ihres bis dahin kleinen Kosmos ein Leben aufzubauen.

Von der Grundidee war ich ganz gefesselt und auch der Einstieg ins Buch ist vielversprechend. Wir lernen die Protagonist*innen kennen, zuerst aus Sicht der Figur Elly. Dabei wird recht detailreich das Leben in Gefangenschaft, die Grausamkeit der beiden Entführer und die Gefühlswelt der handelnden Personen beschrieben.

Leider empfand ich den weiteren Verlauf der Geschichte recht zäh und zum Teil auch einfach unrealistisch. Alles wirkt irgendwie zu viel und die Art der Erzählung wiederholt sich recht oft. Mein Fazit: Ich konnte das Buch trotz mehrerer Anläufe nicht ganz beenden. Das passiert mir selten. Ich möchte nicht unfair sein, denn vlt entgeht mir ja so auch ein grandioses Finale. Letztlich kann ich hier nur meinen persönlichen Geschmack beschreiben, und den hat "Aufbruch" leider nicht getroffen.

Die Covergestaltung ist allerdings wirklich sehr schön :-)

Bewertung vom 15.04.2011
Totengrund / Jane Rizzoli Bd.8
Gerritsen, Tess

Totengrund / Jane Rizzoli Bd.8


ausgezeichnet

Mit Totengrund präsentiert uns Tess Gerritsen bereits den achten Fall für Detective Jane Rizzoli. Diesmal ist Gerichtsmedizinerin Maura Isles selbst, um die sich diese Geschichte dreht und wir lesen das Buch aus zwei Perspektiven. Wir begleiten Maura Isles auf ihrem Überlebenskampf durch die verschneiten Berge und erleben Janes verzweifelte Suche nach ihrer Kollegin und Freundin.
Maura ist auf einen Kongress für Gerichtsmediziner in Wyoming und plant an dessen Ende einen spontanen Skiausflug mit einigen Freunden. Sie verfahren sich und landen in einem einsamen Einsiedlerdorf, welches völlig verlassen in einer Talsenke liegt. Fast gespenstisch ist es, sie spüren instinktiv, dass hier etwas Furchtbares geschehen sein muss. Abgeschnitten von der Außenwelt beginnt Mauras Kampf ums Überleben von sich und ihren Begleitern.
An dieser Stelle kommt Jane in die Geschichte, denn nachdem ihre Freundin nicht von ihrem Kongress zurückkehrt, beginnt sie mit der Suche nach ihr.
Das Buch ist eins der besten, welches ich bisher von der Autorin gelesen habe. Wieder schreibt sie eingängig und flüssig. Der Leser bekommt ein Gefühl für die Protagonisten, selbst die Nebenfiguren werden gut vorgestellt. Tess Gerritsen versteht es komplexe Geschichten zu schreiben mit genau dem richtigen Maß an Spannung und Gefühl. Totengrund ist zudem stellenweise regelrecht unheimlich und zerrt an den Nerven des Lesers.
Das Ende kommt nicht gänzlich unverhofft und ist dennoch gut erdacht, überraschend und mit der richtigen Dosis Dramatik versehen. Somit kann ich „Totengrund“ nur wärmstens weiterempfehlen und freue mich auf das Nächste Buch mit Jane (und Maura?)!

8 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2011
Weggesperrt
Poppe, Grit

Weggesperrt


ausgezeichnet

Im Jahr 1988 wird Anja aus ihrem Leben gerissen. Nachdem ihre Mutter einen Ausreiseantrag aus der DDR stellt, wird sie als Staatsfeindin verhaftet und Anja kommt, ohne etwas getan zu haben in einen Jugendwerkshof, in dem sie lernen soll das sozialistische Gedankengut zu schätzen und sich der Masse anzupassen. Die Frage nach dem „Wieso“ beantwortet ihr dabei niemand.
Ein trauriger und leider wahrer Punkt aus unserer Geschichte wird in diesem Buch angesprochen. Zwar sind Protagonisten und Handlung frei erfunden, jedoch beschreiben sie leider den damals allzu realen Alltag in der DDR. Nicht nur Erwachsene wurden wegen „staatsfeindlichen“ Meinungen und Handlungen verfolgt oder eingesperrt, auch Kinder blieben nicht verschont. Wer nicht ins Bild passte wurde umerzogen und genau das soll in diesem Buch auch mit Anja geschehen.
Durch den leicht verständlichen Schreibstil und die Erklärungen am Ende des Buches, ist die Geschichte für Jugendliche ebenso spannend wie für erwachsene Leser.
Man hat Anteil an den Gefühlen und Gedanken der Protagonistin, was mich fast selbst in gewisser Weise betroffen gemacht hat.
„Weggesperrt“ ist ein fesselndes, schockierendes, bewegendes Buch mit genau der richtigen Mischung aus Spannung, Traurigkeit und Hoffnung.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2011
So unselig schön / Kommissar Dühnfort Bd.3
Löhnig, Inge

So unselig schön / Kommissar Dühnfort Bd.3


ausgezeichnet

Lange habe ich den dritten Band mit Kommissar Dühnfort herbeigesehnt, nach dem spektakulären Ende des Vorgängers umso mehr. Nur gut, dass der Kommissar uns erhalten bleibt und weiter grübeln darf, denn so mag ich ihn.
„So unselig schön“ glänzt wieder durch einen feinen und brillanten Schreibstil. Die Polizei steht vor einem schockierenden Fall, denn ein Serientäter ermordet junge Frauen, enthauptet sie und entsorgt sie dann einfach. Spannend erzählt erleben wir die Geschichte aus der Perspektive der jungen Frau Vicky, die beim fotografieren in einer alten Brauerei eine Leiche entdeckt und aus Sicht von Dühnfort, der mit seinem Team einen verzweifelten Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn es scheint sich um einen Serientäter zu handeln.
Mir gefallen die Protagonisten, vor allem der Kommissar und Vicky, die auf eigene Faust versucht dem Täter auf die Schliche zu kommen.
Das Buch lässt sich eingängig lesen, ist sprachlich auf einem hohen Niveau und spannend bis zum Schluss, denn es gibt mehrere Tatverdächtige und jeder von ihnen wirkt schuldig.
Jeder, der gern gute deutsche Krimis liest, sollte sich die Bücher von Inge Löhnig unbedingt zulegen.

Bewertung vom 25.01.2011
Rattentanz
Tietz, Michael

Rattentanz


gut

Dieses Buch musste ich erst einmal ein wenig verdauen und bin auch heute noch hin- und hergerissen zwischen „großartig“ und „furchtbar“. Nun versuche ich meine Eindrücke, gewonnen beim lesen dieses Wälzers mal in Worte zu fassen.
Angefangen bei der Aufmachung des Buches (ich habe die Neuauflage als Taschenbuch gelesen) kann ich nichts bemängeln. Das Cover spricht an, die Taschenbuchvariante war eine gute Wahl in Anbetracht des mächtigen Inhalts und es ist gut und stabil gearbeitet.
Über 800 Seiten in kleiner Schrift, bei einem Buchformat, dass die herkömmliche Taschenbuchgröße überschreitet sind schon eine Herausforderung, und auch wenn der Autor sehr flüssig und eingängig schreibt, hätten sicher auch 500 Seiten ausgereicht um diese Geschichte zu erzählen. Die Idee ist gut, die Umsetzung spannend, grausam, erschreckend und eins schafft das Werk in jedem Fall, es regt zum nachdenken an.
Auch wenn ich der Meinung bin, dass die Menschheit besser ist als Michael Tietz sie sieht, und einfach glauben will das nicht jeder innerhalb kürzester Zeit alle Skrupel verliert, egoistisch und regelrecht bösartig wird ist es doch eine gelungene Umsetzung eines interessanten Themas. Es wirft die Frage auf wie abhängig wir uns bereits von der modernen Welt gemacht haben und ob ein Überleben, wie es vor 200 Jahren normal gewesen wäre auch heute möglich ist. Wenn alle Zivilisation so plötzlich zusammenbricht geht es aber, egal wie man es dreht und wendet, nicht ohne eine gehörige Dezimierung des menschlichen Lebens einher und genau das schildert Tietz in seinem Buch auf oft grausame Weise, manchmal vielleicht etwas zu brutal, aber durchaus realistisch.
Störend wirkte auf mich das neben der Familie Seger zu viele Hauptprotagonisten agieren und eine man dadurch rasch den Überblich verliert. Auch wirkt das Buch sehr detaillastig, zum Beispiel wenn Randfiguren allzu ausführlich beschrieben werden, nur um kurz darauf wieder aus der Geschichte zu verschwinden. Dadurch gerät man leicht in Versuchung einige Kapitel quer zu lesen. Wiederum interessant fand ich die kurzen Blicke zwischendrin, wie es im Rest der Welt aussieht.
Mein Fazit: Ein lesenswertes, etwas zu lang geratenes Buch und ein gelungenes Erstlingswerk.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.01.2011
Engel aus Eis / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.5
Läckberg, Camilla

Engel aus Eis / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.5


sehr gut

Camilla Läckberg hat mit „Engel aus Eis“ einen spannenden und gut recherchierten Krimi hingelegt, der vor allem durch seine Komplexität überzeugt.
Das Buch gliedert sich in Rückblenden und den aktuellen Fall und führt beide Erzählstränge am Ende zusammen, um an des Rätsels Lösung zu kommen. Mit immer neuen Wendungen wird der Spannungslevel hochgehalten und der ständige Wechsel zwischen den Zeiten und den Personen zwingt geradezu zum weiterlesen.
Der historische Teil dieses Buches wirkt gut recherchiert und mir gefällt wie die Autorin sich mit dem Thema auseinandersetzt und letztlich noch ein überraschendes Ende kreiert.
Der einzige Minuspunkt an diesem tollen, schwedischen Kriminalroman kommt durch das ganze Randgeschehen zustande, insbesondere die Entwicklung von dem Leiter der Polizeidienststelle Mellberg und den teilweise etwas überzeichnet wirkenden Kollegen. Hier hatte ich oft das Gefühl, die Handlung kommt nicht echt rüber, und es gibt einfach ein paar Zufälle zu viel in dem ganzen Geschehen.
„Engel aus Eis“ ist dennoch ein wirklich guter Krimi, der sich schnell und flüssig lesen lässt und den ich gerne weiterempfehle.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.01.2011
In Wahrheit wird viel mehr gelogen
Gier, Kerstin

In Wahrheit wird viel mehr gelogen


ausgezeichnet

Dieses Buch ist einer meiner absoluten Favoriten von Kerstin Gier, denn es ist so reich an Wortspielen, Ironie und intelligentem Humor, dass man kaum ernst bleibe kann beim Lesen. Dabei ist der Einstieg doch sehr traurig, denn Carolin wurde sehr jung zur Witwe und muss nun irgendwie den Kopf oben halten, obwohl alles über ihr einzustürzen droht.
Mit viel literarischem Geschick, ihrem unverwechselbaren Schreibstil und einer großen Portion Humor schafft dieses Buch dennoch immer wieder ein den Leser zum schmunzeln zu bringen. Carolin ist nicht allein, sie wird begleitet von ihrer Familie und einigen anderen sehr interessanten Charakteren, die ihr helfen wieder ins Leben zurück zu finden.
Die Fans der Mütter-Mafia kommen in diesem Buch zusätzlich auf ihre Kosten, trifft man doch immer wieder auf beliebte und weniger beliebte Figuren aus der bekannten Bücherreihe von Frau Gier. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen und hoffe noch mehr dieser Art von der Autorin lesen zu dürfen.

3 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.