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Benutzername: 
KimLeDue
Wohnort: 
Hochstadt

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 12.05.2024
Perfect Addiction / Fighter’s Dream Bd.1
Tan, Claudia

Perfect Addiction / Fighter’s Dream Bd.1


sehr gut

Das Cover des Buches „Perfect Addiction“ von Claudia Tan hat mich sofort angesprochen. Auch der Klappentext ließ keine Fragen offen. Es handelt sich um einen abgeschlossenen Roman einer Trilogie, die zunächst nur online in Englischer Sprache veröffentlicht wurde und nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt.
Das Buch handelt von einer jungen Protagonistin Sienna, mit Spitznamen Lucky, die von ihrem Freund Jax mit ihrer eigenen Schwester betrogen wird und einen Rachefeldzug startet. Da Jax ein MMA-Untergrund-Kämpfer ist, bietet es sich für Sienna an, seinen Kontrahenten Kayden auf ihre Seite zu ziehen, damit Kayden den Kampf gegen Jax für Sienna ausfechtet.
Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben, man kann sich gut in sie hineinversetzen und auch die Handlung ist leicht nachvollziehbar. Im Zuge der Wokeness-Debatte enthält das Buch auch eine Nebengeschichte zu Brent und Evans, einem homosexuellen Pärchen, das den Freundeskreis von Sienna und Kayden komplettiert.
Eine Sache, die mich gestört hat, ist Siennas Verhältnis zu ihrer Familie, das nicht nur durch den Betrug ihrer Schwester verschlechtert wurde, sondern durch das flatterhafte Verhalten ihres Vaters noch verstärkt wird. Die Protagonistin wird als starke Frau dargestellt und wird am Ende von ihrem Vater dazu überredet eine Psychotherapie zu beginnen, die sie bei der Weiterentwicklung ihrer Persönlichkeit unterstützen soll. Die Thematik wird von der Autorin nur rudimentär beschrieben, weshalb mir nicht klar ist, warum die Erwähnung einer Therapie unbedingt notwendig ist, damit sich Sienna persönlich weiterentwickelt und über ihre Handlungen nachdenkt. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Eine weitere Sache, die mir nicht gefallen hat, ist dass das Druckbild uneinheitlich war. Einige Seiten waren sehr hell, andere sehr dunkel gedruckt. Außerdem gibt es noch einige Rechtschreibfehler und Wortwiederholungen zu verbessern. Daher hatte ich eher den Eindruck ein Mängelexemplar in den Händen zu halten, als einen fertiggestellten Roman. Hier muss auf Seiten des Verlages und der Übersetzung nochmal nachgearbeitet werden.
Letztendlich ist das Buch eine schöne Ablenkung, eine schnelle Lektüre. Man braucht keine Vorkenntnisse zu MMA oder Untergrundkämpfen. Dennoch ist es spannend, wie man als Leserin und Leser in die Szene hineingezogen wird. Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Durch die beiden oben genannten Kritikpunkte muss ich allerdings einen Punkt abziehen. Für Leserinnen und Leser mit Interesse an New-Adult-Romanen ist das Buch in jedem Fall zu empfehlen.

Bewertung vom 13.03.2024
Sparks
Dawson, J.R.

Sparks


ausgezeichnet

Übernatürlicher Zirkus scheitert an der Realität
Das Cover des Romans Sparks von J.R. Dawson hat mich sofort angesprochen. Beim Lesen des Klappentextes wird man als Leser direkt in eine übernatürliche Zirkuswelt mitgenommen. Dem Zitat, dass es sich hierbei um ein Buch handelt, dass ähnlich dem Film The Greatest Showman sei, muss ich leider widersprechen. Im Zirkus des Direktors P.T. Barnum werden allerdings Charaktere mit besonderen Merkmalen gezeigt und nicht, wie in Sparks Personen mit verschiedenen übernatürlichen Fähigkeiten.
Sparks handelt von der Zirkusdirektorin Ruth/Rin, die kurz nachdem sich ihre Fähigkeit, ihr Spark, entwickelt hat, ihre Jugendliebe Edward trifft und ihn vor dem Kriegstod schützt. Kapitelweise wechselt man zwischen Erzählungen von Rin und Erzählungen des Circus King/Edward. Wo Rin einen Zirkus voller Möglichkeiten leitet, der positive Auswirkungen auf die Menschheit haben soll, führt der Circus King einen Zirkus des Schreckens. Der Macht des Circus King kann sich Rin aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit allerdings nur schwer entziehen.
Die Geschichte beginnt insgesamt vielversprechend. Beispielsweise kann Rin durch die Zeit reisen und somit Einzelschicksale positiv beeinflussen. Als sich die persönliche Fehde zwischen Rin und dem Circus King zuspitzt, ca. ab der Hälfte des Buches, hatte ich allerdings das Gefühl wie bei einem Film. Wenn Rin ihr Aufeinandertreffen mit Edward/Circus King in der Vergangenheit beeinflusst hätte, wäre das Buch spätestens hier beendet gewesen. Dennoch nahm die Geschichte nochmal Fahrt auf. Gut fand ich, dass die Protagonistinnen irgendwann feststellten, dass sie große historische Ereignisse nicht verhindern können, da diese aus vielen Einzelschicksalen hervorgehen.
Insgesamt handelt es sich hier um einen soliden Roman. Empfehlenswert für alle, die gerne Bücher über Personen mit übernatürlichen Fähigkeiten lesen.

Bewertung vom 29.11.2022
Nordlicht-Liebeszauber
Lagom, Kristina

Nordlicht-Liebeszauber


sehr gut

Gerade habe ich das Buch „Nordlichtzauber“ von Kristina Lagom verschlungen. Was eine schöne Liebesgeschichte. Natürlich mit den nötigen Ups und Downs sowie Unsicherheiten der Protagonisten. Dennoch konnten sich Louisa und Miro in mein Herz schleichen. Als Reiseroman spielt der Großteil der Geschichte in Finnland, ein Land, das ich erst in diesem Jahr kennenlernen durfte. Beim Lesen konnte ich mich an viele Orte in Helsinki zurückdenken. Sobald man einmal einen Ort besucht hat, der in einem Roman erwähnt wird, erwärmt es mit immer das Herz. Leider fand ich, dass außer der Beschreibung von Helsinki, das restliche Finnland etwas zu kurz kam.
Eine interessante Erkenntnis hatte ich: Denn nicht nur die Autorin ist im Jahr 2016 das erste Mal nach Finnland zu einem Konzert ihrer Lieblingsband geflogen, sondern auch ich im Jahr 2022. Wie es der Zufall so will, hat uns die Band Sunrise Avenue über weite Teile unseres Lebens begleitet. Daher war ich sehr berührt, als ich die Danksagung mit klarem Appell an Sunrise Avenue las. Auch hier spüre ich eine Verbindung zu der Autorin.
Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Die Sätze sind nicht zu kurz. Und habe ich mich bereits auf der ersten Seite über einen Anglizismus geärgert (warum kann man denn nicht Weihnachtsgeschäft schreiben anstatt Christmas Shop?), muss ich sagen, dass die Anglizismen sich im Rahmen hielten und nicht mehr weiter störend waren.
Ich kann dieses Buch jedem Leser und Leserin empfehlen, die gedanklich nach Finnland entschwinden möchte und dabei auch noch ein Fan von einer schönen Liebesgeschichte ist. Danke Kristina Lagom für die tollen Erinnerungen!

Bewertung vom 19.11.2022
Das offizielle Sturm der Liebe-Kochbuch
Bavaria Fiction GmbH

Das offizielle Sturm der Liebe-Kochbuch


sehr gut

Das Kochbuch zur Serie „Sturm der Liebe“ ist sicherlich etwas für eingefleischte Fans – was ich nicht bin. Im Buch wechseln sich Geschichten der Charaktere der Serie mit Gerichten ab, die einfach umzusetzen sind. Durch die Bank weg benötigt man für die einzelnen Rezepte, begonnen bei Currywurst über Braten mit Biersoße bis hin zu Desserts wie Haselnusskuchen oder Cocktails sowie Party-Häppchen keine Zutaten, die der Raketenphysik entsprechen oder für die man extra in Feinkostläden einkaufen muss. Auch die Koch-/Backanleitung ist leicht verständlich und lässt sich gut umsetzen.
Sehr positiv überrascht bin ich von der Robustheit des Buches. Der Einband ist sehr dick und auch die einzelnen Buchseiten sind sehr hochwertig verarbeitet. Ebenfalls ist ein Lesezeichen in den Einband integriert.
Da auch einfache Rezepte enthalten sind, ist das Buch auch für die schnelle Umsetzung nach der Arbeit geeignet. Das ist mir immer sehr wichtig, da ich nach einem neunstündigen Arbeitstag nicht noch stundenlang in der Küche stehen möchte.
Für Fans der Serie ist das Kochbuch ein schönes Geschenk – und das wird es bei uns auch sein, da meine Schwiegermama in spe Nutznießerin dieses Buches werden wird.

Bewertung vom 20.10.2022
Winterzauber im Ferienhaus Talblick
Friedrich, Janka

Winterzauber im Ferienhaus Talblick


sehr gut

Janka Friedrich schafft es einen kurzweiligen Liebesroman zu schreiben, den man gut und gerne bei schlechtem Wetter am Stück mit einer heißen Schokolade in der einen und dem Buch in der anderen Hand lesen kann. Die Protagonisten werden liebevoll eingeführt und mit all ihren Macken und Eigenheiten beschrieben. Da ich bevorzugt Liebesromane lese, überrascht mich die Handlung wenig, da nach den ersten Seiten bereits das Zerwürfnis, das typischerweise nach 80% der Handlung eintritt, vorprogrammiert ist. Ebenso das Happy End, das man als Leser und Leserin eines solchen Romans bereits erwartet – ich denke, eine Spoilerwarnung ist bei einem solchen Buch nicht zwingend notwendig.

Insgesamt ist das Buch gut geschrieben. Die Sätze sind nicht zu kurz gehalten. Dennoch müsste man den Text an der ein oder anderen Stelle noch einmal überarbeiten, da sich kleine Rechtschreibfehler eingeschlichen haben (zwei sind mir zumindest aufgefallen).

Das Buch ist jeder Person zu empfehlen, die einen kurzweiligen Liebesroman sucht, bei dem man das Gehirn auch gerne mal abschalten kann. Es bietet sozusagen eine Flucht aus dem Alltag. Schade ist, dass es eine weitere Person im Buch gibt, dabei handelt es sich um die kleine Josie, deren Werdegang nur angedeutet wird. Eventuell spinnt sich aus Josie und ihrer Mama noch eine weitere Geschichte, die Janka Friedrich noch veröffentlichen kann. Angerissen wurde eine neue Geschichte auf den letzten Seiten des Buches bereits. In jedem Fall würde ich auch eine Fortsetzung lesen

Bewertung vom 20.10.2022
Alle Farben meines Lebens
Ahern, Cecelia

Alle Farben meines Lebens


ausgezeichnet

Den neuen Roman von Cecilia Ahern wollte ich lesen, da sie schon immer eine Autorin war, die mich angesprochen hat. Nicht ganz so stark wie Jojo Moyes aber dennoch stark genug um beispielsweise „P.S. Ich liebe dich“ zu lesen. Und auch beim Lesen ihres neuen Romans „Alle Farben meines Lebens“ habe ich mir eine mögliche Verfilmung vorgestellt. Allerdings glaube ich, dass das schwierig werden könnte, ebenso wie die Verfilmung von „Das Parfüm“ von Patrick Süßkind.
Cecilia Ahern schaffte es, mich mitzureißen. Ich konnte das Buch, einmal angefangen, nicht mehr aus der Hand legen und hatte es in zwei Tagen verschlungen. Sehr interessant fand ich, dass man alle im Buch zur Sprache kommenden Personen nur anhand ihres Namens und anhand der sie umspielenden Farben identifizieren konnte, bzw. keine genaue Personenbeschreibung vorliegt. Das macht das Buch besonders spannend, da es die Lebensgeschichte der Protagonistin Alice aus der Ich-Perspektive beschreibt. Alice kann die Emotionen der Menschen anhand von Farben sehen. Hier wirkt das Buch sehr gut recherchiert. Ähnlich dem Phänomen das manche Menschen Töne anhand von Farben sehen. Was mich als Leserin ab und an irritiert hat, ist, dass Zeitsprünge nicht immer direkt ersichtlich waren. Das ließ mich an einigen Stellen verwirrt zurück.
Die einzelnen farblich untermalten Emotionen und ihre Auswirkungen auf die Personen in der Handlung sind sehr gut veranschaulicht, sodass sich im Kopf direkt die passenden Bilder erstellen und man sich als Lesender sehr gut in die jeweilige Situation hineinversetzen kann. Besonders die Darstellung der unbändigen Wut hat mich an das Schattenmonster aus Stranger Things erinnert und wer weiß, ob dies vielleicht auch die Intention der Autorin gewesen ist. Doch nicht nur von Wut handelt das Buch, sondern es geht um Liebe, Trauer, Hass, Glück und alle Facetten des Lebens, die dazwischen liegen. Es handelt auch von der Unwegsamkeit mit einer solchen „Gabe“ den Alltag zu bewältigen und sie für seine eigenen Zwecke nutzen und gegen böse Menschen einsetzen zu können.
Vom Erzählstrang her fand ich die Geschichte an sich, zunächst etwas zähflüssig und gegen Ende hin ein fast zu starker Fluss. Fast so, als sollte das Buch schnell zu Ende gebracht werden. Was sehr schade ist, da man sehr viel über Alice Kindheit erfährt aber nur wenig über ihr eigentliches Familienleben und die Auswirkungen ihrer Gabe auf desgleichen.
Allen Leserinnen und Lesern, die bereits Bücher von Cecilia Ahern gelesen haben, kann ich dieses Buch wärmstens ans Herz legen.

Bewertung vom 09.10.2022
Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.4
Oswald, Susanne

Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.4


weniger gut

Mein erster Leseeindruck war, dass man als Leserin förmlich in das Buch "Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands" von Susanne Oswald hineingesogen wird. Das Buch beginnt ohne große Vorstellung oder Dramen der Protagonisten. Wie es der Titel des Buches schon verrät, wird in den ersten Seiten nicht zu knapp über Wolle und Kleidung gesprochen, die man aus Wolle produzieren kann. Aber auch die Protagonisten, darunter Amelie und Peter, werden liebevoll von der Autorin vorgestellt. Interessant ist, dass die Geschichte nicht nur aus der Sicht von Amelie geschrieben wurde, sondern auch die Erfahrungen und erlebten Momente rezitiert werden, die ihre Freunde im Umgang mit ihr erleben. Leider hat sich der erste Leseeindruck und meine Begeisterung für das Buch nicht gehalten. Teilweise fand ich den Schreibstil für einen Liebesroman zu schwülstig. Da bevorzuge ich in jedem Fall die Erzählung aus der Ich-Perspektive. Auch dann hätte man die Geschichte aus mehreren Blickwinkeln schreiben können. Leider hat mich dieses Buch nicht abgeholt. Was ich allerdings schön fand, ist, dass das Buch am Schluss noch verschiedene Strickanleitungen bereithält und dass der Lesende erfährt, dass es tatsächlich einen Youtube-Kanal des Strickladens gibt. Außerdem wird im Januar 2023 ein Strickbuch veröffentlicht. Dies ist sicherlich jedem ans Herz zu legen, der gerne mit Wolle arbeitet.

Bewertung vom 12.09.2022
Die Kunstschätzerin
Byrd, Sandra

Die Kunstschätzerin


sehr gut

Das Cover des Buches "Die Kunstschätzerin" besticht durch seine Schlichtheit. Es zeigt die Protagonistin Eleanor, die aus der Ich-Perspektive ihre Geschichte erzählt. Eine Liebesgeschichte mit Auf und Abs des 19. Jahrhunderts unter den entsprechenden Widrigkeiten und Eigenheiten der damaligen Zeit.
Ihre Liebe zu Harry wird durch den Tod dessen Vaters auf die Probe gestellt. Ellie übernimmt die Kunstsammlung von Harrys Vater, obwohl sie als Frau in der damaligen Gesellschaft keine monetären Geschäfte machen darf. Harrys Vater erteilt Ellie postum die Aufgabe, darüber zu entscheiden, ob sein Sohn der Kunstsammlung seines Vaters wert ist oder ob die Sammlung einem Museum zugehen soll. Versteckt innerhalb des Buches ist auch ein kleiner Kriminalroman, sodass man es als Leser problemlos schafft, am Ball zu bleiben.
Der Schreibstil der Autorin liest sich flüssig. Die ersten paar Seiten haben mich die vielen Satzanfänge mit "ich" gestört. Und ein kleiner Fehler ist auch noch vorhanden. So wird Harry in den Briefen seines Vaters als "Henry" bezeichnet. Dies ist beim Korrekturlesen eventuell noch unbemerkt geblieben.
Insgesamt ist es ein wirklich spannendes Buch. Ein Liebesroman und eine Hommage an die damaligen Frauen, die sich trotz ihres Geschlechts ihren Platz in der Gesellschaft sicherten und ganz langsam auch Männerberufe übernehmen.
Daher ist der Roman, bis auf die beiden o.g. "Fehler", aufgrund derer ich meiner Bewertung einen Punkt abziehe, sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 29.08.2022
People Person
Carty-Williams, Candice

People Person


sehr gut

Das Buch "People Person" besticht durch sein Cover, auf welchem fünf Personen mit karibischem Aussehen abgebildet sind. Es stellt sich heraus, dass es sich hierbei um die fünf Kinder von Cyril Pennington handelt, der People-Person, wie es der Buchtitel preisgibt. Im Mittelpunkt und somit auch am präsentesten auf dem Cover, ist Dimple abgebildet, Cyrils Tochter, die die Hauptrolle in dem Buch spielt.
Als ich anfing das Buch zu lesen ist mir die Sprache sehr schwer gefallen, da ich absolut kein Fan von Anglizismen bin. Außerdem wird gerade in der gesprochenen Sprache auch Jugendsprache verwendet. Wenn man die Medien nicht gerade verfolgt und dabei auch mal auf diese Wortneuschöpfungen, die oftmals aus der englischen Sprache hervorgehen (bsp. sus für suspekt) oder sich nicht mit amerikanischen Steoreotypen (Karen) auseinander setzt, wirkt das Buch an einigen Stellen befremdlich.
Die Geschwister und deren Geschichten sind eindrücklich beschrieben und werden vorzüglich miteinander verbunden.
Ein bisschen enttäuscht war ich über den Ausgang des Buches, da ich eher mit einem großen Knall gerechnet habe, statt mit einem glimpflichen Ausgang für alle Beteiligten.
Das Buch befindet sich am Puls der Zeit und thematisiert auch das Verhältnis von dunkelhäutigen Menschen zur Polizei. Auch hier handelt es sich für mich um stereotypische Auseinandersetzungen mit der heutigen Zeit, allerdings ist dies auch hier nicht eintönig sondern beschreibt teilweise die unterschiedlichen Möglichkeiten, mit dieser besonderen Situation umzugehen.
Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Daher würde ich es vor allem Menschen empfehlen, die sich auch kulturell begeistern können.

Bewertung vom 14.08.2022
Lügen über meine Mutter
Dröscher, Daniela

Lügen über meine Mutter


gut

Das Buch "Lügen über meine Mutter" von Daniela Dröscher hat mich beim Lesen sehr wütend gemacht. Geschrieben ist das Buch aus Sicht eines Mädchens namens Ella, das in einer sehr patriarchalen Familie aufwächst, in der die Mutter aufgrund ihres Körpergewichts vom Vater unterdrückt und runtergebuttert wird. Emanzipation? Fehlanzeige! Als Leser fragt man sich kontinuierlich, wie ein Kind durch den Körperwahn ihres Vaters und die ständigen Streitigkeiten der Eltern normal bleiben kann, vor allem, da man das Gefühl hat, dass sich das Mädchen überwiegend selbst erzieht. Das Buch lässt sich gut lesen, allerdings musste ich es zwischenzeitlich immer mal wieder auf die Seite legen, da es mir so widerstrebt, wie man sich als erwachsene Frau so behandeln lassen kann. Ständig kritisiert zu werden. Das ist eine Form des Psychoterrors, die sich durch das gesamte Buch zieht.
Interessiert habe ich mich für dieses Buch, da ich selbst im Hunsrück aufgewachsen bin und die gesprochene Schrift teilweise in Mundart geschrieben ist.
Ich tue mich schwer, dieses Buch weiterzuempfehlen, da ich ein Fan von Happy-ends bin und sich bei mir dieses Gefühl nicht einstellen will.

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