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LindaMaria98

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2025
Es kann so schön sein, das Leben
Oetker, Alexander

Es kann so schön sein, das Leben


gut

Alexander Oetker beschreibt einige Aspekte des "Dolce Vita"-Gefühls. Eine handvoll mediterraner Rezepte enthält es ebenfalls.
Generell stützt der Autor sich vor allem auf die Erfahrungen, die er in Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Griechenland und Zypern machen konnte. Hierbei finde ich es positiv, dass er nicht nur seine Meinung kundtut, sondern auch vom Leben und den Erfahrungen einiger Auswanderer berichtet. Jedoch sind die ausgewählten Interviewpartner wenig repräsentativ für einen Durchschnittsmenschen. So fällt es einem Fußballprofi oder einem Ex-Manager eines Großkonzerns natürlich leichter ein neues Leben im Ausland aufzubauen, als z. B. einer alleinerziehenden Minijobberin.
Das Buch beschreibt einige Aspekte, die unser Leben bereichern würden: Mehr (Nächsten-)Liebe, mehr Qualität statt Quantität, weniger Medienkonsum, etc. - diese sind jedoch nicht zwingend auf eine "Dolce Vita"-Kultur beschränkt.

Bewertung vom 30.03.2025
Leben und Sterben
Buyx, Alena

Leben und Sterben


sehr gut

"Leben und Sterben" trifft als Titel den Inhalt des Buches nicht ganz.
Zwar behandeln die ersten beiden Kapitel diese Themen, jedoch geht es grundlegend um ethische Positionen bei kritischen (medizintechnischen) Fragestellungen.
Die Einleitung beschreibt ein Erlebnis der Autorin und führt den Leser gut an diese komplexe Thematik heran.
Einerseits finde ich es schade, dass das Buch "nur" vier Kapitel hat. Andererseits beleuchtet die Autorin diese vier Themen sehr ausführlich, indem sie Fallbeispiele nennt und anschließend konträre Positionen gegeneinander abwägt. Unter Berücksichtigung dieser dezidierten Aufarbeitung ist die Beschränkung auf vier allgemein taugliche Kernthemen nachvollziehbar.
Das Buch liefert einige interessante Impulse, die zum Nachdenken anregen. Aufgrund der Professionalität der Sprache, empfand ich das Lesen teilweise als anstrengend. Man muss sich wirklich mit dem Inhalt auseinander setzen wollen, denn dieses Buch liest sich nicht "einfach mal so".

Bewertung vom 30.03.2025
Radikale Freundlichkeit
Blum, Nora

Radikale Freundlichkeit


sehr gut

Generell begrüße ich die Idee der Autorin, Ideen für eine freundlichere Welt zu teilen.
Das Buch besitzt ein ansprechendes Cover in leuchtenden Farben. Inhaltlich bezieht sich das Buch auf einige Erkenntnisse der Psychologie und weist insgesamt über 300 Referenzen auf. Dabei bleibt die Sprache stets verständlich und driftet nicht in eine wissenschaftliche Dissertation ab, sodass das Buch trotzdem einfach zu lesen und nachvollziehbar bleibt.
Zwei (persönliche) Kritikpunkte möchte ich trotzdem erwähnen:
Erstens behauptet die Autorin in der Einleitung, dass die Kapitel in einer beliebigen Reihenfolge lesbar wären. Das stimmt an sich auch, jedoch sollte das Buch in diesem Fall auch ohne Referenzen auf vorherige Kapitel auskommen. Oder, alternativ, sollten die anfänglichen Kapitel konsistenterweise auch auf die zukünftigen Kapitel verweisen.
Zweitens ist das Buch nicht fehlerfrei. Kleinere Rechtschreibfehler, wie z. B. auf S. 130 ("geschätzt,t") oder auf S. 176 ("FFreundlichkeitsgesten" und "Momen ten") können vorkommen, auch wenn sie unschön anzusehen sind. Das ist nicht mein Hauptkritikpunkt. Der größte Makel betrifft das auf S. 118 skizzierte Modell von Thomas und Kilmann. Das Buch verfügt über so gut wie keine Infografik. Umso gravierender fällt es auf, dass diese Infografik fehlerhaft ist, insofern der "kollaborierende" Quadrant ebenfalls mit "kompetitiv" beschriftet wurde. Nachdem der nachfolgende Text allerdings die Theorie korrekt wiedergibt, sich jedoch auf diese fehlerhafte Grafik bezieht, führt dies zwangsweise zu Verwirrung beim Lesen. Ich hoffe sehr, dass das in einer zukünftigen Ausgabe korrigiert wird.
Abgesehen davon ist es ein schönes, ermutigendes Buch. Auch wenn ich von der Alltagstauglichkeit mancher Praxistipps nicht überzeugt bin, so bietet es einige gute Ansätze für ein freundlicheres Miteinander.

Bewertung vom 13.03.2025
Die Magnolienkatzen
Morishita, Noriko

Die Magnolienkatzen


sehr gut

"Die Magnolienkatzen" ist ein sehr schönes Buch.
Nicht nur das Cover ist in japanischen Stil kunstvoll gestaltet, sondern auch der Beginn jedes Kapitels wird mit einem Bild eines Magnolienastes verziert.

Die Protagonistin bzw. Autorin Noriko ist Anfang 50 und befindet sich sowohl in einer beruflichen als auch grundlegenden Sinnkrise. Als sie im Shinto Schrein um Glück gebeten hat, treten bald schon eine Streuneratze sowie ihre frisch geborenen Katzenjungen in ihr Leben.

Anfangs wird sie trotz innerer Widerstände vor allem von äußeren Umständen dazu gedrängt, sich dieser Katzen anzunehmen. Und Noriko beschreibt in leichten und kurzweiligen Geschichten, wie sich die Katzen mehr und mehr einen Weg in ihr Herz bahnen. Auch wenn hierdurch nicht alle anfangs aufgeworfene, existentielle Fragen beantwortet werden können, beschreibt sie den Alltag und das Leben mit den Katzen auf sehr herzerwärmende Weise.

Bewertung vom 13.03.2025
Das Herz kennt keine Demenz
Ayag, Jim

Das Herz kennt keine Demenz


ausgezeichnet

Das Cover des Buches ist schlicht, aber passend. Der Titel ist zudem hervorragend gewählt.

Jim Ayag beschreibt zunächst seine (anfangs unentschlossene) berufliche Laufbahn und wie er hier in die Pflegebranche geraten ist. Ansonsten besteht das Buch größtenteils aus Alltagsgeschichten, welche er im Umgang mit demenzerkrankten Menschen selbst miterlebt hat. Hierbei greift er auch oft auf die fiktive Frau Tippelkamp zurück, um die Leser auch in die Ich-Persepktive einer dementen Person eintauchen zu lassen.

Der Autor hat eine lockere, humorvolle und auf jeden Fall sehr sympathische Schreibweise. Das Buch lässt sich also gut lesen. Trotzdem besitzt der Inhalt gleichzeitig noch genug Tiefe und Relevanz. Zudem finde ich es schön, dass nicht nur die (klassischerweise) herausfordernden Seiten der Demenz beleuchtet werden, sondern auch die Menschlichkeit nicht zu kurz kommt und auch auf die schönen Momente im Umgang mit Dementen eingegangen wird.

Bewertung vom 16.02.2025
Das Leben ist ungerecht
Höller, Miriam

Das Leben ist ungerecht


ausgezeichnet

Miriam Höller beschreibt in ihrem Buch "Das Leben ist ungerecht", welche Ungerechtigkeiten sie im Leben erfahren hat.
Das Cover ist klar und direkt, ebenso wie es auch der Schreibstil meistens ist. Die Autorin versteht es insbesondere, ihre Emotionen eindringlich zu vermitteln, sodass man beim Lesen durchaus mitfühlen bzw. "mit-leiden" kann. Jedoch verliert sich das Buch nicht in larmoyantem Selbstmitleid, sondern Miriam Höller zeigt, wie man trotz (teils heftiger) Rückschläge, weitermachen kann.
Sie gibt zwar vor "kein Ratgeber und genauso wenig eine Autobiografie" zu sein. Jedoch orientiert sich diese Lektüre stark an Ihrem Lebenslauf und auch, wenn sie es meistens vermeidet direkte Ratschläge zu geben, stecken sinnvolle Lektionen in diesem Buch, was ich persönlich jedoch für einen positiven Aspekt halte.

Bewertung vom 16.02.2025
Was ist arm und was ist reich?
Scharmacher-Schreiber, Kristina

Was ist arm und was ist reich?


ausgezeichnet

Das Buch soll Kindern helfen, ein Gefühl zu entwickeln, was arm und was reich bedeutet.
Es ist an sich zwar 60 Seiten lang, doch enthält viele Bilder bzw. Mini-Comics. Teilweise werden hier zwar rech dramatische Geschichten erzählt, jedoch auf eine kindgerechte Art. Das Buch hift vor allem dabei, die eigenen Umstände zu relativieren und in einen größeren Kontext zu setzen. Es zeigt, Vieles, was uns selbstverständlich oder normal scheint, ist an anderen Orten oder aber auch im Europa vor 100-200 Jahren ein unvorstellbarer Luxus.
Das Buch selbst ist hochwertig und besitzt einen kartonierten Einband, sowie Seiten aus etwas robusterem Papier.
Insgesamt ein gutes Kinderbuch, das an manchen Stellen auch erwachsenen Lesern den Spiegel vorhält: Über die Ungleichverteilung des Geldes und den unbezahlbaren Wert nicht-materieller Dinge.

Bewertung vom 16.02.2025
Digitale Diagnosen
Wiesböck, Laura

Digitale Diagnosen


sehr gut

Die Autorin fokussiert sich in ihrem Buch auf den Umgang mit psychischen Problemen im Kontext von Social Media.
Hierbei wird der positive, demokratisierende Effekt erwähnt, den die Zugänglichkeit der Informationen über Social Media mit sich bringt. Vor allem werden aber die negativen Aspekte beleuchtet, wenn Influencer als Laien-Psychologen auf profitorientierten Social-Media Plattformen ihren Followern arbiträre Diagnosen und generalisierte Tipps für ein potentiell besseres Leben geben.
Da die Autorin selbst eine promovierte Soziologin ist, hätte ich eigentlich mehr inhaltliche Tiefe von diesem Buch erwartet. Es ist zwar relativ eloquent geschrieben und beinhaltet einige Zitate und Statistiken, jedoch erinnert mich der Aufbau ihrer Argumente oft an kurzweilige Social-Media Inhalte, die zwar Aufmerksamkeit generieren, aber oberflächlich und plakativ sind. Das macht das Buch nicht zwingend schlecht, jedoch habe ich den Eindruck, dass hier der Fokus auf der Quantität der Probleme und Argumente lag. Grundsätzlich finde ich ihre Ausführungen nachvollziehbar.

Bewertung vom 16.02.2025
Das Leben fing im Sommer an
Kramer, Christoph

Das Leben fing im Sommer an


sehr gut

Das Buch ist aus der Sicht des 15-jährigen Chris geschrieben.
Das Cover des Buches ist schön, wenngleich es anfangs irritiert, dass ein Junge auf einem Zehn-Meter-Turm bei Sonnenaufgang zu sehen ist, obwohl Chris' eigentliches Hobby Fußball ist. Dennoch ist das Cover passend.
Dafür, dass das Buch von einem Fußballprofi selbst geschrieben wurde, nimmt der Sport vergleichsweise wenig Platz ein. Stattdessen liegt der Fokus recht auf den typischen Fragen und Problemen der Jugend.
Als erwachsener Leser muss man sich anfangs vielleicht erst an den "hippen Sprachstil" gewöhnen, aber man versteht an sich stets, was gemeint ist.
Es ist ein kurzweiliges Buch und an sich ein netter Zeitvertreib. Ich persönlich finde es an manchen Stellen wenig authentisch bzw. empatisch, was es schwer macht, sich von der Handlung mitreißen zu machen. Schlecht ist es deshalb aber nicht.

Bewertung vom 19.01.2025
Ein Ohrensessel, zwölf Fragen und eine Reise zu dir selbst
Köhler, Tanja

Ein Ohrensessel, zwölf Fragen und eine Reise zu dir selbst


sehr gut

"Ein Ohrensessel, zwölf Fragen und eine Reise zu dir selbst" ist ein recht spirituelles Buch der Diplom-Psychologin Tanja Köhler.
Das Buch dreht sich größtenteils um die Protagonistin, ihren Ohrensessel und ihren Hund. Es beschreibt keine/kaum "große, persönliche Ereignisse", sondern dreht sich primär darum, wie die Protagonistin Glück und Zufriedenheit langfristig in ihrem Alltag sucht. Das Buch spielt größtenteils in der Gegenwart, teils aber auch in der Vergangenheit.
Eigentlich enthält das Buch auch keine großen, neuen Lehren. Aber es ruft liebevoll einige mehr oder wenige wichtige Lektionen des Lebens ins Gedächtnis.
Was mir persönlich am ehesten missfällt, ist die Darstellungsweise der Protagonistin. Ich vermute, sie wird bewusst recht vage skizziert, damit sich eine breitere Leserschaft mit ihr identifizieren kann und ihre Gedanken nachvollziehen kann. Doch führt diese eher schemenhafte Darstellung bei mir zu einem Gefühl der Entfremdung und anstatt sich mit den Lebensfragen des Buches auseinander zu setzen, stellen sich mir eher Fragen zum Charakter der Protagonistin und dessen Konsistenz.