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LindaMaria98

Bewertungen

Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 30.11.2024
Money Mindset - Finanzieller Erfolg beginnt im Kopf
Schöbel, Simon

Money Mindset - Finanzieller Erfolg beginnt im Kopf


gut

Ich persönlich würde sagen, das Buch "Money Mindset" ist so gut wie Gold - oder treffender formuliert: "So gut wie der Autor Gold als Anlageklasse einschätzt".
Grundsätzlich ist es ein seriöses Buch, welches versucht, zwei Themenbereiche zu vereinen: Psychologie und Finanzen. Der Titel "Money Mindset" ist hierfür äußerst treffend gewählt und es behandelt einige grundlegende Aspekte aus beiden Bereichen (z. B. Tipps zur Organisation der eigenen Finanzen oder Gründe, die uns psychisch davon abhalten, mit dem Investieren zu beginnen).
Punkte, die mir negativ aufgefallen sind:
Generell ist das Buch anfängerfreundlich (dementsprechend gut auf die Zielgruppe gerichtet), wartet aber ab und an aber auch mit komplexen Fachbegriffen auf, die meist (aber nicht immer) erklärt werden.
Inhaltlich vermisse ich teilweise etwas Tiefe bzw. eine umfassendere Darstellung. So fokussiert man sich z. B. bei psychologischen Gründen, vor allem auf die Wirkungsweise von Heuristiken als Ursache von fehlenden Entscheidungen bzw. Fehlentscheidungen oder erwähnt bei den Formen möglicher Geldanlagen keine Bausparverträge oder P2P-Kredite (widmet aber ein ganzes Unterkapitel z. B. Private Equity, was meines Erachtens weniger verbreitet ist).
Teilweise ist das Buch auch inhaltlich etwas inkonsistent, z. B. wenn beim Beschreiben einer Studie plötzlich zwischen den Währungen "Euro" und "Dollar" gewechselt wird (S. 164) oder wenn auf S. 209 ausgemalt wird, welch Glück man hat, in diesem Zeitalter in einer der wohlhabendsten Nationen der Welt zu leben, auf S. 235 der Faktor "Glück" als verhältnismäßig unbedeutend dargestellt wird (wobei 1874 in Afrika (um auf S. 209 zu verweisen) auch "eine gute Strategie, ein klarer Plan und die konsequente Ausführung dieser Verhaltensweisen" (Zitat S. 235) wahrscheinlich nicht zu Reichtum geführt hätten).
Um jedoch Positiv zu schließen: Insbesondere der Bereich der Immobilieninvestments wird (vergleichsweise) ausführlich erläutert und hat mir einige neue Erkenntnisse diesbezüglich vermittelt.
Insgesamt also kein schlechtes Buch, es gibt (meines Erachtens) aber auch bessere Alternativen, die einen Überblick über Finanzinstrumente und den Beginn des Investierens geben.

Bewertung vom 23.11.2024
Moralische Ambition
Bregman, Rutger

Moralische Ambition


sehr gut

Rutger Bregman nimmt in seinem Buch "Moralische Ambition" kein Blatt vor den Mund. Es stellt einige unbequeme Fragen, regt zum Nachdenken an und fordert die Leserschaft zum Handeln auf. Jeder einzelne sollte idealistische Vorstellungen und ambitioniertes Handeln vereinen und so versuchen, die Gesellschaft und letztendlich die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Hierbei berichtet der Autor von bekannten (z. B. Rosa Parks) aber auch einigen weniger bekannten historischen Persönlichkeiten, die durch ihr Handlung (und ihre dahinter stehende Überzeugung) die Welt verändert haben.
Das Buch liefert eine Menge Inhalt und setzt voraus, sich als Leser selbst hinterfragen zu können. Gleichermaßen wirft es Fragen über die derzeitigen gesellschaftlichen Strukturen, Normen und Erwartungen auf und appelliert dazu, sich dem Strom der Passivität zu widersetzen.

Bewertung vom 23.11.2024
Flavorama
Johnson, Arielle

Flavorama


sehr gut

Der Titel "Flavorama" sagt erstmal wenig aus. Das Cover ist ebenfalls sehr simpel gehalten, aber sticht durch seine intensiven Farben direkt hervor. Der Untertitel "Die fabelhafte Wissenschaft vom Geschmack - und wie wir sie im Alltag nutzen können" beschreibt den Inhalt des Buchs treffend und prägnant.
Das Buch behandelt die zahlreichen Facetten des Geschmacks und wie dieser in uns erzeugt wird. Es fängt bei klassischen Geschmacksrichtungen wie "süß" oder "salzig" an, widmet sich aber auch Aspekten wie "fleischigen" und "fruchtigen" Aromen. Das Buch geht in der Regel zuerst auf den chemischen Aufbau und die Wirkungsweise der Moleküle ein bevor es sich der Anwendung der unterschiedlichen Geschmacksrichtungen in der Praxis (also üblicherweise beim Kochen) widmet. Es wird also teilweise komplexer und recht wissenschaftlich, gleichermaßen jedoch (soweit möglich) mit anschaulichen Worten (und teils auch mit Illustrationen) erklärt.
Darüber hinaus finden sich meist am Ende der Kapitel passende Rezepte zu den jeweils behandelten Geschmacksrichtungen. Schöner wäre es meiner Meinung nach gewesen, wenn es neben dem Glossar eine dezidierte Rezept-Übersicht gegeben hätte (anstatt diese im Glossar zu integrieren) um eine schnellere und einfachere Rezept-Suche zu ermöglichen.
Insgesamt jedoch ein interessantes und professionelles Buch, welches über einen robusten Einband verfügt.

Bewertung vom 01.11.2024
Das kleine Café der zweiten Chancen
Ota, Shiori

Das kleine Café der zweiten Chancen


sehr gut

"Das kleine Café der zweiten Chancen" beschreibt ein Thema, das fast jeden betrifft: Reue.
Umso schöner, dass dieses Buch seinen Protagonisten erlaubt, eine zutiefst bereute Entscheidung rückgängig machen zu können.

Das Erste, was mir aufgefallen ist, ist das Cover. Künstlerisch schön gestaltet und thematisch passend erweckt es schon vor Lesebeginn Vorstellungen eines traditionellen, japanischen Kaffeehauses.

Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft und emotional und lässt die Leser eindringlich am Schicksal der Handelnden teilhaben. Mit teils unkonventionellen Weisheiten und im Wissen um die Wichtigkeit für die kleinen Dinge des Lebens, die den großen Unterschied machen können, regt Shiori Ota auch zum Nachdenken an.

Ein schönes Buch, das eine philosophisch und ethisch relevante Thematik künstlerisch stilvoll den Lesenden vermittelt.

Bewertung vom 01.11.2024
Du + ich und unser Geld
Schömann-Finck, Clemens

Du + ich und unser Geld


sehr gut

So unromantisch der Titel und allgemein das Thema "Geld" in der Beziehung ist, so wichtig ist es jedoch.
Spätestens nachdem man dieses Buch gelesen hat, wird einem klar, dass man sich schon früh Gedanken um die Zukunft und Träume als Paar machen sollte, um am Ende nicht mittellos dazustehen.
Das Buch behandelt dabei viele interessante und relevante Aspekte und liefert auch konkrete Zahlen der aktuellen Rechtslage.
Zwei Dinge sind mir diesbezüglich jedoch auch negativ aufgefallen:
Erstens, gibt es auch einige weniger relevante Kapitel. So ist es z. B. zwar interessant zu wissen, welche Optionen man beim Nachnamen im Falle der Heirat hat, ein Bezug zum Thema Finanzen war hier jedoch nicht zu erkennen.
Zweitens sind die Zahlen zwar konkret, jedoch fehlt an einigen Stellen, die sich auf erwerbsbezogene Zahlen beziehen die Angabe, ob es sich hierbei um den Brutto- oder Netto-Verdienst handelt. Das kann man zwar z. B. per Internet-Suchmaschine recherchieren, wäre aber meines Erachtens eine wichtige Ergänzung, um den Lesefluss nicht regelmäßig unterbrechen zu müssen.
Insgesamt jedoch ein guter Ratgeber, der mir persönlich auch einige Fakten aufgezeigt hat, dir mir vorher nicht bewusst waren.

Bewertung vom 18.10.2024
Empathie und Widerstand
Lunz, Kristina

Empathie und Widerstand


gut

Ich will das Positive zuerst erwähnen:
Die Autorin weist einen Lebenslauf auf, der Anerkennung verdient. Und auch die Projekte für mehr Gleichberechtigung, für die sie sich einsetzt und welche sie an manchen Stellen beschreibt sind meines Erachtens sehr wichtig. Solche Taten im echten Leben mit voller Überzeugung umzusetzen ist wichtig und lobenswert.
Mir persönlich gefällt der "strenge Ton" jedoch nicht, mit welchem das Buch die Lesenden teils anspricht und für mehr Feminismus zu begeistern versucht. Das ganze vermittelt mir eher den Eindruck einer politischen Rede, als eines neutralen Sachbuchs.
Auch wenn ich nicht sagen möchte, dass der Titel schlecht gewählt sei, so wäre mir persönlich bei "Empathie und Widerstand" nich unbedingt ein aktivistischer Inhalt als erstes in den Sinn gekommen. Ebenso finde ich das Cover wenig aussagelräftig und ästhetisch auch nicht ansprechend.

Bewertung vom 29.09.2024
Pflegers Struggle
Dogru, Metin

Pflegers Struggle


sehr gut

Der Name des Buches "Pflegers Struggle" ist Programm.
Es wird beschrieben, welche unterschiedlichen Ebenen von Stress sowohl auf physischer als auch auf psychischer Ebene den Alltag in der Pflegebranche prägen. Die Beschreibungen werden meist anhand von konkreten Erlebnisberichten untermauert. Das Buch liefert daher einen wichtigen Beitrag, um zu verdeutlichen, dass der Teufelskreis der Pflegebranche endlich unterbrochen werden muss, um wieder mehr Menschen für die Pflegebranche zu gewinnen und diese langfristig halten zu können.
Einige "Stress-Aspekte" werden dabei mehrfach wiederholt, was das Lesen teilweise etwas repetitiv macht. Außerdem finde ich die Beschreibungen von "Schwester Rabiata" (mag sie auf TikTok auch lustig sein und viele Fans haben), eher grotesk. Jedenfalls hätten mir persönlich die empörenden Erfahrungsberichte ohne diese zusätzlichen überspitzten "TikTok-Shorts" gereicht.

Bewertung vom 15.09.2024
# Health Upgrade
Walbrun, Alina

# Health Upgrade


ausgezeichnet

In "# Health Upgrade" gibt die Autorin Alina Walbrun zahlreiche Tipps zum Thema "Longevity".
Wie man dem Namen schon entnehmen kann, richtet sich das Buch primär an eine jüngere Zielgruppe, ist aber sicherlich auch für eine ältere Leserschaft interessant.
Wenn man ehrlich ist, sind die meisten Tipps, die "Doc Alina" gibt nicht unbedingt neu. Das Buch vermittelt jedoch auf interessante Art die physiologischen Hintergründe z. B. über die hormonellen Vorgänge im Körper. Lobenswert ist, dass die Autorin hierbei zwar auf Fachvokabular zurückgreift, in ihren Erklärungen jedoch stets verständlich bleibt und oftmals bildliche Beispiele skizziert.
Alles in allem ist es ein gelungenes Buch, dass umfassend und anschaulich erklärt, wie sich ein gesünderes Leben erreichen lässt. Meiner Meinung wird die Autorin ihrem Anspruch "die Welt ein kleines Stück besser [zu] machen" auf jeden Fall gerecht.

Bewertung vom 01.09.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


sehr gut

"Die Unmöglichkeit des Lebens" ist der neueste Roman von Matt Haig.
Er umfasst rund 400 Seiten und handelt von einer pensionierten Mathematiklehrerin, die von einer verstorbenen Freundin ein Haus auf Ibiza vererbt bekommt. Hier wird sie die Spuren der schon lange verblichenen Freundschaft erkunden und hierbei auch viel über sich selbst lernen.
Persönlich finde ich es wichtig zu unterstreichen, dass das Buch aus Sicht einer Lehrerin beschrieben ist. Es driftet daher gelegentlich in Fachterminologie ab und ergründet - wie von Matt Haig zu erwarten war - einige psychologische, grundlegende Fragen. Dennoch ist das Buch gerade aufgrund dieser beiden Fakten keine leichte Kost und nicht uneingeschränkt jedem Leser zu empfehlen.
Für jene, welche sich hiervon nicht abschrecken lassen, bietet das Buch jedoch eine fesselnde und detailreich beschriebene, mysteriöse Geschichte, die eventuell auch den eigenen Horizont in die ein oder andere Richtung zu erweitern vermag.