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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Achim
Wohnort: 
Jülich

Bewertungen

Insgesamt 11 Bewertungen
12
Bewertung vom 30.03.2024
Im Schatten des Thronfolgers
Neumeyer, Christine

Im Schatten des Thronfolgers


sehr gut

Spannender Krimi aus der k. u. k. Zeit

Das Cover ist schön düster und passt zum Inhalt, denn es geht nicht um weniger als Mord. Die Autorin führt die Leserschaft in die k. u. k. Zeit nach Artstetten, dem neuen Landsitz des Thronfolgerpaares Ferdinand und Sophie. Bei Bauarbeiten wird an einem mysteriösen Ort eine Leiche gefunden. Polizeiagent Pospischil und sein Assistent Dr. Frisch werden damit beauftragt, den Fall aufzuklären. Dabei ist sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt, da die Ermittlungen auch in Adelskreise führen. Da ich gerne Krimis lese, hat mich der Titel neugierig gemacht. Die Geschichte ist sehr spannend und flüssig geschrieben, mit interessanten Wendungen. Die handelnden Personen sind gut beschrieben und wirken sehr authentisch. Wer - insbesondere auch - historische Krimis mag, findet an dieser Geschichte schnell Gefallen. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.02.2024
Nostalgia Siciliana
Di Stefano, Patrizia

Nostalgia Siciliana


ausgezeichnet

Schönes Sizilien

Ich rezensiere hier das Erstlingswerk der Autorin Patrizia Stefano. Sie entführt mit ihrer Sprache ins wunderschöne Sizilien. Ihre Beschreibungen vermitteln einem das Gefühl, selber auf der Insel zu sein, die Gerüche wahrzunehmen, die Schönheit der Insel zu genießen. Die verschiedenen Sichtweisen (= Vater Gianni, Tochter Tita) und Zeitebenen sind gut aufeinander abgestimmt und verknüpft. Neben dem Leben auf Sizilien in den 1950ern und 1960ern bekommt man Einblick in das Leben italienischer Gastarbeiterfamilien in Deutschland. Heiterkeit und Melancholie sind in dem Buch gut aufeinander abgestimmt. Die Autorin beschreibt, wie ihr Vater auf Sizilien sein Glück nicht finden kann und nach Deutschland aufbricht. Dort versucht er sein Glück als Gastronom und Fabrikbesitzer für Tiefkühlpizzen. Aber auch in Deutschland gibt es reichlich Hürden. Erfolg und Misserfolg liegen dicht beieinander. Das familiäre Glück währt nicht ewig. Nach dem Tod des Vaters kehrt Tita zurück nach Sizilien, dass sie nur aus ihren frühen Kindheitstagen kennt, um dort ein Erbe anzutreten. Sie findet schließlich dort eine neue Heimat. Die schöne Geschichte kommt völlig ohne Kitsch daher. Eine klare Leseempfehlung. Noch ein Satz zum Cover: dieses ist gelungen und passt sehr gut zur Geschichte

Bewertung vom 28.01.2024
Mayfair House
Hay, Alex

Mayfair House


sehr gut

Das rotfarbene Cover mit dem Golddruck ist ein Eyecatcher. Der Roman ist zeitlich um 1905 angesiedelt, in London. Das Setting ist eine herrschaftliche Villa. Die Verknüpfung zwischen Dienerschaft und Herrschaft ist interessant gewählt und umgesetzt. In einer schönen und gut lesbaren Sprache setzt der Autor seine Geschichte spannend um. Man ist gespannt, ob der große Coup gelingt und während des großen Kostümfestes die Villa komplett ausgeraubt werden kann. Wird der gut eingefädelte Plan gelingen? Ich fand den Roman fesselnd und bin gerne bis zum Ende dabei geblieben. Man fühlt sich beim Lesen in die Zeit hineinversetzt. Vergleichen würde ich es nicht mit Downton Abbey o.ä., da die Geschichte eine vollkommen andere ist. Interessant sind die Verflechtungen einiger Akteurinnen und Akteure untereinander. Ich freue mich auf weitere Werke des Autors, da ich mich von diesem Werk gut unterhalten fühlte.

Bewertung vom 19.11.2023
Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1
Stevenson, Benjamin

Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1


gut

Etwas enttäuschend

Nach der Leseprobe, die mir sehr gut gefallen hat, war ich vom Buch dann doch etwas enttäuscht. Neugierig hat mich die Erzählperspektive gemacht. Diese Idee wurde auch ganz gut umgesetzt. Ich habe fürs Lesen des Krimis aber ungewöhnlich lange gebraucht, das kenne ich sonst so nicht. Die Idee des Buches ist witzig, aber leider war die Geschichte an manchen Stellen recht langatmig. Die Verflechtungen und Familiengeschichten waren gut und interessant, aber an machen Stellen wäre mir etwas mehr Tiefe der Geschichte lieb gewesen. Das Setting des Romans ist gut überlegt und es gibt auch die ein oder andere Überraschung. In Ansätzen hielt der Roman den Vergleich mit Geschichten von Hercule Poirot oder Miss Marple stand, aber leider nur zum Teil - da fehlte es leider doch etwas an Witz, Ironie und Spannung. Das Cover des Buches gefällt mir persönlich sehr gut. So komme ich insgesamt zu einer durchschnittlichen Bewertung.

Bewertung vom 03.10.2023
Die Kinder des Don Arrigo
Sciapeconi, Ivan

Die Kinder des Don Arrigo


ausgezeichnet

Bewegende Geschichte

Ein gelungener Auftakt in das Erwachsenengenre. Der Roman basiert auf tatsächlichen Begebenheiten und ist unbedingt lesenswert. Es geht um das dunkelste Kapitel unserer Geschichte, um Kinder in Not, um Flucht, Verlust, Menschlichkeit und die Kraft der Gemeinschaft. Es geht ums „Nicht-vergessen-dürfen“ - bezogen auf die Gräueltaten, aber auch der Namen derer, die für andere ihre eigene Sicherheit und ihr eigenes Leben riskiert haben. Das Buch liest sich flüssig, traurig, hoffnungsvoll, ermutigend und lässt einen bewegt zurück. Wer sich für die Zeit des 2. Weltkrieges, weg vom Frontgeschehen, interessiert, ist bei dem Roman gut aufgehoben. Das Cover hat mich sehr angesprochen, ebenso der Klappentext. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Insbesondere auch die Namensliste am Ende des Buches und das Nachwort haben mich zudem nachdenklich gestimmt.

Bewertung vom 20.09.2023
Die Geister von Triest
Klinger, Christian

Die Geister von Triest


sehr gut

Spannender historischer Krimi

Die Kriminalgeschichte spielt zu Zeiten des ersten Weltkrieges in Triest. Protagonist ist Gaetano Lamprecht, ein junger Kriminalinspektor mit einem Faible für das Fahrradfahren. Es ist der zweite Fall aus der Reihe, in 2024 soll der dritte Fall erscheinen. Die Geschichte ist sehr spannend und flüssig geschrieben. Man fühlt sich in die Zeit und in die Szenerie um 1914/1915 hineinversetzt. Die Kriegsgeschehnisse nehmen jedoch nur geringen Raum ein, ebenso das Liebesleben des jungen Gaetano. Die Geschichte hat spannende Wendungen. Ein interessantes Mordmotiv, welches mehrere Generationen erinnert Familie durchzieht. Den ersten Teil der Reihe habe ich nicht gelesen, aber das ist unschädlich für das Verständnis. Ich werde dies sicherlich nachholen und gespannt Teil drei erwarten. Da ich Krimis liebe, war die Lektüre genau richtig für mich und hebt sich nochmal von den anderen aktuellen Kriminalgeschichten ab. Für Fans - insbesondere von historischen Kriminalgeschichten - eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.08.2023
Kommissar Jennerwein darf nicht sterben / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.15
Maurer, Jörg

Kommissar Jennerwein darf nicht sterben / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.15


gut

Ganz gespannt habe ich den 15. Fall vom Hubertus Jennerwein gestartet und sowohl der Klappentext als auch der Anfang versprachen spannende Unterhaltung. Für mich war dann jedoch der Ausflug in die „künstliche Intelligenz“, der viel Raum einnahm, zu abstrus und langatmig. Jörg Maurer hat mit seiner Geschichte das übliche Alpenidyll verlassen, was auch schon die Aufmachung des Covers deutlich macht. Das an sich ist ja nicht verkehrt, wenn denn die Geschichte passt. Für mich hat sie das leider nur in Teilen. Wäre dies der erste Teil der Reihe gewesen, hätte ich sie tatsächlich nicht weitergelesen. Bekannte Figuren des Teams aus den Vorgängern spielen im aktuellen Fall eine eher untergeordnete Rolle. Frühere Täterinnen und Täter, die Jennerwein hinter Gitter gebracht hat, gehören demgegenüber zu einem wichtigen Strang der Geschichte, was auf mich allerdings recht konstruiert wirkt. Insgesamt betrachtet: Ich habe die Geschichte zu Ende gelesen, fühlte mich aber nur streckenweise gut unterhalten, deshalb von mir nur 3 Sterne mit Tendenz zu 2 Sternen…

Bewertung vom 12.04.2023
Shorty
Maurer, Jörg

Shorty


weniger gut

Was sich in der Leseprobe lustig, vielsagend und spannend zeigte, entpuppte sich beim Lesen des Romans für mein Empfinden leider als sehr langatmig und zu abgedreht. Den Einstieg habe ich noch ziemlich gemocht. Er las sich recht flüssig und spannend und die Idee, den unauffälligen aber sympathisch wirkenden Shorty mit einem aberwitzigen Auftrag zu betrauen, fand ich gut, aber dann wurde mir die Geschichte zu skurril und - schlimmer noch - zu langweilig. Nach langer Zeit habe ich mich mal wieder durch ein Buch gequält. Schade - den Autor Jörg Maurer mag ich sehr und ich liebe seine Jennerwein-Reihe und hoffe da auf baldigem Nachschub. Sein Ausflug mit Shorty sei ihm verziehen und die Geschichte wird auch sicherlich ihre Liebhaberinnen und Liebhaber finden. Für mich war es leider nichts. Für mich kann Jörg Maurer es besser und verdient durchaus für seine anderen Werke den Titel eines Bestsellerautors.

Bewertung vom 12.04.2023
Für euch
Sayram, Iris

Für euch


sehr gut

Ich habe das Buch der Iris Sayram sehr gemocht. Es schildert autobiographisch das Aufwachsen und später den sozialen Aufstieg der Autorin aus prekären Lebens- und Familienverhältnissen im Köln der 1980’ und 1990’er Jahre. Es werden verschiedene Straßenzüge und Viertel beschrieben, die man als Rheinländer kennt, wie beispielsweise den Rudolfsplatz und das Friesenviertel, was für mich ein Pluspunkt war.

Die Autorin beschreibt, wie sie sich für ihre Mutter geschämt hat - für deren Aussehen, für deren Berufstätigkeit, aber dennoch gerne ihr Geld genommen hat, um eigene Bedürfnisse zu befriedigen. Die Mutter hat alles getan, um ihre Familie gut durchzubringen. Die Autorin kämpft sich raus aus ihrer unteren sozialen Schicht und findet auch dabei letzten Endes Unterstützung durch ihre Mutter. Später hat sie die Chance, der Mutter einen Teil von dem zurück zu geben, was die Mutter zu geben versucht hat. Das Buch ist eine Liebeserklärung der Autorin an ihre Mutter und meines Erachtens sehr lesenswert. Seltsam anmuten mag dem ein oder anderen der hin und wieder eingewobene Kölner Dialekt. Mir hat es gefallen, da diese Sprache mir vertraut ist.

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