Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Maza_e_Keqe

Bewertungen

Insgesamt 92 Bewertungen
Bewertung vom 05.12.2024
Wenn wir ins Gras beißen - Das Buch vom Tod für große und kleine Menschen
Wrede, Eric

Wenn wir ins Gras beißen - Das Buch vom Tod für große und kleine Menschen


sehr gut

Über das Sterben und das Danach

Jeder Mensch wird früher oder später mit dem Tod und dem Sterben konfrontiert. Je früher Kinder darüber aufgeklärt werden, desto besser. Wie es in diesem wunderbaren Buch geschrieben steht, geschieht dies idealerweise in einer Situation, die nicht von akuter Trauer beherrscht wird.
Der Bestatter Eric Wrede beschreibt in diesem Buch die tatsächlichen Abläufe rund ums Sterben sowie Bestattungsformen verschiedener Religionen und Völker.
Auf bunt gestalteten Seiten werden kindgerecht, trotzdem voller Ernsthaftigkeit wichtige Fragen rund um dieses schwierige Thema erklärt. Für die Erwachsenen gibt es separate Infoboxen, die näher ins Detail gehen, auch zum Gespräch anregen und dabei Hilfestellung bieten können.
Die Figuren, die in dem Buch auftauchen, gefallen mir sehr gut. Sie sind wunderbar divers gestaltet. Auch besitzen sie einen gewissen Wiedererkennungswert auf den nicht mal 50 Seiten. Daher stört es mich besonders, dass ihre Hintergrundgeschichte nicht konsistent ist: hier ist der Papa verstorben, einige Seiten weiter ist es plötzlich der Opa. (Ich schließe nicht aus, dass beides passiert, halte es nur für unpassend in so einem Buch die Kinder mit zusätzlichen Geschichten zu verwirren.)
Fazit: wunderschön gestaltet und informativ für alle Altersgruppen und natürlich besonders für das Gespräch mit Kindern.

Bewertung vom 11.11.2024
Agency for Scandal
Wood, Laura

Agency for Scandal


ausgezeichnet

Emanzipation auf dem Vormarsch

London im Sommer des Jahres 1897. Isobel Stanhope, genannt Izzy, ist mit ihren 18 Jahren „in die Gesellschaft eingeführt“ und nimmt an entsprechenden Anlässen, Festen und Bällen teil. Doch im Gegensatz zu ihrer besten Freundin Teresa hält sie sich dabei eher im Hintergrund und wird als unscheinbares Mauerblümchen gern übersehen. Diese Eigenschaft nutzt sie als Tarnung für ihre Arbeit als Detektivin einer geheimen Organisation, die sich für (größtenteils von Männern) unterdrückte Frauen und Mädchen einsetzt.

Erst nach und nach lernen wir Izzys (Familien-) Geschichte und die anderen Verschwörerinnen kennen. Der Autorin Laura Wood gelingt es sogar eher unspannende Textpassagen interessant zu gestalten.

Ich fand mich sofort im ausklingenden 19. Jahrhundert wieder und folgte Izzy auf ihren gefährlichen Missionen.

Besonders gut haben mir die Figuren gefallen. Alle Personen wirken sehr lebendig und sympathisch (oder unsympathisch). Isobel gefällt mir schon auf Grund ihres wunderbaren Namens und ihres großen Herzens. Aber auch ihre Mitstreiterinnen und ihr etwas unfreiwilliger Gefährte Max sind sehr authentisch beschrieben und ich mag sie sehr.

Dabei kommt natürlich auch die Liebe nicht zu kurz. Falls das Untergenre „Strangers to Lovers“ existiert, trifft es genau auf dieses Buch zu. Wenn auch die Story an einigen Stellen recht vorhersehbar ist, macht es doch große Freude sie zu verfolgen.

Die prüde und oberflächliche englische Gesellschaft ist in den Köpfen einiger Freigeister, wie der Protagonist(inn)en wunderbar divers, offen und modern. Dabei ist die Diskriminierung und der öffentliche Absturz nur einen Stiefelabsatz breit entfernt.

Mir hat die Aufmachung des Paperback-Exemplars besonders gut gefallen: der Umschlag lässt sich über den Buchschnitt klappen, so dass es eine schönere Alternative zu den derzeit so beliebten Büchern mit Farbschnitt bildet. Außerdem findet sich ein Lesezeichen zum Ausschneiden daran.

Gern hätte ich vielleicht im Anhang etwas mehr Informationen zu den historischen Hintergründen gehabt, beispielsweise der britischen Thronfolge.

Fazit: großartig geschrieben, spannend und amüsant. Emanzipation auf dem Vormarsch.

Bewertung vom 19.10.2024
Das Land der verborgenen Wünsche / Wishkeeper Bd.1
Laban, Barbara

Das Land der verborgenen Wünsche / Wishkeeper Bd.1


ausgezeichnet

Zeit zum Wünschen

Wenn einer unserer Wünsche nicht erfüllt wird, verwandelt er sich in einen leuchtenden Schmetterling. Nur ganz besondere Menschen können diese überhaupt sehen. Dann ist es die Aufgabe dieser Wishkeeper sie ins Land Everwish zu geleiten, wo sie sich in magische Wesen verwandeln, bis sie …. Ja, das kann ich hier nicht verraten. Aber dass die Kinder Lexi und Milo zu neuen Wishkeepern ernannt werden, bringt ihr Leben doch gehörig durcheinander.

Ich brauchte zugegebenermaßen ein paar Kapitel, bis ich in die Geschichte hineingefunden habe, aber dann war ich total verzaubert.

Die Figuren und Personen sind einfach herzig und liebenswert und ich hab sie fest ins Herz geschlossen. Ich mag vor allem Lexi sehr gern und sie war mir sofort sympathisch. Ihr Denken und Erleben ist so wunderbar beschrieben, dass ich einfach mit ihr fühlen musste und sie mir im Verlauf der Seiten zur Freundin wurde. Besonders in einer bestimmten Szene konnte ich richtig nachempfinden, was Lexi gerade fühlt und in mir regte sich ein starker Wunsch (den ich mir ein paar Tage später selbst erfüllen konnte).

Obwohl am Ende des Buches reichlich Fragen offen bleiben (und ungeduldig auf die Fortsetzung warten lassen), hat es mir sehr viel Freude bereitet.

Gestört hat mich, dass das Alter der Protagonisten nicht angegeben wurde. So schätze ich auf Grund der verlagsseitigen Leseempfehlung etwa 10-12 Jahre.

Fazit: eine zauberhafte und magische Geschichte über Freundschaft und übers Wünschen. Klare Empfehlung.

Bewertung vom 19.09.2024
Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks
Kenny, Emily

Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks


sehr gut

Alice und die Warnung einer Möwe

Vertraue niemandem! Niemandem!
Diese Warnung erhält Alice Tonks an ihrem ersten Schultag von einer Möwe! Als hätte es das 11-jährige Mädchen noch nicht schwer genug. Die neue Schule, dazu noch ein Internat, befindet sich fern von zu Hause bei ihrer geliebten Großmutter. Als Autistin muss sie sich nicht nur auf jede Menge Veränderungen, sondern auch noch auf eine Zimmergenossin einstellen: Ottie ist ausgerechnet die Nichte des unsympathischen Schuldirektors. Und dann spricht am Strand eine Möwe mit ihr. Alice begibt sich einem Geheimnis und fiesen Tierdieben auf die Spur.
Im Einband findet sich eine Übersichtskarte, auf der die wichtigsten Handlungsorte markiert sind.
Die Protagonistin war mir direkt sympathisch. Ich konnte mich so gut in sie hinein fühlen und ihre Abneigung gegen die neue Schule nachempfinden. Auf die Ansprache der Möwe reagiert sie geradezu erstaunlich gelassen. Die Geschichte entwickelt sich dann aber doch in eine etwas andere Richtung als ich es erwartet hätte. Nicht nur die Tierdiebe haben unvermutete Motive.
Dieses Buch vereint die Liebe zu Tieren, von denen es hier jede Menge gibt, Geheimnisse, ein wenig Magie, eine typische Internatsgeschichte inklusive fieser Mobberinnen, aber auch Freundschaft und das Akzeptieren von Anderssein. Und letztlich geht es auch darum herauszufinden, wem man wirklich vertrauen kann.
Mir hat die Geschichte gut gefallen. An einigen Stellen sprang mein Logikfehler-Sensor an (Schlaf wird überbewertet und Tiere werden in freier Wildbahn sicher viel älter als wir denken, schnelle Wirkungsweise von Gift), aber darüber konnte ich größtenteils hinwegsehen. Mit Magie ist eben vieles (un)erklärbar. Trotzdem hätte ich mir hier bessere Recherche gewünscht, gerade in einem Kinderbuch, das den jungen Leserinnen und Lesern etwas vermitteln möchte.
Da die Autorin selbst autistisch ist, weiß sie vermutlich genau, wie sie die Figur Alice beschreiben musste. Alice beweist auch einmal mehr, dass "Autismus" keine Standard-Diagnose ist, sondern mit sehr unterschiedliche Ausprägungen, Symptomen und Facetten daher kommen kann.
Die Geschichte kann als abgeschlossen gelesen werden, bietet aber mindestens eine offene Frage, die in einer Fortsetzung zu beantworten wäre.

Bewertung vom 07.09.2024
It's me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte
Andeck, Mara

It's me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte


ausgezeichnet

Mein Leben glitzert

Haben wir uns nicht alle schon einmal gewünscht aus dem Alltag, der uns nervt und frustriert eine Art "Glitzerndes Erlebnis" zu machen?
Gwinny ist frustriert zwischen Elternsorgen, kleiner Schwester und Schule. Dann begegnet ihr ein geheimnisvoller, aber um so schnuckeligerer Junge: Noam. Und der behauptet eine gute Fee zu sein, von der Gwinny sich etwas wünschen darf. Sie überlegt nur sehr kurz. Und obwohl es unglaublich klingt, scheint sich ihr Wunsch tatsächlich zu erfüllen: in 7 Wochen mit kleinen Aufgaben und Herausforderungen gestaltet sie selbst ihr Leben spannender.
Die 13- (fast 14-) jährige Gwinny Green lebt mit ihrer Mutter und zeitweise mit ihrer 5-jährigen Schwester zusammen. Die Familienkonstellation ist etwas kompliziert, aber auch die Lösung eigentlich recht simpel. Beides hat mir sehr gefallen.
Normalerweise bin ich kein großer Fan von Ich-Erzählern und Tagebuchromanen. Aber Protagonistin und Tagebuchschreiberin, damit auch Ich-Erzählerin Ginny ist einfach süß. Ich mochte sie von Anfang an. Sie sagt, ihr Leben fühle sich an "wie ein Test, für den ich nicht richtig gelernt habe" und das kann ich so gut nachempfinden. Leider stört mich an einigen Stellen die Ausdrucksweise und die Grammatik: Gwinny schreibt eben in ihr Tagebuch, wie sie auch spricht und da hat Grammatik eben selten eine Position.
Und so tauchte ich mit ihr ein, in ihr Leben, das innerhalb weniger Wochen ein wenig mehr "Glitzer" bekam. Somit konnte auch ich meinem Alltag entfliehen.
Und die kleinen Tipps und Hinweise lassen sich auch für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen umsetzen um vielleicht ihrem langweiligen Alltag ein wenig Glitzer zu verleihen.

Bewertung vom 07.09.2024
Ich fürchte, Ihr habt Drachen
Beagle, Peter S.

Ich fürchte, Ihr habt Drachen


weniger gut

hohe Erwartungen nicht erfüllt

Der Klappentext bietet kaum einen Vorgeschmack auf das, was dieses Buch tatsächlich bereithält.
Ich hatte eine amüsante Geschichte über Prinzen, Prinzessinnen und Drachen erwartet. Letztere, die eine eher ungewöhnliche Ungezieferplage bilden und einen Protagonisten, der diese bekämpfen soll. Was ich las, war sehr düster, blutrünstig, tiefgründig und zum Großteil traurig. Eine Art mittelalterlicher Roadtrip von Personen aus Familien, die einander nicht verstehen bzw. die ihre Wünsche ihrer „Bestimmung“ hintenanstellen müssen. Allerdings geht es auch um Drachen, jede Menge Drachen, nur anders als von mir erwartet.
Der Erzählstil ist sehr märchenhaft, fast poetisch, dadurch auch oft langatmig und ausufernd. Die Beschreibungen der Umgebung und auch der Personen fand ich schön, so, dass ich mir alles wirklich gut vorstellen konnte.
Für mich ist es das erste Buch dieses hochgelobten Autors, aber es konnte mich leider nicht so packen, wie nach den begeisterten Stimmen erhofft, die ich gelesen habe.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass ich die Figuren sehr gern gewonnen habe, aber die Geschichte, die sie erleben, die Handlung wird ihnen einfach nicht gerecht oder sie ist nicht gut genug erzählt um es zu sein.
Insgesamt konnte mich das Buch leider kaum fesseln und ich bin eher enttäuscht. Meine durch den Klappentext bzw. Inhaltsangabe hervorgerufenen Erwartungen wurden nicht erfüllt.

Bewertung vom 10.08.2024
Angriff der Killerunterhosen - Fake News und Verschwörungstheorien erkennen - Medienkompetenz im Comic-Format
Gravel, Elise

Angriff der Killerunterhosen - Fake News und Verschwörungstheorien erkennen - Medienkompetenz im Comic-Format


sehr gut

Auf witzige und kurzweilige Art (nicht nur) Kinder für Sach-Inhalte sensibilisieren

News, Nachrichten, Schlagzeilen, Informationen. Oder doch nur Werbung?

In einem hochwertigen Hardcover finden sich auf wenigen, aber qualitativen Glanzseiten vollfarbige kurze Comics mit bunten, lustigen Figuren. Für mich hatten diese keinen großen Wiedererkennungswert.

"Rot" und "Blau" erklären mit wenigen Worten, was Fake-News von Real-News unterscheidet; warum das wichtig ist und welche negativen Auswirkungen Fake-News haben (können). Von positiven Auswirkungen habe ich nichts gelesen, mir selbst sind aber auch keine bekannt.

Es gibt zahlreiche, witzige und teilweise extrem übertribene Beispiele, die zum Nachdenken anregen.

Die Zielgruppe ist sicher im Vor- und Grundschulalter angesiedelt. Aber auch ältere Kinder sowie einige Erwachsene können aus diesem Buch auf jeden Fall noch einiges lernen!

Für kurzweilige und knappe Information zum Thema ist dieses Buch meiner Meinung nach hervorragend geeignet. Zum Immer-wieder-anschauen.

Bewertung vom 11.07.2024
Leon Hertz und die Sache mit der Traurigkeit
Surmann, Volker

Leon Hertz und die Sache mit der Traurigkeit


ausgezeichnet

Nicht nur Traurigkeit

Leon Hertz ist dreizehndreiviertel und hat zusätzlich zu den typischen Teenagerthemen noch eine Depression. Naja, nicht so richtig. Eher „depri light“: manchmal überkommt ihn ganz plötzlich eine Welle von Traurigkeit und dann rollen unaufhaltsam die Tränen. Weil seine Mutter ihm nicht helfen kann, spricht er jede Woche mit Frau Menke. Das hilft ein bisschen. Leons Referat für den Ethik-Unterricht geht leider ziemlich schief. Für die Wiederholung findet er Unterstützung bei seinem Klassenkameraden Rouven und in ihm sogar mehr als einen hilfreichen Recherche-Partner. Doch Rouven hat selbst auch Sorgen…

Ich-Erzähler Leon spricht, wie ich es mir von einem 13-Jährigen vorstellen würde. Aber auf die angenehme Art, kein „Digga“ und „Alta“ in jedem Satz. Gleichzeitig liest sich das Buch, Leons Geschichte, wie eine Erzählung in einem Gespräch (inklusive anfänglicher Verwirrung bei Zeit-/Szenenwechseln). Auf diese Art lerne ich ihn gut kennen und kann mit ihm fühlen, leiden, aber auch lachen.

Depression ist eben nicht nur Traurigsein, jedenfalls nicht immer. Leon erklärt sehr verständlich die verschiedenen Ausprägungen und Symptome. Gleichzeitig geht es um eine ganz besondere Freundschaft und einfach typische Themen von (männlichen) Teenagern. Und es gab auch immer wieder Stellen, die mich schmunzeln ließen.

Ich bin wunderbar in die Geschichte eingetaucht und habe mit Leon gefühlt. Ganz nebenbei werden die Themen Tod, Trauer und Trauerbewältigung; sexuelle Ausrichtung, Mobbing und Formen der Freundschaft angesprochen. So nebenbei, dass es definitiv eine Schullektüre sein könnte, aber nicht so wirkt.

Empfehlung für Jugendliche jeden Geschlechts und Erwachsene.

Bewertung vom 11.07.2024
Rebis - Ein Kind der Natur
Marchesini, Irene;Dicataldo, Carlotta

Rebis - Ein Kind der Natur


ausgezeichnet

Deutlich tiefgründiger als vermutet

Martino wird an einem Tag geboren, als in der Stadt zwei als Hexen verschriene Frauen auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Er ist gesund und der Vater ist glücklich einen zweiten Sohn bekommen zu haben. Der Junge liebt seine Familie und ganz besonders Tiere. Doch Martinos ungewöhnlich helle Haut- und Haarfarbe wecken Argwohn in der Nachbarschaft. Er wird als Unglücksbringer für schlechte Ernten verantwortlich gemacht.

Martino ist einfach liebenswert und tat mir beim Lesen oft sehr Leid. Doch er findet Freunde in der Natur und tatsächlich einen ganz besonderen Menschen. Für mich kam das Ende des Buches und der Geschichte viel zu schnell. War anfangs vieles eindeutig verständlich, kamen immer mehr Fragen auf. Auch hätte ich gern mehr Erklärungen gehabt, in Form eines Anhangs oder einer Fußnote. So bleiben manche Details der eigenen Recherche überlassen.

Die Bilder sind wunderschön und atmosphärisch und das Buch zog mich von Anfang an in seinen Bann. Ganz besonders, weil sich die Geschichte in verschiedene Richtungen entwickelt und dabei Themen behandelt werden, die mich sehr unerwartet überrascht haben.

Anderssein auf ganz viele unterschiedliche Arten und der Umgang damit; Freundschaft, Familie und Zusammenhalt und letztlich auch Selbstfindung und -Akzeptanz. Dieser Comic ist deutlich tiefgründiger, als man anfangs vermuten könnte.

Dass das Buch ab einem Lesealter von 10 Jahren empfohlen wird, halte ich persönlich für unpassend. Mindestens 12- oder 13-Jährige wären möglicherweise weniger verstört vom manchmal brutalen und grausamen Inhalt. Auch sollten sich Erwachsene zum Gespräch und für Nachfragen bereithalten.

Bewertung vom 14.05.2024
1 Traumprinz, 100 peinliche Zettel und wie man sich ratzfatz wieder entliebt / Ruby Bd.3
Fülscher, Susanne

1 Traumprinz, 100 peinliche Zettel und wie man sich ratzfatz wieder entliebt / Ruby Bd.3


ausgezeichnet

Wohlfühlbuch zum Schmunzeln

Rubys neuer Mathelehrer ist ein echter Sunnyboy und Mädchenschwarm. Doch Ruby ist von einem fremden Jungen abgelenkt und hat keinen Sinn für die Schwärmereien ihrer Freundin. Ist das doch schon dieses Verliebtsein? Aber sie ist doch erst zwölfeinhalb! Und sie hat auch gar keine Lust auf Verliebtsein, wenn das mit Liebeskummer und Watte im Kopf zusammenhängt… Und dann gibt es eine sehr unerwartete Überraschung, als der neue Mitbewohner in die WG ihres Vaters einzieht. Außerdem ist noch ein ganz besonderes Ereignis geplant, mit dem Ruby so gar nicht gerechnet hat. Dann begegnet sie dem fremden, süßen Jungen wieder und ihr Herz schlägt Purzelbäume.

Auch der dritte Band der Reihe um Ruby lässt sich wunderbar auch ohne Kenntnis der Vorgänger lesen. Die wichtigsten Informationen über Ruby und ihre Familie sind im Text eingestreut und man lernt die Personen nach und nach kennen.

Ich hatte so viel Spaß beim Lesen, weil die Bücher einfach Freude bereiten und ich so schön entspannen konnte. Zwar passiert unheimlich viel und nicht nur Schönes. Aber das alles ohne typisches (und meist unnatürlich übertriebenes) Prä-Teenager-Drama. Vielleicht liegt es einfach am Talent der Autorin, dass ich mich so gut mit „Ruby“ verstehe, als wäre ich selbst eine ihrer Freundinnen. Ich fühle mit ihr.

Die ganze Reihe ist für mich eine Serie von Büchern, die ich zum Wohlfühlen lesen kann. Es gibt immer etwas zum Lachen, manchmal zum Nachdenken und auch Rubys Familienkonstellation ist ungewöhnlich und damit angenehm abwechslungsreich.

Fazit: Wohlfühlbuch zum Schmunzeln.