Nachricht für George

ausgezeichnet

"Bravo" und Applaus für diese fast olympiareife Spitzenleistung. Susanne-Bayer Rinkes ist mit ihrem Erstlingswerk quasi ohne große Dehnübungen und nennenswertes Aufwärmtraining ein Riesenspagat geglückt: Mit erzählerischer Leichtigkeit bringt sie die ihr wichtige Message an den Mann /die Frau. Immerhin geht es zunächst einmal um so unattraktive, sperrige Themen wie Krankheit, Tod und Sterben. Trotzdem ist es ein humorvolles, unterhaltsames Buch geworden, das man nur höchst ungern aus der Hand legt, wenn die Alltagspflichten rufen oder Mitternacht definitiv vorüber ist.
Die Geschichte selbst pendelt zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit des Protagonisten George - und einer, soviel sei verraten - alles andere als unangenehmen Zukunft. Eingebaut sind die biographischen Episoden in eine leicht mysteriöse Rahmenhandlung, die einen zusätzlichen Leseanreiz verschafft. Will oder besser, muss man doch unbedingt wissen, was es mit dem großen Unbekannten namens Michael und dem "Wanderbuch" auf sich hat.
Möglich, dass mancher Leser am Schluss sagt: Das ist alles ein bisschen zu schön, um wahr zu sein. Was ja längst nicht das schlechteste Urteil über ein Buch wäre. Und was die Botschaft anbelangt: Es sollen noch zwei Teile folgen. Chancen noch und nöcher für die Autorin, selbst die hartgesottensten Zweifler zu erreichen. Zuzutrauen wäre es ihr.

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