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Mango

Bewertungen

Insgesamt 104 Bewertungen
Bewertung vom 27.03.2023
Anführerinnen, Agentinnen, Aktivistinnen
Pettersson, Maria

Anführerinnen, Agentinnen, Aktivistinnen


sehr gut

Ich liebe Bücher, in denen man zwischendurch immer mal ein paar Seiten lesen kann. Genau so ein Buch ist Anführerinnen, Agentinnen, Aktivistinnen. Es berichtet von 49 Frauen, die alle auf ihre Art besonders sind und großes geleistet haben. Es geht um Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen, Freiheitskämpferinnen und vieles mehr.

Viele dieser Frauen wurden lange ignoriert, einige stehen auch heute noch im Schatten der Männer, die sich an ihren Ideen bereichert haben. Ich denke hier zum Beispiel an Lise Meitner, die dem Chemiker Otto Hahn von ihrer Entdeckung (Kernspaltung) erzählte, woraufhin er im Jahr 1944 den Nobelpreis dafür bekam.

Andere Frauen stehen für große Meilensteine, wie Dora Salter, die durch einen schlechte Witz als Bürgermeisterkandidatin einer kleinen amerikanischen Stadt aufgestellt wurde und tatsächlich gewann. Damit war sie die erste Bürgermeisterin der USA!

Besonders fasziniert hat mich die Geschichte der Dolly Sisters, über die ich jetzt noch viel mehr erfahren möchte. Das Buch bietet natürlich nur kurze Einblicke und hat damit mein Interesse oft geweckt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie meine Wunschliste jetzt ausschaut..

Frauen, die füreinander einstehen, die für die Freiheit kämpfen und sich für Schwächere einsetzen. Ich hab absolut alles daran geliebt und hätte noch über so viele mehr lese können. Aber auch Frauen, die gelogen und betrogen haben, wie Sonja die Goldene Hand, bekommen Raum, ihnen gegenüber steht zum Beispiel Isabella Goodwin, die möglicherweise die erste Detektivin der Welt war.

Wir bewegen uns über alle Kontinente und durch verschiedene Epochen. Die Auswahl fand ich hier wirklich gelungen, die Länge der einzelnen Kurzportaits bietet einen guten Einblick und weckt das Bedürfnis, sich näher mit den Frauen zu beschäftigen.

Ich könnte euch jetzt noch so viel mehr erzählen, aber wenn ihr auch so gern von bewundernswerten Frauen lest, kann ich euch diesen kleinen Schatz nur empfehlen. Die deutsche Übersetzung stammt von Maximilian Murmann, das finnische Original soll noch etwas länger sein.

Bewertung vom 26.02.2023
Ohne mich
Schüttpelz, Esther

Ohne mich


sehr gut

Ohne mich ist ein Buch, dass die Lesenden spalten wird. Ich kann mir alle Meinungen zwischen Hä, wie öde und Wow, was ein Meisterwerrk vorstellen und irgendwo kann ich sie alle verstehen. Für mich ging es mehr in Richtung Wow und ich freue mich sehr über alles, was ich hier mitnehmen konnte.

Die namenlose Protagonistin ist am Anfang ihrer 20er. Die Welt steht ihr offen, aber sie scheint nirgendwo wirklich hinzuwollen. Mal taff und zu cool, mal am Rande des Nervenzusammenbruchs stolpert sie durchs Leben. Sie ist frisch single, das mit der Ehe hat nicht funktioniert, dabei klang doch alles so vernünftig. Auch ihr Jura Studium erfüllt sie nicht wirklich. Freundschaften entwickeln sich auseinander, oder werden räumlich getrennt. Während alles um sie herum zusammenzubrechen droht, verliert sie auch immer mehr sich selbst.
Dabei ist sie wirklich bemüht. Sie lässt den Alkohol immer mal wieder weg, geht offen auf neue Leute zu und probiert es sogar mit einem Yoga Retreat, aber Besserung gibt es für sie immer nur kurzfristig.

“Auf eine Art hatte der Ehemann sehr wohl zu mir gepasst. Leider war es genau die Art, mit der man sich in die Scheiße reitet.”

Wir beobachten sie lange dabei, wie sie durchs Leben stolpert. Wie sie Halt sucht und immer wieder abrutscht. Sie feiert den Schmerz weg und eine Entwicklung, ein richtiger Schritt da raus, lässt lange auf sich warten. Es ist frustrierend, es tut weh und damn, es ist realistisch! Wir alle kennen die großen Held*innen Geschichten, die sympathischen Entwicklungen, leidender Charaktere. Das bekommen wir hier nicht. Die Protagonistin steht auf der Stelle, macht Ansätze in verschiedene Richtungen, aber bleibt doch erstmal gefangen.

Ihr Selbstbild ist fragil und so ist es auch beim Lesen nicht immer leicht, alles direkt zu verstehen. Weder Sie noch ‚der Ehemann‘ bekommen einen Namen und bleiben so irgendwo auf Distanz, obwohl wir so tiefe Einblicke in ihre Gedanken bekommen. Die Sprunghaftigkeit der Erzählung spiegelt die Orientierungslosigkeit der Protagonistin wieder und so könnte ich den ganzen Tag weiter machen. In diesem Werk stecken so viele interessante Gedanken und kluge Beobachtungen, es arbeitet auch nach Tagen noch in mir.

„Die nächsten Wochen bin ich viel unterwegs. Ich bilde mir ein, dass ich dadurch seltener traurig bin, ich bin dann eigentlich gar nichts mehr, nichts außer unterwegs eben“

Obwohl das Buch sehr ernst sein kann und krasse Themen aufgreift, fehlt es nicht am Humor. Ich find die Protagonistin ziemlich witzig und einige Situationen sind sehr amüsant. Das bringt die dringend benötigte Aufheiterung zwischendurch und macht Ohne mich zu einem besonderen Lesegenuss. Einmal angefangen, wollte ich es kaum aus der Hand legen, vor allem zum Ende sind die Seiten nur so dahingeflogen.

In ohne mich sehen wir, wie schnell und tragisch 1 Jahr verlaufen kann, wenn im Leben, oberflächlich betrachtet, eigentlich alles da ist, außer man selbst. Es sprudelt nicht vor Lebensfreude, aber bringt einige Weisheiten mit. Für mich ein besonderes Buch, das ich gerne empfehle, wenn es euch anspricht.

Bewertung vom 09.02.2023
Kirmes im Kopf
Boerger, Angelina

Kirmes im Kopf


ausgezeichnet

Angelina Boerger hat sich schon immer schwer mit den Dingen getan, die unsere Gesellschaft von uns erwartet. Zeitmanagement funktioniert eher weniger und auch sonst läuft bei ihr vieles chaotisch ab. Manche Dinge müssen einfach GENAU JETZT gemacht werden, und bleiben dann vielleicht doch halbfertig liegen, weil etwas anderes ruft. Egal, wie sehr sie sich anstrengt, ihr Gehirn funktioniert einfach nicht so, wie es für die anderen richtig wäre. Erst mit Ende zwanzig kann sie sich und anderen die Kirmes in ihrem Kopf erklären und anfangen, sich so anzunehmen, wie sie ist.

Ich habe ADHS. Die Abkürzung ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Ich ticke etwas anders und brauche deshalb individuelle Strategien. Ich bin anders belastbar und muss meiner Psyche immer wieder Zeit geben, sich zu regenerieren. Durch die Diagnose habe ich das erkannt und konnte endlich ein bisschen Frieden mit mir selbst schließen. Seitdem habe ich es mir beruflich und privat zur Aufgabe gemacht, über psychische Gesundheit aufzuklären. Denn das Thema muss endlich raus aus der Tabuzone.

Damit steht sie nicht allein da, viele Menschen werden erst im erwachsenen Alter diagnostiziert, der Weg zur Diagnose ist lang und beschwerlich, besonders als Erwachsene*r. Masking, also das verdecken von Symptomen, um nicht aufzufallen, kann dazu führen, dass Menschen mit ADHS zwar weniger Probleme in ihrem Umfeld bekommen, löst aber auch viel zusätzlichen Stress aus.

Obwohl die Zahl der Erwachsenen mit ADHS laut dem Verein ADHS Deutschland e.V. bei schätzungsweise 2,5 Millionen der deutschen Bevölkerung(2,8%) liegt, gibt es unheimlich viele Vorurteile und Missverständnisse. Ihr ist es wichtig, darüber aufzuklären und Menschen zu zeigen, dass sie okay sind, wie sie sind, denn das sind sie natürlich! Aber auch ohne eigene ADHS Symptomatik hat mir das Buch viel gegeben und mir geholfen, einige Dinge besser zu verstehen.

Zu Beginn arbeitet sie die wichtigsten Fakten ab, erklärt, was ADHS überhaupt ist und wie unterschiedlich die ADHS sich bei Erwachsenen äußert. Wir erfahren, wie die Diagnose entstanden ist und wie sie sich verändert hat. Außerdem räumt sie mit einigen Klischees auf und betont, dass Menschen es sich mit dem klassischen Bild des Zappelphillipps zu einfach machen.

Natürlich kann sie nicht für alle Erwachsenen mit ADHS sprechen, wie überall gibt es verschiedene Nuancen und trotzdem gibt es einige Punkte, die allgemein einfach gut zu wissen sind. Besonders profitiert das Buch aber immer wieder von ihren persönlichen Erfahrungen. Ihre Anekdoten haben mir sehr geholfen, das Ausmaß wirklich zu verstehen. Sie arbeitet außerdem viel mit Zitaten und Metaphern, wodurch ihre Ausführungen sehr anschaulich und verständlich werden.

Scham ist hier ein großes Thema. Lange lebt sie mit dem Druck von Außen. Sätze wie Wenn du es wirklich willst, schaffst du das auch! sind ihr nur zu gut bekannt. Die Dinge erledigen sich davon aber leider trotzdem nicht. Schon in der Schule wurde sie manchmal noch vor Stundenbeginn rausgeschickt, weil der Lehrer keine Lust auf eine quirlige Schülerin hat. Dass Depressionen eine häufige Folgeerkrankung sind, dürfte niemanden überraschen.

Sie spricht aber auch von den positiven Seiten der ADHS. Die Kreativität und die besondere Hingabe, wenn eine Aufgabe wirklich fesselt, sind eine große Bereicherung. Mit dem nötigen Wissen und einer Therapie ist ist die ADHS kein großes Hindernis, wäre da nicht eine Gesellschaft, die Leistung und Perfektion erwartet. Sie selbst verzichtet auf Begriffe wie Betroffene, denn sie fühlt sich nicht besonders betroffen. Ihr Gehirn funktioniert einfach anders und daran ist überhaupt nichts verkehrt.

Ob ihr bei euch ADHS im erwachsenen Alter vermutet, oder vielleicht schon eine Diagnose habt, ob es Menschen in eurem Umfeld mit der Diagnose gibt, oder ihr einfach neugierig seid.. Kirmes im Kopf ist eine Bereicherung und sehr interessant. Durch die sehr lockere Art der Autorin lässt sich das Buch sehr gut lesen und hat mich einige Male mindestens zum Schmunzeln gebracht.

Euch möchte ich aus tiefstem Herzen mitgeben: Ihr seid nicht falsch. Ihr seid genau richtig, auch wenn ihr womöglich enorme Schwierigkeiten habt, die sich manchmal sogar unbezwingbar anfühlen. Das macht euch trotzdem nicht zu Fehlern, sondern einfach nur zu einer weiteren Variante menschlicher Vielfalt in einem System, das einfach nicht für Menschen wie uns gemacht ist. Höchste Zeit, das zu ändern.

Bewertung vom 09.02.2023
Die singuläre Frau
Kullmann, Katja

Die singuläre Frau


sehr gut

Glücklich ohne Beziehung? Und wie! sagt Autorin Katja Kullmann. Die Singuläre Frau hat einen schlechten Ruf. Von Außen scheint jede beurteilen sie können, wie es ihr geht und was ihr im Leben fehlt.. Die Sehnsucht nach der großen Liebe und die Gewohnheit einer Beziehung sind für unsere Gesellschaft immer noch das Ideal. Das lässt sich so einfach aber natürlich nicht über alle stülpen, trotzdem wird die Singuläre Frau noch immer häufig bemitleidet und muss sich übergriffigen Fragen stellen. Dabei sind Frauen, die nie geheiratet und Kinder bekommen haben sogar die gesündeste und glücklichste Bevölkerungsgruppe.

Katja Kullmann hat kurz vor ihrem 50 Geburtstag überrascht festgestellt, das sie genau das geworden ist, was sie sich lange nicht vorstellen konnte: Ein ‚Langzeit-Single‘. Das erste Unbehagen verfliegt aber schnell, denn sie fühlt sich wohl mit ihrem Leben. Besonders schlechte Erfahrungen hat sie in ihren früheren Beziehungen nicht gemacht, aber doch immer wieder gemerkt, dass sie ohne diese Männer glücklicher war. Sie erzählt davon, viel Zeit für sich zu brauchen und ungern aus ihren eigenen Strukturen auszubrechen und schwärmt von ‚temporärer Unerreichbarkeit‘. Sie selbst kann mit dem Begriff Single für sich nichts anfangen, zu suchend klingt er ihr. Auch wenn sie sagt ‚Sag niemals nie‘, kann sie sich eine Beziehung eher nicht vorstellen.

Trotzdem lässt sie das Thema nicht los. In Die Singuläre Frau geht sie auf eine aufregende Reise, reflektiert sich selbst und ihre Vergangenheit, aber auch unsere Gesellschaft. Neben ihrer eigenen Geschichte erzählt sie die vieler anderer Singulärer Frauen. Dabei geht es ihr nicht darum, einen Lebensentwurf als besser oder schlechter darzustellen, sondern darum, dass das Leben ohne romantische Beziehung nicht weniger wert ist.

Zwischen persönlichen Anekdoten finden sich immer wieder historische Einordnungen. Sie arbeitet auf, wie Singuläre Frauen früher gelebt hat und vergleicht die Umstände mit der heutigen Zeit. Auch popkulturelle Themen fließen häufig ein, so spricht sie auch über das Lied ‚Single Ladies‘ von Beyoncé und erklärt, warum es nicht die Single Hymne ist, für das es gefeiert wird.

Ich habe durch Die singuläre Frau einiges gelernt und in dankbar für diese Perspektive. Ich habe das Buch übrigens gehört, Anna Maria Mühe hat ihr einen wirklich guten Job gemacht. Ich fand es sehr angenehm, ihr zuzuhören.
Ich muss sagen, dass ich nicht allen Ansichten von Katja Kullmann zustimmen würde, fand es aber sehr interessant, ihren Ausführungen zu lauschen. Viele der Themen habe ich direkt mit Freund*innen ausführlich ausdiskutieren müssen.. :D

Leider fand ich ihren Ton manchmal etwas von oben herab und einseitig. Zu lange am Stück konnte ich das Hörbuch nicht hören, dennoch bin ich sehr froh, es gehört zu haben und dankbar, für diese klugen, witzig formulierten Gedanken.


Das Buch wird nicht jede*n überzeugen, aber das will es auch gar nicht. Wenn ihr offen für andere Perspektiven seid, oder euch hier sehr gesehen fühlt, kann es euch einige Erkenntnisse geben. Katja Kullmann spricht davon, wie wichtig es für (junge) Frauen ist, gute Vorbilder zu haben, um den eigenen Selbstwert nicht von einem Mann abhängig zu machen und ich glaube, dass sie genau so ein Vorbild sein kann. Für mich ein sehr interessantes Buch, über das man lange sprechen und nachdenken kann.

Bewertung vom 08.02.2023
Die Liebe zum Regen (eBook, ePUB)
Hoffmann, Claire

Die Liebe zum Regen (eBook, ePUB)


sehr gut

Vera ist 57 und eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben. Ihr Mann ist nicht der netteste und aufmerksam schon gar nicht, aber sie haben sich arrangiert. Sie scheint in einem Leben zu stecken, das sie nicht ganz erfüllt, aber es reicht aus. Plötzlich geht alles ganz schnell. Ihr Mann lässt sie im Stich und Vera sitzt alleine mit Fragen Zuhause.
Endlich hat sie die Chance zu tun, was sie schon immer tun wollte, aber was ist das überhaupt? Sie entscheidet, dass sie erstmal einfach raus muss. Und so geht es nach London, wo sie als beginnt als Au-pair zu arbeiten. Eigene Kinder hat sie nicht und auch bei der Sprache hapert es. Eigentlich genug Probleme, aber es wird natürlich nicht leichter.
Sie landet bei einer Familie, in der die Mutter verreißt und der Vater dauernd abwesend, auch emotional, ist. Die Kinder gehen unterschiedlich mit der Situation um, nicht alle heißen sie Willkommen. Neben den Kämpfen, die sie mit Amanda führt, sieht sie, wie Ruby immer weiter verschwindet. Die kleinste, Zoë ist ein zuckersüßes Mädchen, das die Stimmung immer wieder aufheitert, aber auch sie spürt, das hier einiges nicht stimmt.
Während sich die eigenen Probleme bei Vera häufen und beiseite geschoben werden, versucht sie einen Zugang zu dieser geheimnisvollen Familie zu finden.

In Die Liebe zum Regen kommen einige Themen zusammen, und so kritisch ich da normalerweise bin, fand ich sie hier wirklich gut getroffen. Es sind gerade genug, um schön dramatisch zu sein, aber eben nicht zu viel. Durch Zoë und Veras teilweise verpeilte, naive Art, gibt es immer wieder lustige Momente, die die Stimmung auflockern. Die perfekte Mischung also.

Die Charaktere sind teilweise etwas klischeehaft und zeichnen sich nicht besonders ab. Das tiefgründigste, stärkste Buch der Welt haben wir hier natürlich nicht. Aber es ist sehr unterhaltsam und bietet einige emotionale Stellen, die zum Nachdenken einladen.

Besonders Vera hat mich sehr fasziniert. Mit 57 Jahren noch mal ganz neu anzufangen, in einem fremden Land, eine ganz neue Beschäftigung.. Ihre Entwicklung war einfach toll und ich hab sie total in mein Herz geschlossen.

Leider ist der Schreibstil leider nicht ganz meins gewesen. Es wirkte zwischendurch, als wolle die Autorin sich besonders gut ausdrücken und leider hat das so gar nicht funktioniert. Gerade zu Beginn war das Buch eher holprig, ich konnte mich aber schnell dran gewöhnen.

Die Liebe zum Regen ist ein tolles Buch für zwischendurch. Veras kleine Macken waren für mich sehr sympathisch und so war das auch mit dem Buch. Nicht perfekt, aber genau das richtige für mich in dem Moment. Empfehlen würde ich es, wenn ihr etwas leichtes, unterhaltsames sucht, was auch ein bisschen mehr in die Tiefe gehen darf.

Bewertung vom 04.02.2023
#DerApotheker für alle Fälle
#DerApotheker

#DerApotheker für alle Fälle


sehr gut

Kennt ihr eigentlich #DerApotheker? Ich bisher leider nicht, aber er hat einen neuen Fan! #DerApotheker für alle Fälle ist sein zweites Buch, sein erstes werde ich wohl nachholen müssen. Hier greift er typische Probleme auf und räumt mit verschiedenen Mythen auf.

Wir erleben einen Tag gemeinsam mit ihm und seiner Kollegin Anna in der Apotheke. Das Buch beginnt gleich mit einer kurzen Nacht. Die kurzen privaten Szenen lockern das Buch auf und sind ein guter Kontrast zu den ernsten, teilweise komplizierten Themen.
Das Buch dient nämlich nicht nur der Unterhaltung, hier wird wirklich aufgeklärt und damn, mein Kopf hat zwischendurch geraucht, aber ich hab unheimlich viel dazu gelernt und bin sehr dankbar dafür. Sein wir ehrlich, teilweise werden wir nicht mal bei Ärzt*innen richtig aufgeklärt und dann kommen noch die ganzen Hobby-Pharmazeut*innen im Internet dazu.. Da den Überblick zu behalten kann schwierig werden. 

Um jetzt ausführlich darauf einzugehen, welche Themen hier behandelt werden, fehlt mir die Zeit und vor allem die Kompetenz. Es sind aber einige, Antidepressiva und deren Wirkungsweise, die (unberechtigte) Angst vor Aluminium im Deo oder vor Fluor in Zahnpasta. Auch auf Opium wird intensiv eingegangen, außerdem wird die Wirksamkeit von CBD-Ölen hinterfragt. Besonders interessant fand ich das Thema Melatonin und die gruseligen Marketingaktionen, mit denen verzweifelten Menschen das Geld aus der Tasche gezogen wird. Am Ende geht es dann noch mal darum, was alles in die eigene Hausapotheke gehört.
Was jetzt vielleicht erstmal ein wenig Trocken und Langweilig klingt, wird hier wirklich knackig zusammen gefasst und hat mir nicht nur ein mal die Augen geöffnet. Wissen ist Macht und Wissen gewinnen kann Spaß machen, wie hier eindrücklich bewiesen wird.

“Aber, und ich werde nicht müde, darauf hinzuweisen: Alles ist Chemie, und gerade Pflanzen enthalten sehr viele chemische Verbindungen. Die Logik, etwas ohne Chemie zu wollen, dafür aber unbedingt etwas Pflanzliches, geht einfach nicht auf.”

Das schönste an dem Buch ist für mich aber die klare Haltung zu Homöopathie. Die Aussagen, das diese nicht über den Placebo Effekt hinaus wirkt und das sie keine Alternative, also keine ‚Alternativmedizin’ ist, sondern eigentlich Pseudomedizin. Als zum ersten Mal das Wort Schwurbler gefallen ist, wusste ich, dass ich hier richtig bin. Das Buch ist also sehr Wissenschaftsorientiert und wenn das nichts für euch ist, solltet ihr zu anderen Büchern greifen.

Von mir gibts eine große Empfehlung, ihr werdet wahrscheinlich von dem Buch profitieren und kriegt zwischendurch noch was zu Lachen. Ich denke, dass sich das Buch auch als Geschenk verdammt gut macht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2023
Vegan Kochen - Essen neu denken
Green, Lea

Vegan Kochen - Essen neu denken


ausgezeichnet

Einfach Vegan bietet kreative, neue Ideen und einen einzigartigen Geschmack! Ich ernähre mich jetzt seit über drei Jahren vegan (Überraschung Oma, ich lebe noch) und es passiert selten, dass ich in einem Kochbuch nur eins der Rezepte schon mal ausprobiert habe. Hier war es aber tatsächlich so und ich freu mich drauf, mich jetzt weiter durchzukochen.

Lea Green ist schon seit einiger Zeit erfolgreich mit ihrem Blog www.veggies.de. (Vielleicht bin ich hier gerade etwas hängengeblieben und hab jetzt noch mehr Rezepte, die ich unbedingt ausprobieren möchte, na toll..:D). Ich selbst kannte ihn bisher leider noch nicht und hab jetzt direkt wieder Hunger. Schaut hier unbedingt mal vorbei, um einen noch besseren Eindruck zu bekommen.

Ich bin ja echt eher Team Kochbuch. Ich stöbere gerne durch Bloggs und Online Rezepte, aber am liebsten stehe ich mit Kochbuch in der Küche. Vor allem, wenn das Kochbuch dann noch so viele appetitanregende Bilder hat!

Die Rezepte sind sehr vielfältig. Wir beginnen mit Saucen und bekommen außerdem leckere Säfte und andere tolle Dinge. Die Rezepte selbst sind dann nach Jahreszeiten aufgeteilt, was ich ja immer super finde. Sie selbst betont noch mal, wie viel besser es ist Saisonal zu kochen und mit diesen Rezepten steht dem auch nichts mehr im Wege.

Besonders gut gefallen hat mir, dass sie auch immer wieder glutenfreie Rezepte einbringt. In den letzten zwei Jahren wurde ich hier vor ganz neue Herausforderungen gestellt, weil mein Partner Gluten nicht verträgt. Wie gern ich dieses Buch vorher gehabt hätte :D

Die Zutaten sind nicht besonders außergewöhnlich und leicht zu bekommen. Natürlich gibt es auch ausgefallenere Sachen, aber in meinen Augen sind die Rezepte auch für Anfänger*innen sehr gut geeignet. Wenn ihr mit der veganen Küche gar keine Berührungspunkte habt, muss am Anfang natürlich etwas investiert werden, aber da hat man dann ja auch lange etwas von. Auf Ersatzprodukte wird verzichtet, stattdessen wird auf Frische, natürliche Zutaten gesetzt.

Zu vielen Rezepten gibt es ‚Genuss-Tipps‘ und Ideen, womit sie kombiniert werden können. Auch das finde ich gerade für Einsteiger*innen sehr gelungen. Die Zutaten sind ordentlich gegliedert und die Zubereitung klar formuliert. Ich habe also absolut nichts zu meckern und hoffe, ihr habt auch so viel Freude mit diesem wunderschönen Kochbuch

Bewertung vom 02.02.2023
Not exactly love. Wer braucht schon ein Happy End?
Brook, Kate

Not exactly love. Wer braucht schon ein Happy End?


schlecht

Der kitschige Part in mir hat wieder zugeschlagen und ich wollte etwas romantisches, schönes lesen (bevor ich in der Realität auf dumme Ideen komme, Romantik geht nur in Büchern!), gerne mit viel Humor und lustigen Momenten, und dann kam Not exactly love..

Hazel und Alfie haben Sex. Direkt zu Beginn des Buches und hier ist auch schon alles klar. Natürlich ist alles direkt GROßARTIG und plötzlich sind beide ein bisschen ineinander verliebt. Das merkt jede*r für sich, sagen will das natürlich keiner. Gut, die beiden haben einen Punkt, sie wohnen nämlich zusammen und sollte es dann wirklich weird zwischen ihnen werden, müsste Hazel ausziehen und den Stress wünscht sich wohl keiner. Vor allem, weil sie mit den Comics, die sie für Instagram zeichnet kein Geld verdient (Und sorry, aber kein Wunder, dass das nicht so richtig läuft, sie sind unlustig af.) Für mich also bis hierhin nachvollziehbar und mal ein wirklich guter Grund, die Schnauze zu halten, Misscommunication Trope und ich ist ja eh so ein Ding..
Das Problem ist hier aber, dass es komisch wird. Die beiden haben immer wieder Momente, die einfach unangenehm sind und die Probleme werden immer mehr. Schnell zeigt sich, das ein ehrliches Gespräch hier doch besser gewesen wäre.
Aber wann denn auch? Die beiden sind nicht die einzigen, die große Probleme haben. Emily, Hazels Schwester und ihre Frau Daria wünschen sich unbedingt ein Kind. Während Emily also versucht schwanger zu werden, merkt Daria aber, dass sie panische Angst vor Schwangerschaften hat. Ja, auch der Gedanke, dass ihre Frau ein Kind austrägt, versetzt sie in Panik. Eigentlich etwas, worüber man als Paar nach so langer Beziehung reden kann, oder? Well, nicht in diesem Buch.
Alfie ist dazu übrigens noch ein Hypochonder und weil Hazel grundsätzlich so unzufrieden ist, stürzt sie sich in eine toxische Beziehung mit einem Künstler, dessen gesamter Charakter nach dem Lesen seiner Tinderbio abzusehen war, und damn, I was right and annoyed.

Ihr merkt also, wir bekommen hier ein paar Themen, und ich hab jetzt nur von der ersten Hälfte gesprochen. Da kommt noch einiges mehr auf die Lesenden zu, plötzlich soll die Welt gerettet werden und der Klimawandel und vegane Ernährung sind plötzlich große Themen, den Rest erspare ich euch hier.

Ich bin wirklich nicht gegen ernste Themen. Im Gegenteil, meistens lese ich sie lieber als Kitsch. Aber wenn ein Buch mir eine schöne Geschichte verspricht, dann gib mir doch auch bitte was nettes und nicht tausende Dramen? Gerade zum Ende hin hab ich einfach nur noch schlechte Laune bekommen, wenn ich das Buch in die Hand genommen habe.
Mal abgesehen von meinen Erwartungen, ist es immer schwierig, so viele Themen einzubringen, selten können sie angemessen behandelt werden und huch, was für eine Überraschung, hier wurde vieles liegen gelassen und teilweise auch einfach nie wieder erwähnt. Vor allem am Ende ging dann plötzlich alles sehr schnell. Vieles fand ich einfach nur total daneben

Ein Thema, zu dem ich mir wirklich mehr gewünscht hätte, war Alkohol. Der fließt hier nämlich immer wieder und wird in meine Augen sehr verherrlicht. Vor allem bei Emily, die ja so gern schwanger werden möchte.. Ich weiß ja nicht.

Aber mal weg von den ernsten Themen, wie siehts mit dem Schreibstil aus? Holprig und auch hier fehlte die Leichtigkeit. Vor allem dadurch, das wir die Perspektiven von Hazel und Alfie bekommen und dadurch jedes noch so kleine Missverständnis ausschweifend erklärt wird, scheint es einfach nicht wirklich voran zu gehen. Auch die Charaktere bleiben hier farblos und eindimensional. Besonders der toxische Künstler Boy wirkt sehr in eine Schablone gepresst und es ist alles sehr.. einfach und fantasielos.

Auf Fehler im Buch solltet ihr euch außerdem einstellen, besonders bei der wörtlichen Rede fehlen immer wieder Anführungszeichen und auch sonst wurde hier einiges übersehen.

Warum ich das Buch beendet habe? Ganz ehrlich, ich fand es teilweise einfach witzig. Das ganze Ding ist einfach absurd und liest sich wie ein Fiebertraum. Die Wut kam erst am Ende, als noch mehr Themen angerissen wurde. Empfehlen würde ich das Buch aber offensichtlich niemandem.

Bewertung vom 23.01.2023
Gesundheitsrisiko: weiblich
Bartens, Werner

Gesundheitsrisiko: weiblich


sehr gut

“Medizin ist nicht neutral. Sie wird von Menschen gemacht, und Menschen haben Vorurteile, Vorannahmen und sind geprägt durch Vorbilder und Traditionen - im Guten wie im Schlechten. “
So beginnt Dr. med. Werner Bartens sein neustes Buch Gesundheitsrisiko weiblich und wenn er mich nicht schon direkt beim Titel gehabt hätte, wäre ich wohl spätestens nach dem ersten Satz ganz Ohr gewesen.

Der Autor hat in seinem Leben viele Erfahrungen gesammelt. So arbeitete er in verschiedenen Krankenhäusern auf der ganzen Welt und ein Problem wird überall sehr deutlich: Die obersten Positionen werden in der Regel mit Männern besetzt. Der Aufstieg für Frauen ist unheimlich schwierig.

Aber natürlich ist das Unsichtbar machen von Frauen nicht nur für Ärzt*innen ein großes Problem. Auch sonst wird zu selten auf Frauen geachtet. In Studien finden wir immer noch zu wenig Platz und eine getrennte Auswertung der Ergebnisse gibt es zu selten. Was für Auswirkungen das hat, wird in Gesundheitsrisiko weiblich aufgearbeitet und damn, it’s scary!

Tatsächlich haben Männer eine niedrigere Lebenserwartung, als Frauen. Während das bei Männern aber eher durch das eigene Verhalten geprägt ist, passieren bei Frauen ganz andere Fehler, auf die wir keinen Einfluss haben. Besonders männliche Ärzte neigen dazu, Frauen nicht ernst zunehmen. Wir gelten als wehleidiger und zu emotional, würden uns zu sehr in Dinge hineinsteigern und so bleiben Krankheiten unentdeckt. Besonders im Alter wird das noch auffälliger. Alte Frauen gehen noch mehr unter, obwohl Frauen zum Beispiel häufiger und früher von Alzheimer betroffen sind.

Dr. med. Werner Bartens bietet in seinem Werk einige Beispiele von Frauen, die trotz deutlicher Worte nicht ernst genommen wurden. Noch immer denken Ärzte und auch Ärztinnen, dass sie unsere Körper besser kennen als wir und verweigern teilweise dringend notwendige Behandlungen, weil sie uns einfach nicht glauben. Ich wusste viele dieser Dinge schon, aber war trotzdem oft erschüttert und ohne meine Frustschokolade wäre das Buch wohl einige Male gegen die Wand geflogen, auch wenn das Buch natürlich gar nichts für die Umstände kann.

Obwohl das Buch gar nicht so lang ist, wird hier einiges behandelt. Viele Erkrankungen werden erwähnt, auch psychische. Hier wird auch immer wieder auf die unterschiedlichen Symptome eingegangen, wodurch Krankheiten bei Frauen häufig zu spät erkannt werden. Stellenweise hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, aber für den Einstieg in das Thema, ist das Buch wirklich perfekt. 

Außerdem wird darauf eingegangen, wie unterschiedlich Männer und Frauen über die eigenen Beschwerden sprechen und wie unterschiedlich Ärzte und Ärztinnen darauf reagieren. Ich glaube, hiervon können einige Menschen profitieren, denn leider braucht es manchmal das richtige Auftreten, um ernst genommen zu werden. (Machmal können wir uns aber auch auf den Kopf stellen, zugehört wird trotzdem nicht immer.)

Zu Beginn geht der Autor noch mal auf das Thema Geschlecht ein. Hier differenziert er zwischen Gender und Sex und erkennt an, dass einige Dinge biologische und andere soziale Ursachen haben. Leider bewegt er sich hier komplett im binären Geschlechtersystem und erwähnt andere Geschlechter mit keinem Wort.

Natürlich kann ich hier nicht auf alles eingehen, auch wenn ich wahrscheinlich noch Stunden über das Thema quatschen könnte. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich habe einiges gelernt, was mir wirklich weiterhilft. Gerade, wenn ihr euch mit dem Thema noch nicht auseinandergesetzt habt, kann ich es euch nur empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.01.2023
Ein simpler Eingriff
Inokai, Yael

Ein simpler Eingriff


ausgezeichnet

Ein simpler Eingriff. Ein Buch, das hier schon oft ausführlich besprochen wurde. Nein, ich habe nichts Neues beizutragen. Und trotzdem möchte ich es euch unbedingt empfehlen.

Meret ist Krankenschwester und dann ganz lange nichts. Ihr Leben spielt sich im Krankenhaus ab, sie existiert nur in ihrer kleinen Blase. Die Ordnung beruhigt sie, ihre Uniform schützt sie. Besonders im Umgang mit Patienten ist sie gut. Versteht sie, weiß, was sie brauchen.
Als dann ein neuer Eingriff entwickelt, der in erster Linie Frauen mit psychischen Problemen helfen soll, ist ihre Expertise gefragt. Sie begleitet die Frauen, geht auf sie ein Sie glaubt, an diesen Eingriff und dass ihre Arbeit den Menschen hilft.

Aber solche Eingriffe können schnell schief gehen und noch stärkeres Leid hervorrufen. Sie verändern einen Menschen, der vielleicht doch gar nichts falsch gemacht hat, und nicht alle Frauen wachen wieder auf.

Während sie immer unsicherer wird, den Glauben an die Behandlungsmethode immer mehr verliert, werden auch ihre eigenen Gefühle für sie immer komplizierter. In einer schwierigen Zeit verliebt sie sich in eine andere Krankenschwester.

Ein Auszug aus der Beschreibung, der mir besonders gut gefällt:
“„Ein simpler Eingriff“ ist nicht nur die Geschichte einer jungen Frau, die in einer Welt starrer Hierarchien und entmenschlichter Patientinnen ihren Glauben an die Macht der Medizin verliert. Es ist auch die intensive Heraufbeschwörung einer Liebe mit ganz eigenen Gesetzen.”
Es gibt Bücher, die nehmen die Lesenden fest an die Hand. Sie haben eine klare Mission und legen diese ziemlich offen. Gefühle werden vorgeben und schnell ist klar, worauf alles hinausläuft. Dazu würde ich Ein simpler Eingriff nicht zählen. Viel steht zwischen den Zeilen, vieles bleibt ungesagt. Viel Raum, für eigene Gedanken.

Meret ist eine dunkle Protagonistin, die schwer zu greifen ist. Wie ein Schatten wandert sie durch die Geschichte und ich wanderte mit. Nein, mittendrin war ich nicht, eher eine stille Beobachterin, die gern zwischendurch genauer hingeschaut hätte.

Die Vergangenheit von Meret wurde beleuchtet und gibt wichtige Einblicke, die große Aufklärung blieb aber aus. Es bleibt bei uns, Dinge einzuordnen und zu verstehen. Die Geschichte, die so unheimlich groß und bewegend ist, wird ziemlich nüchtern erzählt und das muss man halt mögen.

Für mich war Ein simpler Eingriff eine besondere Erfahrung. Thematisch ja eh super wertvoll und interessant, aber vor allem durch die ruhige, unaufgeregte Art zu erzählen, ein Highlight. Das Buch bietet unheimlich viel zum Nachdenken und Diskutieren, wenn man es so annehmen kann, wie es ist.