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Benutzername: 
FlorianJung
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 28.06.2022
Der Salzpfad
Winn, Raynor

Der Salzpfad


gut

Es ist die Geschichte von Raynor und ihrem mann, die - weil sie dem falschen Freund vertraut haben - obdachlos werden. Noch in dem Moment, in dem der Gerichtsvollzieher an der Tür klopft, fasst Raynor den Entschluss den "South West Coast Path" zu bewandern. Gemeinsam mit ihrem Mann Moth, der schwer krank ist, startet sie in das notgedrungene Abenteuer.

Es ist nicht unbedingt der Stil oder die teilweise etwas schwülstige Art zu schreiben (die Autorin hat vor allem eine Vorliebe für Suggestivfragen, die etwas zu häufig aufgeworfen werden), die dieses Buch interessant machen sondern eben das Beschreiben einer Welt, in die die Protagonisten hineingeworfen wird. Wie die Rucksäcke gepackt sind, was sie so dabei haben, welche Art Zelt und sonstige Ausrüstung - das lässt die Autorin fast völlig weg. Es geht ihr um die Randgeschichten, die Menschen, denen sie begegnen und eben das Leben als Obdachlose, die sich als Wanderer tarnen. Immer wieder kommt die Autorin auf die Krankheit ihres Mannes zurück, auf den chronischen Geldmangel und die Strapazen der Reise. Dabei bleibt sie episodenhaft und damit abwechslungsreich.
Mich hat sie nicht richtig berühren können, ich habe nicht mitgelitten obwohl ich ihre Geschichte und ihre Umstände durchaus interessant fand und das Buch mit Interesse aber eben ohne echtes Mitfiebern gelesen habe. Mehr muss ich von der Autorin nicht lesen.

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Bewertung vom 25.02.2013
Zwischenspiel / Dancing Jax Bd.2
Jarvis, Robin

Zwischenspiel / Dancing Jax Bd.2


ausgezeichnet

Eigentlich haben die meisten ja schon das meiste geschrieben. Trotzdem in Kürze zum zweiten Teil der "Dancing Jax" Triologie:

Durch die List eines Dämon wurde die einstmals (mehr oder weniger) friedliche Menschheit in Radikalisten verwandelt, die alle samt von der Romanwelt des Buches "Dancing Jax" gefangen sind. Verblendet und aggressiv werden alle Nicht-Gläubigen verfolgt. Denn einige sind gegen die Macht des Buches immun und können noch die reale Welt von der Traumwelt unterscheiden. Viele sind das allerdings nicht, denn die meisten können es gar nicht erwarten das Buch zu lesen und ihr Alter-Ego in der Romanwelt dadurch zu besuchen. Die wenigen Jugendlichen, die immun sind, werden in einer Art Pfadfinder-camp überwacht - und nicht gerade sanft versucht umzudrehen...


Was mich am meisten fasziniert ist die Tatsache, dass tatsächlich ein Autor eine Idee hatte die ich in dieser Form noch nie gelesen habe. Ich finde es fast genial auf diese Art der Prallelwelt zu kommen. Der Roman baut die Spannung langsam au; die Ausflüge in die Märchenwelt des Buches bleiben spärlich und unterstützen dadurch die düstere Stimmung. Obwohl sowohl "Zwischenspiel" wie auch "Auftakt" dicke Wälzer sind, wird das Lesen nicht langweilig. Und das, obwohl der erste Teil nur die Einleitung war und der zweite Teil immer noch auf dem Klimax hinarbeitet. Der Aufbau der Spannung und das Grauen des Lagers sind großartig - weder zu plakativ noch zu sehr in Andeutungen verloren: es ist genau die richtige Mischung um sich ein Bild machen zu können. Einige echte Schocker sind auch darunter, aber die Mischung stimmt einfach.

Der Autor schafft es wunderbar die Charaktere zu beschreiben und ihre Wandlung während des Martyriums zu begleiten. Endlich mal wieder ein Roman, bei dem viel Zeit und Energie auf die Entwicklung der Protagonisten verwendet wurde.

Ich kann es jetzt schon kaum abwarten den dritten Teil zu lesen - wann auch immer der rauskommt!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.02.2013
Schwarzer Mond über Soho / Peter Grant Bd.2
Aaronovitch, Ben

Schwarzer Mond über Soho / Peter Grant Bd.2


weniger gut

Die Idee der Magier, die fernab von harry Potter oder anderen ausgetretenen Spuren wandeln ist eine gute Idee. Der Vorgänger von "schwarzer Mond über Soho", nämlich "die Flüsse von London" baut dieses Szenario auf, das nun im zweiten Teil aufgenommen wird.

Wer den ersten Teil nicht gelesen hat, wird immer wieder Verständnisprobleme haben. Das geht auch mir so, obwohl ich den ersten Teil gelesen habe. Der Autor hat teilweise zu viele Personen "beschäftigt" bei denen man sich jede Beschreibung merken muss, denn wenn eine Person plötzlich - nach 50 Seiten Inaktivität - wieder auftaucht muss man sich erst mal erinnern, wer das war. Der Autor gibt da keine Hilfe.

Ähnlich wie bspw. Terry Pratchett nutzt der Autor in seiner Sprache viel Humor. Für meinen Geschmack übertreibt er es aber so gewaltig, dass man vor lauter Wortwitz, spaßigen Umschreibungen und Anekdoten die eigentliche Story völlig aus den Augen verliert. Das war im Vorgänger noch nicht so ausgeprägt.
Ich habe irgendwann angefangen die Witzeleien zu überlesen, aber wirklich geholfen hat das der eher dünnen Story dann auch nicht.

Schade - aber das Buch war für meinen Geschmack rausgeworfenes Geld.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.02.2013
Mr. Monster / John Cleaver Bd.2
Wells, Dan

Mr. Monster / John Cleaver Bd.2


gut

im Vorgänger "ich bin kein Serienmörder" wird der Protagonist, der 15jährige John Cleaver bereits beschrieben: er ist kein normaler Junge sondern hat psychische Störungen, die sich in Gewaltphantasien ausdrücken, der er mit Hilfe seiner Regeln unterdrückt.

Das versucht er auch in diesem Buch. Obwohl er sich für das Nachbarmädchen interessiert, lässt er seinen Gefühlen keinen freien Lauf aus Angst, er könnte der armen Brooke was antun.
In seiner amerikanischen Heimatstadt passieren rätselhafte Morde, mit denen er sich viel lieber beschäftigt, denn hier kann er seinen Phantasien freien Auslauf geben.

Das Werk braucht allerdings 100 Seiten um in Fahrt zu kommen. Gerade wenn man den Vorgänger schon gelesen hat, wiederholt sich irgendwann die Beschreibung von Johns Psyche und seinen inneren Konflikten. Dafür dreht dann der Autor nach der Hälfte so auf, dass man fast nicht mehr hinterher kommt.

So abwechslungsreich wie der erste Teil ist "Mr. Monster" nicht, und teilweise sind die sich ewig wiederholenden beschreibung eher ermüdend. Wenn man dann die erste Hälfte geschafft hat, überschlagen sich die Ereignisse so schnell, dass wiederum etwas Ruhe gut täte.

Leider längst nicht so gelungen wie der erste Teil.