Wer wollen wir sein?

ausgezeichnet

Gleich vorweg: Annette Lübbers Buch „Wer wollen wir sein?“ kann ich nur allen wärmstens und aufrichtig empfehlen. Selten hat mir ein Buch so zugesagt und mich so bewegt.
Die engagierte Journalistin beginnt klug mit Fakten gestützten Analysen der derzeitigen Situation der Erde und ihrer Bewohner. Mit klar abgesetzten 123 Zitaten zeigt sie das schizophrene Verhalten vor allen unserer so genannten „ersten Welt“ auf. Die Plünderung unseres Planeten ohne Rechenschaft und Schadensersatz durch ein zutiefst „obszön ungerechtes System“ habe nämlich viele Menschen zu „hohlen Wesen“ werden lassen. Das Leiden an Körper und Seele hier und vor allem auch in den ausgebeuteten Teilen der Welt schreie im wahrsten Sinn zum Himmel, zeigt Lübbers klar auf.
Abers Lübbers bleibt dabei nicht stehen. Sehr gut nachvollziehbar zeigt Sie, wie eine gesunde Gemeinwohlökonomie helfen könne. Denn doch der „beziehungsfähige, freundliche, hilfsbereite und sozial kompatible Mensch“ könne sehr wohl wieder genesen und die Welt ins Lot bringen, ist sie überzeugt.
Wie viele zitierte Vordenker plädiert auch sie für ein Kreislauf-Wirtschaftsmodell, welches unter anderen durch das Vorziehen von regionalen Produkten zu mehr identitätsstiftendem Sinn und Lebenzweck führe.
Gut auch ihre Argumentation für ein bedingungsloses Grundeinkommen, das eine positive Kettenreaktion auslösen könnte, in dem Intuition und Verstand Hand in Hand gehen. Ein neues Denken sei dann möglich mit Neugierde, Begeisterung, Gestaltungslust und einem wirklichen Ernstnehmen des heilenden Unbewussten.
Ihr Plädoyer umfasst auch – überzeugend dargestellt – eine Spiritualität, die sich von einem „transzendentalen Bewusstsein ergreifen“ lässt, gleich wie man jene „ewige immaterielle Präsenz“ auch nennen mag. Allerdings erfordere dies eine Neuausrichtung der Glaubensgemeinschaften, weg von Institutionalisierung hin zum wirklichen Ernstnehmen aller tiefen Bedürfnisse des nach echtem Glück strebenden Menschen.
Lübbers sieht Menschheit und Welt an einem existentiellen Wendepunkt, in der „Gott“ sehr wohl als „Hoffnungsträger“ gefragt sei und so eine „Revolution im Geist der Einheit aller Lebendigen“ bewirken könne.

Stadt und Landkreis Amberg und Sulzbach aus der Luft

gut

Bogner hat relativ schlampig recherchiert, da das Buch einige schwerere inhaltliche Fehler enthält.