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Philo
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Frankfurt am Main
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Lesen ist mein liebstes Hobby

Bewertungen

Insgesamt 426 Bewertungen
Bewertung vom 28.01.2025
Die Brandung - Leichenfischer
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


ausgezeichnet

Die Autorin Karin Kliewe entführt ihre Leser zu Ausgrabungen in die Ostsee im deutsch/dänischen Grenzgebiet. Bei den Ausgrabungen werden zwei Gräber entdeckt, in denen zwei junge Frauen nach alten Wikingerritualen beerdigt wurden. Nun ist sowohl die deutsche als auch die dänische Polizei zur Zusammenarbeit aufgerufen, um die Morde aufzuklären. Hinzu gezogen wird auch die Archäologin Fria Svensson, die sich insbesondere für die ungewöhnlichen Bestattungsrituale interessiert. Es ist interessant zu lesen, was Frida alles zur Aufklärung beitragen kann. Sie arbeitet eng mit dem deutschen Kommissar Ohlsen zusammen, der jedoch einen Wissenschaftler vom Archäologischen Museum mit der Aufklärung der Bestattungsrituale beauftragt, sehr zum Unmut von Fria. Die Polizei arbeitet mit Hochdruck, um die Leichen zu identifizieren.

Sowohl die Arbeit der Polizei als auch die interessante Arbeit von Fria ist spannend und sehr realistisch beschrieben, was mir sehr gefallen hat. Für mich war es das erste Buch von Karin Kliewe, das ich aber gerne weiter empfehle. Sowohl der Schreibstil als auch die Geschichte mit einem unerwarteten Ende sind absolut lesenswert. Ich werde auch noch den ersten Band lesen und freue mich auf Band 3, der bald erscheinen wird.

Bewertung vom 19.01.2025
Ginsterburg
Frank, Arno

Ginsterburg


ausgezeichnet

1935 - 1945. Noch geht in Ginsterburg alles seinen friedlichen gewohnten Gang. Wie üblich kennen sich die Menschen in einem kleinen Dorf und sind sich nachbarschaftlich verbunden, vor allem die Jugend, wie Lolo und Gesine, die im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Aber über der friedlichen Idylle ziehen dunkle Wolken auf. Mit der Übernahme der Nazis und der Wahl Hitlers zum Reichskanzler ändern sich die politischen Verhältnisse in Deutschland. Der Autor beschreibt sehr realistisch und anschaulich die Zeit der Naziherrschaft. Wie in ganz Deutschland, so verändern auch die Menschen in Ginsterburg ihre Gesinnung. Während viele Angst haben vor der anstehenden Veränderung, finden andere ihre Berufung in der Partei. Sie erhalten Befugnisse, um die Auflagen der Regierung aus Berlin durchzusetzen. Dazu gehört vor allem, die Juden aus Ginsterburg zu vertreiben. Eben noch Freund und jetzt Feind. Die Judenverfolgung beginnt. Deutschland erklärt Polen den Krieg, in dessen Folge es zum Zweiten Weltkrieg kommt. Es ist schmerzhaft zu lesen, was dies auch für Ginsterburg und seine Menschen bedeutet.
Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, dieses Buch zu lesen, um zu verstehen, wie brüchig unser Frieden ist. Mich hat das Buch mit all seinen empathisch beschriebenen Protagonisten sehr berührt. Es hat eine unbedingte Leseempfehlung verdient.

Bewertung vom 27.12.2024
Über allen Bergen
Goby , Valentine

Über allen Bergen


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich total gefesselt und wird mir lange im Gedächtnis bleiben. Es ist die Geschichte von Vadim, einem 12-jährigen Jungen, dessen Vater Jude mit russischer Abstammung ist. Seine Mutter ist Französin. Sie leben in Paris. Vadim ist asthmakrank und leidet an der Luft in der Großstadt und auch an der Nähe zur Schusterwerkstatt seines Vaters. Es ist das Jahr 1943. Frankreich ist von den Deutschen besetzt und Juden werden verfolgt. Genial fand ich die Beschreibung, wie Vadims Vater sich der Verfolgung durch die Besatzer entzieht. Die Eltern beschließen, Vadim aus Paris in die Berge in die Nähe der Schweizer Grenze zu schicken. Mit Hilfe von Freunden bekommt der Junge einen neuen Namen, so daß seine Identität verborgen bleibt. Er nennt sich fortan Vincent Groselles. Es ist eine lange und beschwerliche Reise, die Vincent in Begleitung einer Nonne antritt, bis er im tief verschneiten Valorcine ankommt. Seine Gastfamilie nimmt ihn freundlich auf und bald fühlt sich Vincent dort georgen.

Er lernt Moinette, ein 10-jähriges Mädchen kennen, die sich seiner annimmt und ihm alles erklärt über seine neue Umgebung. Mit Vincents Augen lernt der Leser die wunderbare Landschaft kennen, die Berge, die Natur, aber auch das Leben der Menschen dort, die hart arbeiten müssen für ihren Lebensunterhalt. Als Vincent an seinem ersten Morgen einen Berg erblickt, der aus dem Nebel herausragt, ist er ergriffen und bewegt. Nie zuvor hat er einen Berg gesehen. Wer die Berge liebt, wird diesen bewegenden Moment verstehen.

Mit der Zeit wird Vincent lernen, bei der täglichen Arbeit mitzuhelfen. Immer ist Moinette an seiner Seite, die ihm alles erklärt. Er fügt sich ein in das Leben in Valorcine, das geprägt ist von den wechselnden Jahreszeiten, die die Arbeiten der Bewohner vorgeben.

Es ist ein wunderbares Buch über die Natur, die Menschen, die dort leben, über Freundschaften und Geborgenheit.

Aber es ist Krieg, der auch vor den Menschen in Valorcine nicht halt macht, und der für Vincent noch einmal weitreichende Veränderungen mit sich bringt.

Der Schreibstil der Autorin und ihre wunderbare Erzählkunst haben mich sehr beeindruckt, so daß ich dieses Buch sehr gerne weiter empfehle.

Bewertung vom 17.12.2024
Leuchten am Meeresgrund
Fox, Brad

Leuchten am Meeresgrund


ausgezeichnet

Das Cover gibt schon mal einen tollen Überblick über den Inhalt des Buches und ist sehr gut gelungen. Ich liebe Bücher, die über Entdecker und Forscher berichten und insbesondere auch über die Meeresforschung. Es sind unerschrockene und wißbegierige Menschen, die sich auf Abenteuer und wagemutige Expeditionen begeben, um Unbekanntes zu erforschen. Allein die Vorstellung, in dieser kleinen Tauchkugel in die Tiefe zu gleiten, hinterläßt bei mir eine unheimliche Beklemmung. Umso mehr habe ich den Autor bewundert, der mit einer akribischen Recherchearbeit dieses wunderbare Buch geschrieben hat. Daß er dabei die wissenschaftlichen Erkenntnisse mit der Geschichte der Protagonisten verwoben hat, macht für mich das Buch nahbarer und für ein Sachbuch angenehmer zu lesen.

Da ich mich sehr für Meeresforschung interessiere, fand ich Beschreibung der gemachten Entdeckungen unter Wasser unglaublich interessant und spannend.
Ein wunderbares Buch, das durch die korrekten Aufzeichnungen der gemachten Entdeckungen für mich an großem Wert gewinnt. Wer sich für dieses Thema interessiert, dem kann ich das Buch gerne empfehlen.

Bewertung vom 04.12.2024
Mord im Himmelreich
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich


ausgezeichnet

Das Cover finde ich sehr ansprechend, auch wenn der Hund dem Pinguin nicht ähnlich sieht. Dafür ist der Campingplatz mit Otto gut getroffen. Hier hat sich der pensionierte Schauspieler Kupernikus für seinen Urlaub einen schönen Platz ausgesucht. Mit seiner erhofften Ruhe und Einsamkeit ist es allerdings schnell vorbei. Durch das morgendliche Geschrei von Annabelle, die hier wohnt, fühlt er sich verpflichtet, einen Hund auf einem Surfbrett aus dem Wasser zu retten. Daß sich unter dem Surfbrett fest angeschnallt eine männliche Leiche befindet, löst bei Kupernikus und Annabelle einen riesigen Schock aus und ruft die Kriminalpolizei auf den Plan. Kupernikus, der schon immer mal einen Kommissar im Tatort spielen wollte, sieht sich nun gemeinsam mit Annabelle berufen, sich der Aufklärung des Mordes zu widmen. Der Hund, der den Namen Pinguin (wie das Surfbrett) erhalten hat, spielt hierbei eine wichtige Rolle. Kupernikus und Annabelle sind beide sehr sympathische Personen und fühlen sich auch zueinander hingezogen. Pinguin folgt ihnen auf Schritt und Schritt, und da der Kommissar mit seinen Ermittlungen immer etwas hinterherhinkt, haben die drei einen großen Anteil an der Aufklärung des Falles. Wie immer legt der Autor falsche Fährten und so liegt man mit eigenen Vermutungen ständig daneben. Dieser Krimi ist nicht nervenaufreibend, sondern sehr unterhaltsam zu lesen und bringt die humoristische Seite des Autors zum Vorschein. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, und allen, die sich von einem Cosy-Crime unterhalten lassen möchten, kann ich „Mord im Himmelreich“ bestens empfehlen. Ich bin sicher, es wird eine Fortsetzung geben.

Bewertung vom 16.11.2024
Das Buch der neuen Anfänge
Page, Sally

Das Buch der neuen Anfänge


sehr gut

Ein beührendes Buch über einen Neuanfang und das Knüpfen von Freundschaften. Ein Buch, das Mut macht, das Alleinsein hinter sich zu lassen und sich auf neue Menschen einzulassen. Und das passiert alles in einer Buchhandlung, wo die Menschen zusammenkommen und nach und nach Kontakte knüpfen. Nach einer großen Enttäuschung kündigt Jo ihren Job und verläßt ihren Heimatort- Sie übernimmt die Buchhandlung ihres Onkels, der diese aus gesundheitlichen Gründen nicht weiterführen kann. Sie ist fremd hier, aber die Buchhandlung ist ihr aus Kindertagen vertraut. Hier hat sich nichts verändert und Jo beginnt, den Laden, in dem es nicht nur Bücher, sondern auch Schreibwaren und Karten aller Art gibt. zu modernisieren. Nach und nach werden ihr die Kunden vertraut. Da ist Malcolm, ein langjähriger Kunde ihres Onkels, der jede Woche ein neues Notizbuch kauft. Und da ist die verschwundene Pfarrerin, das erfährt Jo aus der Zeitung. Und ihr Herz schlägt höher, wenn Eric, der Ladenbesitzer von nebenan in ihrer Nähe auftaucht. Neben vielen Kunden sind es die drei, die zusammenfinden und sich gegenseitig neuen Mut machen.

Ein Buch für gemütliche ungetrübte Lesestunden. Mir hat die Geschichte gut gefallen, und ich möchte es gerne weiter empfehlen.

Bewertung vom 12.11.2024
Vielleicht hat das Leben Besseres vor
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


gut

Da ich die Bücher von Anne Gesthuysen alle kenne und immer sehr gerne gelesen habe, bin ich nun doch etwas enttäuscht. Die Geschichte der Pfarrerin Anna von Betteray geht weiter und schon ist man wieder mittendrin in der kleinen Gemeinde Alpen am Niederrhein. Hier begegnet man den schon bekannten Dorfbewohnern und Familienmitgliedern, aber viel Neues kommt hinzu. Mittelpunkt der Geschichte ist Raffaela, ein behindertes Mädchen, das nach einem Unfall bewußtlos aufgefunden wird und nun im Koma in der Klinik liegt. De Ärzte sind sehr bemüht, aber ihre Mutter Heike ist verzweifelt. Heike ist eine gute Freundin von Annas Schwester Marie, die, nachdem ihr Mann im Gefängnis gelandet ist, dem Alkohol verfallen ist. Ihr Sohn Sascha wächst derweil bei Anna auf. Und wie gewohnt brodelt in Alpen die Gerüchteküche.

Wie immer gefällt mir der Schreibstil der Autorin, aber es ist zuviel hineingepackt in dieses neue Buch, da ist der schwule Martin und dessen Hündin Gloria, die mit Annas Hund Freddy für Nachwuchs und allerhand Aufregung sorgt, da ist der Kriminalbeamte Volker Janssen, der aufklären will, weshalb Raffaela bewußtlos in einem Graben aufgefunden wurde und der ein reges Interesse an Anna zeigt und da ist ihre eigene Familie, die alkoholkranke Schwester, die mit ihrem Standesdünkel behaftete Mutter und die Großtante Ottilie, die mit ihrem Weitblick und Humor vieles wieder ins rechte Licht rückt. Sie war die einzige Person, die mir richtig gut gefallen hat.

Schade, daß das Buch mit zu vielen Themen überfrachtet war.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.11.2024
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


ausgezeichnet

Ich habe lange keinen solch spannenden und nervenaufreibenden Thriller gelesen. Das mag daran liegen, dass er von einem Kriminalbeamten geschrieben wurde und deshalb nach meinem Dafürhalten viel Kenntnis in den Alltag der Ermittler enthält und einen Einblick in deren schwierige Arbeit gibt. Nicht selten geraten die Kriminalisten in große Gefahr.

Nachdem ein Junge völlig nackt und unterkühlt im Wald aufgegriffen wird, wird schnell klar, dass er sich durch seine Flucht einem Kindesentführer entzogen hat. Valentina Medici wird von der SOC in Rom in den kleinen Ort Volterra geschickt, um sich der Sache anzunehmen und schnell wieder zurückzukehren. Dort trifft sie auf Fabio Costa, der beim SOC in Ungnade gefallen ist und nach Volterra strafversetzt wurde. Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen und beschließen gemeinsam zu ermitteln. Es folgen weitere Entführungen und schnell wird klar, dass es sich um einen Serientäter handeln muss. Valentina beschließt, sehr zum Unmut ihres Vorgesetzten in Rom, in Volterra zu bleiben. Mit Hilfe von Costas Erfahrungen und einem weiteren Team an Kollegen deckt sie Fälle von Vermissten auf, deren Verschwinden Jahre zurückliegen. Es gibt zwar eine Personenbeschreibung, aber der Gesuchte ist nicht zu fassen. Die Ermittler geraten immer mehr in einen Abgrund von menschlicher Grausamkeit. Der Autor lässt seine Leser teilnehmen an den unmenschlichen Vergehen der Täter an ihren Opfern. Hier wird dem Leser einiges an Nervenstärke abverlangt, aber man kann sich dem Geschilderten nicht entziehen.

Dass der Autor sich auch Zeit für seine Ermittler nimmt und den Lesern Einblick in deren Privatleben gibt, lässt erkennen, mit welchen Problemen diese zu kämpfen haben.

Dieses Buch sollten alle Thrillerfans lesen, weil er neben der eigentlichen Geschichte noch so viel Hintergrundwissen über die kriminalistische Ermittlungsarbeit enthält. Das fand ich besonders interessant. Ich kann das Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 05.10.2024
Ein anderes Leben
Peters, Caroline

Ein anderes Leben


sehr gut

Die Leichtigkeit des Covers mit der schillernden Seifenblase konnte ich in der Geschichte nicht wiederfinden. Ganz im Gegenteil. Es ist eine verzwickte Familiengeschichte, in deren Mittelpunkt die Mutter Hanna steht. Hanna, die dreimal verheiratet war, und zwar nacheinander mit ihren drei Studienfreunden, hat mit jedem eine Tochter. Es entsteht eine bunte Patchworkfamilie. Die Mädchen leben bei der Mutter und die Väter gehören einfach dazu. Die jüngste Tochter bleibt nach der letzten Scheidung beim Vater und beginnt bei dessen Beerdigung das Leben der Mutter zu hinterfragen.

Es ist eine sonderbare Familienkonstellation, die sowohl die Töchter als auch die jeweiligen Väter akzeptiert haben. So richtig anfreunden konnte ich mich mit keinem der Protagonisten. Hanna hat sich wohl bemüht, allem gerecht zu werden, lebte aber immer in sich zurückgezogen. Sie liebte Bücher, schrieb Gedichte und später auch selbst Bücher. Sie wollte immer der Mittelpunkt sein und erfand Lügengeschichten, um sich für alle Unannehmlichkeiten zu rechtfertigen. Ich denke, sie war ein sehr einsamer Mensch, was sie durch ihr Auftreten zu überspielen wußte.

Leider kommt in dem Buch immer nur die jüngste Tochter zu Wort. Gerne hätte ich auch erfahren, wie ihre Schwestern und die jeweiligen Väter zu Hanna standen.
Das Buch liest sich leicht und flüssig und an manchen Stellen blitzt auch der Humor der Autorin durch.

Bewertung vom 03.10.2024
Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13


ausgezeichnet

Ein schönes und passendes Cover schmückt das Buch mit dem Wald, in dem die Pilze wachsen, die Kluftinger so eifrig sammelt. Er ist jetzt Interimspolizeipräsident und als solcher ist er für eine große Terrorübung in den Bergen verantwortlich. Leider kommt bei dem Einsatz ein Kollege ums Leben und Kluftinger und seine Kollegen müssen herausfinden, war es ein Unfall oder ein Mord. Akribisch untersuchen sie das private Umfeld des Kollegen und stoßen auf allerlei Ungereimtheiten.

Aber das ist nicht das einzige Thema, dem sich Klufti widmen muß. Er steht für seine Partei auf dem letzten Listenplatz zur Wahl des Gemeinderates, wobei ihm versichert wurde, daß er als als LÜCKENBÜßER fungiert und ohnehin nicht gewählt wird. Kluftinger hat kein großes Interesse an der Wahl, als er aber entdeckt, daß sein Erzfeind Dr. Langhammer ebenfalls kandidiert, legt er sich richtig ins Zeug, um den Kontrahenten auszustechen. Dafür ist ihm jedes Mittel recht. Klufti ist eben Klufti. Er intrigiert hier und da ein bißchen, legt sich politische Parolen zurecht und vor allem die Wahlplakate mit seinem Konterfei imponieren ihm sehr.

Wer die Bücher kennt, findet sich in guter Gesellschaft wieder mit den bereits bekannten Protagonisten, was zur Freude am Lesen beiträgt. Die kleinen Auseinandersetzungen mit seiner liebenswerten Frau Erika, die ihn immer wieder in die richtige Spur bringen muß, sein Sohn Markus mit Familie, der sehr erheitert das Wahlprogramm seines Vaters verfolgt und natürlich seine Eltern, die sich ja immer irgendwie einmischen müssen. Und dann die Scharmützel mit Dr. Langhammer, den Klufti bei der Wahl zum Gemeinderat so gerne ausstechen möchte.

Und so ganz nebenbei klärt Klufti ja auch den Mord an seinem Kollegen auf, wobei in diesem Buch der Krimi ganz eindeutig zu kurz kommt. Es ist halt Wahlkampf, und darauf muß der Klufti sich konzentrieren.

Das Buch ist in gewohnter Weise mit viel Humor geschrieben, enthält aber auch viel Lokalkolorit und eine große Portion Ernsthaftigkeit, da sich auch hier in den kleinen Gemeinden die neuen politischen Strömungen bemerkbar machen. Hier wird die Ordensburg in Sonthofen, die weithin sichtbar über der Stadt thront, als Versammlungsort für Queerdenker benutzt, was einen Einsatz von Kluftinger und seinem Team erforderlich macht. Sehr erfreulich, daß die Autoren ihre Leser auch über die Geschichte der Burg informiert haben.

Wie immer habe ich auch diesen neuen Kluftinger mit Freude gelesen, gebe 5 Sterne und eine Leseempfehlung, die wahrscheinlich gar nicht nötig ist, weil der Klufti ja eh so viele Fans hat.